Leipzig - Connewitz

  • Ich war Anfang Februar in Connewitz unterwegs, bin aber bisher leider nicht dazu gekommen, die Bilder einzustellen. Leider gibt es ja noch keine Lösung für eine standardisierte Unterteilung der [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Stränge, ich hab mich aber trotzdem angesichts der Fülle an Bildern und Projekten dazu entschlossen, analog Packhofviertel, [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-West und Innenstadt einen Extra-Strang für Connewitz aufzumachen.

    Hier also Bilder von einigen aktuellen Projekten und anderen Dingen, die mir aufgefallen sind:

    Alte Zahnradfabrik / Südcenter

    Zwischen Wiedebachplatz, Arthur-Hoffman-, Scheffel- und Frohburger Straße saniert ein niederländischer Investor gerade die alte Zahnradfabrik und ergänzt sie teilweise um Neubauten; das Ganze wird als Südcenter vermarktet. Die Arbeiten sind schon ziemlich weit fortgeschritten Nähere Infos: http://www.suedcenter-leipzig.de/ und http://www.cg-gruppe.de/live/cgimmobil…_suedcenter.php

    Ansicht vom Wiedebachplatz:

    Ansicht vom großen Innenhof aus:

    Moderne Ergänzung an der Arthur-Hoffman-Straße:

    Und vom kleinen Innenhof aus gesehen:

    Andere Seite des Innenhofes (Man beachte die an einem Sonntagnachmittag angeschalteten Lampen):

    Kleiner Pavillion Zwischen Südcenter und Altbau an der Arthur-Hoffman-Straße:

    Direkt gegenüber befinden sich zwei unterschiedliche aber beide m.E. auf ihre Art gelungene Sanierungen von Altneubauten:

    Was französische Fenster bei einem 50er Jahre Bau für einen Unterschied machen können:

    Hübsche Farbgebung (Zwanziger Jahre?):

    Plus-Markt Bornaische Straße

    Ich weiß noch nicht recht, was ich vom neuen Plus-Markt an der Bornaischen Straße (direkt neben den Wiedebach-Passagen gelegen) halten soll. Einerseits ist er für einen Supermarkt interessant gestaltet und versucht schon, bezug auf die Umgebung zu nehmen, andererseits war die Ecke mit den Bäumen und dem Flachbau vorher hübscher und die Brandmauer der Wiedebachpassage ist, da der Parkplatz bis an diese heranreicht, für eine ganze Weile zementiert. Da man die Stelle vom Wiedebachplatz aus sehen kann, wäre hier ein der Straßenflucht folgender mehrgeschossiger Neubau definitiv besser gewesen. Einzeln stehend in einer nicht so sensiblen Ecke hätte man dem Bau sicherlich noch etwas abgewinnen können. Hier eine Forendiskussion bei der LVZ, die auch einen Jubel-Artikel in der LVZ komplett zitiert: http://forum.lvz-online.de/showthread.php?t=824. Umgesetzt wurde das Ganze von CWS Immobilien Cottbus: http://www.cws-immobilien.de/content.html

    Vorher sah es hier so aus:

    Insgesamt also leider keineswegs eine Verbesserung, wenn man sich den Freisitz und die Bäume anschaut.

    Hier soll auch was bald passieren:

    Sanierungsgebiet Biedermannstraße

    Jetzt erstmal einige Impressionen aus dem Viertel zwischen Wolfgang-Heinze-, Bornaische und Meusdorfer Straße, dem Sanierungsgebiet Biedermannstraße. Hier hält langsam die Bürgerlichkeit Einzug, während hier in den 90ern ordentlich was los war ;) Eine extrem heterogene Gegend.

    Gelungene Nachwende-Neubauten an der Biedermannstraße:

    Und direkt gegenüber nicht so gelungene Vorwende-Neubauten:

    Diese Villa, Baujahr 1860, ebenfalls in der Biedermannstraße, gehört zum Plus-Grundstück und soll laut LVZ ebenfalls bald von der CWS-Immobilien aniert werden:

    Sogenannte Stadthäuser sind hier sehr verbreitet, ebenfalls mal gelungen:

    mal weniger:

    mal ganz okay:

    Über dieses Objekt wurde m.W. auch schon mal im Sanierungsprojekte-Strang berichtet:

    HTWK [lexicon='Leipzig'][/lexicon]

    Die Hochschule für Technik, Wirtschaft & Kultur in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] errichtet gerade eine neue Hochschulbibliothek an der vorher unbebauten Ecke Karl-Liebknecht-/Gustav-Freytag-Straße. Geht so, einen finalen Eindruck wird aber sicherlich erst das fertige Gebäude geben:

    Direkt daneben befindet sich dieser frischsanierte Gründerzeitler:

    Rechts der vor 2 Jahren fertiggestellte Neubau des Fachbereichs Physik, links der Lipsius-Bau (ehemalige Oberpostdirektion?), hinten die FH Telekom:

    Den Neubau find' ich eigentlich ganz okay. Hier der Lipsius-Bau von der Karl-Liebknecht-Straße aus:

    Und jetzt kommts: Das Gebäude der Fachbereiche Informatik/Mathematik/Naturwissenschaften und BWL wurde saniert:

    Eine der hässlichsten Wärmedämmungen ever.

    In den nächsten Jahren sollen auf der gegenüberliegenden Seite der Karl-Liebknecht-Straße noch zahlreiche Neubauten für die restlichen auf die Stadt verteilten Fachbereiche entstehen. Man darf also gespannt sein, bisher ist das Ergebnis eher unterdurchschnittlich.

    Grüße,
    *D

  • Ja, Connewitz ist schon ein bisschen übel. Was heißt übel, eben links ausgerichtet, quirlig und leider auch Tummelplatz der Anarchisten, weshalb es an Silvester zu regelmäßigen Straßenfehden mit der Polizei kommt. Die gezeigten Vorwendebauten gehören zu den letzten Stadterneuerungsmaßnahmen in der DDR. Eins, zwei Jahre vor der Wende hat man damit begonnen, die maroden Altbauten südlich des Connewitzer Kreuzes (ich glaube, die Gegend gehört eigentlich schon zum Stadtteil Dölitz) abzureißen, und sie mit zeitgenössischen Neubauten - natürlich im Plattenstil - zu ersetzen. Als dann die Wende kam, stoppte man dieses aberwitzige Projekt, und auf die noch leeren Brachen setzte man dann in den 1990er-Jahren diese sog. Stadthäuser (die auch nur bedingt besser aussehen).

    Den Umbau der Zahnradfabrik (Südcenter) finde ich auf den Bildern sehr gelungen. Der Plus-Markt ist nicht gerade der Hit (welch unfreiwilliges Wortspiel), aber für einen Lebensmitteldiscounter macht auch er einen ganz ordentlichen Eindruck.


    Noch ein paar Bilder aus Connewitz von meiner Sammlung (vielleicht ist das Thema besser für die Galerie geeignet?):

  • Licht und Schatten.
    Ich kann leider nur über das Gezeigte urteilen, da ich das Umfeld nicht kenne. Hätte man den Plusmarkt nicht in ein mehrgeschossigen Bau integrieren können? So sieht es leider etwas aus wie eine modernisierte HO-Kaufhalle aus den 60ern. Die würfeligen Stadthäuser sind nicht mein Fall, da gefallen mir ehrlich gesagt die 3 geschossigen Platten mit den Vorgärten besser. Der umgebaute "Altneubau" hat tatsächlich durch die neuen Fenster gewonnen.
    Zuletzt, die Wärmedämmung ist echt übelst. War das Christo am Werk? Wieso hat man denn dann nur ein Flügel so zubepackt? Wäre doch konsequenter gewesen, gleich alle Wände derart zu verunstalten.

  • Was mir unverständlich ist, wieso man die hinteren Gebäude an der HTWK dermaßen "einschwärzt", und den Bibliotheksneubau direkt an der Ecke so weiß macht, das selbst das kleinste Graffiti aus 1km zu sehen ist. Farblich passt da gar nix. Auch völlig unharmonisch zum gründerzeitlichen Bau nebenan. Ein warmer Farbton wäre hier mehr denn je angebracht. Oder im unteren Bereich Verglasung. Aber hier sieht mans wiedermal...billig, billier, am billigsten. Und in 20 Jahren erfolgt dann ein neuer Bau. Gebaut für den Abriss. Der Steuerzahler hats ja...

    Leipzig - Back to the roots

  • Zitat von "spacecowboy"

    Ja, Connewitz ist schon ein bisschen übel. Was heißt übel, eben links ausgerichtet, quirlig und leider auch Tummelplatz der Anarchisten, weshalb es an Silvester zu regelmäßigen Straßenfehden mit der Polizei kommt.

    Schöne Fotos! Passen in diesen thread. Erinnern mich ein wenig an die Neustadt in Dresden.

  • Sehr schöner Beitrag zu Connewitz mit Guten Foto's.
    Die Dunklen HTKW Gebäude sind wahrlich merkwürdig und mehr als missraten. Die sind mir bisher nicht aufgefallen.
    In der Biedermannstraße sanniert die Megaron derzeit ein größeres Gebäude. Ich hoffe es wird auch gut werden. Das Südcentr sit ebenfalls gut, wenn man hofft das die fehlende Ecke noch reingebaut wird.

  • Hallo,

    hier ein vor einer Weile bereits gezeigtes Foto der Sanierung des Gasthofs Goldene Krone in der Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz:

    Dazu letzte Woche ein sehr aufschlussreicher Artikel in der LVZ:

    Sehr schöne Aktion, gerade in einer Ecke, die noch ein wenig Impulse vertragen kann. Den Stadtteilpark erkennt man hier in seiner jetzigen Form - vorne Links der Gasthof, mittig links die abzureissenden Garagen.

    Grüße,
    *D

    Quellen: Foto - eigenes Bild, Artikel - LVZ

  • Mal wieder ein paar aktuelle Sanierungen aus Connewitz, zusätzlich einige noch zu rettende Kandidaten. Wir befinden uns ganz in der Nähe der weiter oben gezeigten Brachflächen, die zum Ende der DDR mit Plattenbauten bebaut werden sollten.

    Los gehts in der Brandstraße, am Haus Nr. 17 (Bj. 1875) hängt jetzt ein Plakat von Kuehne Immobilien, was auf eine baldige Sanierung hoffen lässt:

    Zustand 1993:

    Quelle: Bildindex

    Das Eckgebäude Brandstraße 19a von 1910 wurde ebenfalls vor kurzem saniert:

    Zustand 1993:

    Quelle: Bildindex

    In der Ernestistrasse mussten die begonnenen Sanierungsarbeiten scheinbar ziemlich frühzeitig eingestellt werden:

    Es folgen 4 Stadtvillen in der Mathildenstraße:

    Rechts originalgetreu, links mit modernen Elementen saniert:

    Die Eckgebäude der Mathildenstraße zur ehemaligen Pegauer und jetzigen Wolfgang-Heinze-Straße sollaten auch langsam mal saniert werden. Das inzwischen zum großen Teil sanierte Umfeld lässt hoffen:

    Eine Straßenecke weiter: mittelprächtige etwas ältere Sanierung an der Ecke Simildenstraße, Bj. 1875/1880

    Zustand 1993:

    Quelle: Bildindex

    Dieses Gebäude in der Smilidenstrasse wurde bereits vor längerem saniert, scheinbar hat das Geld nicht mehr für einen Eimer Farbe gereicht:

    Blick in die Herderstraße am Stadtteilpark:

    Das Eckgebäude zur Auerbachstraße (Wolfgang-Heinze-Straße 19, Bj. 1875/1880) wird jetzt saniert:

    Eingangsbereich:

    Zustand 1993:

    Quelle: Bildindex

    Gleiches gilt für das Nebengebäude Auerbachstraße 2a/b, Bj. um 1900:

    Detail (war wohl mal besetzt):

    Eingang:

    Zustand 1993:

    Quelle: Bildindex

    Weiter gehts in der Auerbachstraße. Die beiden Gebäude an der Ecke zur Biedermannstrasse sind fast fertig, beide um 1900:

    Zustand 1993:

    Quelle: Bildindex

    Gegenüber befanden sich bis in die 90er übrigens alte Bauernhäuser aus der Mitte des 19. Jh. die aber nicht erhalten werden konnten. Dort werden jetzt Stadthäuser gebaut.

    Daneben harrt dieses Gebäude seiner Rettung.

    Die folgende Villa, Bj. 1860 wird jetzt ebenfalls saniert. Zustand vor Beginn der Arbeiten siehe erster Beitrag:

    Weiter südlich in der Biedermannstrasse wird gerade ein Kindergarten gebaut. Architektonisch eher mau, aber eben eine wertvolle Lückenshcliessung und ein gutes Zeichen für die Zukunft des Viertels:

    Noch weiter südlich werden offenbar die in den letzten Zügen der DDR entstandenen und im 1. Beitrag gezeigten Plattenbauten saniert:

    Und noch einmal um die Ecke, wieder auf der Wolfgang-Heinze-Straße. Die Sanierung des Gasthofs Goldene Sonne (siehe vorheriger Beitrag mit Zeitunsgartikel) neigt sich dem Ende zu:

    Eingangsportal - der linke Gebäudeteil wurde bereits Anfang der 90er saniert:

    Hinterhof mit künftigem Biergarten:

    Der im Artikel angesprochene frisch fertiggestellte 3. Teil des Stadtteilparks auf ehemaligem Garagengelände:

    Zu guter letzt ein Sprung ans Connewitzer Kreuz. Folgendes Gebäude neben dem Werk 2 wird bald fertiggestellt:

    In der Arno-Nietzsche Straße hat die Sanierung des folgenden Gebäudes begonnen:

    Und als Letztes der ebenfalls im 1. Beitrag gezeigte Neubau der Hochschulbibliothek der HTWK Leipzigs. Die Torsituation finde ich ganz gelungen, das Gebäude selber... naja.