• Im St. Nikolaihof, einem mittelalterlichen Bauensemble im niedersächsischen Bardowick, wurden in den letzten Jahren mehrere Gebäude saniert. Bei der aktuellen Sanierung des Pastorats wurden nun Deckenmalereien freigelegt.


    Zitat

    Entstanden sind die Malereien vor rund 350 Jahren, als das sogenannte Pastorat errichtet wurde. Dort lebte einst die Pastorenfamilie. Schon seit Längerem wird das Gebäude, das sich im Besitz der Hospitalstiftung St. Nikolai befindet und derzeit saniert wird, für sozialen Wohnraum genutzt.


    Frauenporträts von 1672: Sanierung des Pastorats auf dem St. Nikolaihof legt Deckenmalereien frei (hansestadt-lueneburg.de)


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    Benreis, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    Eine schmale Gasse innerhalb des St. Nikolaihofs

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Deckenmalereien Norddeutschlands, die kleinen Überraschungen, die beispielsweise in Lübeck, und nun auch in Bardowick zutrage treten. Aus der Mode gekommen und abgehängt oder übertüncht, warten sie offenbar nur auf ihre Entdeckung. In der Serie "Mit Mut, Mötel und ohne Milllionen" scheint irgendwo ein Runge aufgetaucht zu sein. Führt man den Gedanken weiter auf Schablonenmalereien des 19. Jhd., wird einem erst bewußt, wie sehr sich unser heutiges Selbstverständnis von Innenräumen gewandelt hat. In meiner Jugend gab´s Gelsenkirchener Spätbarock, die altdeutsche Schrankwand und Rauhfaser, Zinnteller und Hirschgeweihe und selbstverständlich die obligatorische Holzdecke. Es wäre ein Glücksfall, wenn die nun neu aufgetauchten Deckenmalereien gesichert, restauriert und ansatzweise auch öffentlich einsehbar werden könnten. Es würde das Selbstverständnis der historischen Wurzeln der Region stärken; un hoffentlich wird man darüber noch dies und das lesen (und sehen).