Interessanter Artike zur Frage der behutsamen Stadtarchitektur:
http://dabonline.de/2014/12/22/dog…-tobias-noefer/
Nöfer meldet sich zu Wort
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Interessant auch die Kommentare. Die meisten sind durchaus zustimmend.
Der negative Kommentar eines Dr. Zirbel hingegen ist derart leicht zu widerlegen, dass es schon peinlich ist. -
Gut gekontert vom Vorsitzenden!
Ich gebe Tobias Nöfer zutiefst recht in seiner Ablehnung des Neuen als Attitude, als Aushängeschild eines vor allem auf das Urteil der Kollegenschaft schielenden Fortschritts-Gehabes. Das soll ja nicht heißen, dass Architektur auf der Stelle treten und sich auf dem Bewährten ausruhen soll. Es gibt immer auf dem Feld des Bauens unendlich viel zu verbessern; entscheidend ist, dass Fortschrittsimpulse das Funktionale mit dem Ästhetischen innig verbinden. Ein innovatives Element im Fassadenaufbau kann die Ausdruckskraft des Gebäudes steigern, noch besser ist es, wenn das innovative Element zugleich als Resultat einer tiefer durchdrungenen und verfeinerten Zweckmäßigkeit zu erahnen ist. Oberflächlich wirkende bloße Abweichungen vom Gewohnten, provozierendes Anders-Machen erfüllen diesen Anspruch natürlich nicht.
Indessen frage ich mich, wo diese Zukunftshaltigkeit nur vorspiegelnden Machenschaften überhaupt in Masse zu besichtigen sind; im Architektur-Alltag, in der deutschlandweit sich erstreckenden Architektur-Provinz ganz bestimmt nicht. Hier herrscht doch seit Jahrzehnten deprimierendes Bauhaus-Epigonentum, und die Frage, ob Innovationen erwünscht sind oder nicht, geht hier völlig am Problem vorbei. Wir wünschen weder Bauhaus-Historismus noch grob-funktionale Nachkriegs-Stangenware noch oberflächlichen Avantgardismus – entscheidend ist, dass deutsche Architektur endlich wieder in ihrem Breitenschaffen zu Qualitätsanspruch und Ausdruckskraft zurückfindet; wie “neu” oder “bewährt” die dabei eingesetzten Gestaltelemente sind, ist eine zweitrangige Frage.
- Dr. Harald Streck -
Snork
16. Dezember 2021 um 20:17 Hat das Thema aus dem Forum Aktuelles und Allgemeines nach Architekten und Architekturszene verschoben.