• Zitat

    Wo einst mitten im Dorfzentrum das Hotel zur Post Touristen anlockte, entsteht nun ein Neubau, der die lokale Vergangenheit in ein modernes Konzept überführen will.

    Sieht aber, verzeiht mir die Wortwahl, echt Scheiße aus. Wieder einmal, wenn man die Vergangenheit "modernisieren" möchte.

  • Sieht aber, verzeiht mir die Wortwahl, echt Scheiße aus. Wieder einmal, wenn man die Vergangenheit "modernisieren" möchte.

    Ich würde vor allem darunter verstehen, dass man aus der Vergangenheit mehr als nur rudimentärste Erscheinungen überträgt. So wurde doch nur das weit auskragende Dach und die materielle Gliederung in mineralischen und hölzernen Gebäudeaufbau übernommen. Beides aber bereits stark überformt, indem die Traglast des Daches nun über die Traufe abgeführt werden (siehe Balkenausrichtung), und statt verputztem, bemalten Mauerwerk der omnipräsente Sichtbeton zum Einsatz kommt. Sonst wurde sämtliche Charakteristik ignoriert: Die Gebäudefassaden sind nicht mehr klar giebelorientiert, die Balkone erscheinen wie innenliegend, auch wenn es historische Vorbilder für solche seitlich angehängten Gänge aus Holz gibt. Die typisch alpenländische Verspieltheit in Details ist verschwunden, der recht monolithische, massive, breite Aufbau wird komplett aufgehoben durch vor- und zurückspringende Geschosse, dazu noch die heute obligatorischen, aber eben untypischen großen Verglasungen. Also nein, von einer Überführung zu sprechen, dient wohl einzig dem Zweck Akzeptanz zu erhöhen für den Verlust, ,,schließlich bleibt ja etwas vom Alten". Da verspricht 'Modernisierung der traditionellen Gestaltung' dann doch erheblich anderes.