Die Botschaft der USA ist einer der Bauten, der mich am meisten enttäuscht hat. Der mit Abstand schlechteste Bau am Pariser Platz, völlig uninspiriert, architektonisch banal bis peinlich, der Bau wirkt qualitativ überhaupt nicht wertig, kurzum: ein Desaster. Auch wird keinerlei Versuch unternommen, sich ins Ensemble einzufügen.
Das sehe ich anders. Die Ami-Botschaft fügt sich doch relativ gut ein, was Fassadenmaterial und Fensterformate angeht. Da finde ich die benachbarte DZ-Bank und die Akademie der Künste weitaus schlechter, die sind richtig grottig.
Mich nervt eher die Vorgeschichte der US-Botschaft. Die Amerikaner wollten unbedingt dieses Grundstück haben - weil die Boschaft vor dem Krieg ja auch schon dort stand. Dabei wurde die frühere Botschaft im Palais nicht einmal 3 Jahre lang genutzt (ohne Botschafter), nicht gerade eine lange Tradition. Und dann haben sie ihre eigene Botschaft auch noch zerbombt und später aufgegeben, die Idioten, und den Abriß der Ruine zugelassen. Und als sie dann nach der Wiedervereinigung endlich das alte Grundstück wieder neu erworben hatten, wurde jahrelang nichts gebaut, weil plötzlich das Geld fehlte. Und als das Geld da war, wollte man plötzlich die ganze Botschaft weitläufig abriegeln, alles sollte mit Pollern zugestellt werden, die Behrenstraße verlegt werden. Erst unbedingt ins Herz der Stadt an einen der belebtesten Touristenziele wollen und dann paranoide Sicherheitsvorkehrungen fordern. Aber wie man an den Bildern sieht, kann man ja gottlob ganz normal vorbeigehen an dem Kasten.