Wirklich ein beeindruckender alter Hausbestand. Mich erinnern einige der verputzten Häuser mit vorkragenden Geschossen nicht nur an Nördlingen, sondern auch ein wenig an Dinkelsbühl. Leider lässt der allgemeine Umgang mit diesem Stadtbild sehr zu wünschen übrig: Mindestens eine wirklich üble Nachkriegsbausünde an prominenter Stelle (Herzog-Georg-Straße 16), ein sehr deutlicher Sanierungsrückstand, Sprossenfenster und Fensterläden weithin unbekannt (obwohl man anhand einiger jüngerer Sanierungsmaßnahmen diesbezüglich eine Tendenz zur Besserung feststellen könnte) und hässliche geteerte Straßen für den geheiligten Straßenverkehr, wo eigentlich eine Fußgängerzone mit Kopfsteinpflaster sein müsste (wirklich radikal scheint die Umleitung der B 16 ja nicht gewesen zu sein). Und zu allem Überdruss leben auch noch zu viele Leute im Siedlungsbrei außerhalb der Altstadt, was deren Leerstandsproblem weiter verschärfen dürfte. Es gäbe viel zu tun...
Lauingen (Donau) (Galerie)
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Ausblick vom Schimmelturm
Süd
072
beängstigend nah das KKW Gundremmingen, im 30km-Umkreis aber nicht nur Lauingen, sondern auch Günzburg, Gundelfingen und Dillingen073
074
das in ein Pflegeheim etc umgebaute Herzogsschloss, die Südspitze der Altstadt, dahinter die Donauauen, vorne links- frisch renoviert und ganz in weiß – links neben dem pinienartigen Bäumchen die ehem. Synagoge in der Hirschstraße, rechts davon ein Fabrikbau aus der 2. H. des 19. Jh.075
unter der Bildmitte das Traufseithaus mit hübschen Seiten-Volutengiebeln die Herzog-Georg-Straße 28, darüber/südlich die ehem. Schranne076
die leicht gekrümmte und auf die Stadtpfarrkirche St. Martin führende Herzog-Georg-Straße, vorne rechts das Traufseithaus mit Zwerchgiebel die Nr. 67 (ein mich an die Augsburger Karolinenstraße – mehr vor 1944 - erinnerndes Gebäude)077
ehem. Hallgebäude (Salz- und Weinstadel), Ecke Geiselina- / Herzog-Georg-Straße078
die Stadtpfarrkirche St. Martin im SW der Altstadt vermutlich im Bereich eines karolingischen Siedlungskernes, mit ungewöhnlichem Chorschluss, 1516-20 erbaut -
079
südwestliche Altstadt im Bereich der Kastenstraße, das an Nördlingen oder Dinkelsbühl erinnernde Gebäude mit Krüppelwalmdach die Kastenstraße 9a, b aus dem 16./17. Jh.080
im Hintergrund rechts folgt Donau aufwärts Gundelfingen, links mittig gut erkennbar die Bausünde schlechthin in Lauingen (es blieb - bis dato zumindest – ein „Solitär“)nochmals abschließend der Ausblick gen Süden
081082
Tafel im Inneren des Turmesanschließend ging es wieder turmab
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54m ist der bis vor kurzem noch eingerüstete und in frischem Glanz strahlende Schimmel- oder Hofturm übrigens hochhier noch 2x Juni 2009 von W
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Teil 7 Geiselinastraße
Die Straße benannt nach der Gräfin Geiselina von Schwabegg (verewigt auch am Schimmelturm).
Die Häuser auf der Nordseite:
Nr. 2, 3 und 4Die Häuser Nr. 1-6, durchwegs aus dem 16. / 17. Jh., haben offensichtlich allesamt schon mal bessere Zeiten gesehen, die andere Seite Lauingens...
Geiselinastraße 11 und 12, die Nr. 12 ein ehem. Wachszieherhaus, bez. 1586, an der Ecke zur Donaustraße, ein hübsches jüngst renoviertes Fachwerkhaus
am Eck Geiselinastraße 12, links die Geiselinastraße, rechts die Donaustraße mit den Häusern Nr. 14, 12, 10 und 9
Geiselinastraße 13, ehem. Ritterherberge und Gasthaus Krone, links führt die Donaustraße zur Donau runter, zu sehen noch die Spitalkirche
Geiselinastraße 13 (Krone), 14 (Adler) und 15
durchwegs wieder ins 16./17. Jh. zurückgehende Bebauung
Südseite nach O, rechts die schon beim Schimmelturm-Tiefblick gezeigte ehem. Schmiede (Nr. 26), nach rechts würde das ehem. Hallgebäude folgen, an der Herzog-Georg-Straße geht es dann wieder weiter... -
Teil 8 Herzog-Georg-Straße zwischen Schimmelturm und Stadtpfarrkirche
die zentrale Achse Lauingens, SW-NO-laufend zwischen der Stadtpfarrkirche und der Andreaskirche, etwa 700m lang (von Kirche zu Kirche; die Altstadt hat etwa 0,26 km²)
M099
Herzog-Georg-Straße 20 und 21, Geiselinastraße 1ffM100
Herzog-Georg-Straße 22 (ehem. Hallgebäude, Salz- und Weinstadel) und 23, letztere nicht in der Denkmalliste (evtl. Neubau in Anlehnung an den Vorgänger?)M101
Herzog-Georg-Straße 23 (Imbiss) aufwärtsM102
Herzog-Georg-Straße 25ff, die Nr. 25 ehemals das Gasthaus zum Greifen, heute ApothekeM103 August 2011
Herzog-Georg-Straße 26, um 1600, das Vorkragen des 1. OG auf Stichbögen erinnert an Memmingen, der hübsche Volutengiebel typisch nordschwäbisch (Nördlingen, Wemding etc.) -
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noch 2x Bildindex
Bildachiv Foto Marburg -
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Herzog-Georg-Straße 30 und 31
M115 Juni 2009
Herzog-Georg-Straße 27-34, die Fassade von Nr. 34 im Jahr 1969 im Geiste der Zeit umgestaltet, die Nr. 33 das ehem. Gasthaus zum Schwan, Fassade 19. Jh., putzig klein das Eckhaus Nr. 32M116 August 2011
die Nr. 31 aus dem 16. Jh. zwischenzeitlich eingestürzt, siehe dazu:
https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…d&threadID=3888M117
Eines der herausragenden Häuser Lauingens ist das ehem. Gasthaus Hirschbräu (Nr. 30), zuletzt Asia, mitsamt dem stattlichen Nebengebäude aus dem 17. Jh.; das Gasthaus 1913 umgebaut, derzeit leer stehend und mit „Notdach“ -
Wirklich ein beeindruckender alter Hausbestand. Mich erinnern einige der verputzten Häuser mit vorkragenden Geschossen nicht nur an Nördlingen, sondern auch ein wenig an Dinkelsbühl. ..
oder auch an Wemding; in der Tat ist die Anzahl der Häuser aus der Zeit vor 1700 mehr als beachtlich.
Eine Auflistung der denkmalgeschützten Häuser im Altstadtbereich mit Datierung auf 17. Jh. oder früher (vor der jeweiligen Straße die Anzahl, Stand etwa 1985, Quelle: Die Baudenkmäler Bayerns - Schwaben):
4 Albertusstraße 5, 6, 10 und 12
6 Brüderstraße 2, 4, 5, 7, 11, 13
5 Brunnenstraße 4/5, 15, 16a,b, 21a,b , 24
5 Burgstraße 1, 2, 7, 8, 9
9 Donaustraße 1, 2, 3a,b,c, 4, 6/7/8/11/13, 15, 16a,b,c, 20, 25
13 Geiselinastraße 1, 2, 3/4, 5, 6, 12, 13, 14, 15, 21, 23, 25, 26
2 Herbergstraße 4, 8
39 Herzog-Georg-Straße 4, 14, 15, 20, 21, 22, 25, 26, 28, 29, 30, 31, 33, 38, 48, 50, 52, 53, 56, 57a, 60, 61, 62, 66, 67, 69, 70, 71, 72, 74, 75, 76, 78, 79, 80, 82, 91, 92, 93
5 Hirschstraße 5, 12, 14, 19, 20
7 Imhofstraße 1/2, 3, 4, 5, 6, 10, 12
4 Kastenstraße 1, 2, 9a,b, 10
2 Klosterstraße 4 und 5
1 Oberanger 11
1 Oberer Wall 1
7 Oberes Brunnental 9, 10/11, 16, 17, 22, 31, 36a,b
5 Rosenstraße 1a,b, 15, 18, 19, 20
2 Schimmelstraße 5a,b, 6
14 Schloßstraße 6, 13, 15, 16, 17, 20 a,b, 22, 27, 33, 34, 35, 36, 37, 38
6 Schrannenstraße 1 / 2, 6, 8, 9, 10, 18
7 Schulstraße 14, 17, 19, 20, 25, 26, 29
3 Schwanenstraße 14, 15/16, 22
3 Stadtvogteistraße 3, 5*, 7
1 Unteranger 8
14 Unteres Brunnental 8, 12a,b, 15, 16, 20, 22, 23, 28, 29, 30, 34, 39, 41, 42, 43**
8 Zenettistraße 7, 8, 9, 28, 29, 32, 34a,b und 35macht insgesamt 173
* offensichtlich abgebrochen, Text aus dem o.g. Buch: "Bürgerhaus, Giebelhaus, mit vorkragendem Obergeschoß, 17. Jh.; Stadel, Fachwerk mit Flechtwerk-Ausfachungen, wohl 17. Jh."
gerade dieses Haus hatte ich mir jüngst angemerkt, wollte ich mir bei einem nächsten Besuch unbedingt anschauen...sicherlich fehlen inzwischen noch einige andere...
**die Mauerfarb (Unteres Brunnental 43) im Sommer 1978 wegen Baufälligkeit abgebrochen, der tadellose an den Vorgänger orientierte Neubau von 1983
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...ein sehr deutlicher Sanierungsrückstand, Sprossenfenster und Fensterläden weithin unbekannt (obwohl man anhand einiger jüngerer Sanierungsmaßnahmen diesbezüglich eine Tendenz zur Besserung feststellen könnte) ...Und zu allem Überdruss leben auch noch zu viele Leute im Siedlungsbrei außerhalb der Altstadt, was deren Leerstandsproblem weiter verschärfen dürfte. Es gäbe viel zu tun...
und auch noch viel zu fotografieren und dokumentieren (werde im Sept. wenn möglich mir die Stadt nochmal vornehmen)...
Die Masse an alten Häusern (s.o.) ist natürlich ähnlich wie in MM nicht nur ein Segen für die Stadt, sondern primär erstmal das Gegenteil. Beim jüngsten Besuch habe ich mich aber schon gefreut, das einiges und nicht allzuwenig frisch renoviert wurde. Es bleiben aber noch (zu) viel leer stehende und heruntergekommene Häuser übrig. Bis jetzt wurde aber zumindest erstaunlich wenig abgerissen (von rückwärtigen Gebäudeteilen abgesehen; oder es fiel mir bei meinen bisherigen Besuchen nicht so auf), bin mal gespannt wie das weiter geht, da kommt früher oder später sicher noch eine größere Abrißwelle...
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...hässliche geteerte Straßen für den geheiligten Straßenverkehr, wo eigentlich eine Fußgängerzone mit Kopfsteinpflaster sein müsste (wirklich radikal scheint die Umleitung der B 16 ja nicht gewesen zu sein)...
Von Verkehrsberuhigung kann in der Herzog-Georg-Straße wirklich nicht die Rede sein, das Verkehrsaufkommen entspricht wahrscheinlich in etwa dem Stand von 1980 oder noch später. Das hilft nicht weiter. Dafür hat man halt jetzt zusätzlich die notwendig gewordene Entlastungs-Umgehung, die den Verkehrslärm in die Landschaft trägt. Wie überall... Immerhin gibt es noch die eingleisige Bahnstrecke von Ulm über Ingolstadt nach Regensburg und solange die noch existiert, fahre ich mit dem Zug nach Lauingen...
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Teil 8 Herzog-Georg-Straße, westliche Seite vom Schimmelturm ab südlich
M125
Herzog-Georg-Straße 69ff, links angeschnitten die Nr. 69, recht hübsch renoviert die „dinkelsbühlische“ Nr. 70M126
Herzog-Georg-Straße, reich gegliedert die Fassaden der traufseitigen Nr. 66 und 67, rechts die Nr. 68 gefällt mir überhaupt nichtM127
Herzog-Georg-Straße 67, „Zenetti-Passage“M128
Herzog-Georg-Straße 61ff
die Nr. 61 vor 2 Jahren noch mit Istanbul-Imbiss, derzeit im EG leer stehendM129
ein besonders markantes, „Memmingen´sches“ Bürgerhaus ist die Nr. 60, breit gelagert und jedes Geschoss vorkragendM130
die größte Bausünde im Altstadtbereich links angeschnitten, ein massiger Kaufhausbau (Nr. 58), vor 2 Jahren leer stehend, inzwischen ist Müller eingezogen -
M132
Nach Süden folgt das schönste Giebelhaus Lauingens mit einem besonders prächtigen „ingolstädtischen“ Fialengiebel, vgl. Füssener Schloss oder auch Neustadt / Donau, in Ingolstadt erinnert noch v.a. das dortige Herzogssschloss oder auch zb An der Schleifmühle 1 an frühere Glanzzeiten.
Im Durchgang einige Grabdenkmäler, im Haus heute das Heimatmuseum.M134
Herzog-Georg-Straße 57a, ehem. Redzimmer vom Zisterzienserinnenkloster. Das Kloster ehem. Kaisheim bei Donauwörth unterstellt, 1802 säkularisiert, die Klosterkirche St. Agnes ab 1812 Schranne, später Mädchenschule, 1973 abgebrochen, heute ParkplatzM135
Herzog-Georg-Straße 57a, ehem. Redzimmer, rückseitig / von Westen -
M138
kath. Stadtpfarrkirche St. Martin vom ehem. Zisterzienserinnenkloster ausM140
Herzog-Georg-Straße und Stadtpfarrkirche, das Gebäude mit den beiden Erkern die Nr. 53, der ehem. Kaisheimer KastenM141
Herzog-Georg-Straße 52 und 53
Die Nr. 52 mit Stuckmasken unter dem Fachwerkgiebel, die Nr. 53 der Kasten des Klosters Kaisheim, die Nr. 54 ein sich wie ich finde annehmbar einfügender NeubauM142
der ungewöhnliche Chorabschluss der kath. Stadtpfarrkirche St. Martin, rechts das zugehörige Pfarrhaus mit barocker Muttergottes an der Fassade -
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