Ungarische Volksarchitektur ist die Architektur der ehemaligen ungarischen Dorf- und Marktgemeindebevölkerung, insbesondere der Bauernschaft, die Teil der ungarischen Volkskunst ist.
Die fünf großen Landschaftseinheiten der Volksarchitektur entstanden ab dem 18. Jahrhundert.
Westtransdanubien ("Nyugat-Dunántúl")
Wie auch in den angrenzenden österreichischen Gebieten dominiert hier der Holzbau. Die Wände der Wohngebäude wurden größtenteils mit Eggen errichtet, und die Dächer der Gebäude wurden von auf Pfählen montierten Balken getragen. Häufig sind kegelstumpfförmige Dächer, die mit Schindeln gedeckt sind. Der Grundriss der Gebäude ist gerade, oft L- oder U-förmig.
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Beispiel: Gebäude der Kondorfa-Schule
Kleine Ungarische Tiefebene ("Kisalföld")
Auf dem Land übte die Dorfgesellschaft einen starken bürgerlichen Einfluss aus, der sich auch im städtischen Charakter des Gebäudes widerspiegelte. Neben Lehmmauern war auch die Verwendung von gebrannten und getrockneten Ziegeln üblich. Die allgemeine Anordnung der Wohngebäude: Zimmer-Küche-Zimmer-Speisekammer, zu der auch viele Wirtschaftsgebäude gehörten. Den Abschluss der Höfe bildeten Ställe.
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Beispiel: Wohngebäude:
Tiefland ("Alföld")
Sein Verbreitungsgebiet ist die Große Tiefebene, die östliche Hälfte Transdanubiens, das an die Große Tiefebene angrenzende Gebiet Nordungarns und die östliche Ausdehnung der Kleinen Tiefebene. Die Konstruktion zeichnet sich durch die vielseitige Verwendung von Lehmwänden aus. Die Dächer sind meist sattelförmig, ihre Lattendachkonstruktion wird von kurzen oder langen Ästen getragen. Die Bedeckung erfolgte überwiegend aus Schilfrohr, teilweise mit Stroh, in den Marktflecken meist mit Dachziegeln. Das Wohngebäude ist in einen Raum-Küche-Speiseraum unterteilt.
Bereich:
Beispiel: Wohngebäude:
Nordungarn ("Észak-Magyarország")
Die in den nördlichen und nordöstlichen Gebieten Ungarns errichteten Wohngebäude stellen eine Erweiterung eines größeren nordosteuropäischen Typs dar, der historisch ab dem 18. Jahrhundert durch die Ausbreitung des Haustyps vom Boden bis zur Decke verdrängt wurde. Das Gebiet war geprägt vom Bau von Eggen und deren Überresten, in einigen Regionen vom Bau von Steinmauern und weiter südlich von Erdwällen. Die Dachkonstruktion ist bis zur Grenze des ungarischen Sprachgebiets meist giebelförmig, im Norden weist sie eine Sparrenkonstruktion auf. Von der Form her handelt es sich um einen einfachen, weiter nach Norden geneigten Sattel im Tieflandgürtel, an dessen Spitze sich ein charakteristisches dreieckiges Rauchloch befindet. Das Dach war mit Doppel- oder Dreifachschindeln gedeckt, die oft stufenweise erhöht waren. Die anspruchsvolleren Bauern hingegen bedeckten ihre Häuser mit aus Kiefernholz gespaltenen Holzschindeln.
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Beispiel: Wohngebäude:
Siebenbürgen ("Erdély")
Der siebenbürgische Haustyp verbreitete sich im Gebiet des historischen Siebenbürgen und des benachbarten Partium. Im Dachbereich ist die Sparrendachkonstruktion die vorherrschende Bauart. Seine Grundform besteht aus drei aus zwei Sparren geschnitzten Winkeln und einem horizontalen Balken, der durch einen kurzen horizontalen Balken, die Hahnenstange, verstärkt wird. Die Giebel- und Lattendachkonstruktion ist sehr selten. Der Grundriss der Häuser zeigt ein abwechslungsreiches Bild.
Beispiel: ein gerettetes und ausgestelltes Haus
Nach meinen Plänen wird es in diesem Forum darum gehen, die verbliebenen Werte der ungarischen Volksarchitektur und ihre Verwendung in der modernen Welt vorzustellen und zu bewahren .