In Unterschüpf mündet der Schüpfbach in die Umpfer, welche ihrerseits ein linker Nebenfluss der Tauber ist.
Wohl schon vor 1150 gab es am Ort einen Sitz der Schenken von Schüpf, Reichsministerialen im Dienst des ersten Stauferkönigs Konrads III. Deren Nachkommen nannten sich später Schenken von Limpurg und wurden ein einflussreiches, reichsunmittelbares Adelshaus, welches seinen Sitz auf der Limpurg bei Hall (heute Schwäbisch Hall) hatte. Der Schüpfer Zweig ist allerdings bereits um 1260 erloschen. Nach vielen Eigentümerwechseln kam das Renaissanceschloss, das um 1610 anstelle eines Vorgängerbaues errichtet worden war, schließlich 1874 an die Gemeinde Unterschüpf. Heute dient das Schloss als Schule für Hörbehinderte. Es handelt sich um ein ehemaliges Wasserschloss, dessen Graben 1830 zugeschüttet wurde. Der Bau besitzt drei Rundtürme. Das Gebäude hat noch einige Schießscharten, darunter auch sog. "Brillenscharten". Das Schloss verfügt über einen kleinen Innenhof. An einer Seite dieses Hofes gibt es im Obergeschoss eine Galerie mit schöner Renaissancebrüstung. Ferner befindet sich im Innenhof ein Treppenturm. Da wir an einem Sonntag dort waren, war der Innenhof leider nicht zugänglich, deshalb haben wir davon auch keine Bilder. Hier das Schloss, es sind darauf zwei runde Ecktürme zu sehen. Der dritte Turm befindet sich an der Rückseite. Die mit Kupfer beschlagene welsche Haube, die über den Dachfirst herauslugt, ist der Helm des Treppentürmchens im Innenhof. Ansicht des Schlosses von der Straße aus gesehen:
Vom Hof aus, also die Rückseite des Schlosses:
Rustikaportal an der Rückseite des Schlosses. Die modernen Glastüren passen m. E. nicht zum Bauwerk:
Ein barockes Nachbarhaus des Schlosses, das anscheinend leer steht:
Die ev. Kirche aus der Renaissance mit nachgotischm Maßwerk in den Fenstern, L-förmigem Grundriss mit einem Treppentürmchen dort, wo die beiden Flügel aneinander stoßen (auf dem Foto sieht man das Treppentürmchen hinter dem Verkehrsschild Zone 30):
Ein barocker Keilstein an einem hohen Torbogen:
Hier nun das hohe Hoftor, an dem sich der besagte Keilstein befindet. Vermutlich sollte der Stein zur Abschreckung böser Geister dienen. Das Haus dazu dürfte aus dem Barock stammen. Schade, dass das Fachwerk nicht freigelegt wurde. Es würde zusammen mit den beiden Torbogen bestimmt eine beeindruckende und großartige Wirkung entfalten. Auch wäre es für das Haus stimmiger, wenn im Obergeschoss des Giebels statt ganzer Scheiben, aufgeteilte Fensterflügel Verwendung gefunden hätten:
Ein einfacheres Haus, das vermutlich einst ein Wohn-Stallhaus gewesen sein dürfte. Der hohe Giebel mit Krüppelwalm und die kleinen gekuppelten Giebelfenster sprechen für ein höheres Alter.
Wieder ein Haus mit einem Krüppelwalm. Die an der Giebelseite sichtbaren stark verkröpften horizontal verlaufenden Balken, legen die Vermutung nahe, es könne sich unter dem Verputz schönes Fachwerk befinden. Die zwei Haustüren an der Traufseite sprechen dafür, dass das Gebäude irgend wann in seiner Geschichte geteilt worden sein könnte:
An der Giebelseite zeigt dieses Haus ein reiches Fachwerk, das noch vor 1600 errichtet worden sein könnte. Leider wurde insgesamt die Traufseite sehr stark vereinfacht. Wäre hier, an der Traufseite, das Fachwerk ebenfalls frei gelegt, könnte man eher über ansonsten die moderne sehr strenge und puristische Wirkung der Traufseite hinweg sehen.