Beiträge von braungardt

    Das These von Frau Floetemeyer, daß der Denkmalschutz an Dogmen kranken würde, findet immer mal wieder die Zustimmung derer, die in der Denkmalpflege in erster Linie die Rolle eines Goldesels sehen. Es ist eine der zwei Thesen, die in den 80er Jahren dem Denkmalschutz den Garaus gemacht haben. Die andere These war als quasi offizielle Lehrmeinung an der Stuttgarter Architekturschule, vor allem unter Prof. Kammerer, gleich verhängnisvoll, nämlich daß es sich bei Baudenkmälern generell um altes Zeug handele, das schleunigst entsorgt gehört. Beide Thesen haben dazu geführt, daß in den 90er Jahren in Baden-Württemberg der Handlungsspielraum der Denkmalschutz-Behörden in einer Weise beschnitten wurde, daß die dadurch entstehenden Lücken noch nicht jetzt, aber unzweifelhaft in ein paar Jahren als die Phase eines massiven Abganges von denkmalwürdiger Substanz erkannt werden kann. Was hat das mit dem Neustadtbrunnen zu tun? Die in der Denkmalpflege tätigen Fachleute kennen die Förderbedingungen. Vielleicht sind falsche Erwartungen geweckt worden? Besser ist in strittigen Fällen eine frühzeitige Abstimmung der Maßnahmen. Denn das, und nicht das Geldverteilen ist die Hauptaufgabe des Denkmalschutzreferats: kompetente Beratung und wissenschaftlicher Beistand.