Beiträge von Hildi

    Tschja liebe Leute, das märchenhafte und als schönste Stadt bezeichnete Hildesheim gibt es als Ganzes nicht mehr. Der 6-Minuten-Plan von Churchill war sehr gut vorbereitet und sollte ausschliesslich die historische Altstadt treffen. Eine wehrlose und strategisch/militärisch bedeutungslose (mittelalterliche) Stadt musste kurz vor Ende des WKs noch dran glauben. Alt-Hildesheim in der heutigen Zeit, das könnte man nicht mit Worten beschreiben.
    Aber dennoch kann man sehr vieles entdecken, da der Stadtkern sehr gross ist. Und den Rundgang mache ich ja auch extra für unser Forum, damit man direkt zu den Sehenswürdigkeiten kommt.:zwinkern:

    Zitat von "Wissen.de"

    Versteht mich nicht falsch, ich bin für die Reko des Zuckerhutes, aber wenn man diese Bilder sieht, kann es so nicht bleiben. Ich hoffe, dass es auch die Verantwortlichen sehen und dass zumindest das Pfeilerhaus eine angemessene Fassade erhält und dass man vielleicht nach und nach den Andreasplatz nach den Vorbild des Hauptmarktes umbaut.


    Ganz meine Meinung, Wissen. 8) Nach dem Zuckerhut muss es einfach weiter gehen, dieser Meinung sind auch sehr viele Hildesheimer.

    Zitat von "Wiekmann"

    Es sieht dort so aus, als seien die Gefachungen mit Holzbrettern ausgefüllt. Stimmt es, dass dies nur eine vorübergehende Maßnahme ist, um Verziehungen im Ständerwerk abzuwarten, und diese Bretter später durch eine Ausmauerung ersetzt werden? Wer weiß darüber etwas?


    Soweit ich von der Presse mitbekommen habe, werden die noch verputzt. Mehr weiß ich auch nicht darüber bescheid und von der örtlichen Presse/Rundfunk hört man auch nicht grad viel…
    Leider war der Zuckerhut so was von schnell wieder „eingehüllt“, so das ich es nicht mehr geschafft habe (ich vermute dass man es extra für die zwei Tage Automeile in der Innenstadt freigelegt hatte).

    Das Fachwerkhaus am Bildrand wäre dann das weiße Giebelhaus

    Hier sind die Details ein wenig besser erkennbar:

    Heimdall und Wissen
    Das weiße Haus mit dem Dreiecksgiebel könnte tatsächlich stehen bleiben, dort stand vorher ein Fachwerkhaus. Links davon auf Bild 1, das gelbe Haus, könnte durch das Eckhaus Andreasplatz/Eckemeckerstraße ersetzt werden, das durch die prächtigen Füllbretter und Schnitzereien auffiel. Rechts von dem weißen Giebelhaus stand das ehem. Trinitatisspital, das sich bis zum Durchgang (auf Bild 1) erstreckte. Das Gebäude wurde erstmals im Jahre 1270 erwähnt und später neu gegründet.

    Der Andreasplatz hat zwei Gesichter könnte man sagen:
    Der nördliche Bereich wird durch die 50er-Steinborn-Bauten geprägt, die wie aus einem Guss wirken.

    Bild vom letzten Winter: Die 50er können niemals die einmaligen historischen Vorgänger ersetzen.

    Die Südseite sieht wiederum ganz anders aus:

    Bild vom letzten Herbst
    Sitzbänke umgeben von Bäumen und einem Springbrunnen mit Denkmal laden eher zum Verweilen ein als an der Nordseite des Platzes. Dort gibt es zwar auch ein Cafe/Restaurant mit Außenbestuhlung und direkt an der Andreaskirche Sitzbänke, es fehlt halt einfach das Ambiente, das eigentlich relativ leicht realisierbar wäre. Der Andreasplatz wurde ganz einfach vernachlässigt, da ja die Gute Stube nur wenige Fußschritte weiter weg liegt und man lieber dort seinen Kaffee trinkt. Mit dem Zuckerhut am Andreasplatz erhofft man sich wohl eine Kehrtwende.

    Der gesamte Platz wird aber durch die Andreaskirche bestimmt:
    Vom Zuckerhut aus geht’s für die meisten Besucher einige Schritte quer über den Platz um den Turm zu besteigen und/oder danach an der Alten Münze in Richtung Domplatz. In die 50er-Ecke schaut fast keiner hin oder man hält sich dort erst gar nicht auf. Die wenigsten dürften genau wissen, dass dort vorher einmalige Bauten standen.

    Zitat von "Wissen.de"

    Ich habe den Verdacht, dass der Zuckerhut am Ende wie ein Fremdkörper in der bestehenden Umgebung wirken wird. Daher muss spätestens jetzt jedem klar werden, dass zumindest das Pfeilerhaus eine vorgeblendete Fassade braucht


    Und genau DAS hat die lokale Presse bereits im April gemeldet, allerdings als Gerücht, das in der Luft liegen soll oder so ähnlich. Diese Variante wäre in der Tat das Beste, damit der Zuckerhut auch seine Wirkung entfalten kann. 8)

    Ansonsten macht man sich schon Gedanken in Hildesheim, wie man den Andreasplatz wieder beleben kann. So gab es schon im letzten Jahr eine Art Wettbewerb, die fertigen Entwürfe wurden mal in der Zeitung gezeigt: So soll mehr Grün auf den Platz, die Fassaden sollen mit bräunlichen Tönen angestrichen werden, Sitzgelegenheiten und dann noch das Cafe mit Außenterrasse vom Zuckerhut. Aber viel hat man davon nicht mehr gehört...
    Die Fraktionsvorsitzenden der beiden grossen Parteien im Stadtrat, die auch dort das Sagen haben, hatten Anfang letzten Jahres in der Zeitung erwähnt, das sie sich eine Umgestaltung wünschen, wo sich die umgebenden Fassaden dem Zuckerhut -also Fachwerk- anpassen. Das wäre natürlich sehr wünschenswert und würde dem Platz ein harmonisches Gesicht verleihen.

    Ich hatte ja auch schon Anfang letzten Jahres hier im Forum geschrieben, dass diese Fotomontagen vom Stadtplanungsamt mehr als fraglich sind und die Realität anders aussehen wird. Die Leute, mit denen ich vor dem Zuckerhut ins Gespräch kam, waren einfach begeistert und haben sogar den Abriss der Steinborn-Bauten („DIE sollte man auch noch alle abreissen“) gefordert. Würde es eine Umfrage geben, ob man den Platz wieder historisch umgestalten soll, würde mit Sicherheit eine Mehrheit dafür sein.

    Im letzten Jahr haben sich die führenden Parteien im Stadtrat für einen weiteren Umbau des Andreasplatzes ausgesprochen, das konnte man in der lokalen Presse nachlesen. Der Umgestülpte Zuckerhut wird als „Initialzündung“ angesehen. Auch in der Bevölkerung gibt es Zuspruch für eine weitere historische Umgestaltung des Platzes. Die Stadt hat öfters in der Presse darauf hingewiesen, dass nach dem Domplatz der Andreasplatz -historisch gesehen- der zweitwichtigste sei. Bleibt zu hoffen, dass die Politik dementsprechend Entscheidungen trifft.
    Weitere Ansichten vom Andreasplatz:

    Blick zum Andreasplatz mit Pfeilerhaus und Zuckerhut

    Koloriertes Diapositiv von Franz Heinrich Bödeker um 1900 mit Gildehäusern aus dem 15. Jahrhundert

    Alte Postkarte um 1900

    Aquarell von Richard Heyer zwischen 1892 bis 1897

    Es gab aber auch sehr viele andere einzigartige Fachwerkbauten in der historischen Altstadt wie z.B. das Altdeutsche Haus aus der Renaissance (einige Hundert Meter weiter östlich vom Zuckerhut)

    Hallo Isidor. Die Hildesheimer Altstadtgilde e.V. definiert sich als „Gesellschaft für den Erhalt und den Wideraufbau historischer Bau- und Kunstwerke in Hildesheim“. Vorstand und Geschäftsführung setzen sich aus rund fünfzehn Personen zusammen, die Mitgliederzahl dürfte bei über vier Hundert liegen. Mitglied kann jeder werden, ansonsten werden für Projekte Spenden gesammelt.

    Die gezeigten Frühlingsbilder aus dem Zuckerhut-Strang, die hierher verschoben wurden, sind eher dafür gedacht die Zeit etwas zu überbrücken, da die Arbeiten am Andreasplatz etwas langsamer voran gehen. Ausführliche Landschaftsbilder von Hildesheim kommen noch. Sobald es draussen wärmer wird und ich auch mehr Zeit habe, wird parallel zum Rundgang eine zweite Galerie starten, wo ich die Stadt zeigen werde. Gründerzeitviertel, Neubaugebiete, wiederaufgebaute Innenstadtbereiche, mittelalterliche Burg- und Klosteranlagen aus dem gesamten Stadtgebiet sowie ein weiteres Altstadt-Viertel außerhalb des Stadtkerns und einzigartige Landschaftsbilder mit zahlreichen Naherholungsgebieten (mit hist. Bauten) werden noch folgen.
    In dieser Woche wird es zudem eine Fortführung des Rundgangs geben!

    Zitat von "Pilaster"

    Auch von mir vielen Dank fuer den Fruehlingsgruss, Hildi!

    Brandmauer: Sicherlich wird Hildi seinen Altstadtrundgang fortsetzen. :D


    So ist es. :zwinkern:

    Die Arbeiten am Umgestülpten Zuckerhut gehen derzeit etwas langsamer voran. Mit Frühlingsimpressionen aus Hildesheim geht es hier erst einmal weiter, die ich im April gemacht habe :zwinkern::

    Blütenpracht am Stadtarchiv…

    Am südlichen Altstadtwall (Kehrwiederwall)

    Und einige Meter rechts befindet sich der Ernst-Ehrlicher-Stadtpark mit Wassergefüllten Gräben, Teichen und auf dem Bild das ehemalige Kutscherhaus

    Ausblick vom Mariendom…

    Blütenpracht auch an Bernwards Domburgmauer…

    Kanufahrten an der Großen Venedig…

    Parkanlage nur 200m östlich vom HBF gelegen…

    Theaterviertel mit Altbauvillen (rund 500m östlich vom Rathaus gelegen)

    Der kleine Museumspark am Altbau vom Pelizaeus-Museum

    Und nur ein paar Meter links vom letzten Standpunkt: Der Nebenfluss der Innerste…

    Der Galgenberg ist in rund 10 Gehminuten östlich von der Innenstadt erreichbar und bietet Naherholung und Natur pur…

    Am Langelinienwall (südwestlicher Altstadtwall)

    Und die Kamera vom gleichen Standpunkt nach links gedreht: Blick zum Dom

    Wie der Zuckerhut letztendlich aussehen wird weiß ich auch nicht. Die originalgetreue Fachwerkkonstruktion steht. Besonders spannend dürften die alten Fenster sein, die sich nach außen öffnen lassen und in Kürze eingebaut werden.
    Der Laden im Erdgeschoss vom historischen Zuckerhut hatte aber auch grosse Glasflächen sowohl zum Hohen Weg als auch zum Andreasplatz hin. Aber warten wir erst einmal ab, das Erdgeschoss ist doch ohnehin sehr klein- die überkragenden Geschosse darüber werden den Bau bestimmen. Die Stadt hatte zudem von Anfang an zur Bedingung gemacht, dass der Blick zum Andreasplatz und zur Andreaskirche weiterhin vom Hohen Weg aus gewährleistet ist.

    Aber eine sehr schöne Nachricht habe ich auch noch zu vermelden :zwinkern: :
    Die Altstadtgilde plant die Rekonstruktion vom Kehrwieder-Denkmal bzw. Hildesia-Denkmal, meldeten die Hildesheimer Wochenendzeitungen. Die Finanzierung wird von der Altstadtgilde komplett übernommen. Zudem sucht die Altstadtgilde nach der Fertigstellung des Zuckerhuts nach neuen Projekten des Wiederaufbaus.

    Hier noch ein altes Bild vom Hildesia-Denkmal:

    Zitat von "Wiekmann"

    Mir geht es aber eher um seine äußere Erscheinung und seinen Beitrag zum Stadtbild: Eine der Hauptattraktionen der Hildesheimer Stadtsilhouette vor 1945 soll der damals vergoldete Vierungsturm gewesen sein, und ich frage mich natürlich, ob man die Gelegenheit nicht nutzen sollte, diese Vergoldung wieder herzustellen.

    Zum Kern der Frage meinte er schließlich: „Ob am Ende dabei auch die Vergoldung der Vierungskuppel noch zu erreichen sein wird, können wir heute, in Anbetracht der ohnehin schon sehr hohen Kosten, nicht sicher abschätzen. Wünschenswert wäre es, aber im Finanzierungsplan vorgesehen ist es zurzeit nicht.“

    Natürlich hatte ich das Kostenargument erwartet, allerdings ist ja die Vergoldung der Kuppel aus seiner Sicht immerhin „wünschenswert“.


    Das wäre natürlich ideal. Allerdings sind selbst die Kosten für die grosse Domsanierung gar nicht zu 100% gedeckt – das Bistum ist weiterhin auf zahlreiche Spenden angewiesen. Parallel dazu müsste man eine weitere Spendenaktion ins Leben rufen.
    Für genau so wichtig halte ich die Reko von der Domschenke – das sollte dem Bistum auch am Herzen liegen, denn die Domschenke(1571) galt mit einer anderen Schenke zusammen als die bekannteste und beliebteste in Norddeutschland.

    Zitat von "Wiekmann"

    ich bin schon länger nicht mehr drin gewesen und habe die Entwicklung da nicht so verfolgt. Anfangs gab es aber wohl viel Fluktuation bei den Geschäften im Erdgeschoss, kaum etwas konnte sich da längere Zeit halten


    Richtig, es gab schon so einiges an Fluktuationen, aber mittlerweile ist im Erdgeschoss alles vermietet. Zudem ist der kleine Busterminal für die Touristik-Busse auch ideal gelegen an zentraler Stelle, da es bis zum Marktplatz nur wenige Schritte sind (es gibt sonst in der Nähe keinen gleichwertigen Platz dafür). Auch die Tiefgarage mit rund 500 Parkplätzen an zentraler Innenstadtlage ist nicht zu vernachlässigen.

    Zitat von "Matti"

    Meinst du das ernst? Die Ratsbauhofpassage ist eine gestalterische und städtebauliche Nullnummer. Und stark frequentiert ist sie nicht und auch noch nie gewesen. Langweilige billig Optik Innen und Außen.


    Von einem wunderschönen Schmuckstück ist doch nun überhaupt nicht die Rede. Mir persönlich gefällt der Ratsbauhof halt deutlich besser als die meisten üblichen Glas-Stahl-Kisten. Und natürlich ist die Passage deutlich stärker frequentiert als früher, insbesondere abends, das kann man doch nun nicht einfach ignorieren (natürlich kein Vergleich zu den Hauptgeschäftsstraßen). Zudem ist die Passage sehr gepflegt und macht einen edlen Eindruck von innen. Wie schon vorher erwähnt werde ich mal demnächst einige Fotos machen, dann kann sich jeder gerne im Forum dazu äußern. :zwinkern: