• In Lippborg, dem geographischen Mittelpunkt Westfalens und Dorf mit 3000 Einwohnern (Teil der Gemeinde Lippetal) wurde jetzt das über 100 Jahre alte Haus Schliephorst abgerissen, nachdem es von der Gemeinde gekauft wurde. Damit wurde eine Lücke in eine historische Häuserzeile gerissen, die so schnell auch nicht mehr gefüllt wird, da die Gemeinde dort einen kleinen Park anlegen will, nachdem der ursprüngliche Plan eines Supermarktes wohl nicht funktioniert hat:

    Artikel im Soester Anzeiger zum Kauf (inkl. Bild des Hauses)
    Artikel in der Glocke zum Abriss

    Die günstige Zinslage sowie die Baupolitik der Städte führt hier in der Lippe-Hellweg-Region (wie auch andernorts in Westfalen und Deutschland) dazu, dass in Städten wie Soest und Lippstadt Altbauten abgerissen werden für Mehrfamilienhäuser um der Wohnungsnachfrage gerecht zu werden und wenige Kilometer weiter in den Dörfern seitens der Gemeinde Häuser abgerissen werden, um den Immobilienüberhang abzubauen. Wobei, ein echter Überhang ist es nicht, Baugrundstücke bleiben gefragt. In meinem Bekanntenkreis der 30-35-jährigen gibt es allerdings auch viele, die sich nicht vorstellen können, ein Haus zu kaufen und zu renovieren, man will Neubauen wie schon die Eltern und Großeltern.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • In Lippborg gehen die Abrisse weiter, nun trifft es eine alte Schmiede sowie Schreinerei. Interessant ist, dass die Gebäude im Rahmen der Ortskernentwicklung ohnehin zum Abriss vorgesehen waren… dreistöckige MFH-Würfel sind überall ja so viel schöner.

    Artikel im Soester Anzeiger ohne Bezahlschranke.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)