Nicht bloß sogenannte böhmische Dörfer - das Sobieslauer Moorland

  • erläuternder Text folgt (vielleicht).


    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Etwas städtischere Varianten (Lomnitz a.d. Luschnitz):

    Bechin:

    Veselí a. d. Luschnitz:

    und ein richtig Städtisches (Tábor):

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier mal sozusagen ein ethnisches Kontrastprogramm:

    Holašovice (dt. Hollschowitz)

    Holašovice (dt. Hollschowitz) | České Budějovice – Touristisches Portal Budweis (budejce.cz)

    ditto

    undefined

    Miloš Fiala, eigenes Werk

    undefined

    tuurq - Eigenes Werk

    Holasovice1.jpg

    Sgbeer, eigenes Werk - Übertragen aus de.wikipedia nach Commons.

    holasovice_1.jpg

    holasovice_1.jpg (1100×732) (pragueinsider.eu)

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Danke. Vielleicht kommt es mir nur so vor. Aber man spürt bei den letzten Bildern einen landschaftlichen großen Raum dahinter.

    Ich finde auch das Farbkonzept interessant. Dieses Wechselspiel der Häuser, gelb-weiß, dann umgekehrt: weiß-gelb, oder rot-weiß, weiß-rötlich,

    Beauty matters!

  • Ich hab heut keine Zeit dazu, aber ich werd noch auf diese Dörfer eingehen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zunächst einmal eine wichtige Erkenntnis, die mir nicht so klar gewesen ist:

    Das Spannungsverhältnis zwischen "Volkskultur" und "Hochkultur" funktioniert in der Architektur anders als in der Musik.

    So konnte es schon seit alters her so sein, dass die Volksmusik die Kunstmusik beeinflusste. Ein wichtiges Beispiel wäre dieses schöne burgenlandkroatische Volkslied:

    600px-VjutroRano_CroatianFolkSong.gif

    dessen Vordersatz gegen Ende des 18. Jahrhunderts Eingang in die Kunstmusik fand und vor allem in einem berühmten Streichquartett Joseph Haydns aufgegriffen und vielfältig variiert wurde.

    In der Architektur läuft es idR andersrum - die Volkskunst ist regelmäßig rustikales Abbild städtischer Architektur*:

    *Ansätze zu Ausnahmen gibt es bei jahrhundertelang unterdrückten Ländern wie Ungarn oder Bulgarien, die ihre Geschichte nachholen wollten und daher zum einzig Verfügbaren, zur Volksarchitektur griffen bzw dies vorgaben.

    (http://files.slovakia.travel/objects/1917/S…52BIMG_1181.JPG)

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    Dieser Sachverhalt ist im hier gezeigten Beispiel schon deshalb sonnenklar, weil die Häuser des Dorfes Vlkolínec ungleich jünger sind als jene des Stadtplatzes von Georgenberg (Sp. Sobota).

    Hier wirkte diese Beeinflussung auch über ethnische Grenzen hinweg, was die national-kommunistische Kunstgeschichtsschreibung auf bereits groteske Weise verkennen wollte:

    Die eng mit der dörflichen Siedlung verbundene Gestaltung belegt die ethnische Zugehörigkeit ihrer Erbauer.


    Diesen Unsinn hat natürlich nicht euer Freund UC verbrochen (eher die neue eingeschränkte Zitierfunktion des Forums), sondern ein gewisser Jan Lichner in "Kunstdenkmäler in der CSSR Bd Slowakei, Leipzig 1979".

    In Wahrheit ist die "ethnische Zugehörigkeit der Erbauer" in den wenigsten Fällen bzw nur in der Frühphase ausgeprägter Baustile von den Bauwerken ableitbar.

    Die konkreten Beispiele leiten sich klar von den Städten des Landes ab:

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    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Gegenstand dieses Stranges ist, wie bisher noch nicht erwähnt, folgende Landschaft:

    Zitat

    Sobeslauer Moor/Soběslavská Blata

    sobeslavska_blata-600x448.jpg

    Das Ensemble an Märchendörfer im Stil des Bauernbarocks gilt als Zentrum des gesamten südböhmischen Blata. Sie wurden auch Weizen Blata oder reiche Blata genannt. Im Dorf Záluží kann man das Wohnzimmer von Blato und die Puppenfabrik besichtigen. Ortsnamen wie Klečaty, Komárov oder Zálší beziehen sich auf die Torfgewinnung. In der Umgebung finden Sie auch den Naturlehrpfad Borkovická blata, der Sie in die lokale Torfgewinnung einführt. Im Haus von Smrček im nahegelegenen Soběslav können Sie eine ethnographische Ausstellung besichtigen, darunter ein authentisches Blato-Wohnzimmer und eine Sammlung einzigartiger Blato-Volkstrachten.

    (Sobeslauer Moor/Soběslavská Blata - bbkult.net)

    Wirklich diese Landschaft? Eigentlich haben wir nur vier nebeneinander liegende Dörfer präsentiert, die erwähnten Klečaty, Komárov und Záluží, was durch Svinky zu ergänzen wäre. Die ersten drei genannten sind die schönsten, in Svinky ist eigentlich nur die Dorfschmiede, gleichzeitig Dorfkapelle, von wirklich großem Interesse. Sie liegen in erwähnter Landschaft zwischen Sobieslau und Bechin, wie an einer Perlenschnur aufgefädelt (nur für Klečaty muss man die Route etwas verlassen), sind also touristisch recht gut zugänglich, wenn es einen in diese Gegend verschlagen hat (wozu architektonisch wirklich jeder Grund besteht). Die erwähnten Bauten des Bauernbarocks finden sich vor allem in diesen Dörfern, nicht nur, aber sozusagen gehäuft. Einzelne Beispiele sind natürlich auch über die Nachbardörfer verstreut.

    Vlastibo%C5%99_-_staven%C3%AD_datovan%C3%A9_1855.jpg

    Hier ein Gehöft (Nr 11) im gleichfalls geschützten Dorf Vlastiboř, erbaut 1855, das mich als Ganzes aber nicht überzeugt.

    Das Bild stammt von Frau Jitka Erbenová (cheva).

    Es handelt sich um ein äußerst regionales Phänomen.

    Es gibt im Wittingauer Becken oder an dessen Rande auch andere "Dorfreservationen", die sich jedoch vom Blata-Gebiet deutlich unterscheiden:

    Pon%C4%9Bdr%C3%A1%C5%BEka_%285%29.JPG

    Chmee2 - Eigenes Werk

    Hier eine besonders skurrile Anspielung auf den Inn-Salzach-Stil aus dem Dorf Ponědrážka. Man kann sagen, dass die Beispiele des Blata-Gebiets qualitativ hervorragen. Sie sind etwas Besonderes und auch von tschechischen Kunsthistorikern stets so aufgefasst worden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Besonderheit der Blata- Dörfer ist - anders als man bei "Volkskunst" eigentlich annehmen oder voraussetzen möchte - mit konkreten Namen verknüpft, nämlich mit sehr begabten lokalen Maurermeistern, zunächst Jan und František Šoch errichtet und ab 1862 Martin Paták und dessen Sohn Jan aus Vlastiboř. Es waren wenige Familien, die sich wohl wechselseitig inspirierten bzw die miteinander wetteiferten. Damit erklärt sich auch der recht geringe Radius, in welchem der spezifische "Blata-Stil" auftritt.

    Jan Paták ging sogar nach Wien und baute dort Häuser. Ein konkreter landschaftlicher Bezug zum umgebenden Moorland dürfte somit kaum nachweisbar sein.

    Ethnisch gesehen handelt es sich um tschechische Dörfer. Das Wittingauer Becken war ausschließlich tschechisch besiedelt.- Daher habe ich die aus der Monarchie stammenden "deutschen" Bezeichnungen nicht benützt (zB: Wikipedia Záluží, früher Záluží u Vlastiboře, deutsch Salusch bei Wlastiborsch).

    Das berühmteste Dorf des sog. südböhmischen Bauernbarocks ist Hollschowitz am Rande des Böhmerwaldvorlandes und des Budweiser Beckens. Bekannt wurde es vor allem durch die Verfilmung der Verkauften Braut in der CSSR-Zeit. Diese Aktion stellte wohl die Rettung der architektonischen Substanz dar. Hollschowitz war ein deutsches Dorf und entsprechend entvölkert.

    Auffallend ist ein geringerer Detailreichtum einerseits und ein größeres Ensemblebewusstsein andererseits. Auch Komarov und Záluží bilden Dorfplätze heraus, jedoch stehen die Häuser isolierter und bilden kaum Zeilen. Hollschowitz hingegen hat beinahe kleinstädtische Züge (man vgl. das nö. Drosendorf).

    Ist daraus etwas in ethischer Sicht zu folgern? Die Dörfer des deutschen Nordens zeigten stellenweise (etwa im Bereich des böhm. Mittelgebirges) eine ähnliche Tendenz zu markanter Zeilenbildung.

    Darüber darf man sicherlich spekulieren. Was die städtischen Vorbilder anbelangt, ist wohl eher Vorsicht angesagt. Nach den Hussitenkriegen wurden viele Städte, die man gemeinhin als "deutsch" ansieht, plötzlich (und vorübergehend) tschechisch wie Krumau, Prachatitz oder Saaz. In dieser Zeit erhielten sie ein neues, teilweise bis heute prägendes Gesicht. Generell kann man in den böhm. Ländern keine Rückschlüsse aus den Stadtbildern auf die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung ab der Hussitenzeit ziehen. Die hier gezeigten Architekturformen sind somit "übernational", hinsichtlich der Dorfanlagen werden eventuell eher gewisse Aussagen zu treffen sein. Vielleicht auch nicht - fährt man etwa vom Waldviertel nach Böhmen hinein, merkt man weder an der Staats- noch an der alten Sprachgrenze signifikante Unterschiede. Möglich, dass so Ausnahmedörfer wie Hollschowitz andere Schlüsse zulassen, ich weiß es nicht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ursus carpaticus 3. April 2024 um 21:06

    Hat den Titel des Themas von „Nicht bloß sogenannte böhmische Dörfer“ zu „Nicht bloß sogenannte böhmische Dörfer - das Sobieslauer Moorland“ geändert.