• Das Irrenhaus in Berlin Buch

    Die in den Jahren zwischen 1909 und 1914 nach Entwurf von Ludwig Hoffmann ausgeführte IV. Städtische Irrenanstalt ("Genesungsheim") war zunächst als Nervenklinik geplant, wurde aber nie seiner ursprünglichen Bestimmung übergeben. Stattdessen diente das Bauensemble im Ersten Weltkrieg als provisorisches Lazarett und nach Kriegsende ab 1919 als Kindergenesungsheim. Die Anstalt mit 600 Betten entwickelte sich in der Weimarer Republik zur größten derartigen Einrichtung in Berlin. Im Zweiten Weltkrieg übernahm die Anlage ab 1941 als "Städtisches Krankenhaus Berlin-Buch" Aufgaben eines allgemeinen Klinikbetriebs.

    Genesungsheim: Hitlers Leichenreste wurden nach Buch gebracht

    1945 beschlagnahmte die Rote Armee das Krankenhaus. Es wurde in der Nachkriegszeit als Zentrallazarett genutzt und beherbergte einen Teil der der sowjetischen Sanitätsverwaltung. In das Haus 132 der Pathologie nach Buch sollen 1945 auch die verkohlten Leichenreste Hitlers zur Identifizierung verbracht worden sein. Ein Teil der Schädeldecke und des Kiefers wurden später nach Moskau transportiert und die übrige Überreste mehrfach an verschiedenen Stellen verschärft.

    Genesungsheim: Das Heim wird in der DDR Teil des Klinikums Buch

    1950 ging das Genesungsheim zurück an den Ostberliner Magistrat und gehörte als Allgemeinkrankenhaus zusammen mit den anderen Bucher Krankenhäusern zur größten Gesundheitseinrichtung in Ostberlin. Zu den Ergänzungsbauten der Nachkriegszeit im nördlichen Außenbereich des ehemaligen Genesungsheims gehörte ein 1956/57 nach Entwurf des Architekten Franz Ehrlich errichteter Klinik-Neubau, die spätere Franz-Volhard-Klinik.

    1963 wurden die ehemaligen fünf Bucher Krankenhausanstalten zum neugegründeten Städtischen Klinikum Berlin-Buch zusammengeschlossen. Das Gelände des Genesungsheims war Sitz der Krankenhausleitung, des mit 4500 Betten damals größten Krankenhausstandort Europas. Auch die Akademie der Wissenschaften der DDR setzte ihre biomedizinische Forschungstradition an dem Standort fort.

    Genesungsheim: Nach der Wende fehlten Nutzungskonzepte

    Nach der Wiedervereinigung und der Auflösung des Klinikums Buch in den Wendejahren sollte Mitte der 1990er-Jahre ein neues medizinisches Zentrum den Betrieb aufnehmen. Doch das Projekt scheiterte. Von 2001 bis 2007 nutzte das Helios Klinikum Buch das Gebäudeensemble noch einmal als medizinischen Standort, bis der große Neubau des Helios-Klinikums auf dem nahen Hufeland-Campus fertig gestellt war und der Standort in der Wiltbergstraße in einen jahrelangen Dornröschenschlaf versetzt wurde.





  • Snork 26. Oktober 2023 um 23:43

    Hat den Titel des Themas von „Berlin - Buch ein Ortsteil von Pankow“ zu „Berlin-Buch“ geändert.