Ich finde ihr habt beide recht.
Ob leuchtende Kopie oder alter Stil, beides ist meist besser!
tegula Du hast bei deinem Einwand völlig Recht, die Gründe für die Residenz können vielfältig sein, z.B. Verfügbarkeit und Preis. Ich halte auch nichts davon Architekten zu unterstellen, sie bauen hässlich und modern, residieren aber lieber in Gründerzeithäusern: Sowohl das eine, die Unterstellung man sichere sich den "Platz an der Sonne" und baue für die Menschen nur Unorte, als auch das Andere, dass man Gründerzeitbauten ja eigentlich liebe, es nur nicht laut sagen dürfe, ist daneben. Tatsächlich setzen sich die Personen, die sich in "Pro Pellerhaus" engagieren auch massiv für Gründerzeitsubstanz ein. Nur dazu braucht es keinen extra Club, denn hier besteht meistens breiter Konsens.
Pro Pellerhaus setzt sich auch massiv für die Gründerzeitstubstanz ein? Das wäre mir neu. Oder missverstehe ich Dich?
By the way, ich unterstell Architekten auch nicht, dass sie absichtlich hässlich bauen, nach dem Motto: „Picassos süße Rache“. Ich kenne modernistische Architekten persönlich, die nie einen Zugang zur vergangenen Architektur fanden. Es wird auch nicht gefordert. Wie sollen sie da etwas Neues erfinden? Die Moderne funktioniert leider immer. Man verliert nie. (außer hier)
Mit 19 wollte ich meinem Vater eine Freude bereiten und fing an das Pellerhaus/Schwarzes Pellerhaus + Statue abzuzeichnen. Das Bild wurde nie fertig. Ich verzweifelte an diesen Fassaden. Es war einfach kein Ende abzusehen. Das Toplerhaus war einfacher, aber im Nachhinein sehe ich es als Fehler an, mich von Anfang an auf die Prunkfassaden zu stürzen. Es ist eine architektonische Entwicklung, die am Ende stand. Vermutlich sind da viele überfordert. Deswegen bin ich der Ansicht, dass man „einfach“ wieder anfangen muss. Da gäbe es in Nürnberg ganz viele und tolle Beispiele. Vielleicht würde man damit mehr Leute außerhalb des eigenen Milieus erreichen? Aber diese Beispiele leben vom Ensemble und dafür ist kein Platz (mehr).