Ja, oder schreibt mal EU....die sollte ja vorschriften für so etwas haben....
Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt
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Klöster im alten Villingen
http://www.lad-bw.de/kloester-bw/or…be=V&ungeteilt= -
...und wieder schlechte nachrichten aus villingen :traurigboese:
es geht um den traurigen umgang mit einem der bedeutensten gebäude
der stadt villingen als teil der eheml. benediktinerabtei an der stadtmauer.
wer seine kritik und seinen unmut darüber kundtun möchte,
kann dies z.b. über die lokalredaktion des südkuriers:
villingen.redaktion@suedkurier.de15.12.2005 südkurier
quelle:
http://www.suedkurier.de/lokales/villin…97,1833682.html
Abt-Gaiser-Haus schrittweise sanieren
Historisch bedeutsames Gebäude verfällt immer mehr - Bauforscher Lohrum mahnt erste Schritte an
Villingen-Schwenningen (cho) Nächstes Jahr steht der Stadt ein Jubiläum ins Haus, auf die sie wahrlich nicht stolz sein kann: 1981 - vor dann also 25 Jahren - sollte das historische Abt-Gaiser-Haus saniert werden, dabei entdeckten Bauarbeiter Fresken und aufwändige Untersuchungen des Landesdenkmalamtes enthüllten, dass es sich bei dem Gebäude um das älteste Haus in Villingen handelt. Seitdem ist viel diskutiert, gestritten und geplant worden - passiert ist nichts. Die Stadtverwaltung hat keinen Investor gefunden, der die hohen Sanierungskosten trägt und das Haus einer adäquaten Nutzung zuführt. Das von Bauforscher Burhard Lohrum als das "hochrangigste Kulturgut" in Villingen eingeschätzte Gebäude fristet ein wahres Aschenputtel-Dasein. Versteckt an der Stadtmauer bei der Karl-Brachat-Realschule hasten vor allem Schüler an dem Gebäude vorbei. "Befände sich das Haus in einer exponierteren Lage, wäre der Druck, etwas zu machen, sicher viel größer", meint Burkhard Lohrum. Mittlerweile blättert der Putz ab, die Fenster haben Risse, das Dach war undicht. "Da haben wir was gemacht und kleine Plastikschindeln aufgebracht", erklärt Hansjörg Fehrenbach vom Hochbauamt, der zuständig ist für das denkmalgeschützte Gebäude. Das Dach ist einfach gedeckt, wo Ziegel an Ziegel stößt, liegt eine kleine Holzschindel darunter. Ein Teil dieser Schindeln hat das Hochbauamt durch Plastikschindeln ersetzt.Zweimal jährlich begutachtet Fehrenbach das Abt-Gaiser-Haus, schaut nach dem Rechten. Immer wieder hat er auch Investoren herumgeführt, aber keiner habe ernsthaftes Interesse bekundet.
Stadtverwaltung und Gemeinderat haben in zahllosen Sitzungen über das Abt-Gaiser-Haus geredet, verschiedene Nutzungskonzepte präsentiert, verworfen und wieder aus der Schublade gezaubert. Vom Schulmuseum, über Büroräume für eine politische Stifung bis hin zu einer Außenstelle für die Musikhochschule Trossingen wurde über vieles nachgedacht. Gescheitert sind alle Pläne am Geld: Rund eine Million Euro müsste die Stadt berappen, um das Haus instandzusetzen.
Burkhard Lohrum findet es sehr "traurig", was in der Stadt passiert. "Ich weiß, keine Stadt hat mehr Geld, aber wenn man in der langen Zeit, wo jetzt gar nichts passiert ist, wenigstens 10000 oder 20000 Euro pro Jahr beiseite gelegt oder gleich investiert hätte, wäre viel gewonnen." Man könne bei einem kulturell so bedeutsamen Gebäude nicht auf die Wirtschaftlichkeit schauen: "Hier sollte die Stadt einspringen und dafür sorgen, dass eine breite Öffentlichkeit Zugang zu dem Haus hat." In einer kulturellen Nutzung sieht der Bauforscher, der gemeinsam mit Casimir Bumiller ein Buch über das Abt-Gaiser-Haus veröffentlicht hat, die einzige Chance für das historische Gebäude. Man habe immer noch Zeit, einen Maßnahmenkatalog für die nächsten Jahre zu erstellen, damit wenigstens in kleinen Schritten etwas geschieht, die bedeutsame Bausubstanz erhalten bleibt. Lohrum sieht eine gewisse "Feigheit" in dem Nichtstun. "Einfach zu warten, bis das Haus völlig marode ist und zusammenbricht, ist der falsche Weg."
Ein erster Schritt, auch mit einer kleinen Summe, habe eine enorme Wirkung: "Da entwickelt sich dann eine Eigendynamik, mit der keiner rechnet." Das Landesdenkmalamt schätzt Lohrum als "kompromissbereit" ein: "Die stellen sicher keine überzogenen Forderungen, wenn die nur mal sehen, dass da endlich was geschieht."
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GUT DING BRAUCHT WEIL' Z'VILLINGE !
Südkurier
21.01.2006Riegger prescht vor: Stadtbrunnen bis 2010
Chef der Historischen Bürgerwehr plant große Spenden-
aktion Villingen soll wieder einen Marktbrunnen bekommen.
Die Überlegungen dazu sind bereits viele Jahre alt, doch
jetzt bekommt die Initiative neuen Schwung. An die Spitze
der Bewegung hat sich Manfred Riegger gestellt, der Vorsitzende
der Historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe. Er plant
eine große Spendenaktion, um die Finanzierung des Brunnens,
der 150000 Euro kosten soll, sicherzustellen.VS-Villingen
VON EBERHARD STADLER
Bild: Hahne
Der ehemalige Villinger Marktbrunnen, der 1796 im klassizistischen Stil erbaut wurde,
soll nach dem Wunsch einiger Bürger wieder entstehen.
Dieses Gemälde stammt vom Villinger Maler Albert Säger aus dem Jahre 1923.VS-Villingen - Gestern Abend informierte Riegger beim traditionellen
Schlachtplattenessen der "Historischen" die Vereinsmitglieder über das
Vorhaben. Sein Ziel: Im Jahr 2010,
wenn die Bürgerwehr und die Bürgerwehrmusik
ihr 200-jähriges Bestehen feiern, soll der
Marktbrunnen auf dem Straßenkreuz im Herzen Villingens stehen.
Manfred Riegger gestern:
"Das ist doch ein toller Anlass, sich für den
Brunnen einzusetzen." Klar ist für Riegger und seine Mitstreiter, dass
nur ein historischer Brunnen und keinesfalls eine moderne Wasser-
Installation entstehen soll. "Sonst wird wieder 20 Jahre diskutiert,
ohne dass etwas zustande kommt", ist Riegger überzeugt.
Der Gemeinderat soll daher weitgehend außen vor gelassen werden
und die Finanzierung über eine groß angelegte Spendenaktion erfolgen.
Unterstützung für die Brunnenpläne signalisierte bereits Zunftmeister
Joachim Wöhrle von der Historischen Narrozunft.Auf dem Straßenkreuz im Zentrum Villingens, dem historischen
Marktplatz, ist ein Stadtbrunnen erstmals im Jahre 1346 erwähnt.
Er wurde an dieser Stelle zweimal erneuert, zuletzt im Anno 1796
durch einen achteckigen Marktbrunnen in klassizistischem Baustil.
Die Obrigkeit ließ ihn 1868 beseitigen, "um einer modernen Leere
hübsch Platz zu schaffen", wie damals ein Zeitgenosse vermerkte.
Dieser Brunnen, der einzige historische, von dem es bildliche
Darstellungen gibt, soll nun nach den Vorstellungen der Brunnen-
Freunde rekonstruiert werden. "Das wäre das Sahnehäubchen,
ein Prachtstück für die Innenstadt", schwärmt auch Ernst Reiser,
seit Jahren ein Verfechter des Projekts.Für den Stadtrat ist es höchste Zeit, "dass etwas geschieht".
Denn mehrere Initiativen in diese Richtung sind in den vergangenen
Jahrzehnten versandet. Zuletzt lebte die Brunnen-Idee nach
Fertigstellung der Fußgängerzone wieder auf. Neben Reiser haben
auch Männer wie Karl Haas, der ehemalige Narro-Zunftmeister
Klaus Hässler und der Unternehmer Jürgen Hess sowie verschiedene
Traditionsvereine das Vorhaben weiterverfolgt. Die Stadt ließ vor
rund zwei Jahren ein Standortgutachten durch das Stuttgarter
Büro Kölz anfertigen. Der geeignete Standort liegt demnach
ziemlich zentral im Achsenkreuz der Innenstadt.
Die technischen Voraussetzungen sind geschaffen.
Eine Brunnenstube samt Anschluss ist vorhanden.
Optimistisch zeigte sich Reiser über die Spendenfinanzierung.
Er geht davon aus, dass das Projekt bei Vereinen und Bürgern
auf eine große Resonanz stoßen werde.masstabsgerecht wird der brunnen nach unseren befunden
einmal so aussehen...
zeichnung: s.röschich hoffe, das projekt reift nun endlich!
quelle: http://www.skol.de
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Unterschriften für Marktbrunnen
Villingen -
VON EBERHARD STADLERRiegger startet Unterstützungsaktion - Bau eines Modells geplant
Bild: Hahne
Manfred Riegger (links) startete gestern seine Unterschriftenaktion für den Nachbau eines historischen
Brunnens auf dem Villinger Marktplatz. Die ersten Unter-
schriften hat er bereits persönlich eingeholt.Villingen - Riegger, der sich an die Spitze der Marktbrunnen-
Verfechter gestellt hat (wir berichteten), will mit der Unterschriften-
aktion das Stimmungsbild in der Bevölkerung dokumentieren.
"Damit man weiß, wo man dran ist", betont er. Die Unterschriften
sollen dann vor der Gemeinderatsitzung an die Stadtverwaltung
übergeben werden.
Auch bei den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates hat die
Brunnen-Initiative bereits für ihr Anliegen geworben. In den
vergangenen Tagen führte Riegger außerdem ein Gespräch mit
Oberbürgermeister Rupert Kubon im Rathaus. Das Stadtoberhaupt
ließ zum Inhalt des Gesprächs verlauten, dass er dem Wunsch nach
einem Markbrunnens offen gegenüber stehe. Angesichts der bedeut-
samen Maßnahme werde er das Thema aber im Gemeinderat zur
Diskussion stellen. Die Sitzung werde voraussichtlich im April stattfinden.Zu dem Gespräch wurde auch Stadtarchivar Heinrich Maulhardt
hinzugezogen. Er soll eine entsprechende Informationsvorlage
für den Gemeinderat zusammenstellen. Er wurde von Oberbürger-
meister Rupert Kubon beauftragt, die historische Beratung des
Projektes zu übernehmen.Wie berichtet, hat sich der Vorsitzende der Bürgerwehr- und
Trachtengruppe Villingen den Bau eines Brunnens auf dem
historischen Marktplatz zur Herzensangelegenheit gemacht.
Zum 200-jährigen Bestehen des Vereins im Jahr 2010 soll
der Brunnen im Stadtzentrum stehen, lautet das Ziel Rieggers
(der SÜDKURIER berichtete). Er sieht darin auch einen Beitrag
zur Landesgartenschau 2010 für den Stadtbezirk Villingen.
Die Bürgerwehr- und Trachtengruppe habe sich bisher immer
für die Gartenschau eingesetzt, unterstrich der Vorsitzende.
"Ich glaube aber, dass der kleinste Blumenkübel an einem
künftigen Marktbrunnen für manchen Villinger wichtiger ist
als das schönste Rosenbeet in Schwenningen."Die Initiatoren eines Marktbrunnens - auch die Spitze der
Villinger Narrozunft hat bereits ihre Unterstützung signalisiert -
wollen die Finanzierung ohne städtische Gelder und allein aus
Spendenmitteln bestreiten. Schätzungsweise 150000 Euro werden
benötigt. Die konkreten Kosten müssen erst noch ermittelt werden.
Riegger und seine Mitstreiter wollen eine Rekonstruktion des
achteckigen Marktbrunnens, der 1796 im klassizistischen Baustil
auf dem Achsenkreuz der vier innerstädtischen Hauptstraßen er-
richtet wurde. Im Maßstab eins zu zehn wird demnächst ein 50
Zentimeter großes Modell gefertigt, das bis voraussichtlich Mitte
März öffentlich ausgestellt werden soll.Diskutiert wurde in den vergangenen Jahren auch die Frage,
ob es ein historischer Brunnen oder eine moderne Wasserin-
stallation sein soll. Letzteres indes kommt für die Villinger
Traditionalisten, die jetzt die Spendenaktion auf die Beine
stellen wollen, nicht in Frage. Wegen der markanten Lage
am Villinger Straßenkreuz könne dort nur ein Brunnen aufge-
stellt werden, der einen eindeutigen Bezug zum Stadtbild und
zur geschichtlichen Tradition habe.Stadtarchivar Maulhardt äußert sich zur Gestaltungsfrage nicht.
Dies sei Aufgabe der politischen Diskussion, die im April im Ge-
meinderat begonnen werden soll, erklärte er auf Nachfrage.
quelle:
http://www.suedkurier.de/lokales/villin…97,1920933.html -
22.04.2006
quelle: http://www.suedkurier.deKein Geld Jetzt Abriss
Villinger Laubengang
VS-Villingen (tri) So schnell geht's in Villingen-Schwenningen.
Weil die Stadt kein Geld hat, wird nun der Laubengang an der
Stadtmauer zum Käferberg abgerissen. Dies teilte gestern Nachmittag
Rathaus-Sprecher Frank mit. Er betonte: "Eine Alternative gibt es nicht."Der baufällige Laubengang an der Innenseite der Stadtmauer im
Bereich des Käferbergs im Stadtbezirk Villingen werde ab Montag,
24. April, abgerissen. Sein baulicher Zustand sei "dermaßen schlecht,
dass Personen, die sich in unmittelbarer Nähe aufhalten, durch
herabfallende Ziegeln oder Bauteile verletzt werden können",
so Frank weiter. Außerdem sei Eile geboten, da sich im Bereich des
Laubengangs ein Kruzifix befindet, welches im Rahmen von
Stadtführungen regelmäßig aufgesucht wird. Die Bauarbeiten würden
durch die TDVS vorgenommen. Die Eigentümer der angrenzenden
Grundstücke seien informiert, hieß es gestern abschließend. -
24.04.2006
quelle: http://www.suedkurier.deOB bläst zum Rückzug
Laubengang am Käferberg wird vorerst nicht abgerissen
VS-Villingen
Die Pressemitteilung der Stadt, dass der Laubengang an der Stadtmauer
beim Villinger Käferberg heute abgerissen werden soll, hat am
Wochenende zahlreiche Bürger hellauf empört. Gestern Abend folgte
die Entwarnung. Oberbürgermeister Rupert Kubon pfiff nach massiven
Protesten die Abrissverfügung von Bürgermeister Fußhoeller zurück.
VON EBERHARD STADLER UND HERMANN COLLI
Auf Heidi Wagners Grundstück am Käferbergle steht der alte,
baufällige Laubengang, den die Stadt abreisen lassen wollte.
Gestern blies Oberbürgermeister Kubon nach Protesten die
Abrissaktion ab.
Auf Heidi Wagners Grundstück am Käferbergle steht der alte, baufällige Laubengang,
den die Stadt abreisen lassen wollte. Gestern blies Oberbürgermeister Kubon
nach Protesten die Abrissaktion ab.
Bild: Jochen Hahne
VS-Villingen - "Der Gang wird nicht abgerissen", erklärte gestern das
Stadtoberhaupt, nach dem zahlreiche Bürger ihre Empörung artikuliert hatten.
Ehrenbürger Ewald Merkle und der Vorsitzende des Geschichts- und
Heimatvereins Günter Rath hatten direkt bei der Rathausspitze
interveniert. Stadtrat Ernst Reiser und einige Mitstreiter hatten für den
heutigen Montagmorgen sogar die Besetzung des Grundstückes
angekündigt, um die Männer des Bauhofes aufzuhalten. Das ist nun
alles Makulatur.Zahlreiche Villinger und vor allem Bürger, die sich dem historischen
Stadtbild verpflichtet fühlen, machten ihrem Ärger in Telefonanrufen Luft.
Ehrenbürger Ewald Merkle gestern: "Bei mir hat bis Mitternacht das
Telefon geklingelt und die Anrufer waren alle sehr aufgebracht über die
Ankündigung." Er habe sich sofort mit Bürgermeister Rolf Fußhoeller in
Verbindung gesetzt und von ihm die Zusicherung erhalten, dass der
Laubengang erhalten bleibe. Auch der Vorsitzende des Geschichts- und
Heimatvereins Villingen (GHV), Günter Rath, wurde am ganzen
Wochenende mit Anrufen von empörten Mitgliedern und Bürgern
eingedeckt. "Ich habe am Sonntagmorgen ein sehr konstruktives
Gespräch mit dem Oberbürgermeister geführt", erklärte er gestern.
Er habe aber auch zum Ausdruck gebracht, dass der GHV den sehr
kurzfristigen Zeitpunkt der Ankündigung nicht gutheißen könne.
Das Stadtoberhaupt habe Verständnis gezeigt und erklärt, zunächst
würden nur notwendige Sicherungsarbeiten im Bereich des Laubenganges
durchgeführt. Bei der Sanierung dieses Teils der Stadtmauer wolle die
Verwaltung mit dem GHV zusammenarbeiten. Das bestätigte OB Kubon
auch gegenüber dem SÜDKURIER.Stadtrat Ernst Reiser und einige Mitstreiter wollten am heutigen
Montagmorgen sogar das Abrissgelände besetzen und die Beseitigung
des baufälligen Laubengangs verhindern. Die Mitarbeiter des Bauhofes
wären dabei - kleine Pointe am Rande - möglicherweise auf "militärisch-
en Widerstand" gestoßen. Denn Manfred Riegger, Vorsitzender der
Historischen Bürgerwehr, überlegte, einige Trachtenträger der Villinger
Miliz auf dem Grundstück zu postieren. Auch die Stadträte Dietmar Wildi,
Bernd Schenkel und Erich Bißwurm betonten ihre Ablehnung. Bißwurm
zeigte sich besonders verärgert. Denn schon seit längerem hat er bei der
Stadt eine Lösung für den baufälligen Laubengang angemahnt. Doch statt
einer Antwort erfuhr er nun aus der Zeitung von der Abrissverfügung.Das Problem der Stadt ist die Baufälligkeit des Holzganges. Bei
Stadtführung besichtigen Gästegruppen das unter dem Laubengang
stehende Holzkreuz. Hier besteht jederzeit die Gefahr, dass ein loser
Ziegel von oben herunterfallen könnte. Früher wurde der Laubengang
von den Bewohnern eines angrenzenden Hauses an der Kanzleigasse
zum Wäscheaufhängen und anderweitig genutzt. Doch der heutige
Hausbesitzer hat kein Interesse an der weiteren Verwendung, daher
liegt der Ball nun bei der Stadt.In letzter Minute...
Wenn einige Bürger nicht in letzter Minute Alarm geschlagen hätten,
wäre ein kleines Stück Villinger Identität diskussionslos von der Stadt
beseitigt worden. Den Rathaus-Verantwortlichen gebricht es nicht selten
am Gespür für die kleinen Dinge, die den Menschen wichtig sind.Kubon und Fußhoeller blieb gestern auch nichts anderes übrig,
als sich der Proteststurm über ihnen zusammenzog. Sie mußten den
Rückzug antreten, ob ihrer Versäumnisse in der Vergangenheit in
Bezug auf das Villinger Stadtbild.
Eine weitere Schlappe nach Müller-Markt, Altem Kaufhaus oder
die jüngsten Vorgänge um die Rekonstruktion des Marktbrunnens,
hätte selbst die weniger involvierten Bürger dieser Stadt erregt
und wäre politisch unklug gewesen.Ein echtes Anliegen um den Erhalt des Alten war und ist es sicher
nicht, wenn erst auf Druck reagiert wurde. Bereits die kurzfristige
Information über die Zeitung zeigt, dass hier Fakten geschaffen werden
sollten! Wenn dann der Oberbürgermeister seinen Baubürgermeister
noch zurückpfeift, muß man sich fragen, wie schlecht ist es eigentlich
innerhalb der Verwaltung um die Kommunikation bestellt?
Warum weiß bei solch auswirksvollen Entscheidungen der eine
nichts vom anderen?Eine Blamage ist das.
Das gravierende Ärgernis im Falle des alten Laubengangs am
Käferberg ist die Tatsache, dass er seit Jahren nicht mehr unter-
halten wurde und sich nun in einem desolaten Zustand befindet.
Ein Zustand, der seit Jahren bei der Stadt bekannt ist.
Warum wurde darüber nie gesprochen?Solche Winkel sind kleine Mosaiksteine für die Lebensqualität und touristische Anziehungskraft der Stadt und verdienen eine sorgsamere Behandlung als bisher.
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Marktbrunnen Villingen
11.03.06
Absage ans historische ModellGeschichtsverein meldet sich zur Diskussion um Marktbrunnen
zu Wort. Nicht grundsätzlich gegen einen Marktbrunnen ist der
Geschichts- und Heimatverein. Abgeschmettert wurden jedoch
die Pläne für das achteckige Sandstein-Modell. Stattdessen sollen
nun weitere Vorschläge auf den Tisch.Villingen-Schwenningen
Geschichtsverein meldet sich zur Diskussion um Marktbrunnen zu Wort
Bild: Vis-art
So würde der historische Marktbrunnen in der Villinger Innenstadt
aussehen.... , die Firma Vis-Art, ein Büro für Architekturvisualisierung aus Rosenheim, hat daraus diese Montage hergestellt.
Villingen-Schwenningen (hc) Eine Nachbildung des vor rund 200 Jahren
abgebrochenen Marktbrunnens, wie ihn jetzt eine Gruppe um Manfred
Riegger ins Gespräch brachte, will der Geschichts- und Heimatverein
Villingen (GHV) so nicht unterstützen. Das war das Ergebnis einer
lebendigen, aber sehr sachlich geführten Diskussion in der
Jahreshauptversammlung. Riegger versucht mit den "Freunden der
Historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe und Stadt- und
Bürgerwehrmusik Villingen" die Initiative durch eine Unterschriftenaktion
auf eine breite Basis zu stellen.Der GHV-Vorsitzende Günter Rath, der diese Pläne beim
Punkt "Verschiedenes" ins Gespräch brachte, machte deutlich,
dass der GHV der Idee, einen Brunnen in der Stadtmitte zu errichten,
grundsätzlich positiv gegenüber stehe. Unzufrieden zeigten sich die
Mitglieder vor allem mit der Tatsache, dass von den Initiatoren des
Projektes keine Alternative zu ihrem Vorschlag angeboten werde.Ehrenmitglied Werner Huger sprach von einer lobenswerten Initiative,
die aber mit dem GHV hätte besprochen werden sollen. Er befürchtet
auch, dass bei einer Bürgerbefragung nur ein "ganz bestimmter
achteckiger Brunnen ins Gespräch kommt", nämlich der von Riegger
favorisierte. Doch dieser wurde als "furchtbarer Stilmischmasch aus
verschiedenen Zeitepochen" bezeichnet, der nicht in die heutige
Zeit passe.Erich Bißwurm, erinnerte daran, dass ein Marktbrunnen von Anfang an
zu den Plänen für die Gestaltung der Fußgängerzone gehört habe und
die notwendigen technischen Einrichtungen
(Brunnenstube/Wasseranschluss) dafür bereits geschaffen wurden.
Er erklärte aber, er könne das jetzt angeregte Projekt nicht mittragen,
wenn nicht auch noch andere Vorschläge diskutiert und entsprechende
Modelle vorgestellt würden.Beiratsmitglied Karl Heinz Fischer regte an, ein Gespräch mit dem
Initiator zu führen. Die meisten Redner wollten erst mehrere Vorschläge
auf dem Tisch sehen, bevor sie sich für einen Marktbrunnen, der auch in
das Bild der historischen Stadt passt, entscheiden könnten.
Eine Abstimmung über die Frage, wer allein das "rein historische
achteckige Sandstein-Modell" wolle, brachte ein klares Ergebnis:
Nicht einer der Anwesenden sprach sich dafür aus.Günter Rath am Ende der Diskussion: "Ein vernünftiges Modell muss
nicht immer etwas Altes sein, auch der Zeitgeschmack sollte
berücksichtigt werden. Wir wollen hier und heute nicht über einen
einzigen Vorschlag Ja oder Nein sagen."--------------------------------------------------------------------------------
16.03.2006
Rath beschwichtigt
Marktbrunnen: Geschichtsverein spricht mit Riegger
VS-Villingen
Marktbrunnen: Geschichtsverein spricht mit Riegger
VS-Villingen (hc) Die Entscheidung des Geschichts- und Heimatvereins
Villingen (GHV), die "Aktion Marktbrunnen" in der jetzt bekannten Form
nicht mitzutragen, hat eine lebhafte und kontroverse Diskussion
ausgelöst. Die Aktion wurde von Manfred Riegger initiiert und wird von
einer Gruppe, die sich "Freunde der Historischen Bürgerwehr und
Trachtengruppe und Stadt- und Bürgerwehr Villingen" nennt, unterstützt.Der GHV-Vorsitzende Günter Rath tritt jetzt dem Vorwurf entgegen,
mit der Entscheidung in der Hauptversammlung sei die Tür zu den
Befürwortern des historischen Stadtbrunnens zugeschlagen.
"Das ist nicht der Fall", erklärte der GHV-Chef, "wir haben bereits ein
Gespräch mit Manfred Riegger und anderen an dem Projekt Beteiligten
fest terminiert." Er stellte nochmals klar, es sei durchaus der Wunsch
des Vereins, in der Stadtmitte wieder einen Brunnen zu errichten.------------------------------------------------------------------------------------
24.03.2006Dilemma
Villingen
VON EBERHARD STADLER
Die Befürworter eines Marktbrunnens stehen vor einem Dilemma.
Der historische Wasserspender von 1796 überzeugt aufgrund seiner
Optik nicht alle, die sich auf dem Villinger Straßenkreuz anstelle
einer "modernen Leere" wieder einen Brunnen wünschen.
Der Bevölkerung nur diese einzige Lösung vorzusetzen, ist damit
unbefriedigend. Andererseits sehen die mit der Brunnenfrage befassten
Vertreter der Villinger Vereine die Gefahr einer ungebremsten Diskussion.
Wenn man 20 Alternativen den Tisch legt, so ihre berechtigte Sorge,
dann wird es nie was werden mit einem Villinger Marktbrunnen. Denn
über nichts lässt sich trefflicher bis zur völligen Erschöpfung diskutieren
wie über Gestaltungsfragen. In den vergangenen Jahrzehnten sind an
dieser Klippe alle Brunnen-Diskussionen zerschellt.Auf der anderen Seite stehen einige Verfechter einer modernen
Brunnenlösung. Gewiss wäre es spannend, an dieser Stelle was
Neues zu probieren. Doch die Masse der Bürger, die das Geld aus
Spenden aufbringen soll, wird dies vermutlich nicht wollen. Und die
Stadt hat kein Geld. Gleichwohl wäre es wichtig, herauszufinden, was
die Menschen tatsächlich wollen. Dies kann man nur durch die Vorlage
von Alternativen tun. Eine öffentliche Diskussion unter Einbeziehung
der Bevölkerung sollte geführt werden.----------------------------------------------------------------------------------
24.03.200610 Vereine für Marktbrunnen
Zehn Vereine wollen Antrag an Gemeinderat stellen -
Frage der Gestaltung noch strittigFür den Bau eines Marktbrunnens in Villingen sprachen sich am
Mittwochabend die Vertreter von zehn örtlichen Vereinen aus.
Sie waren sich einig, dass auf dem ehemaligen Villinger Marktplatz
wieder ein Brunnen gebaut werden soll und werden einen entsprechenden
Antrag an den Gemeinderat formulieren. In der Frage der
Brunnengestaltung gab es zum Teil abweichende Meinungen.Villingen-Schwenningen
VON EBERHARD STADLER
Zehn Vereine wollen Antrag an Gemeinderat stellen -
Frage der Gestaltung noch strittig
So sieht das Modell des historischen Villinger Marktbrunnens von 1796 aus.
Umstritten ist die palmenartige Aloe-Pflanze auf der Säulenspitze.Villingen-Schwenningen - Am Ende der von Teilnehmern als sehr sachlich
beschriebenen Sitzung kristallisierte sich in der 20-köpfigen Runde eine
Mehrheit für den historischen achteckigen Marktbrunnen von 1796 heraus,
allerdings mit einer klaren Einschränkung: Die Aloe-Pflanze, die die
Brunnensäule krönt und von Kritikern als "Ananas-Baum"
oder "Bananenstaude" bespöttelt wird, stieß auf mehrfachen Widerspruch.
Ein Alternativ-Vorschlag lautete, stattdessen die Statue des Villinger
Stadtgründers Graf Berthold auf die Säule zu setzen. Trotz einiger
kritischen Stimmen zur Gestaltung wollen sich die Vereine gemeinsam
mit dem Antrag an den Gemeinderat wenden, einen Brunnen auf dem
Marktplatz zu errichten. Zuvor soll die Thematik in den Vorstandsgremien
der Vereine diskutiert werden.Manfred Riegger, der Vorsitzende der Historischen Bürgerwehr- und
Trachtengruppe und Anführer der Brunnen-Initiative soll im Auftrag der
Vereine das Vorhaben in den Gremien des Gemeinderates vorstellen:
Termine sind am Dienstag, 4. April, im Technischen Ausschuss und tags
darauf im Verwaltungsausschuss.Riegger war es auch, der zum Gespräch eingeladen hatte. "Ich wollte
den Rückhalt der Vereine", stellte er fest. Den hat er bekommen,
allerdings nicht uneingeschränkt. Der Brunnen von 1796 stieß auf
Vorbehalte, vor allem bei Vertretern des Geschichts- und Heimatvereins
und der Katzenmusik. Zwei Anwesende ließen klar erkennen, dass sie
sich eine moderne Brunnengestaltung wünschten. Riegger selbst setzt sich
weiterhin uneingeschränkt für den Nachbau des im Jahre 1796 im
klassizistischen Stil errichteten Marktbrunnens ein, wie er gestern auf
Anfrage betonte. Den Vereinsvertretern präsentierte er am Dienstag ein
Modell dieses Brunnens im Maßstab 1:50. Manfred Riegger will für diesen
Brunnen auch weiterhin werben. Aus seiner Sicht ist er der einzige, für
den die Bürger bereit seien, Geld zu spenden. Dies habe sich
im Verlauf der bisherigen Unterschriftenaktion für das Brunnenprojekt
deutlich herausgestellt, betonte Riegger gestern. Wer eine Alternative
zu der Aloe-Pflanze fordere, der solle auch selbst einen entsprechenden
Vorschlag unterbreiten. Er selbst werde dies nicht tun."Wir waren uns einig, dass wir einen Marktbrunnen wünschen",
sagte Günter Rath, der Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins.
Doch eine ganze Reihe von Vereinsvertretern seien der Meinung, dass
nicht nur ein Brunnenmodell zur Diskussion gestellt werden solle.
Rath brachte zum Ausdruck, dass er mit dem bisher einseitigen
Vorgehen Manfred Rieggers nicht einverstanden war. Er bekräftigte
die Auffassung des Geschichts- und Heimatvereins, dass die Säulenspitze
mit der Aloe-Pflanze nicht in Frage komme.*
Der achteckige Brunnensockel sei durchaus konsensfähig, signalisierte
Rath, der sich persönlich allerdings auch eine moderne Lösung vorstellen
könnte."Ich bin für einen breiten Konsens in dieser Frage, sonst ist die Sache
nicht durchführbar", betonte Joachim Wöhrle, der Zunftmeister der
Historischen Narrozunft. Eine offene Diskussion sei notwendig,
andererseits dürften nicht zu viele Vorschläge unterbreitet werden,
sonst werde die Diskussion ein weiteres Mal versanden, warnte Wöhrle.
------------------------------------------------------------------------------------24.05.2006 05:38
Neuer Brunnenentwurf ohne AloeMarktbrunnen: Säule mit stadthistorischen Symbolen -
OB Kubon will Bürgerversammlung ansetzenEine neue Version eines Stadtbrunnens auf dem Villinger Marktplatz hat
jetzt die Brunnen-Initiative vorgestellt. Manfred Riegger, der Vorsitzende
der Bürgerwehr und Trachtengruppe präsentierte sie gestern
Oberbürgermeister Rupert Kubon.
Dieser will nun eine Bürgerversammlung in der Neuen Tonhalle
einberufen, bei der über die Gestaltungsfrage diskutiert wird.VS-Villingen
VON EBERHARD STADLER
So sieht der neue Brunnenentwurf aus,
den Manfred Riegger (Bild) gestern Oberbürgermeister
Rupert Kubon vorstellte.
Die alte Säule mit Aloe, die Riegger in der Hand hält,
stieß zum Teil auf Ablehnung.
VS-Villingen - Wesentliche Änderung des neuen Brunnenentwurfs:
Die Spitze der Brunnensäule soll keine Aloe-Pflanze mehr zieren.
Diese war bei manchen Bürgern, darunter auch Mitgliedern des
Villinger Geschichts- und Heimatvereins, auf Ablehnung gestoßen.Die Basis des neuen Entwurfs ist nach wie vor der historische Villinger
Marktbrunnen aus dem 18. Jahrhundert in seiner achteckigen Grundform.
Auch der viereckige Brunnenstock soll bleiben. Die Änderung betrifft die
Brunnensäule. Am unteren Ende bekommt sie eine symbolträchtige
Plattform. An diesem sind auf einem umlaufenden Band die Zunftzeichen
der neun Villinger Handwerkszünfte angebracht. Diese waren einst die
tragenden Säulen des Villinger Gemeinwesens. Aus dieser "Zunftebene"
entwickelt sich eine Säule, an der sich in zeitlich aufsteigender
Reihenfolge wichtige Personen und Ereignisse der Villinger
Stadtgeschichte ablesen lassen. Die diesen historischen Daten
zugeordneten Symbole winden sich spiralförmig um die Brunnensäule
nach oben und enden unterhalb einer Abschlusskugel am Ende der Säule.
Damit kann zugleich symbolisch das Ankommen in der Neuzeit
verstanden werden. Nicht umsonst schließt die Säule mit dem
gemeinsamen Wappen von Villingen-Schwenningen mit Adler und
Schwan.Eine Stunde lang nahm sich gestern Oberbürgermeister Rupert Kubon
Zeit, um mit Manfred Riegger über die Möglichkeiten einer Rekonstruktion
des historischen Markbrunnens im Stadtbezirk Villingen zu sprechen.
Das neue Modell wurde von Kubon interessiert in Augenschein
genommen. Er bekundete Manfred Rieger noch einmal seine
Anerkennung und erläuterte ihm den aktuellen Stand und das
weitere Vorgehen in der Angelegenheit.Derzeit wird von der Stadtverwaltung eine Informationsvorlage
erarbeitet, die dem Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung im
Juni vorliegen soll. Darin werden dem Rat nicht nur die Dimensionen
des von Riegger favorisierten historischen Modells erläutert, sondern
auch alternative Vorschläge unterbreitet. Außerdem enthält sie
die exakten Kosten für die Realisierung des Projekts. Nach dem
Gemeinderat soll das Ob und Wie des Markbrunnens dann - nach
den Sommerferien - in einer Bürgerversammlung erneut diskutiert
werden. Die schlussendliche Entscheidung trifft dann der Gemeinderat.Oberbürgermeister Kubon meinte nach dem Treffen: "Das Engagement
von Manfred Riegger ist ganz außerordentlich. Gleichwohl gilt es bei derlei
Vorschlägen sehr viele Aspekte und Interessenslagen zu beleuchten.
Da sind wir gerade dabei. Auch wenn das Ergebnis der Diskussion noch
gänzlich offen ist, bin ich mir sicher, dass wir am Ende die für unsere
wunderbare Stadt beste Lösung finden werden."
--------------------------------------------------------------------------------------*Zu den Aussagen aus den Reihen des Geschichts- und Heimatvereins
und als Aufklärung in der Diskussion um die Rekonstruktion des
Marktbrunnens sind folgende Fakten festzuhalten:Die Brunnendiskussion wird erneut
ausgehen wie das Hornberger SchießenLeider wurde in den bisherigen Berichterstattungen der Presse
vorenthalten, dass eine Arbeitsgruppe sich seit über 2 Jahren mit
dem Thema Marktbrunnen beschäftigt hat. In diesem Gremium war
neben verschiedenen Vereinsvorständen, Gemeinderäten und Fachleuten
auch der Geschichts- und Heimatverein vertreten. In seiner 2.Sitzung
hat sich diese Arbeitsgruppe eindeutig zur Rekonstruktion des Brunnens
bekannt.Zu dieser gehört die Säule mit Urne und Aloe. Die Rekonstruktion
wurde dabei als allein tragfähige Lösung erkannt. Eine Abänderung des
Säulenabschlusses wurde angeschnitten, aber ausgeschlossen, da solch
ein beliebiges Vorgehen einer fachlichen und sachlichen Rekonstruktion
widerspricht.Wenn nun vereinzelt Stimmen laut werden, die Alternativen einfordern,
muss man an diejenigen die Frage stellen dürfen, warum sie diese nicht
im Rahmen der Arbeitsgruppensitzungen vorgelegt haben?
Dieser Vorgang zeugt wahrlich von keinem loyalen Umgang.
Zudem wird damit die Chance einer stadtbildgerechten Gestaltung
des Villinger Straßenkreuzes gefährdet.Angesichts einer über 25-jährigen Debatte im 20./21.Jahrhundert
um den Bau eines Brunnens, ist eine Vereitelung der erarbeiten
Rekonstruktion, die sich auf eine solide Grundlage stützt, in Form
von [b]verfälschenden, bisweilen verkitschten Abänderungsversuche
kontraproduktiv und schwache, modernistische Wasserfontänen
ohne Bezug zur Brunnengeschichte auch aus denkmalpflegerischer
Sicht abzulehnen.Dass sich nun ausgerechnet der Rekonstruktionsunterstützer
Riegger zu solch willkürlichen Abänderungen hingibt und die
Rekonstruktion preisgibt, ist allein schon fragwürdig, wo er doch
ausdrücklich und aus genannten Gründen die Rekonstruktion
favorisierte. Damit ist eine Polemik eröffnet, die zu einer neuerlich,
end- und konsenslose Diskussion führt, wie subjektive
Leserbriefsäußerungen mit Alternativwünschen (Bertholdsbrunnen,
Ferdinandsbrunnen, Fastnachtstfigurenbrunnen, Wappenbrunnen,...)
aufzeigen und der Verwaltung sowie dem Gemeinderat, beide mit
breiter ablehnender Haltung gegenüber einer traditionellen Gestaltung,
zuspielt. Dass konzipierte Bürgerprojekt "Marktbrunnen"
wurde im Zuge der Projektentwicklung diesen Gremien nicht
nur zur Entscheidung des "ob", sondern leider des "wie",
also der Gestaltungsfrage, übertragen. Ein großer Fehler!
Wie seinerzeit, als 1999 die Möglichkeit einer Rekonstruktion der
Bemalung des Alten Rathauses durch Mitglieder des Geschichts-
Heimatvereins zerredet wurde, haben die städtischen Entscheidungs-
träger auch nun wieder leichtes Spiel. Ein fruchtloser Streit ist auch
nun wiedereröffnet. Worin dieser endet, davon kann man sich bereits
jetzt ein Bild am Villinger Marktplatz machen...sicher besser als
modernistische Wasserspiele und verkitsche Brunnenkreationen,
die von Gestaltungsunvermögen zeugen. -
Als Ausarbeiter der Rekonstruktion im Rahmen einer Seminararbeit,
liegt mir die Umsetzung selbstredend am Herzen.
Eine Vereitelung des Brunnenprojekts, wozu die derzeitige
Diskussion unter Umständen führen könnte, wäre sicherlich
der schlimmste Fall. Aber auch neuerliche Brunnenkreationen,
ob modernistisch oder solche, welche die Rekonstruktion hernehmen
und nach geschmäcklerischem Unvermögen zu Kitsch oder wahrlichem
Stilmischmasch abändern, wären abzulehnen angesichts der sachlichen
Grundlagen auf denen sich die Rekonstruktion stützen kann.
Mit Kopfschütteln haben Fachleute der Denkmalpflege
und Kunstgeschichte auf die Vorgänge in Villingen-Schwenningen reagiert.
Es sei nicht nachvollziehbar, warum man diese Chance einer
wissenschaftlich begleiteten Rekonstruktion in Villingen-Schwenningen
nicht wahrnimmt. Selbst der eheml. Ministerpräsident von Baden-
Württemberg und Ehrenbürger der Stadt hat sich für eine Reko ausgesprochen.Sollte die Bürgerversammlung tatsächlich vom Oberbürgermeister
einberufen werden, besteht die letzte Möglichkeit, auf eine Rekonstruktion
hinzuwirken. Hierzu möchte ich alle interessierten Forumsteilnehmer
bitten mit einem breiten Argumentationsspektrum aufzuwarten.
Es wurden sicherlich bereits einige Aspekte zugunsten der Reko
erwähnt, aber sicher noch nicht alle.Es handelt sich zwar nur um ein
kleines Projekt, aber dieses befindet sich an zentraler Stelle der
Zähringerstadt Villingen am Straßenkreuz. Von Leserbriefen will ich
nicht sprechen, allein eine Argumentationssammlung hier im Forum
wäre bereits äußerst hilfreich. Ich bitte um euere Beiträge. Danke. -
Mir ist aufgefallen, dass die Rekonstruktion des Brunnens einige Abweichungen mit seiner Darstellung auf dem Gemälde von Maler Albert Säger aus dem Jahre 1923 aufweist. Insbesondere ist dort die Aloe üppiger ausgefallen als auf der Rekonstruktionszeichnung, hingegen gedeiht sie im Modell wieder prächiger! Auch scheinen die Seiten des Brunnenbeckens jeweils mit einem Rechteck versehen zu sein, statt mit drei quadratischen Vertiefungen (dieses Detail steht zwar nicht zur Diskussion, ist mir aber trotzdem eine Erwähnung wert). Woher hatte denn Säger sein Vorbild? Könnte man nicht Darstellungen des originalen Brunnens zu Gesicht bekommen?
Mich interessiert, was den Ausschlag zur Erneuerung des Brunnens im Jahre 1796 gegeben hat. Bekanntlich war ja des letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts eine schwierige Zeit für Europa, mit Revolutionen und politischen Umwälzungen. Man wandte sich vom Feudalismus zu mehr Demokratie ab. Und passt da eine blosse Erneuerung eines Brunnens hinein? Gab es nicht wichtigere Dinge? Ich glaube, da steckt mehr dahinter, immerhin handelte es sich ja um den wichtigsten Brunnen der Stadt!
Im 16. Jahrhundert war es üblich, Brunnensäulen mit Figuren wie Justitia, Bannerträger, Neptun etc. zu bekrönen, und erst in der Aufklärungszeit machten diese Platz für scheinbar ausdruckslose Obelisken, Kugeln, oder eben Vasen. Eine Ähnliche Entwicklung ist auch bei den Hausnamen feststellbar. Während frühere Namen wie Tiger, Granatapfel, Palmbaum, Papagei etc. die Weltverbundenheit der in diesen Häusern wohnenden Handels- und Kaufleute symbolisierten, welche ja massgebend die städtische Politik lenkten, kamen im 19. Jahrhundert Namen wie Harmonie, Gerechtigkeit, Treue, Wahrheit etc. auf., welche nichts mehr mit dem Feudalismus gemein hatten. Wie sah denn der Vorgängerbrunnen aus?
Insbesondere Marktbrunnen waren Allgemeingut, welche keine Plattformen boten, auf denen sich eine Stadt selbst glorifizierte oder Geschichte dargestellt wurde, sondern sie wurden über Jahrhunderte eben mit anonymen Symbolen wie figürlichen Skulpturen oder Vasen etc. geschmückt. Keinesfalls aber mit einer wäppchenbehangenen Säule mit der Glorifizierung der (ehemaligen) Zünfte und der Darstellung wichtiger Personen und Ereignisse in zeitlich aufsteigender Reihenfolge! Eine Peinlichkeit ohnesgleichen ist die kleine Kugel als oberer Abschluss, denn gerade ein solcher darf doch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen! Ich denke, in hundert Jahren würde dies als Ratlosigkeit der unsrigen Zeitepoche gedeutet werden. Wenn von Gegnern die Rekonstruktion als "ein furchtbarer Stilmischmasch aus verschiedenen Zeitepochen, der nicht in die heutige Zeit passe" bezeichnet wird, so würde dies eher auf die Alternativlösung zutreffen.
Ich habe Dir hiermit keine Argumente für die Rekonstruktion geliefert, sondern eher Fragen gestellt. Aber ich hoffe, Dir wenigstens ein paar Gedanken zum Hintergrund mitgeteilt zu haben. Aber wenn Du dich tatkräftig für die getreue Rekonstruktion einsetzen möchtest, braucht es viel Information für diejenigen, welche man für die Sache gewinnen will. Das heisst, die Geschichte des Brunnens, und auch mehrere Abbildungen desselben.
Man müsste M. Riegger von seinem Alternativvorschlag abbringen können, denn eine Alternative zum eigenen Vorschlag anzubieten heisst doch, weiche Knie zu bekommen. Liegt es nicht an der Gegenseite, Alternativen gegenüberzustellen? Wenn schliesslich nur eine halbherzige Lösung verwirklicht wird, werden damit in erster Linie die Namen des Initiators und Sponsors in Verbindung gebracht, und damit würde die Leistung Herrn Rieggers in keiner Weise gewürdigt.
-
Erst einmal vielen Dank, dass Du dich der Thematik annimmst und dein Interesse an diesem Projekt bekundest.
Deine Rückmeldung enthält Gesichtspunkte, die in der Argumentation gegen eine Abänderung der Rekonstruktion
in geplanter Form, aufgegriffen werden sollten.Deine Fragen will ich gerne beantworten.
Albert Säger benutzte für sein Gemälde als Vorlage wohl das Bild
"Die obere Straße der Stadt Villingen im Jahre 1839" von Johann Nepomuk Ummenhofer (s.Ausschnitt Bild1)
Säger hielt sich dabei nicht an Proportionen und Details, sondern interpretierte frei.
So malte er den Brunnentrog wesentlich kleiner, die Aloe großzügiger und die Einfassungen
des Brunnenbeckens nach seiner Auffassung. Von einer Rekonstruktionszeichnung kann dabei nicht gesprochen
werden, mehr von einer Art atmosphärischen Situation und Bedeutung, die das Fehlen des Brunnens schon/noch
um 1923 auslöste. Selbst Ummenhofers Bild ist zwar perspektivisch nicht korrekt, so wird aber dennoch deutlich,
dass der Brunnen eine andere Dimension hatte, was sich wiederum mit Fotografien (s. Bild2) deckt. Das Gemälde
von Ummenhofer ist insofern interessant, da es bei der Materialfrage der Rekonstruktion zusätzlich aufschlußreich
ist.Von einer kompletten Erneuerung des Brunnens im Jahre 1799(!), fälschlicherweise von den Printmedien immer wieder mit
1796 angegeben, kann im Grunde nicht gesprochen werden. Hätte ein Furmann in jenem Jahr mit seinem Fuhrwerk
nicht den alten Renaissance-Marktbrunnen mit steinerner, korinthischer Brunnensäule samt Königstatue von König Ferdinand I
gerammt und komplett zerstört, hätte man wohl keinen Ersatz schaffen müssen. So entstand die gegossene
korinthische Säule mit Vase und Aloe als frühklassizistische Element. Ersetzt wurde dabei auch der Brunnestock,
was sich ebenfalls an der hellen Farbgebung bei Ummenhofers Gemälde ableiten läßt. Allein das steinerne Renaissance-
Brunnenbecken blieb erhalten und wurde wiederverwendet.
(Bild 1)
Ausschnitt "Die obere Straße der Stadt Villingen im Jahre 1839" von Johann Nepomuk Ummenhofer
(Bild 2)
Fotografie Marktbrunnen, vor 1868Das Rekonstruktionsmodell ist, was die Aloe betrifft sicher nicht 100% zutreffend,
dennoch wurden alle Zeichnungen der Rekonstruktion mit proportionsgerechter und detailgenauer
Darstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Umstand des Modells und
Abbildungen wie die von Säger sind sicher nicht ganz glücklich, sie können aber meiner Auffassung nach
nicht für die mangelnde Bereitschaft in der Gegnerschaft einer Rekonstruktion gegenüber
zitiert werden. Die Fakten liegen auf dem Tisch, die Brunnenrekonstruktiont wurde wissenschaftlich
und fachlich ausgewertet und stellt kein Fantasieprodukt dar.
Aus meiner Sicht fehlt es vorrangig am politischen Willen bei den städtischen Entscheidungsträgern
und sind die Ursachen mehr in der persönlichen Mißkunst im Vorstand des
Geschichts- und Heimatvereins zu suchen. Bedauerlich jetzt, dass sich Herr Riegger diesem Häuflein
beugte und nun ausgerechnet selbst eine Alternative in Betracht zieht. Damit gibt er die Rekonstruktion
preis.Eine Anmerkung zu deiner Aussage, dass auf Marktbrunnen keine
Symbole der städtischen Selbstdarstellung gewählt wurden.
Wie verhält es sich dann hierbei:
Stadtbrunnen Schiltachmit Löwe und Wappen, 16.Jahrhundert,
erneuert 1750Wäre nicht gerade dieser Brunnen ein Beispiel dafür, dass
städtische Symbole durchaus auf Brunnen angebracht wurden?
Die Gestaltung mit Blick auf die Alternative, wie sie Riegger und
Fuchs vorschlagen, klammere ich dabei natürlich aus! -
Die Diskussion um die Rekonstruktion
des Villinger Marktbrunnens trägt seltsame
Früchte.Während in Frankfurt und Dresden
Rekonstruktionen als Zeichen der Zeit an-
erkannt sind, frönt man in der "Provinz" dem
Kitsch und huldigt weiterhin modernistischen oder
theoretisierten Entwürfen von Architekten...
die Rekonstruktion bald Makulatur?Geschickt auch angesetzt Ort und Termin
der Bürgerversammlung...ein Schelm der Böses
dabei denkt!Nun ja, mir hat das Projekt in soweit Freude bereitet
als dass ich es im Rahmen einer Seminararbeit
verwenden konnte...für Villingen, eine Reko des Markt-
brunnens , wohl heute noch zu modern und zu mutig!20.06.2006
Kubon lädt zur Bürgerversammlung
Am 12. Juli Diskussion um Villinger Marktbrunnen im Franziskaner Kulturzentrum - Neue Ideen und Vorschläge
Villingen-Schwenningen
Bild:
Die Wappentiere des Landes sollen auf einen Marktbrunnen in Villingen, schlägt ein Bürger vor.Villingen-Schwenningen (est) Der von einer Bürgerinitiative gewünschte
Bau eines Marktbrunnens im Stadtzentrum von Villingen wird diese Woche
erneut in den Ausschüssen des Gemeinderates diskutiert. Am Mittwoch
beschäftigt sich der Verwaltungsausschuss, am Donnerstag
der Technische Ausschuss mit dem Thema.
(Sitzungsbeginn jeweils um 17 Uhr, Rathaus Schwenningen).Die Stadtverwaltung plädiert angesichts der bislang artikulierten
sehr gegensätzlichen Vorstellungen ??? in der Bevölkerung dafür,
ein umfassenderes Meinungsbild zu bekommen. Am 12. Juli wird
Oberbürgermeister Kubon daher die Bevölkerung um 20 Uhr zu
einer Bürgerversammlung ins Franziskaner Kulturzentrum einladen.Derweil gehen bei der Stadt und auch beim SÜDKURIER immer wieder
neue Vorschläge ein, wie die Stadtmitte Villingens gestaltet werden
könnte. Thomas Heuschmann aus Brigachtal schickte uns gestern
beiliegende Skizze mit den Wappentieren von Baden-Württemberg zu.
Die fröhlich tanzenden Wappentiere sind nach seiner Meinung so schön,
dass sie würdig wären, einen Brunnen plastisch zu zieren, der fast auf der
ehemaligen Grenze von Baden und Württemberg steht. Heuschmann
wendet sich dagegen, mit Gewalt "irgendetwas historisch Langweiliges"
auf die Säule zu setzen.Für ein Kreuz in der Stadtmitte engagiert sich indes Thomas Hettich,
Architekt beim Stadtbauamt. Seine Gedanken hat er mittlerweile eigens
in einer Broschüre zusammengefasst, die es im örtlichen Buchhandel zu
kaufen gibt. Hettichs Grundgedanke: Die Hauptstraßen in der Innenstadt
haben auf dem Stadtplan die Form eines Kreuzes. Dies ist nach
Auffassung Hettichs kein Zufall sondern Ergebnis mittelalterlicher Stadtplanung.
Dieses horizontale Kreuz soll nun, so die Idee Hettichs,
seine Entsprechung in einem vertikalen Kreuz auf dem Marktplatz finden.
In der Broschüre beschreibt Hettich ausführlich seinen Entwurf, der mit
einer Fülle von geometrischen und Zahlen-Symboliken versehen ist und
viele Bezüge zur Stadtgeschichte aufweist. Ende Juni will der Villinger
Architekt auch Baupläne präsentieren, die im Schuhhaus Kammerer und
im Gasthaus "Alt Villingen" ausgestellt werden.Hettich will nun Gleichgesinnte finden, die seine Vorstellungen
unterstützen. Bei der geplanten Bürgerversammlung will er seine
Idee von einem "Villinger Wegekreuz" vortragen. -
11.07.2006
Vorträge zu Marktbrunnen
"Diskussion" mit den Bürgern
VS-Villingen - Am morgigen Mittwoch, 12. Juli, 20 Uhr, findet im
Kulturzentrum Franziskaner in Villingen auf Initiative der Stadtverwaltung
eine offene Informationsveranstaltung zum Thema Marktbrunnen statt.
Der Ablauf der von Oberbürgermeister Rupert Kubon geleiteten
Veranstaltung sieht wie folgt aus: In einem ersten, etwa 45-minütigen
Block werden die historischen und theoretischen Grundlagen für die
Entwicklung und Beurteilung von Vorschlägen geschaffen. Die Themen
der drei Referate lauten "Geschichte des Villinger Marktbrunnens im
historischen Vergleich - Bedeutung der Brunnen, ihre Gebrauchs- und
symbolischen Funktionen" (Dr. Heinrich Maulhardt), "Vom Umgang mit
Kunst im öffentlichen Raum" und "Aspekte der Stadtplanung bei der
Gestaltung eines zentralen Platzes" (Prof. Wolfgang Schwinge).
Anschließend, in einem zweiten Block, besteht dann die Möglichkeit
zur Aussprache und Diskussion.Oberbürgermeister Rupert Kubon sagt zu der Veranstaltung:
"Nachdem das Thema Marktbrunnen im Gemeinderat und in
verschiedenen Ausschüssen bereits diskutiert wurde, erhält
nun die Öffentlichkeit Gelegenheit, sich dazu zu Wort zu melden."12.07.2006
Frust über Bürger-Info
Marktbrunnen lässt Wogen hoch gehen
Enttäuscht über den angekündigten Ablauf der heutigen Bürger-
Information über das umstrittene Thema Villinger Marktbrunnen
äußerten sich gestern die Verfechter eines historischen Brunnenmodells.
Nach dem die Stadt zwei auswärtige Experten sowie Stadtarchivar
Maulhardt als Referenten aufbietet, rechnet Manfred Riegger von der
Bunnen-Initiative nicht mehr mit einem objektiven Ablauf.
Villingen-Schwenningen
VON EBERHARD STADLER
Villingen-Schwenningen - Vielmehr glaubt er, dass die Rathausspitze
versuchen will, die Idee eines historischen Brunnens mit Hilfe auswärtiger
Experten zu zerreden. "Dann sollen sie doch so ehrlich sein und sagen,
sie wollen den Brunnen nicht", erklärte der Vorsitzende der Historischen
Bürgerwehr- und Trachtengruppe. Bestärkt wird er in seinem Verdacht
durch die Tatsache, dass die heutige Versammlung von Gegnern einer
historischen Brunnenlösung vorbereitet wurde: Neben Stadtarchivar
Maulhardt waren dies Helmut Kury vom Geschichts- und Heimatverein,
Michael Hütt von den städtischen Museen und der städtische Galerieleiter
Wendelin Renn. Dies geht aus einem internen Papier der Stadtverwaltung
hervor, das Riegger vorliegt. Auch einer seiner Mitstreiter, Stadtrat Ernst
Reiser, äußerte sich gestern tief verärgert. Er hätte sich gewünscht,
dass die verschiedenen Vorschläge, vom modernen Wasserspiel bis zum
diskutierten historischen Modell ausgiebig von den Bürgern diskutiert
werden sollten. Stattdessen würden diese nun eine dreiviertel Stunde lang
mit Expertenmeinungen fremdbestimmt. Reiser erinnerte an das
Vorgehen der Stadt Rottweil, die alle alten, abgerissenen Brunnen wieder
aufgebaut habe. Dagegen hält Stadtarchivar Heinrich Maulhardt den
Experten-Einsatz als Basis einer sachgerechten Diskussion für wichtig.
"Es sollen zunächst einmal Grundlagen mitgeteilt werden, damit
Vorschläge entwickelt bzw. beurteilt werden können. Ansonsten würde
die Veranstaltung schon am Anfang in einen unkritischen
Bieterwettbewerb abgleiten", heißt es in seinem Schreiben an
Oberbürgermeister Kubon. Und weiter: Von Vorteil seien auch qualifizierte
Referenten von auswärts, "da Auswärtigen eine größere Objektivität
zugebilligt wird".Moderat äußerte sich gestern Günter Rath, der Vorsitzende des
Geschichts- und Heimatvereins. Er meint, dass man in der Brunnenfrage
einen Kompromiss finden könne. Richtig sei zwar einerseits die Ansicht,
dass jede Zeit ihre eigene Architektur habe. Dies spreche gegen einen
historischen Brunnen. Andererseits sei das Zähringerkreuz historisch, und
die Innenstadt ein historisches Ensemble. Der Geschichts- und
Heimatverein sollte sich nach Auffassung Raths in Verpflichtung seines
Vereinszweckes daher für ein historisches Modell entscheiden, sagte Rath.
Es gebe inzwischen auch einen neuen Gestaltungsvorschlag* des
Architekten Konrad Flöß, von dem sich Rath sehr angetan zeigte.
(Anmerk.: ein Sichtbetonbrunnen) In nächster Zeit will er in seinem
Verein über mehrere Vorschläge abstimmen lassen, "um eine
Mehrheitsmeinung zu bekommen."Viel Konfusion
Villingen
VON EBERHARD STADLER
Marktbrunnen
Ums Thema Marktbrunnen herrscht inzwischen eine fast heillose
Konfusion. Befürworter einer historischen Rekonstruktion überbieten
sich ständig mit neuen Vorschlägen, Varianten und Alternativen. Ihre
Gegner brauchen sich angesichts des zersplitterten Meinungsspektrums
daher nur noch genüsslich nach hinten zu legen. Ohnehin hat man den
Eindruck, dass die Stadtverwaltung mit den Freunden eines historischen
Brunnens Katz und Maus spielt. Beispiel: Die Auswahl der Referenten für
den heutigen Abend, von denen man noch nicht weiß, ob alle kommen,
hat die Stadt in Eigenregie vorgenommen. Da bleibt schon viel Raum für
Spekulationen, ob dieses einseitige Vorgehen der Versachlichung oder der
geschickten Steuerung einer Debatte dient. Der Oberbürgermeister kann
den Abend nach der Devise "Teile und herrsche" locker moderieren.
Wenn es kein klares Meinungsbild gibt, wird's wohl nichts werden mit
einem Marktbrunnen.
quelle:
http://www.suedkurier.de/lokales/villin…97,2113097.htmlGeht die Brunnendiskussion erneut aus wie das Hornberger Schießen?
Unverständlicherweise blieb in den bisherigen Berichterstattungen
der Presse unerwähnt, dass die Arbeitsgruppe „Marktbrunnen“ sich
im Vorfeld über 3Jahren mit der Brunnenthematik auseinander
gesetzt hat.In diesem Gremium waren verschiedene Vereinsvorstände und
Fachleute vertreten. In ihrer letzten Sitzung hat sich die Arbeitsgruppe
deutlich zur Rekonstruktion des Brunnens bekannt. Zur Rekonstruktion
gehört die Säule mit Vase und Aloe. Sie wurde als tragfähige Lösung
anerkannt.Wenn infolge einzelne Stimmen von Teilnehmern der Arbeitsgruppe
laut wurden, die im Nachhinein Alternativen einforderten, so war
dieser Zug äußerst illoyal und die Chance einer stadtbildgerechten
Gestaltung des Villinger Straßenkreuzes wird nun unnötigerweise hinaus
verzögert.Angesichts langjähriger Debatten um den Bau eines Marktbrunnens,
ist die nachträgliche Vereitlung der erarbeiten Rekonstruktion durch
verfälschende, bisweilen kitschigen Abänderungsversuche kontraproduktiv.
Auch auf Theorien reduzierte Kreuzinstallationen, modernistische
Wasserspiele sowie abstrahierte Künstlerkonstruktionen sind für die
Situation am Straßenkreuz denkbar ungeeignet und gestalterisch fehl
am Platz, ja, sie lassen zum Großteil auch den Bezug zur
Brunnengeschichte vermissen und sind somit insbesondere aus
denkmalpflegerischer Sicht abzulehnen.Die negative Haltung einiger Gemeinderatsmitglieder
gegenüber einem traditionellen Brunnen wirft auch die
Frage auf, wie Stadtverwaltung und Gemeinderat dazu kommen,
letztlich über die Gestaltung des Brunnens zu entscheiden, wo die
Stadt doch nicht einmal Geld für das Projekt zur
Verfügung hat. Die heutige Informationsversammlung besitzt einen
schalen Beigeschmack, geht es bei ihr doch offensichtlich nur darum,
die Position der Veranstalter von einer unrepräsentativen Mehrheit
bestätigen zu lassen. Es sollte nicht vergessen werden, dass
die „Rekonstruktion Marktbrunnen" von Beginn an als Bürgerprojekt
konzipiert und ein Geschenk an die Stadt ist!Rund 2000 Unterschriften wurden zugunsten der Rekonstruktion eines
Markbrunnens bereits in kürzester Zeit gesammelt und Vorstände von
über 10 Villinger Vereinen haben ihre Unterstützung gleichfalls bekundet.
Ehrenbürger der Stadt, u.a. der ehemalige Ministerpräsident Erwin Teufel,
haben sich klar für die Rekonstruktion ausgesprochen! Diese Tatsachen
dürfen nicht ignoriert werden.Umgekehrt wäre berechtigterweise die Frage zu stellen, warum
Verwaltung und Gemeinderat nicht in gleichem Maße über die
lobenswerte Rekonstruktion der Hennybogenuhr diskutiert haben
wollen und dabei nicht auf ihre Entscheidungsbefugnis plädieren.
Hier vermisst man die öffentliche Diskussion!Es zeichnet sich die Situation wie im Jahre 1999 ab, als die Möglichkeit
einer Wiederherstellung der Bemalung des Alten Rathauses nach
historischem Vorbild moralisierend durch städtische Vertreter zerredet
wurde. Auch jetzt haben die städtischen Entscheidungsträger wieder
leichtes Spiel: Ein fruchtloser Streit ist in der inszenierten
und ermüdenden Diskussion nach Alternativen, die keine sind, eröffnet
worden. Worin ein solcher endet, davon kann man sich bereits jetzt ein
Bild am Villinger Marktplatz machen...Ein Blick über die Stadtmauern hinaus lohnt allemal:
Kulturell führenden Städten wie Dresden, aber auch unsere Nachbarstadt
Rottweil bekennen sich insbesondere durch Rekonstruktionen zu ihrer
Geschichte. Rekonstruktionen sind natürlicher Ausdruck unserer Zeit
sowie unserer modernen Gesellschaft. Auch die Rekonstruktion des
Villinger Marktbrunnens ist zeitgemäß. Es bleibt zu hoffen, dass die
Bevölkerung dies erkennt, die Rekonstruktion unterstützt und diese von
der Stadt angenommen wird. Es wäre sehr schade, wenn man sich jene
Chance zur Gestaltung des Villinger Marktplatzes nehmen ließe. -
13.07.2006
Harte Kontroverse um Marktbrunnen
Politischer Schlagabtausch vor gut hundert Zuhörern bei Bürger-Information im Franziskaner
Auch drei Sachverständige konnten nicht viel ändern:
Bei der Diskussion um die Rekonstruktion eines Brunnens
auf dem Villinger Markplatz prallten die gegensätzlichen
Meinungen erneut hart aufeinander. Gegen Ende wurde es
auch parteipolitisch. Mehrere Stadträte traten ans Mikrofon.
Oberbürgermeister Kubon, der Moderator des Abends, musste
sich Kritik anhören.Villingen-Schwenningen
VON EBERHARD STADLERVillingen-Schwenningen - Die 100 bis 150 Zuhörer, die sich im Chorraum
des Franziskaner Konzerthauses verloren, erlebten einen dreigeteilten
Abend. Zuerst historisch gesättigte Abhandlungen der drei Referenten.
Dann folgten die "örtlichen Experten" mit ihren divergierenden
Brunnenvorschlägen. Am Schluss traten Stadträte mit politisch
kontroversen Ansichten auf. Inhaltlich wurde wenig Neues geboten.
Klar wurde: Die Sympathien der Anwesenden lagen überwiegend
bei einem historischen BrunnenDer erste Referent, Stadtarchivar Heinrich Maulhardt, vertrat nach
ausgiebigem Rückblick die These, dass eine moderne Brunnengestaltung
als ästhetischer Ausdruck der Gegenwart in der Tradition der
bisherigen drei historischen Brunnen in Villingen liege.Helmut Herbst, promovierter Kunstgeschichtler und Leiter des Museums
und der städtischen Galerie in Waiblingen, rief dazu auf, in Villingen
einen öffentlichen Künstlerwettbewerb zur veranstalten. Dabei sollte nicht
gespart werden, die besten Künstler seien gerade gut genug, erklärte er
unter Missfallens-Bekundungen. Die Stadt sollte genügend
Selbstbewusstsein aufbringen, die Gegenwart zu repräsentieren.
"Was sollen unsere Nachkommen denken, wenn wir nicht selbst
etwas Eigenes hervorgebracht haben?", lautete seine provokante
Frage.Architekt und Stadtplaner Wolfgang Schwinge aus Stuttgart referierte
weitschweifend zum Thema "Aspekte der Stadtplanung bei der
Gestaltung eines zentralen Platzes". Er betonte, dass sich eine
Stadtgesellschaft mit der Gestaltung ihres zentralen Platzes selbst
definiere. Sie sei Mittelpunkt des öffentlichen Lebens aller Bürger.
Diese müssten sich der Funktion und Bedeutung ihres Platzes
vergewissern. Dies gelte nicht nur für die Vergangenheit, sondern
auch für künftige Generationen. Er sprach sich indirekt ebenfalls
gegen eine historische Rekonstruktion aus. Zuerst müsse die Stadt
über die jetzige und künftige Funktion sprechen, dann erst über
Gestaltungsfragen. Eine Vorstellung, die auch OB Kubon unterstützte.Manfred Riegger, der Vorsitzende der Bürgerwehr- und Trachtengruppe,
stellte anschließend seine Initiative eines historischen Brunnens vor,
dasselbe tat der Villinger Architekt Thomas Hettich. Er präsentierte seine
ebenfalls bekannte Idee eines zentralen Kreuzes. Günther Rath referierte
die Position des Geschichts- und Heimatvereins. Anschließend wurde es
kontrovers. Karl Haas griff Oberbürgermeister Kubon an.
"Welcher Teufel hat Sie geritten, gegen den Bürgerwillen anzugehen?",
wollte der Verfechter eines historischen Brunnens wissen.Stadträtin Renate Breuning (CDU) trat dem Argument entgegen,
dass nur ein neuer Brunnenentwurf Ausdruck der Zeit sei. Auch die
Silbermann-Orgel sei schließlich erst vor kurzem rekonstruiert worden.
Mit einem historischen Brunnen werde ein Modell aus der Vergangenheit
genommen und damit ein Stück Zukunft gestaltet, "weil wir der künftigen
Generation zeigen, was früher einmal war". Als Kompromiss regte
sie an, die historische achteckige Grundform zu nehmen und mit einer
Säule zu versehen, "wie es uns heute gefällt". SPD-Stadtrat Bernd
Schenkel warnte indes vor einem rückwärtsgewandten Historismus und
stellte Vergleiche mit der Wilhelminischen Zeit an, die im Ersten Weltkrieg
endete. Er plädierte für einen neuen Brunnen als Ausdruck unserer Zeit."Geben Sie endlich ihre Blockadehaltung auf", appellierte dagegen
Stadtrat Ernst Reiser (Freie Wähler) an OB Kubon. Aus Spenden
finanzierbar sei nur ein historischer Brunnen. Die Referenten hätten
keine neuen Aspekte in die Diskussion gebracht.
Einen Künstlerwettbewerb habe es schon vor über 20 Jahren gegeben.
Nicht auswärtige Künstler sollten die Gestaltungsfrage entscheiden,
sondern einheimische mit Herzblut, die sich mit der Stadt
identifizieren. "Wir wollen kein Denkmal für die Betonindustrie",
sagte Reiser unter riesigem Beifall.quelle:
http://www.suedkurier.de/lokales/villin…97,2114671.html -
Die Mittel und haltlosen Argumente
gegen das Villinger Marktbrunneprojekt
nehmen zunehmend skurile Strukturen an.
Erschreckend, wie die Presse in der sauren
Gurkenzeit nachhaltig ausschlachtet.Während gleichzeitig die Hennybogenuhr
als Rekonstruktion von den Medien nicht
thematisiert und an der Öffentlichkeit vorberangiert
wird, weil einflussreiche Personenkreise und
Geschäftsleute das Projekt unterstützen und
ein in der Tat fragwürdiges Glockenspiel in den Turm
des Villinger Münsterturms eingebaut werden soll,
wird das Thema "Marktbrunnen" auffällig hoch gekocht...
Die Mobilisierung dieser Personengruppe ist nicht
nachvollziehbar und geht zunehmend am Thema vorbei.
29.07.2006VS-Villingen
Postkarten gegen MarktbrunnenVON GERHARD HAUSER
Zwei Kartenmotive kursieren aktuell in Villingen. Ihnen gemeinsam ist,
dass sie zu einer außergewöhnlichen Bürgerbefragung über den
Marktbrunnen aufrufen, den, wie mehrfach berichtet, eine Bürgergruppe
um Manfred Riegger rekonstruieren will. Mit der Karte können Gegner
des Projekts ihre Stimme abgeben, die nach Ansicht der Initiatoren bisher
kein Podium für ihre Meinung hatten.VS-Villingen - Unabhängig voneinander entwarfen die Villingerin
Angela Schubert ein humorvolles Motiv, der Journalist und
Ressortleiter beim Stuttgarter Magazin "Auto, Motor und Sport",
Frank Volk, wählte einen eher seriösen Weg. Beiden Karten gemeinsam ist,
dass sich dort Bürger mit ihrem Namen gegen das umstrittene
Marktbrunnen-Projekt wenden können - "einfach ausfüllen und an den
Oberbürgermeister schicken oder im Briefkasten am Rathaus einwerfen",
machte Volk die denkbar einfache Vorgehensweise deutlich.Für Frank Volk ist es wichtig, die Bürgergruppe um Manfred Riegger nicht
zu diffamieren. Grundsätzlich sei es "ein lobenswertes Unterfangen, etwas
seiner Heimatstadt zukommen zu lassen", betonte er auf Anfrage.
Den Journalisten stört es aber gewaltig, dass eine Handvoll Leute
ein "Agitationsmonopol" beansprucht, ohne dass sich dafür ein breites
Bild in der Öffentlichkeit widerspiegelt.Dem möchte der Magazin-Redakteur nun abhelfen, er und weitere
Mitstreiter versuchen mit ihrer Aktion ein Stimmungsbild zu
ermitteln, "ohne Stimmung zu machen". Für das Bürgerbegehren im
Kleinen habe er das Motiv bewusst so gehalten, dass keine Polemik
aufkommen solle.Volk befürchtet, dass es ohne diese Aktion einer relativ kleinen Gruppe
von Leuten gelingen könne, den Gemeinderat dazu zu bringen, etwas
zuzustimmen, "was kein Mensch will". Er machte keinen Hehl daraus,
dass er ein Gegner des Brunnens ist. "Villingen braucht vieles, aber
keinen pseudo-historischen Brunnen." Wenn sich allerdings nur zehn
Leute auf die Postkarten-Aktion melden, "kann ich das auch akzeptieren".Aus Volks Sicht dürfe für die Stadt kein Problem darin bestehen, das
Angebot der Bürgergruppe zurückzuweisen. "Wenn mir meine Tante eine
Schrankwand Eiche rustikal schenken will, dann weise ich das doch auch
zurück." Volk glaubt, dass viele Vertreter, vor allem aus den Vereinen,
die Riegger hinter sich wähnt, mit der Rekonstruktion alles Andere als
glücklich sind: "Sie wagen sich nur nicht aus der Deckung."Er hält die zum Teil im Gemeinderat gängige Argumentation der
Bürgergruppe für sehr fragwürdig: "Wir beschenken die Stadt -
und die Stadt hat gefälligst glücklich zu sein." Dagegen wendet sich
der Journalist, gedruckt sind 1000 Karten. Während einzelne der
Protest-Motive bereits im Umlauf sind, will sie Volk ab Montag
großflächig verteilen, später sogar eventuell mit einem Stand
präsent sein.Sehr pfiffig und ausgefallen ist die Gestaltung von Angela Schubert.
Schubert, die als Privatperson handelt, will einen "kleinen Denkanstoß"
zur Diskussion geben, wie sie es selbst formuliert. Ihr persönlich gefalle
vor allem der "Ton der derzeitigen Diskussion nicht", wie sie sich gestern
äußerte. Auch die Villingerin will Kritikern des Brunnens auf dem Latschari-
Platz ein Forum bieten, das aktuell fehlt. Ihre Karten wurden bereits
gestern in der Stadt verteilt. -
Zitat
"Wenn mir meine Tante eine
Schrankwand Eiche rustikal schenken will, dann weise ich das doch auch
zurück."Au Mann, der Typ hat Probleme...
-
In anbetracht der Tatsache, dass Karten
gegen einen historischen Brunnen
verteilt wurden (s.o.), wurde nun eine Postkarte
erstellt, die sich für die Rekonstruktion des Brunnens
ausspricht.Der Text wurde absichtlich weitgehend
von der gegnerischen Karte übernommen, um
den Leuten aufzuzeigen, wie austausch-
bar doch die Wortwahl ist. -
Heute früh wurde die "Rieggersche Variante" des Marktbrunnens
in Form eines hölzernen Modells zur Veranschaulichung
im Maßstab 1:1 auf dem Villinger Straßenkreuz aufgestellt.Hier ein erstes Bild:
Bild:W.SteinhardIch bin nicht besonders erfreut über dieses Konstrukt...
...zum einen die obeliskenhafte Säule mit den Wappen
und dem Blumenkasten; das wirkt äußerst lächerlich,
kitschig und provinziell. Es hat mit der historischen Brunnen-
säule nichts gemeinsam (Anmerk.: Glücklicherweise wurde aber im
Modell darauf verzichtet eine runde Säule mit kugeligen Abschluß
darzustellen.)...zudem die Ausmalung des Schwimm-, pardon Plansch- oder Brunnenbeckens in blau...nur peinlich!
...zum anderen die Proportionen und Dimensionen,
die in keinsterweise mehr stimmen. Er ist sozusagen
zusammengeschrumpft, der Brunnen, und wirkt wie ein
Dorfbrunnen. Verfgleicht man die historischen Aufnahmen und die
Rekonstruktionszeichnung mit diesem Ergebnis, erkennt
man den Unterschied sehr schnell.Da hat Herr Riegger eigenmächtig gehandelt und nach
eigenem Unvermögen abgeändert. Herausgekommen
ist dieser Murks. Zudem hat er damit die Rekonstruktion
ein ganzes Stück der Lächerlichkeit preisgegeben. -
... ja, wirklich provinziell und sehr 08/15.
-
Wenn man es positiv sehen möchte, denke ich, dass es auch noch viel schlimmer hätte kommen können. Falls die Rieggersche Variante tatsächlich gebaut wird, würde ich als unbedarfter Tourist wahrscheinlich vermuten, dass der Brunnen in den 50er Jahren in vereinfachter Form eines deutlich prächtigeren Vorkriegsbrunnens errichtet wurde. Nicht schlecht, aber auch nichts besonders auffälliges.
Trotzdem hoffe ich natürlich, dass sich doch noch die historische Variante durchsetzten wird. Wäre besser fürs Stadtbild. -