Teil I: Modehaus Grünfeld, Berlin Charlottenburg:
1926 entstand am Kurfürstendamm, Ecke Joachimstaler Straße eine Filliale des in der Leipziger Straße ansässigen Modekaufhaus Grünfeld.
Dieser Bau war damals ein Novum der Moderne mit gläsernen Schaufensterfronten und einem gläsernem Aufzug. Hier kaufte die Prominenz und ausländische Touristen. 1938 musste die jüdische Familie das Haus weit unter Wert verkaufen und emigrierte quasi in letzter Minute. Im Krieg wurde das Gebäude weitgehend zerstört, stand aber als dreistöckiger Behelfsbau noch bis in die 60er-Jahre. Von 1969-72 entstand unter der Leitung von Senatsbaudirektor Werner Düttmann das Kudamm-Eck, ein häßlicher, verwinkelter Betonkasten dessen Abriss schon in den 80ern gefordert wurde. 1998 wurde dieser endlich vollzogen und durch das Kudamm-Eck von Gerkan, Mark und Partner, einem 10-stöckigen Komplex ersetzt, der ebensogut in Amerika hätte stehen können.
In meinen Augen ist das alte Kaufhaus auf jeden Fall rekonstruktionswürdig, mal schaun ob das neue Kudamm-Eck evtl. in einigen Jahren leersteht und günstig zu verkaufen ist
Hier ein paar Baupläne und Entwürfe, weiß leider nicht welcher realisiert wurde:
... und der gläserne Aufzug:
So muss ein Haus aussehen, damit mal auch gewollt ist viel Geld auszugeben. Schade, dass die jüdischen Unternehmer nicht mehr zurückkommen, statt Tietz, Wertheim, Israel oder Grünfeld haben wir heute Namen wie Kaufhof oder Hertie (wobei letzteres schon geschlzuckt wurde).