Zum Listenstrang
Anlässlich der Erstellung einer Liste spätmittelalterlicher Fachwerkbauten im Elsass bin ich auf ein Haus in Schlettstadt gestossen. Dieses möchte ich hier zur Diskussion stellen, denn es ist ein unscheinbares Haus, und auch sein Fachwerk scheint auf den ersten Blick unspektakulär. Ich habe es einzig und allein wegen einer einzelnen Strebe, die zudem nur an einem Ende angeblattet ist (am anderen eingezapft), als spätmittelalterlichen Kanditaten aufgenommen. Das Haus würde also für die Forschung nicht mehr viel hergeben, wenn man nur die Fassaden betrachtet. Doch weit gefehlt...
Schlettstadt:
16, Rue des Bateliers:
https://www.google.de/maps/@48.25833…12!8i6656?hl=de
Seitenfassade gegen die Rue des Oies mit der besagten, nur unten an die Schwelle angeblatteten Strebe:
https://www.google.de/maps/@48.25829…12!8i6656?hl=de
Solche „Mischverbindungen“ haben wir schon einige Male gesehen, querfeldein vom Elsass bis nach Nürnberg. Dann ist mir noch aufgefallen, dass der Verputz - wie es leider im Elsass sehr oft beobachtet werden kann - fälschlicherweise über die Balkenkanten gezogen wurde und deshalb Schaden nahm, sodass die Kanten an der Unterkante der Schwelle und Balkenlage des 1. Obergeschosses abgekratzt wurden.
Zwei weitere Ansichten der Giebelfassade gegen die Rue des Bateliers:
https://www.google.de/maps/@48.25835…12!8i6656?hl=de
https://www.google.de/maps/@48.25827…12!8i6656?hl=de
Nun nimmt es mich wunder, wer hier durch Heranzoomen und Schwenken noch weiteres aus der Geschichte dieses Fachwerks herauslesen kann!