Sommerfrische für Depressive bzw. für solche, die es werden wollen - der Raum Kaplitz in Südböhmen (CZ) (Galerie)

  • Inhaltsübersicht: ehem. Bezirk Kaplitz mit ua folgenden Städten und Märkten:
    Kapltz, Rosenberg, Rosenthal, Reichenau an der Maltsch, Deutsch Beneschau, Gratzen


    Český Krumlov kennt ein jeder, Jeder ist vom Zauber dieses Städtchens in seinen Bann geschlagen. Entsprechend viele Leute tummeln sich dort auch zu jeder Jahreszeit herum. Grund genug für uns, dass wir ein wenig ausweichen - in die benachbarte Schwesterstadt, die ebenfalls alten Ursprungs ist und auch im Wesentlichen dasselbe Schicksal getragen hat. Womit wohl alle Gemeinsamkeiten aufgezählt wären.

    Nein, Kaplitz ist keine ausgesprochene Schönheit, jedoch in seiner Durchschnittlichkeit recht gut erhalten. Städte dieses Kalibers sind im wohlstandszerzausten Österreich oder gar in Bayern heute nicht mehr anzuschauen.

    Dennoch - nur ein Verrückter würde ausreichende Bilder für eine Kaplitz-Galerie erstellen. Sprechen wir daher nicht bloß über Kaplitz selbst, sondern auch über die nähere Umgebung, über Dörfer und Märkte, die kein Mensch kennt,
    Wobei die Mitte von Latron mit dem Rathaus und dem Aufgang zum Schloss den für mich faszinierendsten Winkel darstellen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    4 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (12. Juni 2019 um 09:55)

  • Das war einmal das, was man einen misslungenen Beginn nennt - mit etwas anzufangen, was man ja eigentlich nicht zeigen will.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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  • Die Landschaftsbilder zeigen den wohl attraktivsten Teil des ehem Kaplitzer Bezirks, das Gratzener Bergland an der Grenze zu Niederösterreich

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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  • Bleiben wir in den Gratzener Bergen. Am Südwestrand liegt das große Dorf Meinetschlag mit seiner bedeutsamen Kirche, die natürlich immer verschl

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

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  • Noch ist die stattliche Kirche (dass sie geschlossen war, verdient wohl keiner Erwähnung), ein typ. Beispiel Mühlviertler Gotik, von alten Häusern umgeben:

    Auch diese Zeile wirkt mehr mühlviertlerisch denn eigentlich südböhmisch:

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    14. Buch 9. Kapitel
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    2 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (8. Mai 2015 um 08:33)

  • Wiederhergestellter Wehrturm in einem Kaff unweit der oö Grenze:

    Typische Grenz- und Vertreibungslandstimmung:

    Direkt an der Grenze an der Europastraße Linz-Budweis-Prag liegt der Markt Unterhaid. Was diese Lage heute bedeutet, ist unschwer auszumalen: Bordelle, Vietnamesenläden und ähnliche zivilisatorische Errungenschaften. Diese grelle Postmoderne im Zusammenspiel mit kommunistischer Schäbigkeit und Resten der biederen alten Bebauung prägt imgrunde das ganze Grenzland. Aus Unterhaid stammte Hans Watzlik, seinerzeit vielgelesener Böhmerwaldschriftsteller (und, was er nach 1938 eher nicht an die große Glocke hängen wollte: oftmaliger Träger des CSR-Staatspreises für deutsche Literatur).

    Diesen Häusern ist das kommunistische Grau besser gestanden als diese grelle Postmoderne.

    Ach ja - eine Kirche gibt's auch noch, am Stadtplatz, eine ganz gewaltige sogar, wieder mühlviertler-südböhm. Gotik, angeblich auch im Inneren sehr beeindruckend, aber so gut wie immer (jedenfalls Sonntags) geschlossen:

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    2 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (8. Mai 2015 um 08:31)

  • Fährt man weiter nach Westen, so gelangt man ins Moldautal, zunüächst nach Hohenfurth, einem hübschen, wohlerhaltenen Markflecken, dessen Hauptattraktion das berühmte Zisterzienser Stift ist. Davon hab ich mit meine skurrilen Blick für Nebensächlichkeiten natürlich keine Bilder. Stattdessen kann ich mit der Teufelsmauer aufwarten, sie gilt als östlichstes Naturmonument des Böhmerwaldes:

    Von dort begeben wir uns zunächst moldauaufwärts. Das tschechische "Vltava" ist übrigens germanischer als unser "Moldau", denn darin hört man noch das Wort "Wald" mitrauschen. Tatsächlich hieß (und heißt) der Fluss im Dialekt der Böhmerwäldler "Wulda". Die deutsche Bezeichnung für Dolní Vltavice war denn auch Unterwulda.

    Der nächste Ort an der Wulda ist besser dokumentiert. Er präsentiert sich von außen sehr freundlich, was aber über den argen Substanzverlust im Innern nicht hinwegtäuschen darf.

    Das stolze Rosenberg scheint so überhaupt nicht in den Kaplitzer Bezirk zu passen!

    Ein kleines Krumau, möchte man meinen!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (8. Mai 2015 um 00:25)

  • Noch 'n paar Bilder von Rožmberk nad Vltavou.

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    4 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (12. Juni 2019 um 09:57)

  • Weitere Bilder:

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    5 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (12. Juni 2019 um 09:57)

  • Noch einmal Ottau:

    PB020167_ShiftN by alexanderfranzlechner, auf Flickr


    Im kargen Niemandsland zwischen Kaplitz/der Europastraße und dem Moldautal liegt der Marktflecken Rožmitál na Šumavě. Es überrascht uns keineswegs, dass es dafür auch eine deutschen Namen gab, den wir unschwer erraten können. Selbstverständlich handelt es sich beim heutigen Namen um eine alte, historische Bezeichnung (wie auch bei Rožmberk oder auch Krumlov), der eher der bequemeren tschechischen Aussprache als der Entgermanisierung geschuldet war. In letztere Kategorie fällt etwa Benešov nad Černou statt Německý Benešov.

    PA300002 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Wikipedia misst uns folgendes Quantum an Informationen zu:

    Zitat

    Rosental wurde im Zuge des Kolonisation des Böhmerwaldvorlandes gegründet und erstmals am 23. Mai 1259 in einer in Moldautein ausgestellten Urkunde des Prager Bischofs Johann erwähnt, als dieser das von Wok von Rosenberg dem Kloster Hohenfurth geschenkte Patronat über die Kirche von Rosenthal bestätigte[2]. Es war im Besitz der Rosenberger, die es 1380 zu einem Mediatstädtchen erhoben.

    1420 zogen die Hussiten unter Chval von Machovice durch und lagerten auf dem Žižkův kopec. Um 1550 begann der Silberbergbau in der Grube St. Andreas.

    Bis zum 20. Jahrhundert existierte in dem Städtchen eine Brauerei.

    Mehr brauchen wir auch nicht, denn den Rest wissen wir eh.

    Heute ist es um Rosenthal völlig ruhig geworden (sieht man von der Pest des sich immer weiter auch in diese Gebiete ausbreitenden Flugverkehrs ab). Wenig mitteleuropäische Landstriche sind dermaßen dünn besiedelt.

    PA300001 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Der Ort sieht nur von der Ferne nett aus. Im Inneren hat der Verfall zu einer nahezu völligen Liquidierung der einstigen alten Substanz geführt.
    Anstelle ältere behäbiger Ackerbürgerhäuser mit Empirefassaden finden sich heute schäbige, den rauhen Gebirgsvorland angepasste Plattenbauten.

    PA300008 by alexanderfranzlechner, auf Flickr


    Generell hat es das Schicksal mit diesen einstmals so netten, unscheinbaren Ortsbildern nicht gut gemeint. Es fällt mir schwer zu sagen, welche Art der Zerstörung ich bevorzugen würde - die Mühlviertler Modernisierung bis zur Unkenntlichkeit, oder die radikalere tschechische Methode, die immerhin einen Hauch der alten Stimmung zurücklässt.
    Wer einen relativ gut erhaltenen Ort dieser Art besuchen will, dem sei Windhaag bei Freistadt empfohlen (bild ich mir zumindest ein , vielleicht verwechsel ich es auch mit einer Nachbargemeinde. Wenn ich mit die Bilder bei Dr. Gugl anschau, kömmen mir jedenfalls Zweifel).

    Die Kirche ist ungeachtet der historistischen Entstellung alt. Ihr werdet lachen, sie war sogar geöffnet, weil irgendein örtlicher Handwerker irgendwelche Arbeiten vornahm. Dazu spielte er aus seinem Radio nicht besonders geistliche Musik. Angesichts dieser Idylle hab ich keine Bilder gemacht (es war ohnehin sehr dunkel).

    Hier noch die typische Landschaft des Böhmerwaldvorlandes.

    PA300004 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Entgegen dem Namen "Rosenthal im Böhmerwald" beginnt der Wald erst jenseits der Wulda, bei Krumau mit dem Schöninger
    oder bei Hohenfurth mit der bereits gezeigten Teufelsmauer, die Friedrich Rahm nicht zu seiner Wulda (das was wir da am Anfang hören, ist übrigens gar nicht die Wulda, sondern die Widra bei Antiglhof), aber zu einer Oper inspiriert hat, die er in Rosenberg angesiedelt hat. Wie wir sehen, hat er es nicht so besonders genau genommen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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    3 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (23. Mai 2015 um 18:04)

  • Zeit, uns dem Hauptort unserer kleinen Reise zu widmen.


    Dr. Wiki ist da schon etwas ausführlicher:

    Zitat

    Kaplice wurde 1257 erstmals als Pfarrort in Erbuntertänigkeit unter dem Patronat des Klosters Mühlhausen urkundlich erwähnt. Die Ansiedlung am Kaplitzer bzw. Freistadter Weg, einer alten Salzstraße von Österreich nach Böhmen, erhielt bereits im Mittelalter Marktrechte und war zusammen mit Freistadt ein wichtiger Umschlagplatz an diesem Handels- und Heeresweg, der als Bernsteinstrasse bis zur Ostsee weiterführte. Kaplitz entstand am Ufer der Maltsch als Ansiedlung mit regelmäßigem Grundriss und besaß seit 1382 Stadtrechte. Es war ein Mediatstädtchen der Herrschaft Poreschin, die 1434 in den Besitz des Ulrichs II. von Rosenberg aus dem Geschlecht der Witigonen überging. Die Stadt Kaplice führt in Erinnerung an das Geschlecht der Rosenberg deren Stammwappen, die fünfblätterigen Rose in ihrem Stadtwappen.
    ...

    Nach der Aufhebung der Erbuntertänigkeit im Jahr 1848 wurde Kaplitz Sitz des Gerichtsbezirk Kaplitz und des Bezirk Kaplitz. Letzterer bestand als Okres Kaplice bis zu einer Gebietsreform in der Tschechoslowakei und wurde 1960 aufgelöst. Im Jahr 1869 hatte Kaplitz 2.252 Einwohner. Die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung erfasste Kaplitz nur wenig. Die 1869 errichtete Eisenbahnverbindung der Summerauerbahn von Tábor nach Linz schloss mit einer Haltestelle zwei Kilometer westlich der Stadt Kaplitz an der Verkehrsnetz an. Im Umland der Stadt dominierte eine ertragreiche Landwirtschaft.

    Auch auf die jüngere Geschichte wird eingegangen:

    Zitat

    Die Bevölkerung von Kaplitz, die durch Jahrhunderte friedlich zusammen gelebt hat, waren Tschechen, Deutschböhmen und einige Minderheiten, Dies änderte sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahre 1918 mit dem Zusammenbruch der Monarchie Österreich-Ungarn und der Gründung der Tschechoslowakei. Am 3. Dezember 1919 kam es in der Stadt zu einer erfolglosen Protestkundgebung gegen die Zugehörigkeit zu diesem neuen Staat. Am 9. Juli 1936 erhielt Kaplice die vollen Stadtrechte. 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich verstärkte die Sudetendeutsche Partei ihre Aktivitäten für einen Anschluss des Sudetenlandes an Deutschland. Nach dem Münchner Abkommen wurde Kaplitz von deutschen Truppen besetzt und der bisherige Okres Kaplice wurde als Landkreis Kaplitz von 1938 bis 1945 dem Reichsgau Oberdonau in Österreich angegliedert.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner der Stadt bis auf eine Minderheit von 109 Personen vertrieben und Tschechen und Slowaken angesiedelt, von denen viele nicht sesshaft wurden. Die Einwohnerzahl sank bis 1947 auf 1.588. 1953 entstand eine neue Mittelschule. Nach 1960 erfolgte die Ansiedlung von Betrieben und die Bevölkerung wuchs; es entstanden neue Wohnviertel. Durch den Wegfall des Eisernen Vorhangs entstanden für Kaplice, das zuvor wegen der Lage in der abgeschotteten Grenzzone zu Österreich benachteiligt war, neue Entwicklungsmöglichkeiten.


    Dazu ist zu sagen, dass Kaplitz, anders als Krumau, bis 1918 wohl fast ausschließlich deutsch war (wobei man solchen Zahlenangaben bis zu einem gewissen Grad misstrauen kann). Aber die Sprachgrenze war in dieser Region ziemlich scharf, und sie verlief bei den Hühnerbergen, und zog sich bis Krumau hin. Auch in Krumau konzentrierte sich der tschechische Bevölkerungsanteil auf den nördlichen Stadtteil Dumrowitz bzw auf die Bahnhofsvorstadt und konnte 1938 bequem abgetrennt werden.

    Anders als Krumau hat sich Kapltz 1918 und 19 gegen die Einverleibung in die neu entstandene tschechoslowakische Republik gewehrt und sogar die "Republik Deutschböhmen" ausgerufen. Allerdings ging die Niederschlagung dieser Bestrebungen durch das Militär - anders als etwa in Kaaden - ohne viel Aufhebens vor sich, mW gab es nicht einmal Tote. Rückwirkend muss man sagen, dass man's wahrscheinlich zu billig gegeben hat...


    Beginnen wir am Hauptplatz mit dem Rathaus:


    Typisches Kolonialschema also mit zentralem Ringplatz.

    Am Platz verbirgt sich hinter sehr schlichten modernisierten Fassaden gar manch alte Substanz:

    erfüllten sie fortifikatorische Funktionen):

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    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    5 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (12. Juni 2019 um 10:01)

  • Die Häuser am Ringplatz sind älter als ihre Fassaden und besitzen schöne

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    4 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (12. Juni 2019 um 09:58)

  • Unter den Hühnerbergen ö Kaplitz:

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    Leichenstein für ein Dorf:

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    2 Mal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (23. Mai 2015 um 18:17)

  • IN den Hühnerbergen:

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    Blick aus den Hühnerbergen zum Schöninger, dem Krumauer Hausberg und letzten Berg des Böhmerwaldes:

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    Blick nach Norden, ins Budweiser Becken:

    PA310048 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Blick gen Osten, auf das Gratzener Bergland, das die Grenze zu NÖ bildet:

    PA310053 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    PA310054 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Heute eine ziemlich dünn besiedelte Gegend.


    Nach Durchquerung der Hühnerberge kommen wir in Deutsch Beneschau an, dass schon in der Galerie "Silva nortica" vorgestellt worden ist.
    Hier ein paar alte und neue Bilder:

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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (23. Mai 2015 um 17:49)

  • Immerhin gibt es dort noch so etwas wie eine Kleinstadt:

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    wenngleich sie aus der Ferne nicht unbedingt als solche erkennbar ist:

    PA310058 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    Aber keine Frage, es ist eine Stadt, sogar eine mit Renaissancerathaus:

    PA310064_ShiftN by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    und einen recht hübschen Platz:

    PA310060 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

    PA310062_ShiftN by alexanderfranzlechner, auf Flickr


    Deutsch Beneschau ist erstaunlich gut erhalten geblieben. Der bescheidene Reiz des Städtchens erschließt sich oft (dh mir ist es so gegangen) beim zweiten oder dritten Hinsehen bzw Durchfahren. Sicher täte dem Platz eine Umfahrung gut, weniger allerdings der schönen und ziemlich unberührten Landschaft zwischen den Hühnerbergen und den Gratzener Bergen.

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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (23. Mai 2015 um 18:00)

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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (12. Juni 2019 um 10:00)

  • Das verregnete Pfingstwochenende weckte wieder Sehnsüchte nach "Silva nortica" und das dahinterliegende, noch einsamere Land. Siehe die bisherigen, ergänzten Beiträge, auch auf der Vorseite.
    Mit diesem Bild aus einem nach Kaplitz eingemeindeten Dorf beschließen wir diese etwas wehmütige und sehnsuchtsvolle Galerie.

    PA310065 by alexanderfranzlechner, auf Flickr

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    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (23. Mai 2015 um 23:01)