Beiträge von Elberfelder

    Wenn du mir eine gute Vorlage schickst, machen wir auch ne Pressemitteilung oder nen offenen Brief an die Stadträte.

    Das wäre vielleicht in der Tat nicht ganz unsinnig - auch, wenn in dieser Sache nichts mehr zu retten ist. Es sollte dennoch eine denkbar „heftige“ Reaktion geben - als Mahnung für evtl. künftige Dinge… Schickst Du mir eine Kontaktadresse per Nachricht? 👍

    Heinzer: ja - die Friedrich-Ebert-Straße (einst Königsstraße) läuft parallel zur Luisenstraße. Sie sind beide Teil der klassizistischen Stadterweiterung Elberfelds. Während die Luisenstraße in dem Teil, der zum Luisenviertel zählt, beinah geschlossen historisch bebaut ist, hat die FES im Krieg abschnittsweise heftig was abbekommen. Der Teil, in dem das betroffene Haus steht, ist der noch erhaltene Teil.

    Das Luisenviertel ist Wuppertals Ausgehviertel mit viel Gastronomie, kleinen Inhabergeführten Läden und vielen Künstlern. Ich liebe es - ist mein kleines „Montmartre an der Wupper“ 😉

    Leider sind unsere einstmals reichen Bildergalerien hier im Forum so gut wie alle futsch - da hättest Du Dir ein Gesamtbild machen können… guck mal auf Facebook unter Stadtbild Deutschland OV Wuppertal, da findest Du auch viele Bilder aus dieser schönen Ecke der Stadt. 👍

    Kurzes Update: auf unseren Protest gab es bislang folgende Reaktionen:

    - Der zuständige Bezirksbürgermeister hat als erster reagiert. Er steht dem Abbruch ebenfalls kritisch gegenüber und hat das zuständige Ressort, sowie die Bezirksvertretung involviert. Nach seiner Kenntnis liegt noch keine Abbruchgenehmigung vor.

    - Das Büro des Oberbürgermeisters ließ wissen, dass der Abbruch „in enger Abstimmung“ mit den zuständigen Stellen der Verwaltung und nach „Abwägung“ beschlossen wurde. Kurzfassung: Man könne auch nicht jedes Gebäude erhalten und freue sich über die entstehenden Altenwohnungen. Unsere Kritik können man „nicht ganz nachvollziehen“.

    Auf unsere Argumentation und unsere Fragen, ging die Büroleiterin nicht ein, bewies aber in Ihrer Argumentation völlige Unkenntnis der Historie, wenig Sinn für das Anliegen des Denkmalschutzes und zeigte eine Haltung im Umgang mit Kritik, wie man sie bei Angestellten von Behörden und Verwaltungen leider häufig findet.

    - Die jüdische Gemeinde hat bislang nicht reagiert.

    Auf den Artikel in der WZ und unseren Leserbrief gab es nicht sehr viele Reaktionen, aber alle, die erfolgten, bedauern den Abriss.

    Am Gebäude selber stehen schon Absperrungen etc., sodass mit einem baldigen Abriss gerechnet werden muss.

    In der online Ausgabe der WZ erschien heute ein Artikel, der den Abriss eines historischen Gebäudes inmitten eines historischen Straßenzugs ankündigt. Leider hinter der Bezahlschranke.

    Altes jüdisches Heim in Wuppertal wird abgerissen​ [WZ+]
    Es war jüdisches Altersheim, überstand die Pogromnacht, wurde der Gemeinde von Nationalsozialisten weggenommen, war 1945 Ort für erste Gottesdienste nach dem…
    www.wz.de

    Friedrich-Ebert-Straße 73

    Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte. Eigentümer ist die jüdische Gemeinde. Grund für den Abriss in Kurzform: forcierte Nutzung als „Altenwohnungen“ wegen Brandschutz etc. nicht möglich. Die Option, dieses Gebäude einfach zu verkaufen - was wegen guter Lage gar kein Problem wäre - und woanders die Altenwohnungen zu errichten, wird vom Gemeindevorsteher ausgeschlossen: „wollen wir nicht“. Dann reißt man eben einfach ab…

    Das Haus steht seit längerem leer, das EG ist mal zu der Zeit der Nutzung als Synagoge mit Granitplatten belegt worden, aber sonst ganz gut in Schuss. Es könnte ohne großen Aufwand als Wohnhaus dienen oder für Praxen, Büros etc. genutzt werden. Es steht inmitten einer belebten und intakten Einkaufsstraße. Ich finde, das ist skandalös. Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum ausgerechnet dieses Haus nicht unter Schutz steht.

    Unser Ortsverband Wuppertal ist ja seit längerem etwas eingeschlafen und inaktiv - ist auch einfach nix wesentliches hier im Gange -, aber dieses Ereignis will ich nicht unkommentiert hinnehmen. Leserbrief ist schon raus, Brief an die jüdische Gemeinde in Vorbereitung. Morgen kontaktiere ich den Denkmalschutz und den Oberbürgermeister.

    Falls einer hier ein Bild aus streetview oder so einbinden könnte, danke ich vorab - bin ich nach wie vor zu blöd dazu … 😎

    Keine Ahnung. Egal wann wir da waren, die Türen sind immer verschlossen. Vielleicht steht das Gebäude leer und sucht einen neuen Investoren.

    Ist ja schon erstaunlich, dass da noch kein Architekt der Moderne seinen Stempel in Form von einem Glaskubus der in die Fassade geschnitten ist oder eines Keils, der das historischen Gemäuer durchbricht, aufgedrückt hat. Es wäre schade um dieses monumentale Gebäude, was scheinbar sehr gut durch die Zeit gekommen ist

    Im Stahlhof befindet sich seit den 70‘er Jahren das Verwaltungsgericht…

    Diese unerwartete Nachricht erschüttert mich sehr.

    Einige Jahre habe ich unter seinem Vorsitz im Vorstand mitgearbeitet und ihn als offenen, herzlichen und gebildeten Gesprächspartner kennengelernt und geschätzt. Die Zusammenarbeit mit ihm war immer sehr angenehm und konstruktiv.

    Gemeinsam haben wir auch an einer Ausgabe der Schriftenreihe gearbeitet, die ihm ein Herzensanliegen war und bei der er dennoch den verschiedenen Autoren große gestalterische und inhaltliche Freiheit einräumte.

    Anlässlich einer Jahreshauptversammlung hat er einige Tage hier mit uns in Wuppertal verbracht, die ich lebendig in Erinnerung halte.

    Ruhe in Frieden, lieber Harald!

    Wenn es eine Kondolenzgabe des Vereins gibt, bitte ich darum, mich darüber zu informieren - möchte mich sehr gern daran beteiligen.

    Marc Brandt

    „Gründerzeit“ beschreibt auch nicht direkt einen Architekturstil, sondern eine klar definierbare Zeitspanne wirtschaftlichen und verbunden damit städtischen Wachstums ab der Gründung des Deutschen Reichs. Die Architektur zu dieser Zeit war schon 20 Jahre vorher vom Historismus - das ist der eigentliche Oberbegriff für dieses Architektur - geprägt und hat dann durch den rasanten Städtebau besonderen Antrieb gefunden.

    Die Umgestaltung von Paris ab den 1850er Jahren durch Haussmann ist klar dem Historismus zuzuordnen, aber eben schon deutlich früher, als die deutsche Gründerzeit einsetzt. Man könnte eher sagen, dass in D dann ab 1870 / 80 besonders an Paris Maß genommen wird, als die Städte wachsen und man neue repräsentative Formen des Städtebaus sucht.

    Die Vergleichsbilder zeigen nicht P&C - dieser steht weiter oben zum Neumarkt hin.

    An seiner Stelle stand eine Nachkriegskiste. Davor stand an der Stelle eine kleinteilige Bebauung - zum Teil noch Fachwerk, die zerstört wurde.

    Dort, wo diese dunkle Kiste steht, in der bis vor einiger Zeit eine Bank untergebracht war, stand vor dem Krieg ein kleines Theater (Tivoli??) - das sieht man auf dem historischen Foto.

    Der Bau soll beschädigt, aber nicht völlig zerstört gewesen sein...

    Sein Ende kam in den 1970‘ern...

    Wells so schön ist - weitere unsortierte Impressionen aus dem Briller Viertel, Luisenviertel, Nordstadt und Arrenberg.

    Die meisten Fotos entnehme ich übrigens inzwischen der Galerie auf unserem dB-Profil, sie stammen Großteils von unserem Mitglied Tobias V. , der damals auch die hiesigen Galerien gefüllt hatte. ??

    Das ist korrekt....

    Haus Fahrenkamp wurde vor einigen Jahren von einer Stiftung gekauft und mustergültig im Stil der Erbauung restauriert. Dafür wurde der Denkmalschutz-Status aberkannt, da die Veränderungen der 1950‘er Jahre rückgängig gemacht wurden...

    Unser Schmuckstück: die historische Stadthalle auf dem Johannisberg.

    1900 eingeweiht. Wird zu den Top 10 der akustisch besten Konzerthäuser weltweit und den Top 5 in Europa gezählt. Auch optisch von innen ein Traum - am besten mal auf deren Homepage gehen und sich dort Bilder anschauen.