Beiträge von Weimar

    In den letzten Tagen wird der Ideologiebegriff hier im Forum wirklich oft einseitig und ausschließlich negativ verwendet. Die ideologische Beeinflussung dieser Zeit beschreibst du dabei selber.

    Aus soziologischer Sicht kann ich mir eine unideologische Herangehendweise an den Verein, dieses Forum und Architektur im Allgemeinen kaum vorstellen.

    Geld ist ausreichend da, es wird nur nicht abgeschöpft. Die Kommunen und Kreise haben tatsächlich den geringsten finanziellen Spielraum. Das wirtschaftliche Argument zieht aber allein schon deswegen nicht, weil ja gar nicht klar ist ob die denkmalgerechte Sanierung teurer gewesen wäre. Und selbst wenn, wäre das keine Legitimation.

    Da die Stadt weiterhin der Meinung ist alles richtig gemacht zu haben, ist der Rechtsweg die letzte und logische Konsequenz. Viel Erfolg.

    Ein Bild vom Baufortschritt rund um den lange vernachlässigten Burgsberg/Hrádek gut 50m hinter der deutschen Grenze in Varnsdorf. Das Restaurant samt Aussichtsturm sollte eigentlich schon 2022 in Betrieb gehen, doch die arbeiten rund um das Gebäude samt Zufahrtsstraße dauern noch an. Den Bau gibt es seit 1904, er stammt damit noch aus der österreichischen Kaiserzeit und ist bereits fertig saniert.

    Die ursprüngliche Idylle und Beliebtheit als Ausflugsziel lässt sich auf Postkarten nachvollziehen. http://www.luzicke-hory.cz/galerie/index.php?pg=hphravd

    Dass das riesige Gelände vom Waggonbau nochmal eine Nutzung erhält, haben vor einigen Jahren wohl wenige für möglich gehalten bei dem ruinösen Zustand der meisten Gebäude. Mit dem bereits vorhandenen großen Parkplatz und der guten Lage hat sich Rewe meiner Meinung nach einen Top Standort rausgesucht.

    Auf dem Gelände wurde vor ein paar Jahren bereits eine Halle recht ansehnlich für das soziokulturelles Zentrum "Rabryka" wieder hergerichtet. Durch den Einbau etlicher Räume ist auch eine recht interessante Innengestaltung entstanden während einige Elemente der alten Furnierhalle sichtbar geblieben sind. Zusammen mit dem gut erhaltenen langen Gebäude entlang der Christoph-Lüders-Straße (Nutzung durch Casus?) scheint mittlerweile der Gesamtkomplex gerettet zu sein.

    Bilder vom Vorzustand: https://www.rabryka.eu/2018.html

    Zustand Eröffnung 2020:

    Wichtig erscheint mir auch, den fußläufigen Zugang zum Gelände von der Ecke Hilgerstraße-Christoph-Lüders-Straße durch das Tor zu sanieren.

    Street View: https://www.google.de/maps/@51.15518…i8192?entry=ttu

    Wir sind letzten Sommer aus Binz kommend mit dem Rad daran vorbeigefahren. Der Kontrast zur Bäderarchitektur mitsamt der Gestaltung des Geländes herum könnte kaum größer sein.

    Umso weiter man von den bereits sanierten Blöcken bis zu den Rohbauruinen am Ende fährt, desto mehr wird einem diese menschenfeindliche Architektur samt Ideologie dahinter zuwider.

    Anderes Thema: Interessant ist auch der Bau des einzigen fertiggestellten Gauforums in Weimar mitsamt großflächiger Umgestaltung von Natur und Abriss/Umgestaltung ganzer Stadtviertel. Gut dokumentiert und mit Abbildungen auf der entsprechenden Seite des Gauforums.

    Das Gauforum in Weimar — ein Erbe des Dritten Reiches · Abriss und Vernichtung

    Drehort dürfte das Handwerk 4 in Oderwitz gewesen sein, in Großschönau wurde glaube ich nur am Bahnhof gedreht.

    Das abgebildete Haus auf der Mittelstraße ist kein Umgebindehaus mehr, der untere Teil des Gebäudes ist komplett mit Backstein versehen. Optisch fällt mir kein Vergleichsobjekt in Seifhennersdorf ein.

    Es wäre auch Irrsinn zu behaupten, dass es einen linken Konsens bei Rekonstruktionen gebe. Sicher gibt es Menschen, die Rekonstruktionen aus ihren monarchistisch-reaktionären Fantasien heraus gut finden und es gibt Linke, die ihre Platte auf dem Tod verteidigen würden. Es ist richtig das kritisch zu erwähnen und mit den besseren Argumenten dagegen zu halten, ein politischer Lagerkampf sollte aber nicht die Konsequenz daraus sein.

    Seit 2013 gehört ihm das Kaufhaus, seitdem hört man jedes Jahr, dass es nächstes Jahr mit der Eröffnung soweit sein soll. Ob das Kaufhaus wirklich eröffnet wird wenn die beiden Gebäude erstmal abgerissen sind ist doch höchst fragwürdig, bisher ist ja von seiner Seite noch nichts geschehen.

    Stöcker sitzt am längeren Hebel, fordert was er will und scheint es auch zu bekommen. Auch 2024 werden noch Parkhäuser in historischen Innenstädten geplant, ohne dass dafür andere Parkplätze wegfallen sollen.

    Mit dem Leerstand kann niemand zufrieden sein, mit Stöckers Lösung will ich nicht zufrieden sein.

    Die SZ berichtet, dass eine weitere Halle des ehemaligen Güterbahnhofs für acht Millionen Euro als Ausweichspielstätte für das GHT umgebaut werden soll. Die Halle soll für 400 Zuschauer ausgelegt sein und ab Anfang 2026 genutzt werden können, da dann die Haupthalle des Theaters saniert wird. Dafür soll das Gebäudedach um drei Meter angehoben werden. Streetview dazu

    Zusammen mit der Sanierung vieler Gebäude der Bahnhofsstraße, dem Brautwiesenpark und der Sanierung des hinteren teils des Güterbahnhofs, wo jetzt eine Waldorfschule sitzt, hat sich sehr viel in diesem Fördergebiet getan.

    Bilder zum Umbau der Walddorfschule mit guter Übersicht über das Gelände findet ihr beim Architekten.

    Von einem öffentlichen Bauträger darf man erwarten, dass sie sich nicht nur damit auseinandersetzen ob sie es dürfen, sondern auch ob sie es sollten.

    An dieser Stelle auch mal ein Dankeschön an Ingo Kramer, der stets um kritische Berichterstattung rund um das Görlitzer Stadtbild bemüht ist.

    Auf der Bautafel nebenan steht "Sanierung und Umbau denkmalgeschützter Altbauten". Kaum zu glauben aber das scheint der angestrebte Endzustand zu sein.

    Die SZ hat vor einigen Monaten auch berichtet, dass die Baugrube des LRA an der alleinstehenden Salomonstraße 16 deutlich sichtbare Risse hinterlassen hat.

    Vielleicht, so meine bescheidene Hoffnung, will man den Stuck erst erneuern bzw. wiederherstellen wenn die Baugrube weg ist weil man auch in den anderen Gebäuden Risse erwartet.

    Gehört hier zwar nicht ganz hin, aber ein beredtes Zeugnis mit dem Umgang der jungen Generation mit Weltkunstwerken.

    Ganz ehrlich, in dem Alter hätte ich wahrscheinlich genauso da gesessen. Die meisten Kinder haben überhaupt nicht diese Aufmerksamkeits- und Aufnahmefähigkeit um interessiert durch Austellungen zu gehen, in denen man problemlos mehrere Stunden verbringen kann. Ein Kunstwerk wird doch auch erst dann interessant, wenn man es nicht nur sehen, sondern auch verstehen kann (oder es zumidnest versucht). Das erwarte ich von Kindern in diesem Alter nicht.

    Daher halte ich das für nicht mehr als ein stoisches granteln gegen die böse Jugend.

    Das grundsätzliche Handy- und Medienproblem besteht natürlich, nur passt die Diskussion hier nicht hin. Am Ende ist es eine Frage der Erziehung und damit ebenso in der Verantwortung von Erwachsenen wie die Aufgabe, den Nachwuchs die Begeisterung für Kunst, Architektur und Kultur nahezubringen.

    Da ich es die letzten Monate nicht nach Görlitz geschafft habe würde mich der Zwischenstand zum Senckenberg Neubau auf Bahnhofs- und Jakobstraße interessieren. Unsere Befürchtung war, dass die hervorstehende Fassade sich wie der Gesamtbau nicht gut in dir Straße einfügen werden.

    Planung Architekturbüro