Berlin - Schloss Monbijou

  • Ich finde, dass das Schloss Monbijou ein eigenes Thema braucht, weil ich mir sicher bin, dass das 2015 vollendete Stadtschloss nur der Anfang ist und weitere Rekonstruktionen in Berlin folgen werden :anbeten:

    Auf der HP Schlossvereins habe ich interessante Beiträge zum Schloss Monbijou gefunden, bitteschön:

    Zitat

    Was halten Sie eigentlich von der Idee das Schloss Monbijou zu rekonstruieren, das bis zum Krieg ein Preußenmuseum war? Ich kann mir vorstellen, dass es aufgrund der Nähe zur Museumsinsel wieder museal genutzt werden könnte.

    Ihre drei genannten Punkte träfen bei diesem Gebäude im Großen und Ganzen zu:
    Dass
    1. eine ähnliche Nutzung wieder hinein soll
    2. das Gebäude eh schon sehr moderne Elemente enthielt (und seiner Zeit weit vorraus war)
    3. Der Bauplatz frei ist (zu vernachlässigendes Kinderfreibad).


    Zitat

    Schloss Monbijou
    Welche museale Nutzung würden sie sich denn vorstellen? Ich war zwar immer noch nicht drin, doch kann ich mir vorstellen das im DHM die Preussen ausreichend abgehandelt werden.

    "Bauplatz frei"- wie sie bereits erwähnten, befindet sich dort ein Park mit Freibad, was nicht zu unterschätzen ist. Aber der Ort hat schon einmal den Vorteil nicht so geschichtlich aufgeladen und überlagert zu sein, wie das Schloss- Palastareal.
    Rein aus stadtplanerischer und landschaftsarchitektonischer Sicht wäre ich eher für eine Restaurierung/ Umgesatltung des Parks, denn dies ist eine wichtige Grünfläche für das Quartier und dient vielen Bewohnern als Erholung. Desweiteren passt sich der Park gut in das Stadtbild ein.
    Knobelsdorff's Schloss mag sicher sehr interessant gewesen sein und auch einen schönen Garten gehabt haben, doch brauchen die Berliner auch Erholungsräume wo sie auf der Wiese liegen dürfen und Baden gehen können.
    -> Also bin ich dagegen.

    Man sieht ganz gut den Bedarf an solchen Flächen an der aktuellen Debatte zwischen Potsdamern und der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten über die Nutzung der Parkanlagen. Hierbei stelle ich mich aber mehr auf die Seite der Stiftung.

    Zitat

    Guten Tag! Ich habe Ihren Beitrag über das Schloss Monbijou gelesen und war direkt begeistert von der Idee. Da ich in Nordrhein-Westfalen lebe und leider nicht jederzeit nach Berlin kommen kann, kriege ich die aktuellsten Veränderungen auch nicht so mit. Den heutigen Platz des Monbijou kenne ich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht. Allerdings habe ich schon gehört, daß es dieses Schloss gegeben hat. Was ein Hohenzollern-Museum angeht, muß man sich aber wohl etwas beeilen. Wie mir zu Ohren gekommen ist, soll in einem Teil des Schlosses Charlottenburg ein solches Museum eingerichtet werden. Ein eigenes Gebäude in Nähe der Museumsinsel wäre aber allemal schöner. Das ist doch mal ein Grund für eine neue Bürgerinitiative (wenn es diese nicht schon längst gibt). Wiederaufbau Schloss Monbijou. Vielen Dank!

    Quelle:
    http://berliner-schloss.de/forumschloss/index.php\r
    berliner-schloss.de/forumschloss/index.php

  • Prinzipiell war ich immer für eine Reko, aber es gibt ziemlilch viele Dinge vorher zu klären:
    - Der Park an der Stelle des Schlosses wurde gerade eben frisch eröffnet.
    - Was passiert mit dem Kinderbad?
    - Die Blickachsen zum Schloss sind alle weg, man müsste ein größeres Areal umbauen (das teilweise erst für zig Mio. frisch gemacht wurde).
    Und natürlich das Übliche, wie "Wer zahlt's" etc. Eine Reko würde ich für ein interessantes Projekt in, sagen wir mal, 20 Jahren halten. Aber vorher nicht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Eine Reko würde ich für ein interessantes Projekt in, sagen wir mal, 20 Jahren halten. Aber vorher nicht.

    Das Projekt scheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht umsetztbar, da im Moment das Stadtschloss im Mittelpunkt steht und da wird sich auch in den nächsten Jahren nichts dran ändern.
    Mit weiteren Rekonstruktionsvorderungen läuft man vor die Wand. Bestes Beispiel ist die Bauakademie.
    Aber auch deren Zeit kommt. Spätestens wenn intensiv über die Gestaltung des Umfeldes des Stadtschlosses nachgedacht wird.

    Für das Schloss Monbijou bedeutet das aber nicht, dass man jetzt untätig sein sollte. Man könnte schon damit beginnen daraufhin zu arbeiten das Projekt in einigen Jahren umzusetzten.
    Damit meine ich das erste Zusammentragen von Photographien, Bauplänen usw., um im richtigen Zeitpunkt mit dieser Idee an die Öffentlichkeit zu treten.

    Was mich interessieren würde ist, ob heute schon ein Verein oder eine Bürgerinitiative existiert.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Die Blickachsen zum Schloss sind alle weg, man müsste ein größeres Areal umbauen (das teilweise erst für zig Mio. frisch gemacht wurde).

    Ich verstehe nicht ganz was du damit meinst :?:
    Waren denn vor der Zerstörung Berlins die damaligen Blickachsen noch existent.

    An dem Straßenverlauf hat sich in diesem Quartier seit '45 nicht soviel getan, siehe Schwarzplan:


    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/de/schwarzplaene.shtml\r
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/p ... aene.shtml

  • Zitat von "BerlinFan"

    Ich verstehe nicht ganz was du damit meinst :?:
    Waren denn vor der Zerstörung Berlins die damaligen Blickachsen noch existent.

    An dem Straßenverlauf hat sich in diesem Quartier seit '45 nicht soviel getan, siehe Schwarzplan:


    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmodelle/de/schwarzplaene.shtml\r
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/p ... aene.shtml

    Ich bin jetzt auch ans Grübeln gekommen, weil ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, wie es vor dem Krieg _genau_ aussah. Würde man das Schloss jetzt bauen, würde man es aus Richtung der Museumsinsel bzw. schräg links und rechts wohl nicht sehen können. Auf dem alten Gemälde ist alles davor frei, allerdings sind die Bäume im Park recht alt. Kann sein, die gab es schon. Zumindest Bad und Basketballplatz müsste man entfernen. Aber das wäre auch richtig, denn das Areal Museumsinsel ist Repräsentationsfläche und da gehört so Zeugs nunmal nicht hin.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Sollte eigentlich kein Problem sein. Und das ist ja nur Link, von denen ich mich sowieso generell distanziere. ;)

    OK, damit waren die Bäume also vorher da und ich ziehe obige Aussage zurück. Ich dachte bislang, das Schloss läge nördlicher. Mein Fehler... ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Auf der folgende Seiten kann man einige schöne Abbildungen und Pläne finden:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Monbijou\r
    de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Monbijou

    http://edoc.hu-berlin.de/buecher/arthistory/cordes-axel/HTML/Cordes-ch4.html\r
    edoc.hu-berlin.de/buecher/arthis ... s-ch4.html

    http://www.a.tu-berlin.de/student/elmo/domkandidatenstifttext2.htm\r
    http://www.a.tu-berlin.de/student/elmo/ ... ttext2.htm

    Und naturlich auch auf http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.de

    Es wird sehr schön sein wenn mann das Schloss wieder herstellen konnte, vielleicht nur ein Pavillion. Aber lieber ware mir erst die historische Ostfassade und einige Innenräume des Schlosses.

    ipflo

  • Monbijou war im Vergleich zum riesigen [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] ein Schlösschen, eingeschossig und mit weitgehend schlichten Fassaden. Ein Wiederaufbau wäre also viel weniger aufwendig.

    Interessant, dass es schon prominente Wiederaufbaubefürworter für Monbijou gibt wie Wolf Jobst Siedler! (siehe den Link oben zum Domkandidatenstift)

  • Zitat von "Mathias"

    Monbijou war im Vergleich zum riesigen [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] ein Schlösschen, eingeschossig und mit weitgehend schlichten Fassaden. Ein Wiederaufbau wäre also viel weniger aufwendig.

    Richtig!
    Und die Balustraden, Gesimse und anderen Stuckelemente wurden übrigens aufgemalt, Benni :zwinkern:

    Zitat von "Benni"

    Also, wenn man die Fotos mit dem Gemälde vergleicht, müsste das Schloss doch eigentlich entstuckt worden sein...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Monbijou1735.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Monbijou1735.jpg

  • Für irgendein spezialisiertes Museum würde es dicke reichen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
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  • Antiquitus schrieb:

    Zitat

    Für irgendein spezialisiertes Museum würde es dicke reichen.

    Das würde es sicher!
    Man fragt sich aber beim Ansehen der Bilder wo all diese wunderbare Kutschen und Karossen geblieben sind.Sind sie auch vernichtet im Krieg oder konnte man zumindestens noch ein Teil in sicherheit bringen?

  • Ich meine gelesen zu haben, dass die meisten vernichtet wurden, aber noch einzelne irgendwo stehen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wäre zumindest nicht überraschend. Dort verrottet es jetzt wohl in irgendeiner Kiste. Ein repräsentatives Hohenzollernmuseum, wie es bis Krieg darin war, wäre sicherlich die beste Nutzung für ein rekonstruiertes Schloss. Aber ob man auch nur einen Bruchteil der ursprünglichen Sammlung wieder zusammen bekommt, ist sehr fraglich. Und wenn die Sammlung nicht wirklich üppig wäre, dann wäre sie langweilig. Nichts ist schlimmer als Ausstellungen, wo dann nur ein paar Dokumente hinter Glas an der Wand hängen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Aber ob man auch nur einen Bruchteil der ursprünglichen Sammlung wieder zusammen bekommt, ist sehr fraglich. Und wenn die Sammlung nicht wirklich üppig wäre, dann wäre sie langweilig. Nichts ist schlimmer als Ausstellungen, wo dann nur ein paar Dokumente hinter Glas an der Wand hängen.

    Es stimmt, dass ein Großteil der Ausstellung verschollen ist (zerstört oder sich irgendwo im Ausland befindet), aber mehrere bedeutende Kunstgegenstände bedinden sich immernoch verstreut in Berlin.
    Z.B. stand diese schöne Plastik, die sich heute in der Eingangshalle der Alten Nationalgalerie befindet, im Schloss Monbijou (Raum 16):

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Schadow2.JPG\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Schadow2.JPG

    Zudem bin ich davon überzeugt, dass es an Ausstellungsstücken, die ersatzweise ausgestellt werden könnten, nicht mangelt. 8)

  • Ich bin mir da gar nicht so sicher, ob es noch so schrecklich viel wirklich Sehenswertes zu den Hohenzollern gibt. Zumal man ja auch nicht alles überall rausnehmen kann. Die Burg Hohenzollern selbst z.B. kann man ja nicht für ein Museum in Berlin leerräumen. Mal davon abgesehen, dass da ohnehin nicht viel Spektakuläres rumsteht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.