Nach Jahren des Aufschiebens habe ich heute einen freien Tag genutzt, um hier im Forum mal die Bremer Neustadt zu zeigen. Sie bildet den innenstadtnahen Teil des Stadtgebiets links der Weser und besteht im wesentlichen aus einem ehemals befestigten Teil aus dem 17. Jhdt., der aber selbst für Bremer Verhältnisse übel zerstört wurde im Zweiten Weltkrieg - und den typischen gründerzeitlichen Stadterweiterungen drumherum.
Wenn man auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke steht, zeigt sich folgender Blick (linkerhand die Teerhofhalbinsel, die bereits zur Neustadt gehört):
Der Teerhof war ebenfalls komplett zerstört (Der Name kommt vom Teeren (Abdichten) der Holzschiffe) und bis in die 90er Jahre eine Brache mitten in der Stadt. Danach wurde er innerhalb weniger Jahre recht geschmackvoll bebaut:
Diese recht gelungene Bebauung hat ganz klare Anleihen an die alte Speicherarchitektur und ist heute eine beliebte Wohnlage:
Das liegt natürlich auch an solchen Panoramen:
Die Neustadtseite des Teerhofs (der eine schmale Halbinsel ist, die kleine und "große" Weser voneinander trennt), sieht so aus:
Über die kleine Weser kommt man nun in die sogenannte "Alte Neustadt", also den eigentlichen Teil der Stadterweiterung des 17. Jhdts., die beherrscht ist von westdeutscher Wiederaufbaurealität. Es gibt nur wenige erhaltene Straßenzüge aus der späten Gründerzeit, als bereits eine erste Sanierungswelle durch die tlw. sehr schmalen und düsteren passenderweise "Gänge" genannten Straßen der Neustadt zog:
Aber das meiste sieht hier so aus (immerhin wurde der überkommene Straßengrundriss komplett übernommen, das ist aber auch wirklich der einzige Trost):
Die zu einem breiten Parkgürtel umgewandelten ehemaligen Befestigungsanlagen führen uns in die Stadterweiterungen des 19. Jhdts.:
und damit in den eigentlich interessanten Teil dieses Streifzugs, doch dazu später...