Waldschlösschenbrücke und Weltkulturerbe

  • [quote="wildermann
    Noch eine Bemerkung zu der Unesco-Weltkulturerbenliste : ein paar dieser Erbstücke habe ich besucht: Paradiso und Inferno liegen meist in unmittelbarer Nachbarschaft und die Kommunen suchen händeringend nach Sponsoren um il paradiso erhalten zu können.[/quote]

    Hättest Du für diese Annahme ein paar konkrete Beispiele?

    In diesem Zusammenhang sollte man auch mal den Blick auf positive Beispiele richten. Maulbronn verzeichnet seit Vergabe des Welterbetitels enorme Besucherzuwächse. Alles Menschendie dort Eintritt zahlen, Souvenirs kaufen, essen, trinken, Parkgebühren löhnen etc.

    Man sollte aufhören den Welterbetitel als Strafe zu betrachten. Der Titel wird auf Antrage vergeben, es gibt bestimmte Regeln und wenn man sich daran hält, dann ist der Titel ein Privileg, das zu nichts anderem verpflichtet als zum verantwortungsvollen, bewussten Umgang mit dem jeweiligen Bauwerk, dem städtischen Gefüge oder der Naturlandschaft.

  • Zitat von "Exilwiener"

    wildermann

    Wenn Du auch 1. Mio. Euro für den Wiederaufbau der Frauenkirche spendest, ein Grundstück am Dresdner Neumarkt erwirbst sowie den Ruf Dresdens als Kulturstadt förderst, dann erst geziemt es sich für jemanden ein Urteil über Herrn Blobel zu fällen.

    Bei aller Hochachtung - das Blobel-Nobel-Preisgeld wurde entsprechend dem Wunsch seines Spenders für ein schönes und ein häßliches Gebäude verbaut. Daß ein Spender außer der Forderung nach spendergerechter Verwendung der Spendensumme darüber hinaus nun meint, er habe besonderes Vetorecht für Dresden, hat mehr als ein Gschmäckle.
    Wieviel muß man eigentlich in Wien oder Zittau hinlegen um sich nach Gutsherrenart so ein Vetorecht erkaufen zu können ?


    Zitat von "Exilwiener"


    Jede Stadt würde sich alle 10 Finger abschlecken, wenn sie jemanden wie Herrn Blobel gewinnen könnte.

    Wage ich zu bezweifeln

    Zitat von "Exilwiener"


    Ich weiß natürlich nicht, ob Du zu den 60% der Dresdner gehörst (laut DNN), die kein einziges Weltkulturerbe benennen können, aber wenn Du die anderen Welterbestätten aufsuchen würdest, ....

    Ich könnte Dir jetzt eine Liste liefern , vor, in oder auf welchen Weltwelterbstücken ich schon gewesen bin - aber dieses ad-hominem-Niveau ist mir zu blöd, um darauf einzugehen. Nur soviel - als Kulturbanause, die ich bin , ist es mit herzlich egal, welches Etikett ein Bauwerk oder eine Landschaft trägt. Bei manchen Erbstücken war ich sogar schneller als die Unesco - ich war früher da. Ätsch !

  • Zitat

    Mit solchen Experten, die aus der Ferne entscheiden, was für Dresden gut ist, haben die Dresdner bisher keine guten Erfahrungen gemacht.

    Herr Blobel hat der Stadt bisher nur Gutes gebracht. Einzig der Stolz einiger Dresdner, der an Hinterwäldlertum grenzt, verkennt sein Engagement. Will Dresden sich nach außen abschotten? Muss man in Dresden geboren sein, um hier auf die Stadtentwicklung einzuwirken, ohne dass alle "Buuuh!" rufen?

    Ich erinnere an den Neumarkt. Wären die Leute aus der Ferne nicht nach Dresden gekommen, hätten wir heute garantiert ausschließlich billige Investorenarchitektur um die Frauenkirche herum.

    Etwas Weltoffenheit könnte Dresden vertragen.

  • Zitat von "klingentor"

    Hättest Du für diese Annahme ein paar konkrete Beispiele?.

    Als nächstliegender Ort Prag - zwischen Wenzelsplatz und Karlsbrücke
    eine Kitschbude an der anderen, die Dinge feilbieten, die z.T. nur entfernt oder überhaupt nichts etwas mit Prag und Böhmen zu tun haben - zu 90% von Russen betrieben werden und häßlich sind. Kein Prager möchte mehr dort gern wohnen - das Prag Kafkas und Kischs gibt es nicht mehr. Wer auf sich hält zieht auf die Kleinseite.

    Weiter: Italien - bei 80 % aller Weltkulterbstücken fährst Du durch grottenhäßliche Vorstädte, Gewerbegebiete usw. und auf dem Rückweg mußt Du da wieder durch. Ja südlicher Du kommst, umso mehr siehst Du, daß die Kommunen kein Geld haben, um das Erbe zu erhalten - also laßt man es lieber weiter unter der Erde, wie in Pompeii. Von der Unesco gibts zwar Titel - aber kaum Geld.

    Oder wie ist es mit dem Caminho de Santiago.
    Die Region zwischen Ponferrada bis Villafranca del Bierzo ist reich an Industrieruinen. Ab O Cebreiro ist das Kluturerbe im wahrsten Sinne des Wortes kilometerweit besch ....... . Bei einem Erbe von 800 km Länge kein Problem.

    Zitat von "klingentor"


    In diesem Zusammenhang sollte man auch mal den Blick auf positive Beispiele richten. Maulbronn verzeichnet seit Vergabe des Welterbetitels enorme Besucherzuwächse. Alles Menschendie dort Eintritt zahlen, Souvenirs kaufen, essen, trinken, Parkgebühren löhnen etc..

    [/quote]

    Das haben die Touristen in Dresden auch ohne den Titel gemacht und werden es auch weiterhin tun.
    Kloster Andecks hat auch keinen Titel und dort herrscht auch Andrang - na gut wegen des Bieres, die Bodenseeregion hat es sich nach reiflicher Überlegung verkniffen, sich zu bewerben - gibt es deshalb jetzt weniger Gründe Konschdanz, Meersburg, Salem oder Lindau zu besuchen ? Auf der Insel Reichenau findet auch keiner etwas daran auszusetzen, daß ein Großteil des Welterbes unter Gewächshausglas vesteckt ist. Eigentlich müßten die die Dinger abreißen.

  • Zitat

    Der 1989 eingereichte Antrag fand kein positives Echo, weil die wieder aufgebauten Monumente bezüglich ihrer originalen Substanz nicht mehr hinreichend authentisch seien.

    Interessant -danach hätte der Neumarkt keine Chance ins Unesco-Erbe zu kommen, egal wie getreu man ihn nachbaut.

  • @wildefrau

    Zitat

    Wieviel muß man eigentlich in Wien oder Zittau hinlegen um sich nach Gutsherrenart so ein Vetorecht erkaufen zu können ?

    Du verkennst offensichtlich die Tatsachen. Wenn er ein Vetorecht hätte, wie Du behauptest, gäbe es dann noch Diskussionen über die Brücke? Ich bin mir sicher, dass sowohl in Zittau als auch in Wien die Verantwortlichen, Persönlichkeiten, welche sich über das normale Bürgerengagement betätigen, passender verhielten als dies in Dresden geschieht. Immerhin vergrämt man damit auch potentielle Spender. August der Starke würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sähe, was man aus seiner Stadt machte und auch gegenwärtig macht. Damals regierten halt auch keine Kulturbanausen...

    Zitat

    Nur soviel - als Kulturbanause, die ich bin , ist es mit herzlich egal, welches Etikett ein Bauwerk oder eine Landschaft trägt. Bei manchen Erbstücken war ich sogar schneller als die Unesco - ich war früher da. Ätsch !

    Ja, ja und aufs Topfi kannst Du auch schon alleine gehen?

  • Zitat von "wildermann"

    Interessant -danach hätte der Neumarkt keine Chance ins Unesco-Erbe zu kommen, egal wie getreu man ihn nachbaut.

    Originale Substanz ist kein KO-Kriterium, schließlich können auch Rekos Welterbe werden - es ändert sich lediglich die Begründung.

    Zu den Benutzerströmen: Ich glaube kaum, dass sich daran in den nächsten Jahren etwas abhängig vom Erbetitel ändert.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Ein Gruppe von Bürgern, die unmittelbar von den Auswirkungen der geplanten Trasse betroffen sein würden, haben nunmehr Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingelegt.

    Hier kann man mehr darüber lesen.

  • wildermann schrieb:

    Zitat

    Interessant -danach hätte der Neumarkt keine Chance ins Unesco-Erbe zu kommen, egal wie getreu man ihn nachbaut.

    Aber das dürfte dich ja nicht stören, so unwichtig, wie dir dieses "Etikett" ist. Dieses "Etikett" ist eine hohe Anerkennung, die eine noch höhere Sensibilität und Bemühung um das Erbe voraussetzt. Sicher, das Elbtal wäre auch ohne den Titel ein (inoffizielles) Welterbe. Aber wie lange noch? Es wäre sämtlichem Wandel (du magst es Fortschritt nennen) ungeschützt ausgeliefert. Der Titel dient dem Schutz des Welterbes, und ist kein Werbeetikett zur Tourismusförderung.

  • Nana, nicht ganz so persönlich, wenn's geht... ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Karasek"


    Ach, eigentlich hat man da ganz andere Gedanken. Das geht eher in Richtung Unverständnis und Verärgerung gegenüber dem "Leuchtturm" Dresden, der einerseits wirtschaftliches Zentrum (Leuchtturm) *und* Kulturerbe sein will, als Leuchtturm aber auf Kosten des Umlandes lebt und dann diesem Umland auch noch den einzigen Lichtstreif am Horizont, nämlich die touristische Entwicklung, mit dem fadenscheinigen Argument der dann eingeschränkten wirtschaftlichen Entwicklung nimmt, eine wirtschaftliche Entwicklung die aufgrund der sächsischen Leuchtturmpolitik wohlgemerkt ja nie eintreten wird.
    Nein, ich glaube derzeit wünscht man Dresden herzlich alles Schlechte. :augenrollen:

    Wer ist man ?
    Aber mal zu dem "Leuchtturm" - als gebürtiger Leipziger kann ich mir erlauben, die Marotten der Residänzler entspannt zu sehen.
    Der Leuchtturm scheint (scheinen bitte im doppelten Sinne des Wortes verstehen) deshalb so hell, weil es jenseits des Fischbacher Kreuzes immer finsterer wird, was die Wirtschaft anbelangt: Bischofswerda - Landmaschinenbau - platt, Bautzen und Görlitz Waggonbau - platt, der Handel mit Färberweid soll auch nicht mehr so gut laufen, Großschönau und Umgegend - seit jahrhunderten traditionelle Textilstandorte (Damast für den Rest der Welt!) - platt, Hoywoy und dahinter - Braunkohle - fast platt (Gott sei Dank).

    Daß Dresden mehr Touristen anzieht, als Kamenz oder Neugerschdorf kann man wohhl kaum den Dresdner zum Vorwurf machen - sollen die eine Touristenquote einführen, Schilder aufstellen: wegen Überfüllung geschlossen, bitte weiter auf B 6 oder A 4 Richtung Osten ?

    Zwischen Boxberg und Senftenberg entsteht allmählich eine sehenswerte Seenlandschaft - ich glalube bis 2015 soll der letzte Tagebau geflutet sein.
    http://www.lausitzerseenland.de/karte_uebersic…chtskarte-Zoom2
    Wieso hindert Dresden die OL, sich touristisch zu entwickeln ?

  • Zitat von "Exilwiener"

    Hier kann man mehr darüber lesen.

    Ja - immer die anderen. Die 3. Marienbrücke würde die Feinstaubwerte und Abgaswerte usw. in der Leipziger Vorstadt, im Ostragehege (schöne Auenlandschaft !) in der Friedrichstadt (Krankenhaus) , auf der Löbtauer Straße (Pflegeheime- ansonste z.Zt. tot), auf der Nossener Brücke und auf der Nürnberger Str. (letztere jetzt auch schon eine überlastete Strecke) ansteigen lassen.

  • Zitat von "Exilwiener"

    @wildefrau


    Du verkennst offensichtlich die Tatsachen. Wenn er ein Vetorecht hätte, wie Du behauptest, gäbe es dann noch Diskussionen über die Brücke? Ich bin mir sicher, dass sowohl in Zittau als auch in Wien die Verantwortlichen, Persönlichkeiten, welche sich über das normale Bürgerengagement betätigen, passender verhielten als dies in Dresden geschieht. Immerhin vergrämt man damit auch potentielle Spender. August der Starke würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sähe, was man aus seiner Stadt machte und auch gegenwärtig macht. Damals regierten halt auch keine Kulturbanausen...


    Klar kann man heute das Vetorecht nicht mehr so ausüben wie zu Zeiten der Monarchie.
    Schau mal in die sächsische Geschichte - die Kurfürsten und Könige ab Friedrich August I. (der Starke) haben es zuwege gebracht, Sachsen ein paar mal an den Rand seiner Existenz zu bringen - da sie zwar Kunstkenner aber miserable Politiker waren. Wer glaubt in Österreich einen Verbündeten zu haben ... na ja - jedenfalls war schließlich 1815 ein Drittel Sachsens futsch. Auslöffeln und wieder herrichter durften das die treuen Untertanen. Und da die Sachsen ein fischellantes Völkchen sind, haben sie den Staatsbankrott jedesmal wieder ausgebügelt - rate mal womit.
    Also nix mit "August seiner Stadt". Abgesehen davon entstand die heutige Altstadtsilouette erst als August bereits in Krakau zur ewigen Ruhe kam.

    P.S. - bitte wildermann und kulturbanause

    [

  • wildermann


    Zitat

    Klar kann man heute das Vetorecht nicht mehr so ausüben wie zu Zeiten der Monarchie.
    Schau mal in die sächsische Geschichte - die Kurfürsten und Könige ab Friedrich August I. (der Starke) haben es zuwege gebracht, Sachsen ein paar mal an den Rand seiner Existenz zu bringen - da sie zwar Kunstkenner aber miserable Politiker waren. Wer glaubt in Österreich einen Verbündeten zu haben ... na ja - jedenfalls war schließlich 1815 ein Drittel Sachsens futsch. Auslöffeln und wieder herrichter durften das die treuen Untertanen. Und da die Sachsen ein fischellantes Völkchen sind, haben sie den Staatsbankrott jedesmal wieder ausgebügelt - rate mal womit.
    Also nix mit "August seiner Stadt". Abgesehen davon entstand die heutige Altstadtsilouette erst als August bereits in Krakau zur ewigen Ruhe kam.

    Also die Ausübung einer Vetostimme hat mit Monarchie genausoviel zu tun wie Bäckerschupfen mit heutiger Marktordnung - nämlich nichts.
    Um beim Thema zu bleiben: USA, China et cetera haben in der UNO wirkliche Veto-Rechte... und mit Monarchie haben diese Staate aber wirklich nichts zu tun. Abgesehen vielleicht von GB, aber das ist in unserem Sinne auch Demokratie.

    Was Du mit dem kleinen Exkurs aus der sächsischen Geschichte sagen willst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Immerhin haben die Sachsen, Hannoverianer, Bayern und Österreich gegen die Vormachtstellung Preußens im Deutschen Bund gekämpft und verloren - leider. Sachsen hat seine staatliche Souveränität verloren und mußte sich komplett unterordnen...2.WK....DDR...WSB...


    Zitat

    Also nix mit "August seiner Stadt". Abgesehen davon entstand die heutige Altstadtsilouette erst als August bereits in Krakau zur ewigen Ruhe kam.

    Meinst Du vielleicht Hochhäuser in der Johannstadt, Carolabrücke und Konsorten?

  • Zitat von "wildermann"

    Daß Dresden mehr Touristen anzieht, als Kamenz oder Neugerschdorf kann man wohhl kaum den Dresdner zum Vorwurf machen - sollen die eine Touristenquote einführen, Schilder aufstellen: wegen Überfüllung geschlossen, bitte weiter auf B 6 oder A 4 Richtung Osten ?


    :)
    Gestern habe ich vier(!) Reisebusse vor Pfunds Molkerei stehen sehen.
    Davon könnte man ruhig zwei nach Görlitz weiterschicken, denn das, was sie in dem historischen Milchgeschäft suchen, aber nicht mehr finden, weil es nur noch ein durchkommerzialisierter Rummelplatz ist,
    das bekämen sie in Görlitz gleich im Dutzend
    Und billiger.

  • Zitat von "Exilwiener"

    wildermann


    Also die Ausübung einer Vetostimme hat mit Monarchie genausoviel zu tun wie Bäckerschupfen mit heutiger Marktordnung - nämlich nichts.
    Um beim Thema zu bleiben: USA, China et cetera haben in der UNO wirkliche Veto-Rechte... und mit Monarchie haben diese Staate aber wirklich nichts zu tun. Abgesehen vielleicht von GB, aber das ist in unserem Sinne auch Demokratie.

    Nimms mit dem veto nicht so wörtlich.


    Zitat von "Exilwiener"


    Was Du mit dem kleinen Exkurs aus der sächsischen Geschichte sagen willst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Immerhin haben die Sachsen, Hannoverianer, Bayern und Österreich gegen die Vormachtstellung Preußens im Deutschen Bund gekämpft und verloren - leider.

    Du verwechselst da was - 1866 war nun gerade der Fall, wo Sachsen nicht zu großen Schaden genommen hat, da Bismark die Sachsen drin und Euch draußen haben wollte.


    Zitat

    Sachsen hat seine staatliche Souveränität verloren und mußte sich komplett unterordnen...2.WK....DDR...WSB...

    Die WSB in einer Reihe mit der Reichsgründung - LOL -

    Zitat

    Also nix mit "August seiner Stadt". Abgesehen davon entstand die heutige Altstadtsilouette erst als August bereits in Krakau zur ewigen Ruhe kam.


    Meinst Du vielleicht Hochhäuser in der Johannstadt, Carolabrücke und Konsorten?


    Nein - Frauenkirche, Hofkirche, Semperoper, Sempergalerie, Brühlsche Terrasse

  • wildermann

    Zitat

    Du verwechselst da was - 1866 war nun gerade der Fall, wo Sachsen nicht zu großen Schaden genommen hat, da Bismark die Sachsen drin und Euch draußen haben wollte.

    Interessante These: Sachsen hat also gegen Preußen gekämpft um als Geschenk dafür die staatliche Unabhängikeit zu verlieren und ein bloßes Anhängsel zu werden. Deine Interpretation der Geschichte ist schon sehr amüsant :lachen: . Im übrigen sind die Österreicher sehr froh über ihre staatliche Eigenständigkeit. Obwohl Deutschland sehr wahrscheinlich viel erspart geblieben wäre, wenn Königgrätz anders ausgegangen wäre.

    In Sachen Waldschlößchenbrücke - um wieder auf das Thema zurückzukommen - ist allerdings die Zugehörigkeit Sachsens zur Bundesrepublik Deutschland vielleicht die Rettung vor der Brücke... wodurch ein gewisser Zusammenhang zur von Dir erwähnten "Reichsgründung" wieder gegeben wäre :zwinkern: .

  • Zitat von "wildermann"


    Daß Dresden mehr Touristen anzieht, als Kamenz oder Neugerschdorf kann man wohhl kaum den Dresdner zum Vorwurf machen - sollen die eine Touristenquote einführen, Schilder aufstellen: wegen Überfüllung geschlossen, bitte weiter auf B 6 oder A 4 Richtung Osten ?

    Niedlich, wenn die Oberlausitz aus Kamenz und Neugersdorf besteht muß Dresden wohl eine Mischung aus Prager Straße und Prohlis sein? Bautzen als historische Haupt- und Görlitz als größte Stadt taugten wohl nicht als Beispiel? :lachen:
    Im Übrigen habe ich Dresden nicht den Vorwurf gemacht zu viele Touristen anzuziehen sondern sich auf Kosten anderer zu profilieren, indem man von einer Wirtschaftspolitik profitiert die die Umgegend systematisch benachteiligt und diese Umgegend dann noch nicht mal bei ihrem Bemühen um ein eigenes Profil, aus Ermangelung anderer wirtschaftlicher Perspektiven, unterstützt.
    Deshalb bin ich auch unbedingt dafür das die Dresdner ihre Brücke bauen... :lachen:

  • Dadurch, daß die für den Verkehrszug kalkulierten 157 Mio Euro (307 Mio DM) schon seit Jahren nicht abgerufen werden, wurden eigentlich mittlerweile genügend Zinsen gespart, um davon die B 178 nach Zittau zum Schmuckstück auszubauen.

  • Zitat von "wildermann"


    Als nächstliegender Ort Prag - zwischen Wenzelsplatz und Karlsbrücke
    eine Kitschbude an der anderen, die Dinge feilbieten, die z.T. nur entfernt oder überhaupt nichts etwas mit Prag und Böhmen zu tun haben - zu 90% von Russen betrieben werden und häßlich sind. Kein Prager möchte mehr dort gern wohnen - das Prag Kafkas und Kischs gibt es nicht mehr. Wer auf sich hält zieht auf die Kleinseite..

    Hat eigentlich nichts mit der Streitfrage hier nicht direkt zu tun: das Angebot des "lokalen Einelhandels" unterliegt noch nicht der Beurteilungder UNESCO und wenn durch Auswüchse des Tourismus der Welterbegegenstand nicht beeinträchtigt wird, dann handelt es sich allenfalls um Fragen des Geschmacks und mann muss damit leben. Wenn allerdings kommerzielle Interessen das Welterbe in Gefahr, dann bietet doch gerade die mit der Roten Liste winkende UNESCO dagegen einen gewissen Schutz

    Zitat von "wildermann"


    Weiter: Italien - bei 80 % aller Weltkulterbstücken fährst Du durch grottenhäßliche Vorstädte, Gewerbegebiete usw. und auf dem Rückweg mußt Du da wieder durch. Ja südlicher Du kommst, umso mehr siehst Du, daß die Kommunen kein Geld haben, um das Erbe zu erhalten - also laßt man es lieber weiter unter der Erde, wie in Pompeii. Von der Unesco gibts zwar Titel - aber kaum Geld...

    Geschützt sind ja auch die Altstädte und nicht die Peripherie und die Gewerbegebiete...und in Pompei setzt man Prioritäten und verwendet die verfügbaren Mittel für die Instandhaltung der ausgegrabenen Quartiere der Stadt

    Zitat von "wildermann"

    ...die Bodenseeregion hat es sich nach reiflicher Überlegung verkniffen, sich zu bewerben - gibt es deshalb jetzt weniger Gründe Konschdanz, Meersburg, Salem oder Lindau zu besuchen ? Auf der Insel Reichenau findet auch keiner etwas daran auszusetzen, daß ein Großteil des Welterbes unter Gewächshausglas vesteckt ist. Eigentlich müßten die die Dinger abreißen.


    die Region hat es sich wohl verkniffen, weil die Bewerbung m.E. chancenlos gewesen wäre, weil zu spät. Der Bodensee ist eine Region mit massivem Siedlungsdruck, dem ohne erkennbaren Widerstand nachgegeben wird. Und diese Zersiedelung wird der Region mittelfristig massiv schaden und den Reiz beeinträchtigen. Bei Meersburg und Lindau hält der Denkmalschutz noch dagegen, Konstanz ist dabei umzukippen. Urlaub am Bodensee wird in ein paar Jahren unattraktiv sein.Ich bin überzeugt, hätte die Region früh den Welterbestatus erlangt, dann wäre eine sensiblere regionale Entwicklung efolgt.

    Also liebe Dresdner, lasst uns Euer Elbtal und stellt die Brück sonstwo hin...