Paradeplatz
Amberg (Galerie)
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Hier kann man schließlich sehen, dass wir uns in der Oberpfalz und nicht in Oberbayern befinden.
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Eines der vier noch erhaltenen Amberger Stadttore: Das Ziegeltor ('as Zäig'ldoa)
So das waren die Bilder vom Juli 2009!
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Amberg, 03. Juli 2010
Im Stadtgraben Richtung St. Georg
Rechts im Bild zu sehen ein Teil der ehemaligen Brauerei Malteser
Blick auf St. Georg
Die älteste Kirche Ambergs wurde auf den Fundamenten zweier romanischer Vorgängerkirchen erbaut (Baubeginn: 1359)
„St. Georg wurde besonders hart von den Religionswirren getroffen und blieb zwanzig Jahre geschlossen, bis die Kirche 1622 an die Jesuiten übergeben wurde. Sie gingen – aus welchem Grund auch immer – respektvoll mit dem Altbau um und renovierten vor allem das Innere in zwei Hauptphasen: 1652 und 1718-23. Eine überreiche Dekoration und geschmackvolle Neueinrichtung beeindrucken seither den Kirchenbesucher. Verantwortlich für die erste Barockisierung war Francesco Garbanini, für die zweite Johann Baptist Zimmermann und Johann Adam Müller.“
(aus „Amberg und seine schönsten historischen Bauwerke“ von Pablo de la Riestra, Büro Wilhelm Verlag)St. Georg - Innenaufnahme
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Stadtmauerpartie mit einem Teil des Maltesergebäudes:
Häuserzeile jenseits des Altstadtkerns
Blick auf das leider eingerüstete Max-Reger-Gymnasium
„Das Max-Reger-Gymnasium Amberg ist ein Musisches Gymnasium […] und zugleich die einzige staatliche Internatsschule des gymnasialen Bereichs in der Oberpfalz […]“ (wikipedia)
Die Schule ist nach Max Reger benannt, dem wohl bedeutendsten Komponisten, den die Oberpfalz hervor gebracht hat.
Randbemerkung: Christoph Willibald Gluck wurde ebenfalls in der Oberpfalz geboren (in Erasbach bei Berching) seinen Eltern zogen aber recht bald nach Böhmen! Der gebürtige Schwandorfer und Komponist der Bayernhymne Konrad Max Kunz verbrachte seine Gymnasialzeit am Lyzeum der Stadt Amberg!
Rechts: MaltesergebäudeMaltesergebäude
Als die Oberpfalz nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) zurück nach Bayern kam, galt es für Herzog Maximilian I. von Bayern die Region zu rekatholisieren. Zu diesem Zwecke wurden die Jesuiten in Amberg angesiedelt und errichteten sodann zwischen 1665 und 1678 diesen gewaltigen Gebäudekomplex mit einer Längsfassade von 160 m.
Innerhalb des Gebäudeverbundes befinden sich ein Kongregationssaal mit einer der grössten Holzdecken Bayerns.
http://www.amberg-st-georg.de/pfarrei/kongregsaal.htm\r
http://www.amberg-st-georg.de/pfarrei/kongregsaal.htmund die Provinzialbibliothek mit barockem Lesesaal.
http://www.provinzialbibliothek-amberg.de/index.php?id=221782 wurde der gesamte Komplex dem neuen Orden der Malteserritter übereignet.
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Maltesergarten:
Alte Reitschule
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Blick die Georgenstrasse hinab in Richtung St. Martin
Blich aus der Georgenstrasse auf Maltesergebäude mit St. Georg
Georgenstr.44 (16.Jhdt.)
Georgenstr.46 mit Erker aus dem 16. Jhdt.
Georgenstr.51 (17 Jhdt.)
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Fenzlhaus, erbaut 1772 – Ecke Rossmarkt/Georgenstrasse
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Ehemalige Kurfürstliche Regierungskanzlei (erbaut 1544-47)
Landratsamt, Anbau (1903) an das kurfürstliche Schloss
Kurfürstliches Zeughaus
Blick durch einen Bogen der „Stadtbrille“
Stadtbrille
Kurfürstliches Schloss (1603 nach Entwürfen des Heidelberger Architekten Johann Schoch)
Im Biergarten vom „Rußwurmhaus“ am Eichenforstplatz, nach dem Viertelfinalsieg gegen Argentinien.
Allerdings weist die interessante Fahnenkombination schon auf den späteren Weltmeister.
Im Hintergrund ist das "Klösterl" zu sehen, mit dem "weltberühmten" Luftmuseum des noch berühmteren Künstlers Willy Koch, der sich auch anschickt einen griechischen Tempel in der Oberpfalz zu errichten!
So, das waren die Bilder vom 03. juli 2010.
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@ Valjean: Danke für die Bilder aus der jüngsten Zeit!
Zitat von "Valjean"Hier kann man schließlich sehen, dass wir uns in der Oberpfalz und nicht in Oberbayern befinden.
Genauso isses!
Zitat von "Valjean"Im Biergarten vom „Rußwurmhaus“ am Eichenforstplatz
Also ich kenne es als Eichenforstgäßchen 14.
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Zitat von "Zeno"
@ Valjean: Danke für die Bilder aus der jüngsten Zeit!
Gern geschehen. Danke fürs Ansehen und den Kommentar!
ZitatGenauso isses!
Bist du etwa ein Ober(Über)-bayer?!
ZitatAlso ich kenne es als Eichenforstgäßchen 14.
Du kennst es? Eichenforstgäßchen 14 ist lediglich die Adresse. Der Hausname ist Rußwurmhaus, allerdings warum, das weiss ich auch nicht.
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Nun zum herabschauen braucht es zwei. Einen der herabschaut und ein anderer, der auf sich herabschauen lässt. Letzteres ist bei mir ganz gewiss nicht der Fall.
Amberg hatte seine Blütezeit als es kein Teil Bayerns war, sondern Kurpfälzisch-Wittelsbachische Residenzstadt, von 1326 (Hausvertrag von Pavia) bis 1620 (Schlacht auf dem Weißen Berg).
- Nebenbemerkung: Vor 1326 war das Gebiet Teil des alten Bairischen Nordgaus -Mit der, durch die harsche Rekatholisierungspolitik, erzwungenen Abwanderung protestantischer Bürger, der Schließung der Latein-Hochschule und schließlich der späteren Verlegung des Regierungssitzes nach Regensburg (1810), wurde Amberg regelrecht zurechtgestutzt. Die unselige, von Oberbayern-München aus zentralistisch geführte Politik gegenüber weiten Teilen der Oberpfalz zieht sich bis in unsere Zeit.
In seiner historischen Bedeutung braucht sich Amberg gewiss nicht vor oberbayerischen Städten wie Ingolstadt oder Rosenheim verstecken!
Aus wikipedia, Bevölkerungszahlen um 1800
Amberg (5763), Rosenheim (2240), Ingolstadt (4813)Aus wikipedia, Bevölkerungszahlen um 1840
Amberg (11793), Rosenheim (4140*), Ingolstadt (9189)*Für Rosenheim wurde die Bevölkerungszahl von 1861 angegeben.
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Jetztb möchte ich noch ein paar ältere Bilder veröffentlichen, die ich beim durchkehren meiner Festplatte ausfindig machen konnte.
Amberg im März 2007
Schulkirche
ZitatDie Schulkirche ist die ehemalige Klosterkirche der Salesianerinnen. Das Kloster wurde in den Jahren 1692 bis 1696 von dem Amberger Bürger Wolfgang Dientzenhofer als Baumeister errichtet. Selbstverständlich sollte so bald als möglich zum Kloster auch eine Kirche kommen. Deshalb begann man 1697 mit dem Bau einer Kirche. Ihr Baumeister war wieder Wolfgang Dientzenhofer. Die Ausstattung der Kirche erstellten fast ausschließlich Amberger Künstler und Handwerker. Die Stuckarbeiten wurden Meister Carlone übertragen, der bald darauf die gleiche Arbeit in der Bergkirche zu leisten hatte. 1699 weihte der Regensburger Weihbischof die Kirche ein [...]
59 Jahre später begann die Oberin Viktoria von Orban mit der Erweiterung der Kirche. Von der ersten Kirche beließ man den Chor und Teile der beiden Seitennischen. Den größten Teil der Ausstattung, die von hervorragender Qualität ist, schufen wiederum Amberger Künstler und Handwerker. Von den auswärtigen Künstlern sind vor allem der Stuckateur Anton Landes und der kaiserliche Hofmaler Gottfried Bernhard Göz aus Augsburg hervorzuheben. Letzterer malte die Fresken an der Decke und an den Seitenwänden. Es ist nicht vermessen, wenn die Schulkirche zu den bedeutendsten Rokokokirchen Deutschlands gezählt wird. Siehe auch Kirchenführer der Schulkirche.http://www.amberg-st-martin.de/html_kirchen/schulkirche.shtml
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Amberg im März 2007
am Marktplatz
Buchhandlung Carl Mayr
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Amberg im März 2007
Turm von St. Martin (Basilica minor)
ZitatDie Basilika St. Martin ist die Hauptkirche von Amberg.
Die Kirche hat eine Länge von 72 m und eine Breite von 20,5 m. Der öffentlich zugängliche Turm hat eine Höhe von fast 92 m.
Die an der Südseite des Marktplatzes gelegene Kirche wurde ab 1421 durch die Amberger Bürger in der damals in Deutschland aktuellen Gotik errichtet. Die Bauform ist eine dreischiffige Hallenkirche mit einem gemeinsamen Dach. Die Kirche ist von einem Kranz von 19 Kapellen umgeben, die durch eine gemeinsame Empore nach oben abgeschlossen werden. Von der Bauform her wurde St. Martin Vorbild für viele Kirchen im sächsischen Bergbaugebiet.
http://de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Amberg)
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Geschützmeister Martin Merz
ZitatEine Grabplatte aus rotem Marmor befindet sich rechts vom Portal am Steg und ist dem kurfürstlichen Geschützmeister Martin Merz, der im Jahre 1501/03 gestorben ist, gewidmet.
Er ist vermutlich 1425 in Vilseck geboren und war der berühmteste Büchsenmacher seiner Zeit. Er stand als oberster Büchsenmacher im Dienste des Kurfürsten Friedrich I. [...]http://www.nefershapiland.de/Amberger%20Kirchen.htm
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Dieses Bild ist sicherlich nicht optimal getroffen!
...Hochwassermarke aus dem 17. Jhdt.
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Schöne Galerie über eine früher zweifellos bildschöne Stadt,die gleichwohl unbarmherzig offenlegt, warum ich fränkische (oberpfälzische) Städte meide: die entsetzlichen Verhunzungen der Nachkriegszeit, die einem gerade bei Klein- und Mittelstädten sehr viel an Freude vergällen (was man eigentlich auf ganz Bayern beziehen muss).
Der erwähnte (und wohl auch historisch begründbare) 'böhmische Flair' oä macht das deutlich. Obwohl Amberg substanziell jeder gleichgroßen böhm Stadt (Eger vielleicht ausgenommen, aber nicht einmal das ist aufgelegt) turmhoch überlegen ist, wird man dort (in einer Stadt von gewisser Bedeutung) niemals einen so lieblos, ja geradezu hasserfüllt entstellten Marktplatz finden (obwohl zumindest die kommunistischen Machthaber einen solchen Hass gegen die dt Vorgängerkultur verspürt haben dürften).
Diese Städte haben im Kleinen eine Aktion der Stadtreparatur genauso nötig wie Dresden, Ulm etc. -
Hallo Ursus! Erstmal danke für deine Wortmeldung uns dass du dir die Zeit genommen hast die Bilder anzusehen.
Dein harsches Urteil über den Amberger Marktplatz überrascht mich insofern, als dass er lediglich auf zwei Bildern ansatzweise zu erkennen ist.
Des Weiteren ist Amberg natürlich keine fränkische Stadt und ist dies auch niemals gewesen. Bei der Gründung des bairischen Stammesherzogtums war das Gebiet der heutigen Oberpfalz von Anfang an Bestandteil. Die Besiedelung durch die Bajuwaren fand allerdings bis auf vereinzelte Siedlungsinseln (Nabburg, Cham, um Amberg und selbstverständlich Regensburg, die alte bairische Hauptstadt!) später statt als südlich der Donau. Daneben gab es natürlich auch im Westen vereinzelt fränkische und weiter östlich mehrere slawische (wendische) Siedlungen. Die Grund- und Hauptkomponente der hiesigen Mundart ist demnach Bairisch, genauer gesagt Nordbairisch oder auch Nordmittelbairisch.
ZitatDas im südlichen Burgenland gesprochene Hianzische oder Heanzische („Heinzisch“) geht mit auf das Nordbairische zurück, da die Region auch von Siedlern aus dem Fichtelgebirge und der nördlichen Oberpfalz bevölkert wurde. Dies ist noch heute am Wortschatz und lautlichen Übereinstimmungen leicht auszumachen. Es sind im Laufe der Zeit nordbairische, mittelbairische und südbairische Anteile zu den charakteristischen Dialekten verschmolzen. Die Süd- und Oststeirer sprechen den gleichen Dialekt, bezeichnen ihre Mundart aber lieber als „Steirisch“. Sie rückten im Laufe der Zeit vom Eigennamen „Heanzen“ ab.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordbairisch#Nordbairisch
Bezüglich Eger:
Zitat1954 übernahm die Stadt Amberg in Deutschland die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Eger.
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/374880
Meines Wissens wird auch heute noch in Amberg einmal im Monat die "Egerer Zeitung" veröffentlicht.Auf jeden Fall möchte bei meinem nächsten Ambergbesuch im August einige Fotos machen, denn es gibt durchaus noch mehr zu zeigen von dieser Stadt.
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Leider, mit den innerbayrischen Gebietsgrenzen kenn ich mich nicht so aus. Deshalb hab ich oberpfälzisch sicherheitshalber in Klammer gesetzt, weil ich s erahnt habe.
Danek jedenfalls für die Aufklärung.
Was den Hang zur Verschandelung betrifft, ist diese Grenze leider nicht spürbar.
Ad Marktplatz:
Nun ja, ich hab deinen Nachschub zum Anlass genommen, mir alle Bilder anzusehen:Zitat von "Markus"Das dürfte wohl reichen (ist aber gar nicht alles...)
Gleich zwei Schmankerl auf einem Bild... -
Auf diesem Bild ist zentral ein sehr interessantes Gebäude abgelichtet, welches ich auch unbedingt bei meiner nächsten Photo-Tour zeigen möchte. Es handelt sich um die ehemalige Ratstrinkstube aus dem frühen 18. Jhdt.
Der auf diesem, älteren Bild zu sehende Zustand ist allerdings nicht mehr aktuell. Der Pächter hat gewechselt und seit gut 3 Jahren ist dort die Filiale einer grossen Münchner Buchhandlung untergebracht. Der Eindruck ist nunmehr zumindest gemäßigter, gleichwohl ist das Potential, welches die "Ratstrinkstube" unbestritten besitzt, noch keineswegs erschöpft.
Das Haus zur Rechten ist natürlich einen reine Bausünde. Es ist aber auch das Negativbeispiel schlechthin in Amberg.
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Nachtrag:
Zitat von "ursus carpaticus"Was den Hang zur Verschandelung betrifft, ist diese Grenze leider nicht spürbar.
Diesbezüglich möglicherweise nicht, aber das entzieht sich auch meiner Kenntnis.Allerdings ist der Unterschied leicht in der jeweils vorhandenen regionaltypisch-historischen Bauweise auszumachen. Auch wenn bereits in Amberg - und noch mehr in der weiter westlichen Oberpfalz (Sulzbach, Neumarkt) – fränkischer Einfluss erkennbar ist, so bleibt doch die vorherrschende historische Bauart eine andere als bei unseren westlichen und nördlichen Nachbarn.
Dem möchte ich schließlich noch hinzufügen, dass dies selbstverständlich kein qualitatives Urteil darstellt und ich keineswegs Aversionen gegen Franken hege. Als Lokalpatriot, der ich nun einmal bin, war es mir schlicht ein Anliegen die „Oberpfälzer Identität“ herauszustellen.
Um meine Wohlgesinnung gegenüber Franken zu verdeutlichen, empfehle ich als lohnendes mittelfränkisches Reiseziel, das zwischen Nürnberg und Amberg gelegene Hersbruck, idyllisch gelegen im Süden der Fränkischen Schweiz.
(Ebenso würde es sich anbieten eine Städtereise nach Regensburg und Amberg mit Kallmünz zu verbinden.)
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