• Wer Texte aus dem Zusammenhang reißt, sollte nachher keine Fragen ob Ihrer subjektiven Interpretation stellen.

    Nicht umsonst war die Passage

    Zitat

    ...Durch die Tonne habe sich die Aussage des Denkmals verändert, so Dreßel. Wie eine Barrikade liege die Tonne vor der Kette – ein Zeichen des Aufstandes und ebenso für ständige Veränderungen in der Demokratie....

    nebst vorangegangenem Text des Artikels einkopiert , welcher den folgerichtigen Aufbau des Rumpftextes (Nebeninformation) inne hat und als Klimax zu obigem (nun ein weiteres Mal) zitierten Text (Hauptinformation) verstanden (!) werden sollte, der wiederum(Hauptinformation) final als

    Zitat

    Irrsinn heutiger Geisteshaltung

    zu bedenken angedacht war Punkt

    3 Mal editiert, zuletzt von Henry (8. März 2012 um 20:36)

  • Dein leicht kryptischer letzter Beitrag kann leider nicht über die Leere deiner Grundaussage hinwegtäuschen.

    Wenn man die "Tonne" als in Bewegung geratenes Volk interpretiert, das im gegeben Zusammenhang unter die Panzerketten der Besatzungmacht gerät und durch diese um ihre Freiheit gebracht wird, passt das durchaus in den historischen Zusammenhang. Ich kann darin keine irrsinnige Geisteshaltung erkennen.
    Ob einem diese "Krücke" unter ästhetischen Gesichtspunkten zusagt, ist wiederum eine ganz andere Frage. Ich persönlich finde die aktuelle Lösung nur wenig zufriedenstellend, kann aber mit der Grundaussage des Denkmals durchaus leben.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Nachdem der Sockel des sogenannten Zwinger-Forums langsam der Vollendung entgegen schreitet, werden nun schon die Obergeschosse in einer Mischbauweise erstellt. Die Wandscheiben bestehen aus vorgefertigten Betonelementen, deren Kerne nachträglich mit Ortbeton verfüllt werden. Das erspart das aufwendige Verschalen.


    Blick aus der Wallstraße auf das Bauvorhaben. Die im Vordergrund zu sehende Fläche wurde kürzlich an einen unbekannten Investor verkauft.

    Bild ist von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Dein leicht kryptischer letzter Beitrag kann leider nicht über die Leere deiner Grundaussage hinwegtäuschen.

    Das sehe ich anders. Sein Beitrag war völlig berechtigt, weder kryptisch noch "leer". Ich finde solche Beschuldigungen, ein Beitrag sage im Grunde nur "Leere" aus, ungerechtfertigt.

    Henry
    Was den von von Dir erwähnten Irsinn betrifft, sehe ich das genau so. Der Postplatz ist der zentrale Platz einer der wichtigsten Kunst-und Kulturstädte Europas. Wie sehr eine brutalistisch-ideologische Architektur diesen Platz verwahrlost und entstellt hat, ist jedem bekannt. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, ein Denkmal zu gestalten für die Opfer einer Diktatur. Ich finde, diese Tonne ist eine Beleidigung, ich bitte zu beachten dass bei diesem Aufstand auch Menschen umkamen und hingerichtet wurden. Indem man sich für eine rostige Tonne auf diesem entstellten Platz entschied - und das ganze der dummen Bevölkerung auch noch als "Kunst" verkauft - ist der Irrsinn zumindest in sich schlüssig, da man nun Verwahrlosung mit Verwahrlosung schmückt.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • wäre das nicht auch die Fläche der Bastion Saturn, die laut Schürmannplan bzw. Stadt den Abschluss des Wasserbandes bilden und somit "unbebaut" bleiben sollte?

  • @ heiji

    Interessante Fotos hast du da "ausgegraben"!
    Das Luftbild ist inbesondere in Kenntnis der Vorkriegssituation von gesteigertem Interesse. Hier kann man im Vergleich nämlich zwei absolut konträre Städtebauvorstellungen bewundern. Wurde das Vorkriegsdresden noch von einer blockhaften Bebauung dominiert, deren tief eingeschnittene Straßen-Korridore in der Luftbildaufnahme die Dominanz von Negativformen zeigten, so hat sich die heutige Situation ins komplette Gegenteil verkehrt. Es dominieren Positivformen ausgedehnter Großblockstrukturen, die das Stadtbild in einer unverdrängbaren Art und Weise prägen.

    Aber auch die Ansicht des Postplatzes ist besonders. Aus dieser Perspektive sieht man das Fernsprechamt wirklich selten. Hier ist es vor dem letzten großen und vor allem stark entstellenden Umbau von 1910 bis 1912 zu sehen. Im Hintergrund erkennt man die niedrigen Bauten des ehemaligen Antonsplatzes aus dem früßen 19. Jahrhundert, die in Kombination mit dem Koloss im Vordergrund auch nicht gerade von einem sonderlich tollen Stadtbild zeugen.

    @ Robsondd

    Link zur Freianlagenplanung für den Postplatz:

    Postplatz - Stadtentwicklung und Umwelt - Dresden

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  • @ bilderbuch:
    also lag ich doch in meiner Annahme richtig. Wenn ich mich nicht irre, handelt es sich bei der Freifläche im Vordergrund um die Grünfläche zwischen Marien- und Wallstraße, also um den Bereich der projektierten Bastion Saturn. Es sei denn man geht von dem im Schürmannplan projektierten Riegel zwischen Wallstraße und Bastion bzw. Wasserband aus. Dieses mögliche Baufeld wurde doch auf der letzten Exporeal intensiv beworben.
    Natürlich würde ich den Wiederaufbau eines solchen Gebäudes, vor allem im Zustand vor 1910, sehr begrüßen, auch wenn sich dieser in die "moderne" Umgebung des heutigen Postplatzes nur schwer einfügen könnte. Aber diese "Moderne" muss ja auch nicht der Maßstab sein.

  • Die Fläche der Bastion beginnt einige Meter vor der Litfaßsäule. Der große Rest des Rasens wird demnach bebaut und einmal die Südflanke des Postplatzes füllen.
    In meinen Augen handelt es sich hierbei um ein wahres Filetstück, das sich für Einzelhandel, Gastronomie und hochwertige Wohnnutzungen (insbesondere zur Marienstraße) absolut eignet. Hoffentlich findet ein Investor bald den Mut und nutzt die sich bietende Chance. Aber in Anbetracht der schrittweisen Umsetzung so mancher Projekte am Platz (das Umlegungsverfahren für die Baufläche MK3 zwischen "Zwinger-Forum" und Schauspielhaus wurde vor einigen Tagen erfolgreich zum Ende geführ!), wird sich hier in den nächsten Jahren bestimmt noch einiges tun!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das sogenannte Zwinger-Forum wächst in einem rasanten Tempo und hat nun, trotz des Fehlens zweier weiterer Etagen, schon eine Dominanz, die einem die gegenüber dem Vorkriegszustand stark vergrößerte Platzfläche als nicht mehr zu groß erscheinen lässt.


    Blick aus südöstlicher Richtung


    Blick gen Westen

    Im Mai soll der Rohbau abgeschlossen sein.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Obzwar das Interesse am Baufortschritt des jüngsten Postplatz-Projektes recht gering zu sein scheint, möchte ich euch doch heute wieder aktuelle Bilder präsentieren. Immherin fehlt partiell nur noch ein Vollgeschoss zum Erreichen der avisierten Traufkante. Außerdem wurde eine kleine Probeachse montiert.


    Der Riegel entlang der Freiberger Straße aus südöstlicher Richtung.


    Der vollständige Bau aus nordöstlicher Richtung.


    Die Probeachse

    Unverkennbar haben Knerer und Lang die Postplatz-Fassade und den unsäglichen Bau in der Hauptstraße parallel entwickelt. Beide haben den Sims zwischen Sockel und Hauptgeschossen, sowie die Brüstungsgitter unter den vergleichsweise tief gezogenen Fenstern gemein.
    Die Pfeiler und das Brüstungsfeld der Sockelzone scheinen einen differenziert gestalteten Wischputz in einem Erdton zu erhalten. Die oberen Etagen hingegen verfügen über eine mit gelben Klinkern verkleidete Fassade. Interessant sind hierbei die eingeschrägten Stützen, die ein spannendes Schattenspiel versprechen. Dazu tragen auch die tief in den Laibungen sitzenden Fenster in ihrem Altweiß-/Lichtgrau-Ton bei.
    Insgesamt handelt es sich also um eine vergleichsweise erfreuliche Fassadengestaltung.

    Bilder sind von mir.

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  • Ich muss ganz ehrlich sagen, das ist das erste mal, dass ich ein (angeblich) modernes Gebäude in der Dresdner City gut finde.

    Ich sage das ohne Gewähr, da das Gebäude noch nicht fertig ist und man nur vermuten kann wie es aussehn wird. Es ist aber, alleine vom Grundriss her, um Welten besser als der W-Kubus, dessen Maße dem Platz völlig widersprechen. Ich habe Knerer-Lang oft genug kritisiert wegen seines Florana-projekts in der Neustadt, hier aber muss ich ihn fast loben.

    Noch kann man den Postplatz retten, es liegt jetzt wirklich daran, höllisch aufzupassen dass nicht eine weitere Verunstaltung hinzukommt. Das Knerer-Gebäude am Postplatz, wenn auch noch nicht perfekt, finde ich einen Schritt in die richtige Richtung.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Kann ich pers nicht nachvollziehen. Ich finde ebenso diesen Knererbau fast gänzlich daneben. Überdimensioniert, Flachdach, Aussehen gleicht einem Knastgebäude, die in den Platz ragende Schnauze … Alles Dinge, die in diesem Umfeld nichts verloren haben. Das kann man am Stadtrand auf der grünen Wiese im Gewerbepark bauen, nicht aber im Kern einer Stadt wie Dresden!

  • Ich habe vielleicht etwas übertrieben. Aber da ich fast ausschliesslich schimpfe wenn es um die (pseudo-)moderne Architektur geht, wollte ich auch mal etwas positives sagen. Dass das Gebäude zu weit in den Platz hineinragt, stimmt allerdings. Ich habe ja auch gesagt dass ich all das ohne Gewähr sage, da man das fertige Gebäude noch nicht sieht. Auf den Foto "Der vollständige Bau aus nordöstlicher Richtung" sieht das Gebäude allerdings nicht viel anders als Altbauten aus. Das sehe ich als positiv, dass hier kein gewollt-erzwungenes "hurrah ich bin avantgardist"- Gekreische angewendet wurde.

    Ich hätte den Grundriss auch anders gemacht (das Gebäude selber sowieso), aber ich bin dennoch der Meinung dass man es zumindest "Gebäude" nennen kann, und damit ist es ja bereits nach all den "Kreationen" des SPA die uns in den letzten Jahren kredenzt wurden, beinah ein Novum. ECE, Kubus, Knerer-Neustadt etc sind allesamt schlimmste Bausünden und haben den Begriff "Gebäude" überhaupt nicht verdient, bestenfalls Objekte.

    Falsch finde ich am Grundriss des Gebäudes, dass der Zwillingsriegel nicht zum Platz hin zusammengeführt wird, mit einer Wand zum Platz hin statt einer aufgebrochenen. Dennoch ist mir dieses Gebäude lieber als der "Kubus", der jeglichen Bezug zur Platzsituation völlig verneint und schlicht unförmig ist. Aus einigen Perspektiven von der Wilsdruffer aus sieht der "Kubus" akzeptabel aus (grade noch), vom Postplatz allerdings aus keiner. Der Kubus ist ein Fremdkörper, das Knerer-Gebäude zeigt zumindest einige positive Ansätze.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • http://allschutz.de/secport/Wolffu…INGERFORUM.html

    Wie man auf diesen Webcam-Bildern sehen kann, hat man inzwischen mit der Montage der Wände im letzten Obergeschoss begonnen. Das sogenannte Zwinger-Forum hat damit partiell die Traufhöhe erreicht und verbreitet schon jetzt eine den Platz beherrschende Dominanz. Nun sollte eigentlich dem Letzten klar werden, dass die Schürmann-Planungen mit dem alten Postplatz nichts mehr gemein haben.
    Hier entsteht eine vollkommen neue Raumsituation, deren oft kritisierte Größe in Anbetracht der hoffentlich weiter entstehenden Gebäude absolut adäquat erscheint. Ob der Platz am Ende eine Schönheit, oder gar von den Dresdnern angenommen wird, steht auf einem anderen Blatt. Meiner Meinung nach sollte man gerade jetzt darauf achten, bruchlos weiter zu bauen. Hier dürften solide, einfach gegliederte Lochfassaden dass Mittel der Wahl sein.

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  • In Analogie zum wenig schönen Wetter, gibt es heute Bilder vom objektiv betrachtet wenig attraktiven Postplatz. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich erst zum Schluss.


    Blick vom Wilsdruffer Kubus auf die Baustelle des sogenannten Zwinger-Forums und die Telekom-Ruinen.


    Blick vom östlichen Ende der Zwinger-Anlagen (mit Zoom natürlich) auf den Riegel. Man beachte die auch bei schlechtem Wetter funktionierende Installation "Waterscreen".


    Blick von der Ostfront des Großen Hauses (Platzseite) auf den Riegel des sogenannten Zwinger-Forums.


    Und zum Schluss gönne ich euch noch einen Blick aus der Schweriner Straße auf den Platz, der durch den Riegel des sogenannten Zwinger-Forums offensichtlich vor allem zukünftig so nicht mehr zu "genießen" sein wird.


    Ach so, mit der farblichen Gestaltung der Sockelzone war man scheinbar noch nicht zufrieden.

    Bilder sind von mir.

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  • Resultiert deine Kritik nur aus den Web-Cam-Bildern, oder fußt sie auch auf den bekannten Visualisierungen?

    Da man sich am Postplatz an einer einheitlichen Traufkante zu orientieren gedenkt (Schauspielhaus/Großes Haus), wäre die Errichtung eines weiteren Stockwerkes kaum möglich. Insofern müsste man also konstatieren, dass die Proportionen des Gebäudes schlichtweg nicht stimmen können.
    Ich persönlich kann diese Kritik allerdings nicht teilen. Der Entwurf hob sich nämlich u.a. dadurch positiv von der Konkurrenz ab, dass er statt der noch von Schürmann vorgesehen drei Arkaden-Etagen (zur Erhöhung der Transparenz zwischen den einzelnen Platzbereichen), nur zwei vorsah und damit die Proportionen des Riegels stark verbesserte. Die Arkaden wirken so weniger gestreckt und der Bau insgesamt harmonischer.
    Vielleicht wird "Intendants" Kritik ja noch durch die Errichtung der zusätzlichen Technik-Etage abgemildert.

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  • Im Vergleich zur vieldiskutierten letzten bebilderten Aktualisierung des Baugeschehens am Postplatz, sind wieder Fortschritte zu erkennen, die den Abschluss des Rohbaues nicht nur erahnen lassen. Nun ist auch am winkelförmigen Bürotrakt des sogenannten Zwinger-Forums die Traufkante vollständig erreicht, sodass nur noch die stark eingerückte Techniketage zu fehlen scheint. Ansonsten entfaltet der Bau wahrlich seine den Platz beherrschende Dominanz.


    Blick aus der Sophienstraße auf die Platzseite des Mischkomplexes.


    Die Begrünung des Postplatzes ist eine Labsal, deren offensichtlich interimistischer Charakter nur allzu deutlich gewisse Planungsdefizite offenbart.


    Dieser Blick aus der Freiberger Straße dürfte bislang noch recht unbekannt sein. Die Grundstücke im Vordergrund stehen noch für eine zukünftige Bebauung zur Verfügung.

    Bilder sind von mir.

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