Wenkheim liegt im Welzbachtal. Der Welzbach , der durch Wenkheim fließt, mündet bei Werbach in die Tauber. In Wenkheim saß das Geschlecht der Hund von Wenkheim, die Vasallen der Grafen von Wertheim waren. Das Thüringische Geschlecht der Hund von Wenkheim soll aus unserem Wenkheim stammen. Die örtliche Überlieferung berichtet, der Kirchturm der katholischen Kirche von Wenkheim soll, bis auf das oberste Geschoss, der Bergfried der Burg der Hund von Wenkheim sein. Da dieser Kirchturm, mit Ausnahme des obersten Stockwerks, recht altertümlich wirkt, könnte die Überlieferung durchaus zutreffen. Wenkheim gehörte kirchlich zu Würzburg, auch die Gerichtsbarkeit lag beim Bischof von Würzburg. Die weltlichen Herren des Ortes waren nach Aussterben des Ortsadels die Grafen von Wertheim. Der Graf von Wertheim führte in seinem Teritorium schon sehr früh die Reformation ein, ebenso die Hund von Wenkheim, was zu endlosen Streitigkeiten zwischen dem Grafen von Wertheim und mit dem Bischof von Würzburg führte. Letztlich wurde diese Fehde auf dem Buckel der Dorfbewohner ausgetragen. Zum Ende des 30-jährigen Krieges gab es in Wenkheim keine Katholiken mehr. Nun musste der Graf von Wertheim aber wieder Katholiken in Wenkheim dulden und der kath. Kirchengemeinde zuvor das beschlagnahmte Gut (z. B. die Pfarräcker) zurück erstatten. Heute gibt es in Wenkheim eine kath. und eine ev. Kirche. Darüber hinaus gab es in Wenkheim früher viele Landjuden, deren Synagoge, erbaut 1841, erhalten geblieben ist. Wenkheim soll, soviel ich gelesen habe, derzeit noch etwa 650 Einwohner haben. Leider stehen etliche alte Gehöfte leer und zerfallen, darunter leider, wie so oft, gerade mit die bedeutendsten. Vieles ist leider auch schon verschwunden. Hier nun die Bilder, die im September 2018 aufgenommen wurden:
Der einstige Langasthof "Zum grünen Baum", seit vielen Jahren geschlossen,vielleicht ist das obere Stockwerk noch bewohnt:
Gleich gegenüber dem Gasthof "Zum grünen Baum" steht viele Jahre- oder gar Jahrzehnte- dieses vermutlich aus der Renaissance stammende Haus leer. Man beachte auch die steinernen Schiebefensterläden des Kellergeschosses:
Auch dieser Bauernhof steht schon sehr lange leer, wie man aus dem herabfallenden Verputz schließen kann. Das Wohnhaus hatte wohl im 19. Jh. einen Anbau erhalten, weshalb der alte Gebäudeteil im Hintergrund einen solch merkwürdigen Giebel aufweist:
Die einstige Synagoge von 1840, errichtet im Rundbogenstil, den der Weinbrenner Schüler Heinrich Hübsch um jene Zeit vertreten Hatte. Heute befindet sich im Gebäude ein Museum. Dieses war leider geschlossen, als wir dort waren. Im Innern ist der Gebetsraum mit einer feinen Stuckdecke versehen, ferner gibt es die Frauenempore, ebenso ein Frauen Ritualbad Mique. Auch war die Rabinerwohnung im Hause:
Hier eine Hinweistafel an der ehemaligen Synagoge:
Es gibt in Wenkheim, im Wald gelegen, noch einen großen jüdischen Friedhof, den wir allerdings nicht gefunden haben.
Das barocke Gebäude dürfte das einstige ev. Pfarrhaus sein. Im Hintergrund sieht man den besagten Kirchturm, der der Bergfried der Burg sein soll. Wenn ich mich nicht irre, erkennt man Schießscharten. Rechts die Kath. Kirche, die Anfang der 1850 er Jahre neu erbaut wurde:
Hier ist die kath. Kirche besser zu erkennen:
Die neugotischen Altäre wurden infolge der Reformen des II. Vaticanischen Konzils leider raus geworfen. Lediglich die Figuren des Hochaltars sind noch vorhanden und befinden sich in einer Vitrine unter der Orgelempore. Hier der Chorraum:
Das Gewölbe im Chor:
Die ev. Kirche in Wenkheim, ein Bau des Barock:
Teil eines alten Mühlenanwesens:
In der Nähe der vorgenannten Mühle befindet sich an der Straße dieser Brunnen. Es handelt sich um einen Pumpbrunnen um 1900, der Trog aus Kalkstein dürfte jedoch deutlich älter sein. Im September 2018 war es noch hochsommerlich heiß, das kühle Nass war eine wohltuende Erfrischung.
Zu meiner großen Freude haben wir in Wenkheim ein vorbildlich renoviertes Fachwerkhaus entdeckt, das zuvor auch ewig lange leer gestanden hatte.
Hier der nach Osten gehende Giebel frontal. Man hat sogar die Schiebefensterläden wieder hergestellt. Hut ab:
Der Eckpfosten dieses Fachwerkhauses verrät uns das Baujahr: 1721:
Hier ein Eckhaus aus Buntsandstein, etwa von 1860, mit kleinem Vorgarten:
Rechts von obigem Haus die dazu gehörige Scheune samt Kellertor:
Das war der Ausflug nach Wenkheim, das im dortigen Dialekt "Wanke" genannt wird.