Hildesheim - Arneken-Galerie

  • Gewölbegang (Botengang)

    Der unterirdische Meldegang lag zwei Etagen unter dem Laufhorizont. Der aus mächtigen Sandsteinen freigelegte Gang hat eine Länge von 31m und führte wohl bis zum Rathaus. Die Boten konnten auf diese Weise sehr schnell wichtige Informationen in das Rathaus leiten. Auch Gebäudereste von gotischen Kirchen aus dem Mittelalter sollen unter den Funden dabei sein (laut Presse).
    In den 80ern Jahren soll gleich nebenan beim Bau der Kreissparkasse Deutschlands einzig erhaltene mittelalterliche Badestube freigelegt worden sein…

    Ich hatte letzte Woche einen kleinen Blick durch den Bauzaun gemacht: Dort lagen tatsächlich Hunderte von alten Steinen/Spolien und kunstvoll gehauene Sandsteine aus dem Mittelalter. Vielleicht finde ich ja noch einige Zeitungsartikel der vergangen Wochen bezüglich der historischen Funde. :zwinkern:

  • Dass der Meldegang ein Geheimgang war, der zum Rathaus führte, ist eine fixe Idee der Presse, die sich mittlerweile offenbar verselbständigt hat. In der Pressemitteilung der Stadt (http://www.hildesheim.de/magazin/artikel.php?artikel=2698&type=&menuid=2&topmenu=2\r
    http://www.hildesheim.de/magazin/artike ... &topmenu=2) wird das mit keinem Wort erwähnt und auch im Mitschnitt von Hildesheim TV (http://www.hildesheim-tv.de/kunst-kultur/553-einblicke-in-die-stadtgeschichte\r
    http://www.hildesheim-tv.de/kunst-kultu ... geschichte) wird kein Wort darüber verloren.

    Im übrigen war Anfang Juli auch das andere Ende des Meldegangs freigelegt (besucherfreundlich auf Höhe eines der Gucklöcher an der Arnekenstraße) und sah wie ein sorgsam gesetztes Stollenmundloch aus. Also nichts mit Geheimgang zum Rathaus ...

  • Das hört sich nach einem Beteiligten des Ausgrabungsteams an, das wäre ja mal echt schön! Ich hatte mich schon sehr gefreut, dass jemand anderes vom Forum uns informieren würde, stand ja mal in diesem Strang vor rund drei Monaten. Es gab sehr vieles in den lokalen Zeitungen zu lesen bezüglich des historischen Ganges und den Verantwortlichen der Stadt. Ich habe ja auch nicht von einem Geheimgang gesprochen und schon gar nicht das es bis zum Rathaus geführt haben muss, die Infos sind lediglich aus der Presse entnommen. Es war wohl ein Botengang (laut Presse). Ein Teilstück des historischen Fundes in die Galerie zu integrieren ist eine sehr gute Idee!

  • Nee, nur jemand, der regelmäßig an der Baustelle vorbei kommt. Das mit diesem Geheimgang zum Rathaus kam mir von Anfang an komisch vor, ich habe deswegen sogar bei der Stadtarchäologie nachgefragt. Dort hat man mir gesagt, dass das Mumpitz ist.

  • Zu der Grabung in den 80er Jahren gibt es ein Buch: "Wiltu ein tag froelich sein" von Ingeborg Schweitzer. Das ist aber wohl nur noch antiquarisch oder in Bibliotheken erhältlich. Da steht auch was zu den Resten der Badestube drin, von der damals noch der Fußboden gefunden wurde.

    Besucher sind auf einer Baustelle immer etwas problematisch - da müssen erstmal alle entsprechende Sicherheitsausrüstung haben, und dann wird der Investor nicht begeistert sein, wenn sich durch Besucher die Bauarbeiten verzögern.

    DIe Idee, dass der Gang bis zum Rathaus geführt haben soll, ist in der Tat lächerlich - der Aufwand wäre immens gewesen. Wenn der Gang als Versorgungs- und Meldegang gedient hat, wird er von innerhalb der Befestigung bis dorthin geführt haben, wo er gebraucht wurde - an die vorderste Verteidigungslinie. So klein wie der aussah, hätte eh kein Ratsherr durchgepasst :)