Aufgrund der sehr spektakulären und strategisch klugen Lage der Kirche auf einen hohen Felsen über der Lahn gab es schon in vorchristlicher Zeit hier eine Kultstätte. Um 841 wurde die Gündung des St. Lubentius-Kollegialstift erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1021 Sitz des Archidiakons aller rechtsrheinsichen Kirchen des Erzbistums Trier. Seit dem 13 Jh. sind die Grafen von Nassau Vögte des Stifts, seit 1564 Kurtrier. 1801 wurde das Kloster aufgehoben. Von 1803 bis 1866 wieder zu Nassau zugehörig, seit 1866 der neugegründeten preußischen Provinz Hessen-Nassau. Von 1945 bis in die Gegenwart im Bundesland Hessen gelegen. Seit 1971, Stadtteil der Kreisstadt Limburg an der Lahn.
Hauptattraktion des ganzen Ortes ist natürlich die romanische katholische Pfarrkirche St. Lubentius. Sie wurde vom 8 bis ins 13 Jh. erbaut in fünf unterschiedlichen Bauperioden.
- Die erste Bauepoche ist aus der karolingischen Zeit und heute außer ein paar Fundamenten nicht mehr sichtbar.
- Danach kam der ottonischer Bauabschnitt aus dem 10 Jh. bis um das Jahr 1000. Auch von diesem Bau ist außer ein paar Fundamenten und Resten des Mauerweks im Querhaus nichts erhalten
- In der salischen Umbauzeit in der zweiten Hälfte des 11 Jh. hat man das heutige Langhaus errichtet und dem Hauptchor. Um 1100 Errrichtung der nördlichen Seitenapsis. Die beiden markanten heutigen Westtürme kamen daraufhin hinzu.
- In der zweiten Hälfte des 12 Jh. wurde die Kirche umgewandelt in eine Emporenbasilika. Erhöhung der Langhauswände mit Einbau von Emporen.
- In der zweiten Hälfte des 13 Jh. Einwölbung des Langhauses.
Zuerst einmal ein paar Bilder von der Kirchenburg, wie sie die Landschaft um Dietkirchen beherrscht:
Von Eschhofen aus:
Ich nehme an, die Kirche wurde wie viele andere mittelalterliche Sakralbauwerke im 19 Jh. im Zuge der "Romantisierung" entputzt. Im Gegensatz zum nah gelegenen Limburger Dom hat man aber von außen hier nicht wieder die farbenfrohe Gestaltung der rheinischen Romanik angewendet. Es hat trotzdem seinen Reiz.
Ein paar Nahaufnahmen:
Auf diesen Bild erkennt man sehr gut über dem Chor dem Umbau und die Erhöhung des Langhauses im 12 Jh.
Die zwei Türme werden wie bei der Stadtkirche in Esslingen/Neckar mit einer Brücke oben verbunden:
Besonders idyllisch präsentiert sich St. Lubentius vom gegenüberliegenden Lahnufer: