Beiträge von William

    In dem Buch von Pablo de la Riestra sind einige beeindruckende Innenhöfe, die noch existieren, abgebildet. Man kann dann erahnen, dass es noch mehr solche versteckte Hinterhöfe geben muss, die allerdings meist teilzerstört sind.

    Da gibt es in der Gegend eine Reihe sehr kleiner schöner Städte, die ähnlich wie Mainbernheim sind. Alles sehr ruhig da, wenig Industrie, schöne Gegend. Die Städte werden von gut erhaltenen Stadtmauern eingeschlossen.

    Bei dem Haus Pfeifergasse 9, das restauriert wird, wurden übrigens die oberen Geschosse, zumindest die Wand zur Straße, vollständig abgerissen.

    Backstein war wohl billig und wurde fast immer überputzt; auch zwischen Fachwerk, was man in den fränkischen Dörfern noch sieht. Die Nürnberger sind aber sicher viel rumgekommen und haben sich einiges abgeschaut. Zum Beispiel sind hier etliche Dächer und Giebel mit Kupferplatten gedeckt, als wenn man in Lübeck wäre.
    Einer alten Zeichnung nach zu schließen war die Burg ursprünglich aus Sandstein, Fachwerk oder auch Ziegelstein, welcher weiß, leicht rot oder ocker verputzt war.

    das habe ich dunkel in Erinnerung: Vor ein oder zwei Jahren wurden in Heidelberg irgendwelche Säulen über einer Unterführung abgerissen obwohl man, glaube ich, 30 000 Unterschriften gegen einen Abriss sammelte !!

    ja gut. Ich habe gerade auch nachgesehen. Die Stadteile sind erst 1825 eingemeindet worden. Aber kulturell und gefühlsmäßig waren sie doch schon sehr mit der Altstadt verbunden.
    DDie Mühlen, Patriziergärten, Friedhöfe. Außerdem steht ihre Entwicklung sicher in direktem Zusammenhang mit der erfolgreichen Zeit der Altstadt.

    Wenn sich wirklich schon längere Zeit vorher Risse im Stadtarchivgebäude gebildet haben, dann ist das ein Riesenskandal. Anna Amalia Bibliothek, Nürnberger Verkehrsmuseum, Kölner Stadtarchiv; alles in letzter Zeit passiert. Gibt es noch weitere Beispiele? Wer paßt da eigentlich auf?

    guter Hinweis; zufälliger Weise war ich bisher nur im Winter da. Besonderer (Geheim) Tip in Nürnberg ist der Bürgermeistergarten, ausgestattet mit Spolien, der an den Burggarten angrenzt, im Winter aber leider nicht zugänglich ist.

    Ich musste heute nach Johannis, dann bin ich kurz in den Johannisfriedhof rein und habe einige Bilder von diesem genialen Friedhof gemacht.

    Moderationshinweis: Ungültige Bildverweise entfernt.

    Eine von vielen trauernden Statuen


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    Gleich vor dem Eingang ist eine der Leidensstationen


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    der alte Stadtteil Johannis

    Wieso sollte jemand denken, dass Du rechts(extrem)bist ?nichts von dem was Du sagst läßt darauf schliessen. Wo sind wir, wenn wir uns rechtfertigen müssen, falls wir zur eigenen Kultur stehen?
    Einerseits wollen hier viele Leute Rekonstruktionen und andererseits muss man sich dann für diese Forderung entschuldigen oder immer seine Gesinnung klarstellen. So ist das nicht besonders überzeugend.

    Noch mal am Rande bemerkt: Das Problem ist, dass man bei der ganzen zweiten-Weltkriegsgeschichte noch nicht so sicher ist, was nun wirklich los war. Zumindest mir geht es so. Einerseits wird bei Dresden immer von solch einer Katastrophe gesprochen, andererseits sind nach den neuesten Zahlen weniger Menschen gestorben als in Pforzheim. Oder sind die neuesten Zahlen falsch?
    Für den Fall, dass die alten Zahlen von 300 000 stimmen und Churchill wußte, dass es bei einem Angriff auf Dresden zu solchen verheerenden Auswirkungen kommen kann, was war dann letztendlich sein Ziel im Krieg gegen Deutschland, bei so einer unglaublich hohen Zahl ? So weit dass nicht sicher ist, was die Ambitionen waren, und Historiker behaupten Churchill hätte anders gehandelt als es im Sinne der Regierung und der englischen Bevölkerung war, kann man, wie Philon, eine schlechte Meinung von Churchill haben. Also abwarten was noch für neue Fakten auf den Tisch kommen.

    zum Thema: Neptunbrunnen am Jakobsplatz fand ich immer als Idee gut. Jetzt habe ich über den Brunnen gelesen, dass er aber extra für den Hauptmarkt bestimmt war. Also gehört er eigentlich auf den Hauptmarkt. Dort würden ihn auch die meisten sehen und Nürnberg hätte einen der schönsten Plätze Europas.
    Denn der Neptunbrunnen galt als "der schönste Springbrunnen Deutschlands". Das Ensemble Neptunbrunnen, Jakobskirche, Elisabethkirche und weißer Turm wäre allerdings auch beachtlich. Hinter dem Turm käme sozusagen als moderner Bruder der Ehekarusellbrunnen.

    Ich habe eine Idee, wie der Aufbau Nürnbergs bis zum heutigen Tag beschrieben werden kann. Es war in erster Linie eine Wiederherstellung der bedeutenden künstlerischen Werke. Architektur, also der Erhalt eines schlichten, einfachen Hauses oder gar eine Rekonstruktion war nicht wichtig. Hierfür gibt es viele Beispiele: Abtragung von Ruinen, sieben Zeilen, fast Unschlittplatz, Adlerstraße, weitere Abriße von Gebäuden, die im Weg standen. Dagegen wurde sehr viel Energie in die Wiederherstellung der Burg, der Kirchen, des Rathauses und auch in die Wiederherstellung von Hauszeichen, Hausfiguren, Chörlein und Wappen gelegt. Viele wichtige und die wichtigsten Kunstwerke überhaupt wurden gerettet. Welche Stadt hat so viel von ihrem Erbe geschützt? Sämtliche Denkmäler und Brunnen existieren noch. Gleich nach dem Krieg hat man Erker, die erhalten waren in Neubauten integriert. Details, also z.b. Türen oder Dacherker oder Gitter wurden erstmal gesammelt. Es wurden ja vor dem Krieg ganze Räume ausgebaut und in Sicherheit gebracht, nicht bewegliche Objekte zugemauert.... .
    Zu dieser Einstéllung passt das Thema, dass am Hauptmarkt keine einzige Fassade wieder entstanden ist. Andererseits habe ich den Eindruck, dass alle Brücken im Grunde im historischen Zustand sind.
    Somit gibt sich ein gemischtes Urteil über den Wiederaufbau der Altstadt. Was die Kunstwerke, Kirchen und wertvollen Bauteile angeht ganz klar eine 1 (von den Altstadtfreunden alleine wurden 24 Hausfiguren angebracht, dazu einige markante, bedeutende Hauszeichen, 16 Chörlein angebaut, so dass die Zahl derer wieder um die 80 ist. Die vielen Ausleger, die man heute sieht, stammen übrigens alle nicht aus Nürberg. Bezeichnend ist auch, dass die Leidensstationen in Johannis, teilweise auch die Gärten dort, und die beiden Friedhöfe wie unangetastet aussehen. Bei näherer Betrachtung sieht man auch, dass man mit den Resten der Klöster liebevoll umging und man hat noch zwei Kirchenruinen im Zentrum für die Zukunft stehen gelassen. Andererseits hätte man viel mehr Altbauten noch bewahren können und hier, vor allem hinsichtlich vieler zu nichtssagender Neubauten und wenig Rekos, kann man Nürnberg nur duchschnittlich beurteilen. Zum Glück hat man auch an der Stadtmauer festgehalten und sich entschlossen sie wieder aufzubauen. So viele mittelalterliche Kunst und Gebäude, die viele Jahrhunderte auf dem Buckel haben, alles von so hohem kulturellen Wert, sind zum Glück noch da.

    Was ich leztendlich sagen will ist, dass ich mir es nicht vorstellen kann, dass sich hier das so schnell ändert und man auf einmal mit Rekonstruktionen beginnt. Der Wiederaufbau Nürnbergs ist zu sehr auf das Detail beschränkt. Wäre auch unsinnig hinsichtlich so viel nicht ganz wiederhergestellter historischer Bauten. Den Hauptmarkt würde ich eher mit Spolien bereichern, z.b. Dacherker von der Karlstraße.


    @ philon Keine Angst! Selbst in England werden diese beiden Denkmäler noch wackeln, und zwar gewaltig.

    Norimbergus
    Danke, jetzt weiß ich bescheid. In ausländischen Städten, ich erinnere mich an Barcelona z.b., wo wesentlich mehr solche alten Laternen zu sehen sind, hat jede Straße ihre eigenen Laternen, deshalb wunderte ich mich schon etwas über die Normierung in Nürnberg und das immer gleiche, recht schlichte Gehäuse.

    Auf diesem Bild ist eine Laterne an der Maxbrücke ganz abgebildet:

    Das habe ich zuerst auch gedacht. Aber bei der Liste mit den Projekten der Altstadtfreunde ist nicht von Laternen sondern speziell von Laternenmasten die Rede. Die Leuchten, oder wie immer die Köpfe von Laternen heissen, sind ganz klar neu, denn alte sehen generell anders aus. Aber wo sind eigentlich die ganzen alten Laternen hin ?