• "Modern vor Barock"

    Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe der Weilburger Altstadt:

    http://www.nnp.de/lokales/limbur…;art680,2272246

    Obwohl der Blick auf die Altstadt durch den Neubau erheblich beeinträchtigt sein wird, sind alle im Stadtparlament vertretenen Fraktionen dafür. Nur bei einem Grünen Stadtverordneten bestehen Bedenken.

    Fairerweise muss man sagen, das die Ansicht der Altstadt an dieser Stelle derzeit durch ein Parkdeck der 70iger Jahre geprägt wird. Trotzdem wäre hier altstadtverträglicheres wünschenswert gewesen, zumal Weilburg Ziel von Touristen, gerade wegen Schloss und Altstadt ist.

  • Zitat aus dem Artikel:

    Zitat

    Die Stadtverordneten waren sich in ihrer jüngsten Sitzung weitestgehend einig: Das, was das Weilburger Architektenbüro Ritz & Losacker neben der Hainkaserne „Im Bangert“ plant, ist zukunftsweisend für die weitere Entwicklung der Residenzstadt.Die Entwurfsplanung von Ritz & Losacker sieht den Bau eines zweiteiligen Gebäudekomplexes mit Flachdach und großen Fensterfronten vor. Damit bildet es einen architektonisch deutlichen Kontrast zur barocken Kulisse von Weilburg. Die Denkmalpflege hatte keine Einwände gegen das Bauvorhaben (...) Bürgermeister Hans-Peter Schick (parteilos) sprach von einer Aufwertung für das Gebiet zwischen Hainkaserne und Mühlbergtunnel. (...) Positive Signale kamen aus der CDU-Fraktion, wie deren Vorsitzender Johannes Hanisch erklärte. Er freue sich, dass das Projekt endlich realisiert werde, sagte er. Er begrüßte das Vorhaben als einen wichtigen Schritt in der zukünftigen Stadtentwicklung. Aus seiner Sicht reihe sich der Bau hervorragend in die vorhandene Bebauung ein. Auch der FDP-Fraktionssprecher Hans Werner Bruchmeier begrüßte den Entwurf. Der Bau entspreche der Forderung seiner Partei nach hochwertigem und barrierefreiem Wohnraum in der Altstadt. Das geplante Gebäude sei nicht zu groß und erfülle alle Wünsche. Zustimmung signalisierte zudem Markus Schneider von den Freien Wählern. Die Stadt sei auf einem guten Weg, meinte er. (...) Den Verkaufspreis kritisierte die SPD als zu niedrig. Dennoch stimme die SPD für den Entwurf, weil sich das geplante Gebäude gut in Natur- und Stadtbild einpasse. Außerdem sei von dem Konzept eine Stärkung der Weilburger Altstadt zu erwarten.
    Dagegen waren die Grünen geteilter Meinung. Während für Wilhelm-Friedrich Grote der moderne Bau nicht in die Landschaft passte und daher noch einmal überdacht werden sollte, bekräftigte sein Kollege Heinz-Jürgen Deuster seine positive Haltung. Er sprach von einer „attraktiven Wohnanlage“.

    Also offenbar ist die Geschmacksumerziehung in Deutschland hervorragend gelungen. Die einst verachteten Flachdachkisten, die an jeder Ecke auf der Erde so stehen könnten, werden heute in Deutschland offenbar allerorts freudig begrüßt und als "zukunftsweisend" klassifiziert. So bekommen die Leute nun, was sie scheinbar "wollen". Ein weiterer Schritt hin zur Ausbreitung der globalen Gleichförmigkeit und Kulturlosigkeit.