Beteiligung an der Immobilienwirtschaft: Wie werde ich zum (alt)Bauherr?

  • Guten Tag alle miteinander!


    Mir schwebt sein einiger Zeit ein Projekt im Kopf, und ich dachte mir, ich erzähle euch davon, denn ich würde gerne eure Meinung dazu hören, und wie ihr denkt, wie ich dieses Projekt am Wahrscheinlichsten verwirklichen könnte.

    Es geht um Folgendes: Ich lebe in einem Dorf mit ein paar tausend Einwohnern, am Rande einer Großstadt. Lange Zeit war es hier leer und die Menschen sind abgewandert. Dadurch, dass jetzt allerdings die Stadt signifikant wächst, wächst nun auch meine Ortschaft mit. Allerdings nicht ganz in die Richtung, in die ich es mir wünsche.

    Ich habe eine Vision, eine Vorstellung, wie man die Ortschaft aufwerten könnte. Ein Teil ist natürlich der Erhalt der historischen Bausubstanz. Das wäre auch der erste und im Grunde wichtigste Punkt, auf den ich mich konzentrieren möchte. Leider gibt es Kräfte, die in die andere Richtung tendieren. Da wird eher abgerissen, anstatt wiederzubeleben. Meiner Meinung nach ist das für den Ortskern kontraproduktiv, aber ich denke darüber wisst ihr alle Bescheid, und ich muss euch nicht weiter aufklären.

    Das Problem: Politisch geht da leider nichts. Ich habe schon Verschiedenes probiert, aber leider ohne Erfolg (wir haben übrigens auch keinen eigenen Bürgermeister, sondern sind Teil eines anderen politischen Bezirks).

    Mein Plan wäre daher, so viele der alten Häuser wie möglich selbst zu erwerben, zu restaurieren und anschließend zu vermieten. Das Problem: Ich habe kein Geld. Oder sagen wir, nicht wirklich. Ich besitze „lediglich“ eine Eigentumswohnung in der Stadt (in der ich nicht lebe), das wäre also mein einziges relevantes Kapital, das mir zur Verfügung stünde. Ich habe auch keine Erfahrung in Sachen Bau (ich bin zwar auf Baustellen aufgewachsen, habe aber keine Ausbildung oder dergleichen in diese Richtung).

    Ihr seht, da habe ich mir schon einmal Vieles vorgenommen. Allerdings sehe ich keinen anderen Weg, als es so zu tun, wie die Bauherren, die hier die alten Gebäude abtragen und ihre Immobiliengeschäfte abwickeln. Nur eben mit meinem persönlichen Akzent, der ja auf Erhalt und Revitalisierung setzen würde.

    Mein erster Gedanke wäre daher: Ein eigenes Unternehmen zu gründen, und mich nach Spendern, Financiers oder Geldgebern sonstiger Art auf die Suche zu machen. Das Wahrscheinlichste ist wohl, dass man mir Kredite gewährt; spenden wird wohl niemand. Ich müsste also einen sehr guten Businessplan erstellen, indem ich alles quantifiziere (Flächen, Mieteinnahmen, Ausgaben, etc.) und statistisch auswerte (das kann ich auch, ich habe unter anderem mathematische Statistik studiert). Wenn ich dann einen guten Geschäftsplan habe, steigt wohl auch die Wahrscheinlichkeit, dass ich Interessenten finde, die sich an meiner Geschäftsidee beteiligen wollen.

    Einen ersten potenziellen Financier habe ich auch schon gefunden, allerdings noch nicht kontaktiert. Dafür bin ich noch nicht bereit. Er ist ein vermögender Mäzen und spendet und beteiligt sich finanziell gerne an verschiedenen Aktivitäten und Bereichen, die ihm nahe liegen, darunter auch traditionelle Architektur.

    Meine Vorstellung ist es also erst einmal an meinem Geschäftsplan zu arbeiten, um ihm diesen später vorzulegen. Parallel dazu studiere ich übrigens gerade seine Person und analysiere seine Schriften, um die Person zu verstehen, ihren Sinn der Dinge nachzuvollziehen und im bestmöglichen Fall die Vermittlung der Geschäftsidee und den Plan auch zu einem gewissen Grad an seine Person maßschneidern zu können.


    Das klingt erst einmal alles nach Träumerei, aber ich möchte es wirklich durchziehen. Es ist zudem eine Herzensangelegenheit, denn ich bin hier geboren und die aktuelle Entwicklung zu beobachten schmerzt auch. Das soll aber kein Hindernis sein, der Schmerz gibt mir nur noch mehr Kraft, Arbeit in dieses Projekt hineinzustecken und dies auch zu verwirklichen. Ich will erst aufgeben, wenn ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe und nichts zu einem Erfolg geführt hat. Alles andere würde ich später bereuen, nicht zumindest versucht zu haben.

    Was ist eure Meinung dazu? Welche Tipps könnt ihr mir auf den Weg geben? Kennt ihr Menschen, die mir helfen könnten? Oder Menschen, die etwas Ähnliches schon gemacht haben?

    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Rückmeldungen aller Art sind willkommen. Ich freue mich auf eure Antworten.


    Bis dahin: Allerbeste Grüße,

    Baumfreund

  • Das Problem: Ich habe kein Geld.

    Und damit geht das Grundproblem ja schon los. Ein beliebter Spruch bei abrißwütigen "Investoren" : "die hätten es ja auch selber kaufen können" - derzeit diesbezüglich unangenehmste Beispiel ist Italiano. Und Politik? Ja, selbst die gesamte CSU hätte nicht das Geld um alle Häuser vor den sogenannten "Investoren" zu schützen. Hier kann man nur durch Eigenheimförderung wie Baukindergeld einen kleinen Schritt machen und darauf vertrauen, daß die Menschen ihr Eigenheim auch pfleglich behandeln und erhalten.