Interview mit Rupert Stuhlemmer JF vom 25.07.2008

  • In der aktuellen JF dreht sich in der diesjährigen Doppel-Sommerausgabe alles um "Die Stadt". Darunter auch ein Interview mit Stuhlemmer:

    Zitat

    Wird also zunehmend die Rekonstruktion alter Bauten mit neuen Mitteln, die Errichtung neuer Bauten mit alten Anklängen ergänzen?

    Stuhlemmer: Das könnte die Zukunft sein. Warum etwa ist ein als modern eingeschätzter Architekt wie Hans Kollhoff so gefragt? Weil er menschliche Aspekte in Material und Gestaltung berücksichtigt. Falls Sie in Berlin den Touristenschwerpunkt Potsdamer Platz kennen: Dort läßt sich das im Vergleich gut studieren.

    Da steht ein Backstein-Fassaden-Hochhaus Kollhoffs dem Stahl-Glas-Turm der Deutschen Bahn, erbaut vom Star-Architekten Helmut Jahn, direkt gegenüber. Gut, warum nicht auch mal Stahl-Glas? Aber der Vergleich zeigt einfach die gewisse Überlegenheit klassischer Prinzipien aus menschlicher Sicht.

    Also könnte die mitunter gern als „völkisch“ verunglimpfte und lange fast vergessene „Stuttgarter Schule“, damals Konkurrenz zum Bauhaus, doch die Zukunft sein?

    Stuhlemmer: In abgewandelter Form ist das gut möglich. Denn es kann nur nützen, die Vordenker der Idee, auf klassische Weise modern zu bauen, wiederzuentdecken. Meine Hoffnung aber ist vor allem, daß die Architekten wieder lernen, aus der Tradition heraus modern zu bauen und daß sie sich wieder daran erinnern, für wen sie das tun: für Mensch und Stadt.

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    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Ich habe die Beiträge in der Online-Ausgabe auch gelesen und kann sie sehr empfehlen.