Beiträge von Barocksurfer

    Wenn das Extrablatt aus rechtlichen Gründen zurückgezogen sein sollte , dann hat dies ein unabhängiges deutsches Gericht entschieden. [...]

    Aber das Verbot kam dann von denjenigen, die es der Öffentlichkeit vorenthalten wollten!

    Ich bleibe dabei - wenn diejenigen, die immer und überall die Diskurshoheit beanspruchen, unliebsame Texte entfernen lassen, statt diese Meinungen wenigstens gelten zu lassen, dann nähern wir uns russischen Verhältnissen. Egal ob per Einstweiliger Verfügung oder nach einem aufwändigen Prozess: Den Gegner mundtot zu machen ist und bleibt feige.

    OK, am Ende stellt sich vielleicht doch heraus, dass es nur ein technisches Problem ist. Und trotzdem ist mein Beitrag oben kein Ausfluss verschwörungstheoretischen Denkens. Die Anmaßung, die die Gegner der Rekonstruktion bisher an den Tag gelegt haben, lässt mir so ein Verhalten durchaus wahrscheinlich vorkommen.

    Wenn der Plan noch stimmt(von 2014), sollte der Weiße Saal doch kein Problem sein.

    Die Treppe könnte vielleicht etwas schwierig werden.

    Jein. Ja, weil die Kubatur des Weißen Saales vorhanden ist, nein, weil der Saal jetzt von einer Zwischendecke durchtrennt ist, so dass aus einem Stockwerk zwei wurden.

    Hier müsste also die Zwischendecke entfernt werden, bevor man anfangen kann, was gleich zwei Räume des Humboldt-Forums beansprucht, und zwar richtig große Räume. Bis dahin müssen noch sehr viele Artefakte zurückgegeben werden, bis man den Platz frei hat. Bie der Schlosskapelle hat man nur einen ungenutzten Hohlraum oben abgetrennt.

    Im HuFo stimmen sowieso einige Deckenhöhen nicht, zumindest unten. Der Keller war sicher höher als jetzt die Deckenhöhe. Das wird noch richtig kompliziert, das wieder hinzukriegen :(

    Aber beim Bau des ursprünglichen Weißen Salls war es genauso. Da musste vom Fundament bis zum Dach die Bausubstanz verändert werden.

    Es ist, und das wird auf dem Forum ja auch immer wieder diskutiert, der Mangel der Moderne an Souveränität. Eine Epoche, die sich explizit durch den Bruch mit der Geschichte definiert und sich als einen Gegenentwurf zur Geschichte versteht, muss die Geschichte zwangsläufig als ihren Feind betrachten [...]

    Es ist nicht nur der Mangel an Souveränität, sondern auch und besonders die Vormundschaft über den Betrachter, die die Moderne beansprucht, wenn Altes oder Rekonstruiertes in einer zeitgenössischen Umgebung zusammenkommen. Der Bruch mit der pöhsen Geschichte tobt sich aus an den Hinterlassenschaften der Vergangenheit.

    Als wäre das Heute das Maß aller Dinge, auch beim Blick auf die Vergangenheit.

    Dabei sind die architektonischen Modeerscheinungen so kurzlebig wie noch nie in der Geschichte. Alle paar Jahre wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben und alles muss wieder ganz "neu gelesen" werden.

    Das Neue soll das Alte immer brechen, in Frage stellen, zerstören...

    Diese unausrottbare Arroganz gegenüber der Vergangenheit könnte man als Präsentismus bezeichnen, analog zum Rassismus, Sexismus und sonstigem Ismus. Diese Ismen sind alle nicht weniger geworden, sie suchen sich nur neue Spielplätze zum Austoben, je nachdem wie der Wind gerade weht.

    Ja, in dem Artikel hat sich jemand mal richtig Luft machen müssen.

    Dazu eine Frage:

    Zitat: "Völlig bizarr wird es in einem der Säle, wo ovale Öffnungen in der Wand unterhalb der großen Fenster auftauchen, weil die Geschossebene abgesenkt wurde und nun nicht mehr zur Fassade passt. "

    Ist das wirklich so? Die Fenster sind doch alle wie Perlen an der Schnur aufgereiht, warum sollte es also ursprünglich in bestimmten Bereichen eine andere Geschosshöhe gegeben haben?

    Ursprünglich hatte es wohl im Südflügel im Bereich westlich von Portal 2 ein Entresol, als Zwischengeschoss gegeben. Bisher dachte ich, das wäre mit rekonstruiert worden. Kann es sein, dass man es wegließ und dadurch der Eindruck entstand, der Fußboden wäre abgesenkt worden?

    Hallo Exilwiener,

    auch Rom ging nicht wirklich unter, es existierte kontinuierlich weiter, wenn auch nicht unter einer zentralen Regierung. Noch Ende des 6. Jh., als Westrom nach heutiger Schulmeinung untergegangen war, hat Gregor von Tours den byzantinischen Kaiser als den Kaiser der bekannten Welt betrachtet. Danach kam ja die translatio imperii unter Karl dem Großen.

    Das dürfte damals auch in den gebildeten Schichten der Bevölkerung ähnlich gesehen worden sein. Der gallorömische Senatsadel wird gelegentlich sogar als die Keimzelle der Christianisierung Galliens und des fränkischen Reiches gesehen. Nur aus unserem großen zeitlichen und geringen räumlichen Abstand erscheint das Ende Roms im Westen als Bruch.

    Auch China war zeitweise in rivalisierende Reiche geteilt, obwohl man von hier aus ganz selbstverständlich von einer Kontinuität der chinesischen Geschichte ausgeht.

    Reines Gelehrtenlatein, mit dem Schüler gequält wurden und werden, hat es als gesprochene Sprache nie gegeben. Die überlieferten Reden von Politikern waren Kunstprodukte, die dem Normalbürger schon damals nur nach mehrfacher Lektüre verständlich wurden.

    Ebenso hat sich "die" chinesische Sprache, die eher ein Dialektkontinuum war und ist, heute bis zur Unkenntlichkeit gegenüber dem damals gesprochenen Chinesisch verändert.

    Hallo Martintre,

    es geht ja nicht um Junkertum und CO2-Bindung, sondern um die ideologisch beGRÜNdete Verhässlichung des Schlossumfelds.

    Wenn man schon das Schloss in Berlin jetzt stehen hat, will man es erstens nicht erwähnen und zweitens den Besuchern den Aufenthalt so weit wie möglich versauern. Im Sommer wird das Wirkung zeigen, wenn die Sonne auf die Südwestfassade und tausende qm Steine knallt.

    Das mit dem Nichterwähnen hat bekanntlich nicht funktioniert: Schon die Kuppelkrönung mit der Laterne wurde sogfältig aus den Nachrichten verbannt, trotzdem war das ein viel beachtetes Ereignis, das in der Presse totgeschwiegen wurde. Ob die Vertreibung der Besucher vom Schloss erfolgreich ist, wird sich im Sommer zeigen.

    Ich glaube es nicht. Dann wird eher der Ruf nach einer vernünftigen Gestaltung laut.

    Am besten zaht man die Laender wo dieser Kolonial Kunst herkomt viel Geld fuer die Objekte und dann denke ich, ist alles Ok? [...]

    Das könnte eine mögliche Lösung sein.

    Dann stellt sich aber die Frage nach der Legitimität eines solchen Deals. Sie haben vorgeschlagen, die "Länder" zu bezahlen, sozusagen nachträglich. Dabei darf man nicht vergessen, dass es sich dabei um postkoloniale Konstrukte handelt, und nicht um Verhandlungspartner, die als Nachfolger der rechtmäßigen Eigentümer gelten können.

    Viele Völker und Stämme dieser Zeiten gibt es nicht mehr. Die Begegnungen der europäischen Staaten mit außeräuropäischen Kulturen, die mititärisch und "kulturell" (was immer man mit "Kultur" meint, was ja auch nur ein europäischer Begriff ist, der nicht ohne weiteres auf die ganze Menschheit aller Zeiten ausgedehnt werden kann) nicht mindestens ebenbürtig waren, diese Begegnungen waren ausnahmslos disruptiv und katastrophenartig.

    Die entwendeten Artefakte sind heute zum großen Teil an ihren räumlichen Herkunftsorten ebenso entwurzelt wie sie es hier sind. Es gibt nur noch Aufzeichnungen über ihre Verwendung, und die größtenteils aus europäischer Sicht.

    An einen anderen Staat, der von einer ehemaligen Kolonialmacht gegründet wurde, Geld zu zahlen, sieht aus, als würde man sich vom nach heutigen Maßstäben offensichtlichen Unrecht loskaufen, auch wenn diese Länder das Geld sicherlich gerne nehmen würden. Die Weltkatastrophe der europäischen Expansion kann man damit nicht korrigieren.

    Das führt zu dem Gedanken, ob ein - natürlich von Europa aus - initiierter Dialog um diese Artefakte mit einer Auswahl der heute am Herkunftsort lebenden Menschen überhaupt mehr sein kann als ein paternalistisch-herablassender Akt, der die Katastrophe verkleistert.

    Sich mit der Ratlosigkeit abzufinden, die sich breit macht, wenn man Reste untergegangener Zivilisationen und Stämme nur in der Dimension der materiellen Eigentümerschaft betrachtet, könnte ein erster Schritt zu einem in unserer Zeit gefühlt richtigen Umgang damit sein. Was aber nicht ausschließt, dass spätere Zeiten das ganz anders sehen.

    Man darf nicht vergessen, dass die Maßstäbe unserer Zeit auch nur kurzlebig sind. Die ganze Debatte um die Ausstellungen im HuFo ist ein Produkt der Gegenwart und nur aus dieser heraus zu verstehen. Man muss nur wenige Jahrzehnte zurück sehen, um eine Ahnung davon zu bekommen, wie die kurz die Halbwertszeit der jeweils verkündeten ewigen Werte in der westlichen Welt ist. (hier las ich mal das Wort "absolut" und musste laut lachen).

    Nach 30 Jahren werden sich die dann ergrauten Politiker, Kulturschaffenden und alles was sich heute für wichtig hält, für ihren Paternalismus und die Gängelung ihrer Jünger in Grund und Boden schämen.

    [...]Wer zB nicht anerkennen kann, dass die Musik im Wohlklang und der Beseeltheit der klassischen europäischen Musik ihren höchsten Ausdruck gefunden hat, der hat vom Wesen der Kunst rein gar nichts verstanden.[...]

    Aua!

    Dann lesen Sie mal Adornos "Philosophie der Neuen Musik".

    Auch Wohlklang ist relativ. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ein Gast aus Papua bei dem Besuch eines Konzertes gefragt hatte, wann dieses denn endlich anfinge, bisher wurden ja nur Instrumente gestimmt. Ihm fehlte der Zugang zu dieser Musik, so wie uns Europesen der Zugang zu außeräuropäischer Musik fehlt.

    S.Hartmann, prinzipiell beführworte ich die Zurückgabe, allerdings beschäftigt mich schon, ob die Herausgabe meinetwegen der Holzmasken an Nigeria angesichts der zunehmenden Übergriffe seitens Boko Haram nicht eine Gefährdung des Kulturgutes an sich bedeutet.

    Sehe ich genauso.

    Die Rückgabe der Artefakte steht nur vor dem Problem, dass man nicht weiß, an wen zurückgegeben werden soll: Die postkolonialen Staaten, die es dort heute gibt? Die jeweiligen Stämme, die die Artefakte geschaffen haben?

    Wären die Sachen, die heute in Berlin und anderswo in Europa sind, an ihrem Ursprungsort geblieben, wären sie längst vernichtet, durch Bürgerkriege, islamischen Vandalismus oder Raub, der sie dann nur dem Schwanzvergleich von Sammlern, aber nicht der Öffentlichkeit erschließen würde.

    Wenn legitimerweise die Rückgabe gefordert wird, sehe ich keinen Grund, die Sachen nicht herauszugeben.

    Huch, da habe ich ja einen schönen Shitstorm losgetreten! :schockiert:

    Nein. Ich bin sicher, dass es irgendwann weiter geht, natürlich nicht so schnell wie eben skizziert, aber wahrscheinlich erlebe ich noch, dass die modernen Anbauten ernsthaft in Frage gestellt werden.

    Schon während der Bauzeit wurde das Schloss zum Selbstläufer. Noch während der Bauzeit kamen mehrere schon erwähnte Teile zur Reko hinzu.

    Jetzt ist es fertig, und es wird bereits laut über die Gigantentreppe geflüstert.

    Es war eben kein Ankämpfen gegen große Widerstände, nachdem die Fassade mit den bedruckten Folien erst mal aufgestellt war. Danach brauchte es nur noch Beharrlichkeit. Die Fassade PLUS mehrere Zusätze wie die Kuppel als prominentestes Beispiel sind verwirklicht worden! Klar, natürlich gegen "große Widerstände", die aber alle aus der Politik kamen, von der kaum ins Gewicht fallenden Minderheit derer, die glauben, als Gewählte die Entwicklung im Griff zu haben.

    So funktioniert Geschichte: Der eine glaubt, jetzt wäre der Endzustand erreicht und will ihn verteidigen, der andere sieht nur einen Übergang. Und vorbei an beiden vorbei vollzieht sich - unbewusst - der Wandel der Paradigmen, die die Debatten über Rekos und viele andere, noch wichtigere Themen beherrschen.

    Ein rein technisches Argument wird bald die Frage nach Rekonstruktionen überlagern: Was wird, wenn sich der Beton mal als solcher geoutet hat? Wenn das Unvermeidliche, aber stets gern Verdrängte feststeht: Wenn der Beton mit Moos und Algen bewachsen ist und gereinigt werden muss und man dabei feststellt, dass er zu bröckeln beginnt.

    Beton ist immer ephemer.

    Er hat - anders als das römische opus caementitium - eine begrenzte Lebensdauer. Sandstein verfärbt sich, aber Beton mit Eisen drin geht unweigerlich kaputt, wenn er der Witterung ausgesetzt ist, und zwar innerhalb einer menschlichen Lebenszeit. Dann stellt sich die Frage, was man statt dessen hinstellen will.

    Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Bauphase kann man schon mal planen, wie es weitergeht:

    Hier ist für die Ostseite - quick and dirty - eine simple Montage aus Google Maps und einem Plan des Erdgeschosses, maßstabsgerecht übereinander gelegt:

    Die Schlossapotheke hätte Platz, wenn man dafür 5 Bäume umpflanzt, von den jetzt dort stehenden 13. Es wäre zu überlegen, die Apotheke mit den ursprünglichen drei Giebeln zu rekonstruieren. Das hätte zur Folge, dass "Unter den Linden" im Bereich des Lustgartens verkehrsberuhigt wird (oder ganz für KFZ gesperrt) und unmittelbar vor der Schlossapotheke endet. Die Liebknecht Kaiser-Wilhelm Brücke würde dann eine Fußgängerbrücke zur Museumsinsel.

    Die Erasmuskapelle könnte nach der Entsorgung des Betons direkt wieder aufgebaut werden.

    Der Schlossgarten samt Brummen, Wettersäule usw. würde bis den Bereich der schiefen Ebene ragen, die vollständig zu entfernen wäre.

    Alles was sonst östlich anzubauen wäre, würde auch nicht weiter nach Osten reichen: Die große Treppe im Norden /Nordosten könnte erhalten bleiben.

    Einen barrierefreien Zugang zum Spreeufer kann man mit einem Aufzug für Rollstuhlfahrer realisieren, an dieser Treppe sowie im Bereich der Rathausbrücke Kurfürstenbrücke. Letztere wurde sowieso komplett falsch gebaut. Bei einer Korrektur wäre Platz für das Denkmal des Großen Kurfürsten am ursprünglichen Standort vorzusehen.

    Spätere Bauabschnitte (Querbau, Weißer Saal, Schlosskapelle in der Kuppel, usw...) könnten je nach Kassenlage später angefügt werden.


    Ja super Idee [das mit dem Brunnen aus dem 19. Jh.]. Es müsste sich in Berlin doch irgendwo so ein Brunnen finden lassen. Man könnte ja auch mal ermitteln, ob früher bereits ein Brunnen am Schlossplatz stand und schauen ob von diesem noch Teile existieren.

    Das sehe ich ganz anders: Wenn da ein Brunnen hingestellt wird, der aus alter Zeit kommt, dort aber nicht hingehört und nur als Zierde verpflanzt worden ist, käme ich mir getäuscht vor.

    Denn wer ein offensichtlich altes Bauwerk im Umfeld der Rekonstruktion sieht, denkt sofort, das wäre ein Teil, das schon immer dazu gehörte.

    Da ist die unbeholfene Gestaltung der modernen Ergänzungen ehrlicher. Die Ostfassade, die Steinwüste im Süden, der vollgebaute Eosanderhof, sie alle sagen dem Betrachter: "Ich bin nur ein Platzhalter und warte auf den Abriss, bis am Schloss weitergebaut wird."

    Aus der Nähe betrachtet ist die Ufergestaltung gar nicht mal so schlecht. Man darf dort nur nicht nach oben sehen, wo die Ostblockfassade steht.

    Mit der originalen Renaissance-Fassade wäre dieser Teil des Schlossumfelds ein Hingucker, ein Höhepunkt des gesamten Baues.

    Nochwas zum Rasen im Lustgarten, der kurz zuvor schon bedauert wurde: Das ist eine typische Berliner Grünfläche, ein Niemandsland. Nur noch geeignet zum Pissen, Poppen, Pennen.

    Bevor sich Berlin um seine Grünflächen kümmert, friert die Hölle ein.

    Wenn jemand künftig für diese Flächen zuständig sein soll, dann nicht Berlin!

    Vielleicht der Bundespräsident persönlich, als Nachfolger der Könige und Kaiser. Das hätte eine gewisse Logik: Wer sich dort aufhält, ist beim Staatsoberhaupt zu Gast und wenn der Zutritt geregelt und begrenzt wird, hat es Sinn, da etwas Arbeit reinzustecken, weil sie nicht sofort wieder zertrampelt wird.

    Ja, das sind Artefakte, die durch stellenweise Überbelichtung entstehen.

    Vor ein paar Wochen gab es das schon mal. Da war innerhalb weniger Minuten an einem Sonntag der Fleck da und sah aus wie eilig hingeschmiert. Abends war er wieder weg.

    Hallo Herr Herrmann,

    vor ein paar Wochen hatte ich eine Mail an Argosguard geschickt und bekam kürzlich eine Antwort von Herrn Eschenburg, Vorstand für Kommunikation und Programm der Stiftung Garnisonkirche Potsdam.

    Demnach ist die Aufstellung einer zweiten Webcam auf dem Dach des Hotel Mercure geplant, und zwar ab 1. Juli. Von dort müsste man das Baugeschehen wesentlich besser verfolgen können.

    Hallo Bentele,

    die Ablehnung der Kaiserkrone erscheint aus heutiger Sicht mehr als fragwürdig, wenn man Preußen und FW IV isoliert betrachtet. Ob der Kaisertitel für ihn einen Machtzuwachs bedeutet hätte, ist eher unwahrscheinlich, denn das wäre mit der Annahme einer deutschen Verfassung und eines deutschen Parlamentes verbunden.

    Die "Krone aus der Gosse" hat er nicht annehmen wollen, weil für ihn ein Kaisertitel nur "von Gottes Gnaden" in Frage kam. In diesem Stil hat sich Wilhelm Zwo noch Anfang des 20. Jh. geäußert, als so etwas inzwischen völlig veraltet war.

    Mit der Annahme des Kaisertitels 1848 hätte sich FW IV bei seinen Fürstenkollegen unmöglich gemacht. Das sähe heute etwa so aus, als würde ein Staatschef in Europa, ein Bundeskanzler oder ein französischer Präsident, sich an die Spitze eines anarchistischen Umsturzes setzen und mit dieser Legitimation die Herrschaft über ganz Europa beanspruchen.

    [...] Die ‚Kritiker‘ sind an sachlichen Debatten nicht interessiert, weil Emotionen (vor allem Hass, in diesem Fall auf die eigene Identität) die Triebfeder ihrer ‚Kritik‘ sind. [...]

    Hallo East_Clintwood,

    auf die eigene Identität? Eher auf diejenigen, die eine Identität haben, denn sie haben keine und spielen sich daher als Richter auf, denn ihre Identitätslosigkeit verwechseln sie mit Objektivität. Daher kommt auch das unerträglich autoritär-arrogante Gehabe, das diese "Kritiker" herauskehren.

    Wenn man sich nur mal die beiden jüngsten Ereignisse am Schloss (die Spatenstecherei mit den paar gedungenen Fotografen und die Kuppelkrönung, die spontanen Beifall der Zuschauer auslöste) ansieht, weiß man, dass sie stets in der Defensive stecken, denn eine demokratische Debatte würde sie endgültig wegfegen.