Im Strang Hamburg in historischen Bildern haben insbesondere Michael und Palantir sehens- und aussagekräftige Fotos eingestellt, die diese Orte vor 100 Jahren bzw. vor dem Bau der Speicherstadt zeigen.
Vielen Dank dafür, was bei mir - zurzeit jedenfalls - rein technisch so noch nicht möglich sein wird.
Ich sehe es mit als eine Aufgabe von Stadtbild Deutschland an, neben dem unermesslichen Reichtum an Fotos zu gegebener Zeit auch hier und da Debatten anzustoßen. Eine solche, die zwischendurch immer wieder und mit verhaltener Energie aufflammt, um dann in schöner Regelmäßigkeit wieder zu verlöschen, scheint mir die Debatte darüber zu sein, auf welche Art und Weise "Alster-Hamburg" und "Elb-Hamburg" städtebaulich miteinander verbunden werden könnten. Dies nach etlichen Jahrzehnten des Abwendens - hier das in den höchsten Tönen aufspielende und fein musizierende Hamburg, Alsterschiffe wie Schwäne auf dem Wasser, dort das Dröhnen in den tiefsten Tönen, Hafenschiffe und das Kreischen schwerer technischer Anlagen, die die ganze Zeit und bis vor nicht allzu langer Zeit nur von oben auf den Hafen blicken ließ.
Die Kulmination der Abgrenzung zwischen Alster-Hamburg und Elb-Hamburg war Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre der Bau der seinerzeit im technokratischen Jargon bezeichneten Ost-West-Straße, das ist die heute so benannte Ludwig-Erhard-Straße und Willy-Brandt-Straße. In der [lexicon='Zäsur'][/lexicon] dieser Straße besteht Einigkeit, in ihrer Trennwirkung auch. Seinerzeit gab es sogar Stadtpläne, die nur das Gebiet nördlich dieser Straßenverkehrsschneise als "City" bezeichneten, währenddessen das Gebiet südlich davon bis zur Elbe und bis zum Hafen hin zu einem namenlosen Etwas verfiel.
Drei, vier Jahrzehnte weiter nach den ersten Versuchen, die Elbkulisse wieder aufzuwerten (seinerzeit beginnend mit Gruner und Jahr), stellt sich die Frage nach einer attraktiven städtebaulichen Verbindung von Alster-Hamburg und Elb-Hamburg in neuer und stärkerer Weise. Besonders betrifft es das Gebiet um die Nikolaikirche herum, es betrifft die Wiedergewinnung des Hopfenmarktes und es betrifft die Wiedergewinnung des Domplatzes mitsamt einer Architektur, die den Duft von Alster UND Elbe atmet. Nach der Intervention von Helmut Schmidt gegen die Allerwelts-Stahl-und Glasbaukästen ist hier seither nichts geschehen. Im jetzt (geltenden??) Innenstadtplan sind entsprechende Verbindungen von der alsterorientierten Innenstadt zwar angedeutet, wenngleich auch recht zögerlich, das weitere Vorgehen ist mir unklar und scheint bislang noch von keiner Breite in der Bürgerschaft getragen zu werden.
Wie ist Ihre und Eure Einschätzung dazu, besonders von Menschen, die in Hamburg wohnen?
Welches Potenzial läge darin, genau vor dem Hintergrund der Hafen-City und der Aufwertung der Elbkulisse, eine hochattraktive STÄDTEBAULICHE Verbindung zu schaffen?