Wir bleiben in der nämlichen Stadt.
Und trotzdem muss ich die pt Moderatoren bitten, den Strangtitel nun abzuändern, denn wo Mittelmähren aufhört, darüber lässt sich streiten, aber 'Mähren' geht nun nicht mehr an, denn mit dem Überschreiten der Ostrawitza befinden wir uns bereits in Schlesien.
Also statt "Mittelmähren..." bitte "Mähren und Schlesien..."
Das heutige Frýdek-Místek stammt aus dem Jahr 1943, ist also wenn man so will, die letzte deutsche Stadtgründung in den böhmischen Ländern.
So wie Místek, vielleicht sogar ein wenig mehr, hat Frýdek den größten Teil seiner Vorkriegssubstanz durch kommunistische Stadtneugestaltung eingebüsst.
So wie dort blieb auch hier das eigentliche Zentrum, dh der Ringplatz mit den umliegenden Gassen erhalten (sogar besser).
Sozusagen das Gegenstück zur BRD-'Altstadtsanierung', die flächenmäßig die Straßensysteme zwar bestehen ließ, aber in ihrer Modernisierungs- und Verschandelungswut auch vor den allerzentralsten Ensembles nicht Halt machte.
Ich gestehe zu, dass mir das Ostblockmodell weit mehr zusagt.
Dennoch ist natürlich um die viele verlorene Substanz sehr schade, gerade Friedek musste ein sehr interessantes, weitläufiges Stadtbild gehabt haben, das heute von Plattenbauten und Stadtautobahnen geprägt ist.
Die Hauptsehenswürdigkeit Friedeks, die heute aus der Innenstadt gedrängte Wallfahrtskirche wird hier nicht gezeigt.
Die Stadt verfügt über zahlreiche, im Kern renaissancezeitliche, jedoch historistisch überformte Bürgerhäuser. 1930 lebten hier noch ca 10% Deutsche (über 2.200).
Der Ringplatz im Uhrzeigersinn:
Sehr viel Platz:
Das Schloss des Herzogs Friedrich von Österreich-Teschen, der in der Literatur extrem angefeindet wurde (Karl Kraus, Petr Bezruc, dessen erklärtes soziales uva nationales Feindbild er war):
Das innenstädtische Straßensystem ist überraschend gut erhalten:
Wie zu Místek eine Renaissancekirche: