Wissenschaftliche Studien über Architekturpräferenzen

  • Dieser Themenstrang soll dazu dienen, wissenschaftliche Studien über Architekturpräferenzen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen aus aller Welt zu sammeln.

    Der folgend verlinkte Beitrag auf der Webseite von Radomir Kobryn-Coletti (runterscrollen) bietet einen schönen Einstieg in das Thema und zahlreiche weitere Quellenverlinkungen:

    Modern architecture, unpopular and undemocratic

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ein sehr spannendes Thema!

    Ich habe das jetzt noch nicht überprüft, aber das klingt interessant, was ChatGPT auf die Frage hin ausgibt:

    "Studien zur Attraktivität und den Immobilienpreisen von Altbauten im Vergleich mit Neubauten

    Es gibt mehrere Studien zur Attraktivität und Immobilienpreisen von Altbauten im Vergleich zu Neubauten. Hier sind einige Beispiele:

    1. Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung aus dem Jahr 2015 hat gezeigt, dass Altbauten im Durchschnitt höhere Immobilienpreise erzielen als Neubauten. Insbesondere in Städten und Ballungsräumen sind Altbauten aufgrund ihrer zentralen Lage und ihres Charmes begehrt.
    2. Eine Untersuchung des Portals immowelt.de aus dem Jahr 2018 hat gezeigt, dass Altbauten in Großstädten wie Berlin, Hamburg und München um bis zu 50 Prozent teurer sind als vergleichbare Neubauten. Auch hier spielen die Lage und der historische Charme eine wichtige Rolle.
    3. Eine Studie des Berliner Forschungsinstituts Empirica hat 2019 ergeben, dass Altbauten in Deutschland im Durchschnitt um 30 Prozent teurer sind als Neubauten. Die höheren Preise wurden mit der besseren Lage, der höheren Wohnqualität und dem höheren Denkmalwert von Altbauten begründet.
    4. Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach hat 2019 ergeben, dass 57 Prozent der Deutschen lieber in einem Altbau als in einem Neubau wohnen würden. Als Gründe wurden unter anderem die höhere Wohnqualität, die bessere Bauqualität und die individuelle Gestaltungsmöglichkeit genannt.
    5. Eine Studie der Universität Bamberg aus dem Jahr 2018 hat ergeben, dass Altbauten in deutschen Großstädten im Durchschnitt um 40 Prozent teurer sind als vergleichbare Neubauten. Die höheren Preise wurden unter anderem mit der besseren Bauqualität, der höheren Wohnqualität und dem höheren Denkmalwert von Altbauten begründet.
    6. Eine Studie der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Altbauten im Durchschnitt eine höhere Mietrendite erzielen als Neubauten. Insbesondere bei vermieteten Wohnungen sind Altbauten aufgrund ihrer höheren Wohnungsgrößen und -qualität attraktiver.
    7. Eine Studie der Universität Göttingen aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Altbauten bei potenziellen Käufern und Mietern als attraktiver wahrgenommen werden als Neubauten. Insbesondere der Charme und die Atmosphäre historischer Gebäude wurden hierbei als wichtige Faktoren genannt.

    Diese Studien zeigen, dass Altbauten im Allgemeinen als attraktiver und wertvoller angesehen werden als Neubauten. Und auch, dass sie aufgrund ihrer Lage, ihres Charmes und ihrer höheren Wohnungsqualität und -größe oft höhere Immobilienpreise und Mietrenditen erzielen als Neubauten. Dies hängt auch mit ihrer besseren Bauqualität, ihrer individuellen Gestaltungsmöglichkeit und ihrem höheren Denkmalwert zusammen."

    Quellen:

    Engelhardt, F., Hilber, C., & Schöni, O. (2016). Building vintage and energy efficiency: Evidence from rentals in Switzerland. Energy Economics, 54, 343-355.

    German Federal Environment Agency. (2014). Energy-efficient refurbishment of buildings in Germany. Retrieved from https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/…deutschland.pdf

    Schilder, F. (2018). Altbauimmobilien als Kapitalanlage. Eine empirische Untersuchung zur Preisbildung von Altbau- und Neubauwohnungen. Springer Gabler.

    Wüstenhagen, R., & Kunz, M. (2015). The impact of age on the value of residential buildings: a hedonic pricing analysis. Journal of Property Research, 32(2), 111-128.

    Das habe ich darüber hinaus noch gefunden:
    The Economics of Style: Measuring the Price Effect of Neo‐Traditional Architecture in Housing - Buitelaar - 2017 - Real Estate Economics - Wiley Online Library

    Und hier sind noch etliche Studien und Umfragen versammelt:
    What Makes Buildings Beautiful (And Why Beauty Does Matter) - The Aesthetic City

  • Gut, Wien bietet unzählige drastische Beispiele für extrem hässliches und geschichtsvergessenes Bauen.

    Wien in diesem Zusammenhang zu zitieren ist fast antimoderne Polemik.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • "Man kann, wenn man sich die Bewertungen ansieht, zu dem Schluss kommen, dass in Deutschland am Bedarf weitgehend vorbeigebaut wird." Neue Studien zu Architekturpräferenzen, vorgestellt im BundesBauBlatt. Lesenswerter, offenherzig formulierter Artikel, dessen Aussagen man nur zustimmen kann:

    BundesBauBlatt: "Wie schön müssen Häuser und Straßenzüge sein?"

    Edit: ich sehe gerade, Maecenas hatte hier bereits berichtet. Na, ich lass es trotzdem stehen, passt ja auch gut in diesen Themenstrang.

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  • Die schwedische Architektin Catharina Sternudd hat in Lund eine Dissertation zum Thema der Wahrnehmung des Stadtbildes ihres Heimatortes Karlshamn veröffentlicht. Dabei vergleicht sie die eindeutigen Voten der lokalen Bevölkerung pro Altbauten und kontra Modernismus mit weiteren internationalen Studien zum Thema. Lesenswert!

    Architect Releases Academic Dissertation That Questions Architects’ Taste

    Direkter Link zur Dissertation "Images of the Small Town. About Aesthetic Assessment of a City Type"