München - außerhalb der Altstadt

  • unglaublich aber wahr, der Architekt und Verursacher des Schandfleckes "Bauzentrum" wurde für dieses Ding mit einem Architekturpreis ausgezeichnet. Solche "Arbeiterschließfächer" baute man in der DDR speziell in den 70iger Jahren in den Ballungszentren aufgrund wirtschaftlicher Engpässe. Mr ist allerdings aus der Zeit kein Fall bekannt das ein Architekt dieser "Platten" die Frechheit besessen hätte für sein Billigwerk auch noch eine hohe Auszeichnung einzuheimsen (kann mich aber auch irren) :kotz:

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • //Ironie an
    Ein wirklich schönes Gebäude:
    Man beachte die ähhhhm...........rechten Winkel, die sehr toll sind. Ein besonderer Eyecatcher ist die stufenförmige Reihe von Aussparungen der Fensterreihen, die der Fassade eineeeee...............Dreidimensionalität geben... (...)
    Ein gutes Beispiel für zeitgenössische Architektur in München.
    //Ironie aus

    Architektur ist immer subjektiv, da sie wie jede andere Kunstform vom Auge des Betrachters abhängt.

  • ^ Na klar. Andreas Hild heißt der Mann. Bekommt den Preis für sein Lebenswerk. Oder so.

    Näheres findet sich mit verschwurbelter Begründung hier:
    Andreas Hild erhält Münchner Architekturpreis - wir gratulieren!

    Ich zitiere eben mal:

    Zitat

    Neubaupauprojekte wie sein Bürogebäude für die Welfenhöfe, das Bauzentrum in Riem oder die Wohnbebauung Helsinkistraße sind Beispiele für eine hoch ästhetische eigenständige gestalterische Sprache.

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.

  • Wenn wir sowas im Kunstunterricht als Gebäude gezeichnet hätten, hätte uns der Lehrer zum Gespött der Schule gemacht.

    Der unsrige hätte wahrscheinlich gesagt: "Zentralperspektive anhand einer Schachtel hatten wir bereits" (das war allerdings in der 6.Klasse) :biggrin:

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • könnte man bei diesem Gebäude meinen. Möglich aber auch daß der Architekt bei seinem Entwurf zu tief ins Glas schaute :biggrin:

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • @Strandfliese: vielen Dank für die Infos. Wieder mal was dazugelernt. Das Schicksal der Meister-Eder-Werkstatt war mir bisher unbekannt gewesen.

  • Jahrelang stand dieses historische Haus im Stadtteil Gern leer, und wurde dem Verfall überlassen - die Baufälligkeit ist schon nicht mehr zu übersehen:

    Inzwischen tut sich allerdings was - das kleine Nebengebäude wurde abgerissen, das Hauptgebäude steht wahrscheinlich unter Denkmalschutz und wird nun rekonstruiert. Zu erst muß das Fundament und der Keller Stück für Stück neu aufgebaut werden, was ich mir als nicht so leicht vorstelle wenn das Haus darüber steht:

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • Gerner Straße 33

    Ja, steht auf der Denkmalliste; auch das Nebengeäude war eingetragen:

    Zitat

    Ehem. Jägerhaus, mit Laden, zweigeschossiger freistehender Satteldachbau ländlichen Typs, Obergeschoss holzverschalt, rückseitig mit Treppengiebel, westlich angebaut eingeschossiger Ladentrakt mit Satteldach, vor 1892.

    (BayernViewer-denkmal?)

  • Danke für die Info, Zeno. In Anbetracht dieser Tatsachen würde ich da von ausgehen, daß das abgerissene Westgebäude (hoffentlich) wieder originalgetreu aufgebaut wird. Es wäre ein Unding wenn stattdessen ein modernes Wohnhaus daneben gepappt würde.
    Daß das Westgebäude vielleicht nicht mehr in diesem Zustand zu retten war, oder auch für die notwendige Baufreiheit erst einmal weichen mußte, ist ja durchaus nachvollziehbar, sofern es wieder originalgetreu ersetzt wird.

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • Das wird ja immer interessanter - vielen Dank Zeno :thumbup:

    Da denkt man, man lichtet ein altes hübsches Haus ab bevor es gänzlich verschwunden ist, und nun stellt sich heraus daß es ein wesentlicher Bestandteil der Gerner Stadtteilgeschichte ist. Mein Dank richtet sich natürlich auch an die Initatoren welche den vollständigen Abriß durch die Erbengemeinschaft verhindert haben. Bedauerlich daß der westliche Anbau nicht wieder aufgebaut wird, so bleibt wenigstens zu hoffen daß der anschließende Neubau mit dem historischen Jägerhäusl architektonisch harmoniert - was eine modernistische Architektur absolut ausschließen würde.

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • In Schwabing wurde das Stadtquartier Angerer nach zweijähriger Bauzeit von der Münchener Baywobau fetiggestellt. In durchaus ansprechender Qualität.

    Baywobau hat Stadtquartier Angerer in München Schwabing fertiggestellt - Immobilien-Newsticker

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • In Schwabing wurde das Stadtquartier Angerer nach zweijähriger Bauzeit von der Münchener Baywobau fetiggestellt. In durchaus ansprechender Qualität.

    Naa ja, Geschmackssache...mir gefällt es nicht - irgendwie wieder so ein 08/15 Einheitswürfel was an fast jeder 3. Ecke gebaut wird :wink:


    Hier mal 2 Projekte welche nächstens der Abrißbirne zum Opfer fallen. Was anstelle des 50iger Jahre Baus am Münchner Hauptbahnhof entstehen soll, weiß ich noch nicht. Dem Wohngebäude am Stigelmeier Platz hingegen, wird man laut Bautafel durch eine architektonische Verschlimmbesserung ersetzen. Ich finde die Nachkriegsbauten sicherlich nicht sonderlich schön, jedoch muß man ihnen lassen daß sie nicht unbedingt durch architektonische Grausamkeiten protzen, welches den Nachfolge - Ersatzbauten sehr häufig zu eigen ist.


  • Bayerstraße 35, 37

    Er sollte nur geopfert werden, wenn hier ein besserer Neubau hinkäme.

    Architekt ist wohl "Andreas Hild", jener welcher auch das Baucenter Messerstadt Riem verbrochen hat. Das hier also ein besserer Neubau hinkäme, erscheint mir in diesem Fall äußerst ilosorisch - ich befürchte eher, daß die Münchner Gegend um den Hauptbahnhof, nun um einen greisslichen Schandfleck "bereichert" wird. disgust:)