Mürsbach (Markt Rattelsdorf) (Galerie)

  • Mürsbach ist ein kleiner fränkischer Ort am Westhang des Itzgrundes, zum Markt Rattelsdorf gehörend und etwa 16km nördlich von Bamberg gelegen. Das Ortsbild wird von Fachwerkhäusern geprägt und vom Kirchberg überragt. Die nachfolgenden Aufnahmen sind aktuell von diesem Jahr.


    Zwei Wohnstallhäuser an der Rentweinsdorfer Straße mit prächtigem oberfränkischem Zierfachwerk (Feuerböcke, Rautenkreuze etc.).


    Rentweinsdorfer Str. 4, bez. 1701


    Rentweinsdorfer Str. 2, 17./18. Jh.


    Rentweinsdorfer Str. 10


    Anfang Mai macht es einfach am meisten Spaß herumzufahren und zu fotografieren, wenn alles blüht und grünt.


  • Blick hinauf zum Kirchberg


    Eine Immaculata (bez. 1764) neben dem Brunnenhaus, im Schatten eines mächtigen Baumes (ND).


    Brunnenhaus (Mitte 18. Jh.)

    Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite die Verkündhalle:


    Die Verkündhalle, auch „Lindenhäusla“ genannt“, ruht auf acht Steinstützen von 1713/14 und wurde in der 2.H. des 18. Jh. anstelle einer Linde errichtet.
    Sie übernahm als Mittelpunkt der Dorfgemeinde die Funktion als Sitzungssaal von Gemeindeversammlungen und zur Verkündung gemeindlicher Beschlüsse und diente möglicherweise auch der niederen Gerichtsbarkeit der Freiherren von Rotenhan.


  • Die alte Schule (Am Marktplatz 1), bez. 1746


    Gegenüber das Fachwerkgebäude Sutte 4, weitgehend 1. Drittel 18. Jh.


    Der zu Sutte 4 gehörende Fachwerkstadel, 1. Drittel 18. Jh.


  • Sutte, rechts ein Biergarten


    Blick von letzterem zur kath. Pfarrkirche St. Sebastian


    besonders schmuckes Zierfachwerk mit Feuerböcken und Rautenkreuzen (Sutte 2, Anfang 18. Jh.)


    Zaugendorfer Str. 3 (18./19. Jh.)


    Zaugendorfer Str. 9, Fachwerk wohl von 1723, massives Nebengebäude 19. Jh.




  • Zaugendorfer Str. 7, um 1700, mit überreichem Zierfachwerk.

    Oberfränkisches Zierfachwerk findet sich noch v.a. in Coburg, Meeder, Seßlach, Rattelsdorf, Bad Staffelstein, Burgkunstadt, Weismain, Marktzeuln oder in Forchheim.


    Zaugendorfer Str. 1


    Der Marktplatz von Mürsbach, zuerst die nordöstliche Seite:

    links Am Marktplatz 10, bez. 1752


    Muttergottesstatue, bez. 1890


    Ortsausgang Richtung Itzgrund und B4 (Bamberg-Coburg), die Bahnlinie durch den Itzgrund nach Seßlach längst aufgelassen.


    Gasthof zum Goldenen Adler (Am Marktplatz 12), das „Leiter-Fachwerk“ Mitte 18. Jh. verweist auf das nahe Thüringen.

  • Marktplatz, Südostseite:

    3 weitere reich verzierte Fachwerkhäuser (Am Marktplatz 6, 4, 2),

    Der Marktplatz zählt zumindest vom umliegenden Häuserbestand sicherlich zu den hübscheren in Franken.


    Am Marktplatz 6, bez. 1627, Zierfachwerk 17./18. Jh.


    links Am Marktplatz 4, bez. 1624, Zierfachwerk 17./18. Jh.


    Am Marktplatz 2, angeblich von 1628, Zierfachwerk 17./18. Jh.

  • Nordwestseite vom Marktplatz:

    Am Marktplatz 3 und Kirchberg


    Am Marktplatz 1 (Alte Schule) und 3


    Das Kirchgässchen führt vom Marktplatz den Kirchberg zur Pfarrkirche hinauf.

  • Wahnsinn! Ein wirklich großartiger Ort. Ensembles von solcher Geschlossenheit und mit so prächtigen Häusern finden sich nur selten. Sind die anderen Orte in der Gegend vergleichbar mit Mürsbach oder ist das hier doch nur eine Ausnahme?
    Danke für die Bilder! Ich freue mich auf die Fortsetzung.

  • Mürsbach zählt schon zu den hübschesten Orten im weiteren Umfeld in der Größenordnung. Das benachbarte Rattelsdorf ist ebenfalls ganz ansehnlich und das bekanntere Seßlach nicht weit. Nicht zu verachten auch Gemünda bei Seßlach unweit der einstmaligen Zonengrenze und jenseits davon Ummerstadt. Unfinden bei Königsberg hat auch noch ein herausragendes, vergleichbares Ortsbild. Ansonsten finden sich gewöhnlich schon deutlich weniger ältere bzw. nur einzelne interessante Fachwerkhäuser wie z.B. in Junkersdorf an der Weisach, Gleußen, Rossach oder Meeder.

  • Ganz ganz herzlichen Dank an Markus für diese Fotos. Einfach traumhaft! Besonders die Zaugendorfer Straße 7 steigert ihren Reichtum allein im Giebel ins kolossale. Natürlich wäre es nicht ganz uninteressant, wenn man über die Hintergründe und den Bauherrn noch etwas mehr erfahren könnte. Mannohmann, was für ein Gebäude...

  • Es gibt wirklich ganz prächtige Fachwerkhäuser in Mürsbach. Den Ort kannte ich gar nicht. Besten Dank, Markus.

  • Mürsbach war mir bis vor 1 Jahr auch noch unbekannt. Eine Zusammenstellung mit Gebäuden, die solch reiches Zierfachwerk aufweisen, wäre auch mal was... Durchaus recht ähnlich sieht z.B. die Teufelsmühle bei Ilbeshausen im Vogelsberggebiet aus. Im Bereich der Eger finden sich auch noch ein paar solche Häuser.


  • Der Kirchberg mit der kath. Pfarrkirche Sankt Sebastian. Turm und Chor 15. Jh., unter Fürstbischof Julius Echter Neubau des Langhauses und Aufstockung des Turmes.


    Kirchberg 2, bez. 1731, davor eine Kreuzigungsgruppe von 1873


    Ölberg am Chor

  • Der Kirchberg wurde um 1430 zur Verteidigung gegen die Hussiten zur Wehranlage mit Mauer und Wachtürmen ausgebaut. Sanierung in den 90er Jahren des letzten Jh. durch die „Mürsbacher Kirchenwichtel.“ Ein Wehrturm von 1544 (?) und Reste der Mauer erhalten.

    Soweit zu Mürsbach.