Gemeinde Seeon-Seebruck
Klosterseeon
Im Chiemgau wenige Kilometer nördlich des Chiemsees inmitten einer reizvollen, wald-, moor und seenreichen Landschaft gelegen, heute zur Gemeinde Seeon-Seebruck (Lkr. Traunstein) gehörend.
994 Gründung des Benediktinerklosters durch Pfalzgraf Aribo I. mit Mönchen aus St. Emmeram in Regensburg. Vom 11.-13. Jh. Doppelkloster mit Benediktinerinnen aus Eichstätt, das Frauenkloster auf der Fraueninsel, das Herrenkloster auf der Herreninsel.
Um 1190 Bau der romanischen, dreischiffigen Säulenbasilika mit Übernahme des Portals von 1080. Im 10.-15. Jh. Haus- und Begräbniskloster der Aribonen, der Truchtlachinger und der Laiminger. Ab 1390 Gotisierung von Kirche und Kloster, Weihe der Kirche 1433 durch den Bischof von Passau. 1561 Großbrand. Danach Neuausstattung der Klosterkirche und St. Walburg. Im 17. Jh. Barockisierung der Kirche und Neubau der Klosteranlage. 2 Jahrhunderte eines der reichsten Klöster Bayerns. 1803 Säkularisation. Die Klosterkirche wird zur Pfarrkirche. Versteigerung der Klostergebäude, diese unter permanent wechselnden Besitzern. Seit 1986 Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern.
Das Kloster auf einer Insel im Klostersee von SO, seit 1816 über einen Damm nach W mit dem Festland verbunden, mit Bräuhausen (rechts) über einen Steg:
Die bekannte Ansicht von Klosterseeon:
Heute am Westufer des Klostersees, die Nebenkirche St. Walburg, einst lag dort das Benediktinerinnenkloster:
die Kirche um 1480 gotisiert, daneben die ehem. Klosterapotheke, jetzt kath. Pfarrhof
vor kurzem (bis 2005) im Inneren renoviert, dabei wurden die Fresken von 1565 wieder freigelegt. Diese machen den Kirchenraum von St. Walburg zu einem Kleinod der Malerei des Manierismus im Chiemgau. In der Wölbung der Kirche die 4 Evangelistensymbole.