Da die Sanierung der Stadthalle nach 20 Jahren nun endlich Realität zu werden scheint, macht es Sinn ihr ein eigenes Thema zu widmen. Zunächst möchte ich den Strang mit diversen Bildern einleiten, welche den aktuellen Zustand des Gebäudes zeigen - Außen wie Innen.
Görlitz - Stadthalle
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Zuerst einmal Bilder von Außen:
Der Ost-Eingang und gleichzeitig die Verbindung zwischen dem Großem Saal (links) und dem Gartentrakt (rechts), in welchem sich u.a. der Kleine Saal befindet.
Foyer Ost-Eingang
Von hier gelangt man in das Nordost-Treppenhaus. -
Eins der nördlichen Treppenhäuser, jedoch nicht das an der Ost-, sondern an der Westseite, welches einfach spiegelverkehrt ist.
Nordost-Treppenhaus von außen.
Südost-Treppenhaus
Die Attika ist reich geschmückt mit unterschiedlichen Ziervasen und Puttigruppen. Einige davon, hauptsächlich auf dem Gartentrakt, sind schon saniert, andere wurde abgenommen. -
Eine Fensterachse des Großen Saales
Die Ecke im Südosten vom Stadthallenbrückenkopf aus gesehen.
Stadthallenbrücke
Brückenkopf - Das Wellenrelief taucht an der Stadthalle öfter auf.
Blick von Südwesten -
Südfassade und Haupteingang - nachdem der Bereich davor lange durch einen festen Zaun abgesperrt wurde, befindet sich hier nun eine Station für Grenzkontrollen.
Putti hinter dem Giebel auf dem Großen Saal -
Achse der Wandelgänge des Großen Saales (Westfassade)
Oberes Ovalfenster des Kleinen Saales von außen...
...und von innen.Einer der vier Strebepfeiler, welche wenige Jahre nach der Schließung saniert wurden, da die Stahlkonstruktion im Inneren komplett weggerostet und damit die Halle akut einsturzgefährdet war. Der Putz und die Farbe können vielleicht einen Eindruck geben, wie die gesamte Halle mal aussehen könnte.
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Sitzbank an der Westseite, dahinter beginnt der Stadtpark.
Rechts daneben geht es zum Stadthallengarten, welcher komplett umzäunt und unzugänglich ist. Entsprechend kann man leider keine Bilder von der Gartenseite direkt machen. Der Stadthallengarten soll umgestaltet werden, aber ob das eine Rekonstruktion oder Annäherung an den historischen Zustand (siehe hier und hier) beinhaltet ist noch unklar.
Nicht mehr viel zu sehen, außer dem hier abgeladenen Attikaschmuck.Zumindest die Putti müssen nicht draußen übernachten.
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Trotz Zaun habe ich dennoch versucht das ein oder andere Detail abzulichten. Aber man sieht die Stadthalle vor lauter Bäumen nicht.
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Weiter geht es nun innen, wobei ich mich hier auf bestimmte Punkte beschränke.
Großer Saal... und wie er mal aussehen soll.
(Bilder zeigen Ausdrucke, welche im Saal ausgestellt wurden. Visualisierungen können vom Endprodukt abweichen.)
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Bilder zeigen Ausdrucke, welche im Saal ausgestellt wurden. Visualisierungen können vom Endprodukt abweichen
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Achse Großer Saal
Probeachse Großer Saal
Die Probeachse ist in mehrere Bereiche aufgeteilt. Sie teilt sich für den allgemeinen Wandanstrich in vier Abschnitte: unten, oben (1.Rang) und dann je links und rechts. So wie links oben soll es wohl werden. Zierleisten, Türen ect. sollen ebenfalls wie auf der linken Seite aussehen. Die Ränge hingegen werden wie auf der rechten Seite ausgeführt, wobei der Unterschied in der Ausführung selbst gering ist. Beide Seiten verwenden die gleiche Farbe, die rechte Seite wurde jedoch mit einer Technik ausgeführt, welche der Architekt Bernhard Sehring auch an anderen seiner Gebäude nutzte.
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Das Engelfries an den Rängen war eine der Überraschungen, welche sich bei den vorbereitenden Maßnahmen zeigten. Sie wurden in der NS-Zeit durch Pappen verdeckt, dabei wurden ihnen die Köpfe abgeschlagen.
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Nun noch einen Blick in den Kleinen Saal.
Die Lampen sind nicht die Originalen und wurden in den 90ern installiert. Der Saal hatte zuvor nur Wand-, jedoch keine Deckenleuchten und es sollen moderne, dezentere Leuchten an Stelle Letzterer treten. Die Wandleuchten hingegen sollen rekonstruiert werden.Modell aus Pappe für die rekonstruierten Wandleuchter und 90er-Jahre Wandleuchter
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Zum Abschluss noch ein paar Impressionen von der Baustelle.
Orgelvorhang - rechtes Relief
Orgelvorhang - linkes Relief -
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Da fällt mir noch ein dass ich die Kröte zum Wasser vergessen habe...
Ferdsch.
Bonusbild: Ente mit Neiße
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Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Seite zur Stadthalle https://www.stadthalle-goerlitz.net/, der Seite der Stadthallenstiftung Görlitz und dem Förderverein Stadthalle Görlitz. Letzterer sammelt weiterhin Spenden für die Restaurierung der Engel.
Weitere Einblicke in die Stadthalle gibt es im Online-Rundgang.
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Natürlich gehen bei diesen Bildern und dem Originalbestand die Gedanken in die Zukunft. So manche Vergleichsbeispiele haben es trotz nicht ganz so guter Ausgangsbedingungen dennoch geschafft. Mit einer sanierten und nutzbaren Stadthalle und mit dem sanierten Kaufhaus würde Görlitz (wieder) zwei Gebäude jener Zeit besitzen, die einen absoluten Spitzenrang einnehmen können. Das Vorhandensein einer (sanierten) Sauer-Orgel im allgemeinen und der letzten Orgel von Wilhelm Sauer im besonderen würde Görlitz in einer kulturell wirklich erstrangigen Position stehen lassen, die man der Stadt für ihre Zukunft wirklich wünschen würde.
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Das ist ja schade. Ist das Modell "aus Pappe" tatsächlich eine Nachschöpfung eines Ursprungsmodells? Dagegen sehen die neuen Leuchten aus den 90er Jahren (sicher, dass das kein DDR-Modell ist?) ja richtig gut aus.
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Der Bestand könnte auch älter sein, aber installiert wurden sie wohl erst in den 90ern. Die Wandleuchten im Großen Saal sind hingegen noch original aus DDR-Zeiten.
Das Pappmodell ist in der Tat eine Nachbildung der originalen Jugendstil-Wandleuchter, wobei es dabei wohl eher um die Raumwirkung ging, als um eine detaillierte Ausführung. Die weißen Stäbe z.B. werden bei den richtigen Leuchtern gläserne Kristalle sein. Für eine bessere Vorstellung, hier zwei Beispiele im gleichen Stil: Link1, Link2.
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