Springbrunnen in München (Galerie)

  • Sicher haben sie da was "mitpurifiziert", ich denke aber, dass auch aufgrund von Brand und/oder späteren Wettereinflüssen (die ganze Kuppel war ja schwer beschädigt, somit war die ganze Treppenhalle schutzlos dem Wetter ausgeliefert) Putz und Stuck doch genügend gelitten haben, so dass wahrscheinlich nicht mehr viel da war. Fotos vom zerstörten Zustand kenne ich keine und hab sie auch in den einschlägigen Publikationen nicht finden können, von daher kann man es natürlich nicht genau sagen. Ich weiß bloß, dass der Stuck extrem aufwendig war und eine Wiederherstellung somit nicht gerade einfach gewesen wäre; da man in jenen Jahren den Historismus eh gering schätzte, wird das zu der Entscheidung geführt haben, die Treppe nur in vereinfachter Form wiederherzustellen. Wenn jemand mehr weiß, würde mich das aber sehr interessieren!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Schutzmantelmadonnabrunnen

    Künstler: Konstantin Frick

    Gestaltet: 1984

    Standort: Mariahilfplatz, Au-Haidhausen

    Brunnenweibchen

    Künstler: Philipp Widmer

    Gestaltet: 1908

    Standort: Gebsattelstraße, Au-Haidhausen

    Der Brunnen befindet sich am Fuß der sehenswerten Gebsattelbrücke. Zur Brücke vielleicht später an anderer Stelle mehr.

    Reiherbrunnen

    Künstler: Theodor Fischer und Josef Flossmann

    Gestaltet: 1899

    Standort: Regerplatz, Au-Haidhausen

  • Den folgenden Springbrunnen möchte ich mithilfe von Bildern aus Wikimedia präsen-tieren. Hintergrund ist, dass der Brunnen seit Monaten kein Wasser führt.

    Der Brunnen gehört für mich zu den schönsten der Stadt. Ein -ich möchte fast sagen- sinnliches Kunstwerk. Hier nun der Beweis:

    Fortunabrunnen

    Künstler: Karl Killer

    Gestaltet: 1907

    Standort: Isartor, Altstadt-Lehel

    Fortuna ist der Name der Glücks- und Schicksalsgöttin in der römischen Mythologie.

    Sie ist eine der drei Parzen, also der römischen Schicksalsgöttinnen, die als Moiren ihren Ursprung in der hellenischen Götterwelt haben.

    Die Germanen nannten die Schicksalsgöttinnen Nornen.

    Fortuna wird in der Regel ein Füllhorn als Attribut beigefügt. Das mit Blumen und Früchten gefüllte Horn gilt als Zeichen von Fruchtbarkeit, Überfluss und Wohlstand.

    Oft wird sie auch an einem Rad gezeigt, dem Schicksalsrad, das sie dreht. Ihre Entscheidungen sind oft willkürlich und sie nimmt dabei keine Rücksicht auf die Stellung oder das Ansehen der Menschen.

    Nachdem Fortuna nicht nur Glücks-, sondern auch Schicksalsgöttin ist birgt ihr Füllhorn durchaus auch schlechte Gaben.

    Auf geradezu wundersame Weise gelang es Fortuna in die christlichen Glaubenslehre Einzug zu halten.

    Die Kirchenväter achteten streng darauf die alte heidnische Mythologie zu verdrängen und nicht selten sogar ihre Zeugnisse zu vernichten. Bauwerke und Schriften wurden oft erbarmungslos zerstört .

    Eigenartigerweise erlebte Fortuna im Hochmittelalter plötzlich eine Renaissance und kam als Dienerin Gottes wieder zu Ehren.

    In den berühmten Carmina Burana, der in Latein und Mitttelhochdeutsch verfassten, und im Kloster Benediktbeuren gefundenen Liedersammlung gilt sie als Herrin der Welt.

    Carl Orff hat Fortuna in seiner Komposition „Carmina Burana“ ein imposantes musikalisches Denkmal gesetzt.

  • Künstler: Anton Pruska nach einem Entwurf von Gabriel von Seidl

    Gestaltet: 1894

    Standort: St.-Anna-Platz, Altstadt-Lehel

    Der St.-Anna-Platz ist ein kleines Juwel mit der Klosterkirche St.Anna , der beeindruckenden neoromanischen Stadtkirche St.Anna , übrigens auch von Gabriel von Seidl entworfen, und der schönen, annähernd geschlossenen historischen Bebauung.

    Lokale und Straßencafés, sowie viele Menschen, die flanieren und miteinander plaudern und Kinder, die spielen geben dem ganzen Platz an schönen Tagen ein fast südländisches Flair.

    Der Schriftsteller Lion Feuchtwanger verbrachte einige Jahre seiner Kindheit hier.

    Weniger bekannt ist der sprachlich, und auch hinsichtlich seiner Themen, außergewöhnliche Regensburger Autor Georg Britting, der in den 60er Jahren hier einige Zeit lebte. Wer in Bayern zur Schule ging wird aus dem Deutschbuch die eine oder andere Geschichte

    kennen. Wie schade, dass Britting fast in Vergessenheit geraten ist.

  • Vielen Dank für die schönen Bilder!! Ich erlaube mir nur höflichst eine kleine sprachliche Berichtigung, Verzeihung...

    Wer in Bayern zur Schule ging

    Wer in Bayern in die Schule ging, bittschön :smile:

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Trinkwasserbrunnen

    Künstler: -

    Gestaltet: 1898

    Standort: Tassiloplatz, Au-Haidhausen

    Vermutlich gab es gegen Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche dieser Trinkwasserbrunnen im gesamten Münchner Stadtgebiet.

    Dieser 2015 wieder aufgestellte Trinkwasserbrunnen befand sich lange Zeit im Dornröschenschlaf in einem städtischen Bauhof.

    Globusbrunnen

    Künstler: Werner Kranz

    Gestaltet: 1956

    Standort: Brienner Straße, Maxvorstadt

    Nixenbrunnen

    Künstler: Franz Mikorey

    Gestaltet: 1957

    Standort: Widenmayer-/Prinzregentenstraße, Altstadt-Lehel

  • Schalenbrunnen

    Künstler: -

    Gestaltet: 1866

    Standort: Gärtnerplatz, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt

    Der Gärtnerplatz wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ehren des Baumeisters Friedrich von Gärtner gestaltet.

    Von Gärtner war unter König Ludwig I. federführend bei der Errichtung und Gestaltung zahlreicher Wahrzeichen Münchens und Bayerns sowie weiterer Bauwerke außerhalb der bayerischen Grenzen.

    Zu den herausragenden Bauten zählen in der bayerischen Hauptstadt u.a. das Siegestor, die Gebäude der Ludwigs-Maximilians-Universität, die Ludwigskirche oder die Feldherrenhalle. Ein markantes Bauwerk sei noch genannt, nämlich die beeindruckende Befreiungshalle im niederbayerischen Kelheim.

    Nun zurück zum Gärtnerplatz. Die Platz-gestaltung übernahm Max Kolb, Vater der bekannten Schriftstellerin Annette Kolb.

    Der Gärtnerplatz ist ein hinsichtlich seiner Farb- und Fassadengestaltung sehr harmonischer Platz. Nachkriegsbauten wurden recht sensibel, wenn auch nicht immer makellos an die verbliebene historische Bebauung angepasst.

    Besonderes hervorstechend ist übrigens das schöne Staatstheater, erbaut durch Franz Michael Reiffenstuel.

    Der Platz ist durch seine begrünte Mittelinsel und zahlreiche Cafés und Lokale recht beliebt.

  • Nachdem die Stadt München in Kürze die Brunnen winterfest machen wird, d.h. das Wasser ablassen und die Brunnen abdecken wird, hier noch zwei kleine Beiträge.

    Eulenbrunnen

    Künstler: -

    Gestaltet: -

    Standort: Innenhof, St.Jakobs-Platz, Altstadt-Lehel

    Fischbrunnen

    Künstler: Josef Henselmann

    Gestaltet: 1954

    Standort: Marienplatz, Altstadt-Lehel

    Der heutige Brunnen verwendet einige wenige Figuren des wunderschönen und filigranen Vorgängerbrunnens, der leider im Krieg fast vollständig zerstört wurde. Eine Rekonstruktion wäre an diesem exponierten, weltberühmten Platz sehr zu begrüßen.

    Es steht an dieser Stelle wohl seit dem 14.Jahrhundert schon immer ein Brunnen.

    Der Springrunnen ist seit wenigen Jahren wieder im Zentrum eines alten Brauches, des Metzgersprunges. Im Turnus von drei Jahren springen Lehrlinge, die ihre Gesellenprüfung bestanden haben in den Brunnen. In früherer Zeit haben die frisch „getauften“ Gesellen dann auch noch die Schaulustigen mit Wasser aus dem Brunnen bespritzt.

    Am Aschermittwoch, zu Beginn der Fastenzeit, waschen der Oberbürgermeister und sein Stadtkämmerer zudem das (vorher geleerte oder sowieso leere?!?) Stadtsäckl, damit es im kommenden Jahr wieder voll werden möge.

    In einigen Geschichtsbüchern wird erwähnt, dass einer der ursprünglich an dieser Stelle befindlichen Brunnen dazu diente die während der Pestepidemie des 14.Jahrhunderts verängstigte Bevölkerung aus den Häusern zu locken, indem einige Wagemutige das Wasser aus dem Brunnen tranken. Was aus den Trinkenden wurde ist nicht überliefert.

  • Diese Nachricht ist schon etwas älter, aber dafür umso interessanter:

    Ein ehemaliger Mitarbeiter der Stadtentwässerung setzt sich für die Wiederherstellung des kriegszerstörten Pettenkoferbrunnens an der Ostfassade der Alten Akademie ein. Max von Pettenkofer (1818-1901) war der Gründer des berühmten Hygieneinstituts und der Erfinder des modernen Trink- und Abwassersystems in München.

    Artikel und Bilder: https://www.hallo-muenchen.de/muenchen/mitte…a-90228120.html

  • Snork 19. März 2023 um 15:59

    Hat den Titel des Themas von „Springbrunnen in München“ zu „Springbrunnen in München (Galerie)“ geändert.
  • Dieser Brunnen ist nicht der einzige, der auch im Winter in Betrieb ist. Man denke nur mal an den Fischbrunnen am Marienplatz, dieser läuft auch über die kalte Jahreszeit durchgehend. Auch hier bilden sich oft sehr schöne Eisformationen. Und angeblich sind auch die Brunnen am Viktualienmarkt dauerhaft in Betrieb und werden im Winter nicht abgestellt. Bestätigt habe ich das jedoch leider noch nicht.