• Bahnhofstraße 1, Schurrihaus

    Ein Artikel zum Verfall des sogenannten Schurrihauses in Burgheim (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen):

    Wo einst Recht und Ordnung herrschte (donaukurier.de)

    "Relativ amüsant" ist der Satz "Die Marktgemeinde Burgheim ist reich an denkmalgeschützten und damit auch geschichtsträchtigen Objekten." Im Markt selbst sind es gerade mal 7 Objekte, die Pfarrkirche, eine Kapelle, das Rathaus, eine Haustür, das Schurrihaus und zwei Gasthöfe.

    Juli 2016

    Beschreibung in der Denkmalliste:

    "Ehem. Gut der Hofmark Burgheim, sog. Schurrihaus, eingeschossig mit Steilsatteldach und verputztem Fachwerkgiebel, 2. Hälfte 17. Jh.; querstehender Stadel, 17./18. Jh."

    Im übrigen eines der östlichsten Fachwerkgebäude in Bayern südlich der Donau.


  • Apropos: was ist Deines Wissens nach das südlichste Fachwerkhaus in Bayern? Gibt es im ursprünglichen Altbayern, d.h. ohne die Oberpfalz und Pfalz-Neuburg, wirkliche Fachwerkhäuser?

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ich bin aus Oberbayern und obwohl sie selten sind, gibt es doch das ein oder andere Fachwerkhaus oder zumindest Fachwerkelemente, wie ein Giebel oder eine Gaube. Das südlichste in Bayern wird aber wahrscheinlich im Regierungsbezirk Schwaben stehen, wo ja traditionell mit Fachwerk gebaut wird.

  • Die südöstlichsten Fachwerkgebäude liegen im östlichen Lkr. Ostallgäu (Seeg, Halblech) und im westlichen Lkr. Weilheim-Schongau (Bernbeuren, Steingaden). Siehe die Denkmallisten dazu, dort als Ständerbauten bezeichnet. Zum südlichsten Ständerbau müsste man die Denkmallisten von Lindau, Ober- und Ostallgäu durchschauen. Siehe auch meine natürlich unvollständige Übersicht zu Bayerisch-Schwaben:

    Fachwerk in Bayerisch-Schwaben (Galerie) - Galerie Bayern - Schwaben - Architekturforum Architectura Pro Homine (stadtbild-deutschland.org)

  • Danke! Das würde aber bedeuten, dass Fachwerk nur in den Grenzgebieten Altbayerns nach Westen und Norden vorkommen, ist das korrekt?

    Aus eigener Anschauung kenne ich kein Fachwerkhaus im Kernbereich von Altbayern.

    MMadesen : Ich bin auch aus Oberbayern und kenne wie gesagt kein wirkliches, altes Fachwerkhaus in Altbayern; ich meine damit natürlich keine historistischen Fachwerke, wie man sie in Oberbayern in der Villenarchitektur der Zeit um 1900 aus Dekorationsgründen durchaus des öfteren verwendet hat und auch kein Bundwerk, wie es bei alten Bauernhäusern in Altbayern, Österreich und Südtirol seit jeher üblich ist. Im alpinen Raum gab es meines Wissens keinen Ständerbau, sondern stattdessen den Blockbau aus horizontal gelagerten Holzbalken, wie man ihn des öfteren noch bei Holzstadeln auf dem Land findet (sehr viele z.B. zwischen Mittenwald und Scharnitz).

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • In Regensburg gibt es übrigens ein oder zwei Fachwerkhäuser, die aber verputzt sind; aber Regensburg ist ja auch in der Oberpfalz und somit im Grenzgebiet nach Norden.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Danke! Das würde aber bedeuten, dass Fachwerk nur in den Grenzgebieten Altbayerns nach Westen und Norden vorkommen, ist das korrekt?

    Aus eigener Anschauung kenne ich kein Fachwerkhaus im Kernbereich von Altbayern.

    Ja, das würde ich auch so sehen. Generell ist die Donau und der Lech der Grenzbereich, mit wenigen Ausnahmen.

  • Leonhard Da dürftest du Recht haben. Ich kenn zwar eins im Landkreis Ebersberg und auch im Landkreis Berchtesgaden und natürlich in München selbst gibt es vereinzelt welche. Keines davon dürfte aber älter als der Historismus sein. Richtig altes Fachwerk dürfte es nur in den Grenzgebieten Altbayerns geben. Also im westlichen Oberbayern und der Oberpfalz, vielleicht sogar ein paar im Nordwesten von Niederbayern. In Eichstätt gibt es beispielsweise ein paar schöne.