Beiträge von findorffer

    Also, vorweg schon mal: Entschuldigung, ich muss nämlich aus der Reihe tanzen: Die Ziegelsteine gefallen mir sehr gut, weil sie mich an eine historische Architektursprache erinnern und zwar im Hamburger/Schleswig-Holsteiner-Raum vorkommend, vielleicht auch noch in den skandinavischen Ländern. Die Bogenfenster unten sind auch gelungen, sie erzeugen ebenfalls historisches Flair. Was mir überhaupt nicht gefällt, und da zeigen die Hamburger Architekten, wessen modernes Kind sie sind, das ist das oberste Würfel-Stockwerk. Da wäre ein Mansardendach passender gewesen.

    Villa Waldwiese

    Nicht nur einmal habe ich den Namen des nordbremischen Lord Voldemort erwähnt und bedauert, wie er den Bremer Norden mit seinen ausdruckslosen, modernen Gebäuden überzieht (hier im Strang sind die entsprechenden Bilder eingestellt). Da interessiert man sich dann dafür, wie der, dessen Name ruhig genannt werden darf, selber wohnt. Hier einige Bilder aus St. Magnus:

    Giebel, Nahaufname:

    Die schlecht einsehbare Vorderseite hat zwei Giebel:

    Man fragt sich angesichts dieser Bilder: wie kann jemand in einem Gebäude wohnen, das die Schönheiten eines Baustils zeigt, von dem an den vielen Bauprojekten, die dieser Makler/Investor im Bremer Norden realisiert, nichts, aber rein gar nichts hängen geblieben ist.

    Und so muss ich wieder mal das Bonmot von den Architekten bemühen, die selber in Jugendstil- und Gründerzeitvillen wohnen, aber selbst die Hässlichkeiten der Moderne in die Städte bringen (und das nicht mal als Widerspruch empfinden). Zu den Architekten können wir natürlich auch, wie in diesem Fall, die Gruppe der Investoren und Immobilienmakler dazuzählen.

    Warum das so ist, könnte jetzt eine spannende Diskussion innerhalb des Forums werden. Also Mitleidende, ich bin wirklich gespannt auf eure Beiträge und hoffe, dass wir hier diesen angedeuteten Widerspruch irgendwie aufklären können.

    Die Villa Schwachhauser Heerstraße 266 ist eines der wenigen großbürgerlichen Gebäude im Stil des Historismus, das noch erhalten geblieben ist. Der Preis ist, zumindest äußerlich, ein Stilbruch, was funktionale Anbauten angeht und insbesondere das, was früher mal als Garten bezeichnet worden ist. Letzteren gibt es nicht mehr, das ist nur noch Parkfläche. Es sieht so heruntergekommen und stilbrüchig aus. dass ich erst gar keine Fotos davon gemacht habe. Sehr beeindruckend ist die große Außentreppe, die zum Eingangsportal führt und uns noch dieses großbürgerliche Flair der Kaufmannsschaft vermittelt, das vor 120 Jahren in Schwachhausen gang und gebe war (Wenngleich ich nicht weiß, wer diese Villa früher genutzt hat). Heute befindet sich in dem Gebäude der Landesverband für Gehörlose, für Blinde und andere soziale Einrichtungen. Denen fehlt, wie ich annehme, das Geld für eine ansprechende Gestaltung des Gartens. Und irgendwo müssen ja auch die Autos bleiben.

    Im Vordergrund der von mir schon beklagte fehlende Garten zwecks Parkplatzschaffung.

    Und hier nun noch die "passenden" Anbauten

    Heinzer, jetzt habe ich dir kürzlich den nachfolgenden Artikel aus der Nordseezeitung zugeschickt. N a c h d e m ich auf Senden gedrückt hatte, schoss in mir der Gedanke hoch: "Hatte er das nicht schon mal von mir vor einigen Monaten bekommen"?

    Nun denn! Ich dachte mir, besser noch, den Artikel in Stadtbild einstellen, nicht nur die auswärtigen Freunde des Goethe-Quartiers könnten sich für diesbezüglich positive Nachrichten interessieren (Ich gehe jetzt mal davon aus, dass dieser Artikel nicht schon im Forum existiert):

    Erhaltungsgebiet Goethequartier

    Dienstag, 17. September 2019

    Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bremerhaven hat im März 2019 den Aufstellungsbeschluss für die Erhaltungssatzung für das „Goethequartier einschließlich der Hafenstraße in Bremerhaven-Lehe“ gefasst.

    Dadurch wird das Gebiet bei zukünftigen Bauvorhaben vor ungewollten nachteiligen Veränderungen geschützt, um so der Zerstörung des ortsbildprägenden Charakters entgegenzuwirken. Ziel ist es, die städtebauliche Eigenart des Gebietes mit seinen Hausfassaden, die im Zeitraum zwischen 1890 und 1945 entstanden sind, zu schützen.

    Deshalb ist im Erhaltungsgebiet von Hauseigentümerinnen und -eigentümern zukünftig zu beachten, dass sie bei geplanten Veränderungen an der „äußeren Hülle“, beispielsweise an der Fassade oder dem Dach, dem Einbau von Fenstern, einem Bau, Abriss oder einer Nutzungsänderung ihres Gebäudes, vorab eine Genehmigung beim Bauordnungsamt einholen müssen. Dies betrifft auch Baumaßnahmen, die ansonsten gemäß den Bestimmungen der Bremischen Landesbauordnung verfahrensfrei wären.

    Weitere Informationen finden Sie auf unserem Informationsblatt zur Erhaltungssatzung „Goethequartier einschließlich Hafenstraße“ auf unserer Internetseite Stadtplanungsamt .

    Teil 2

    Lesum

    Am Lesumer Bahnhof entdeckte ich diese wunderschönen Fachwerkvillen im Jugendstil

    In der Hindenburgstraße, eine der Hauptstraßen Lesums, steht diese alte Apotheke. Als ich mich in den 1990er Jahren bei der Initiative Bremer Stadtbild engagierte, geriet unser Sprecher, Carsten Meyer, mit dem damaligen Denkmalschützer - so in meiner Erinnerung - in Streit. Die alte Apotheke, ein schlichter Bau, aber damals schon um die 270 Jahre alt, schien dem Denkmalschützer nicht denkmalwürdig. Schließlich schaffte es Carsten dann doch, den Denkmalschützer zu überzeugen und wir verdanken seinem Engagement den Erhalt dieses Gebäudes, das jetzt schon über 300 Jahre alt sein müsste.

    Daneben ein ansehnlicher Bau

    Etwas weiter dies Minivilla

    Aber so sieht es in der Hindenburgstraße nicht aus. Dem nachfolgend dargestellten Bauten ging eines der hässlichsten Gebäude voraus, das der Sparkasse Bremen gehörte. Es ist zum Glück abgerissen worden, was allerdings nicht zu einer Verbesserung, sondern zu einer Verschlechterung führte. Es zeigt uns, dass die Architekten sich auf der nach oben offenen Hässlichkeitsskala immer noch überbieten können. Wie wär´s mal mit dem Versuch, Schönheit zu gestalten?

    Ein hässliches Gebäude ist verschwunden, dafür sind drei neue gekommen.

    Leuchtenburg

    Im Leuchtenburger Schloss wohnte einst der spätere Ministerpräsident Niedersachsens, Ernst Albrecht. Von dort fuhr er dann zur Schule ins Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße in Bremen-Schwachhausen. Spätereiner Tochter, verbrachte auch seine Tochter einige Jahre im Schloss und spielte vermutlich im schönen Schlosspark Mutter und Kind oder Schneewittchen und die sieben Zwerge. Sieben Kinder bekam sie später. Ihr Name: Ursula von der Leihen.

    Rückseite des Schlosses mit Parklage

    Ein kleiner Blick ins ländliche Leuchtenburg und die Bremer Schweiz

    Ein sonniger Nachmittagsausflug nach Bremen-St. Magnus, Bremen-Schönebeck, Bremen-Lesum und Leuchtenburg

    Teil 1

    Die Lehnhofsiedlung in St. Magnus

    Die reetgedeckten Villen der Lehnhofsiedlung im Landhausstil der 1920er und 1930er Jahre entstand von 1950 - 1951 neben dem Friedehorst Park, zu dem das Gelände einst gehörte. Architekt: Eberhard Gildemeister.

    Schönebecker Wasserschloss

    Idylle pur! Im dörflichen Schönebeck, das trotz mancher Verhunzung seinen ursprünglichen Charakter noch bewahren konnte, liegt, im Tal und umgeben von dem Flüsschen Schönbecker Aue, das Schönebecker Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Es gehört der Stadt Bremen und steht unter Denkmalschutz. Geht man an der Aue weiter flussaufwärts, zeigen sich dem Betrachter neben der Flusslandschaft Wiesen, Weiden und der Wald der Bremer Ökologiestation. Ein wunderbares Stückchen Erde, da kann man auf seinen Urlaub verzichten. Im Schloss befindet sich heute ein Heimatmuseum, dass u. a. an die maritime Vergangenheit Vegesacks - Schönebeck ist ein Ortsteil von Vegesack - erinnert.

    Auf der Wiese sieht man verdeckt ein Modell des "achten Weltwunders", des Leuchtturms "Roter Sand"

    Bizarr

    Neben dem Schloss befindet sich das sogenannte Administratorenhaus von 1780, das Verwalterhaus des Schlosses.

    BWK-Gelände - Teil Zwei

    So Heinzer und Heimdall, Ihr seid mir glatt zuvor gekommen, ich habe nämlich noch mehr Fotos gemacht. Die Foto-Bedingungen waren an diesem Tag nicht sehr gut, der Himmel war eher trübe, ein Sonnentag hätte die Gebäude sicher noch besser herausgestellt. Und Heimdall, Heinzer hat dann Deine Frage glaube ich beantwortet.

    Gut, dann also Teil zwei des aktuellen Gebäude-Zustandes der Bremer Woll-Kämmerei:

    Vermutlich das Maschinenhaus

    Bei diesem Gebäude könnte es sich um die Wäscherei handeln

    Bremen-Blumenthal

    Der Stadtteil liegt ganz im Norden der Hansestadt und besteht neben Blumenthal aus den Ortsteilen Rönnebeck, Farge, Rekum, Bockhorn und Lüssum. Man fährt vom Bremer Zentrum mit dem Auto ca. eine halbe Stunde, die Entfernung beträgt etwa 25 Kilometer, mit der S-Bahn sind es 35 Minuten.

    Die Bremer Wollkämmerei

    Die Bremer Woll-Kämmerei AG (BWH) war als weltweit tätiges Unternehmen in der Wolltextilindustrie wohl neben dem Norddeutschen Lloyd Bremens zweite "Weltfirma". Es war weltweit das größte Unternehmen seiner Art. Der Hauptsitz befand sich in Bremen-Blumenthal. Es gab Niederlassungen bei Istanbul, in Australien und in Neuseeland. Die BWK verarbeitet Rohstoffe wie Schafwolle und Chemiefasern.

    Gegründet wurde das Unternehmen 1883 von Bremer Kaufleuten, dafür stand ein 50 Hektar großes Gelände zur Verfügung, bis zu 5000 Arbeiter waren dort beschäftigt. Mehr als 170 Gebäude gehörten einst zur BWK.

    Ich ging bisher davon aus, dass Standort an der Weser gewählt wurde, weil die Baumwolle von den großen Frachtschiffen direkt angeliefert werden konnte. Aber es gibt hier keine Hafenanlagen, die Baumwolle wurde in den Überseehafen und von dort mit der Bahn nach Blumenthal gebracht. Der eigentliche Grund für die Standortwahl war wohl, dass die giftigen Abwässer in den Fluss geleitet werden konnten. Heute UNMÖGLICH!

    Nach 125 Jahren wurde die Bremer Woll-Kämmerei im Jahre 2009 geschlossen. Heute liegt das ungefähr 30 Hektar große Gelände brach.

    Interessant sind die noch verbliebenen Bauten der BWK, die unter Denkmalschutz stehen und die ich hier den Foristen nahe bringen will. Bei einigen Gebäuden konnte ich die Funktion beschreiben, aber nicht bei allen.

    Ehemalige Kaufmännische Verwaltung der BWK

    Technische Verwaltung von 1913

    Links: Sortiergebäude von 1915

    Seitenansicht Sortiergebäude

    Kammzuglager von 1895

    Das Haus 159 von 1922 als achteckigen hohen Wasserturm plante D. Eugen Fink, Hamburg.

    Weitere Gebäude





    Weitere Bilder aus Oberneuland

    Ein weiteres Wahrzeichen des Stadtteils: Die Oberneulander Kirche.

    Die Oberneulander Landstraße zeigt auschnittweise den großen Baumbestand im ganzen Stadtteil, so sieht es auch auf vielen Grundstücken aus.

    Hoffmanns Park. Leider nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, da in den 1980er Jahren mit etlichen kleineren Blocks bebaut und seitdem Privatgrundstück.


    Die alte Oberneulander Apotheke, ein schlichter, aber schöner Bau

    Bauernhaus plus Zusatzgebäude

    Der Lür Kropp Hof befindet sich im Eigentum der Hansestadt Bremen. Mit meiner Tochter haben wir, als Sie noch klein war, Pferde angesehen, Hühner, Schweine .....ganz nah. Die Ställe befinden sich links vom Haupthaus. Hochzeiten auf der Diele werden auch angeboten. Zum Hof gehört noch ein öffentlicher Park, rechterhand, und eine Bienenstation, die auch Honig verkauft.

    Jetzt noch einige "normale" Bauten.

    Dieses Einfamilienhaus - vermutlich 1920er Jahre, gefällt mir besonders gut.

    Aber die Orgien der 2. Moderne setzen sich natürlich auch in Oberneuland fort. Wiederholung als charakteristisches Stilmittel.

    Bei diesem Gebäude bin ich unsicher. Handelt es sich um eine kleine Villa, 19, Jahrhundert oder um eine Art Torhaus, in dem der Fahrer seine Wohnung hatte. Dabei muss man wissen. 30 Meter weiter eine große, hölzerne Gartenpforte, ca 5 Meter Breite, die evtl. darauf hinweist, dass sich dahinter mal eine Villa befand, vielleicht sogar im gleichen Stil gestaltet. Dort stehen jetzt nur noch Einfamilienhäuser, eine typische Entwicklung in Oberneuland. Seit 40, 50 Jahren. Alles, was nicht bei 3 auf dem Baum ist, wird bebaut.

    Aber vielleicht kann hier jemand Hilfestellung leisten und Aufklärung bieten.

    Nahsicht Giebel

    Nachfolgend noch Eindrücke vom bestehenden, historischen Oberneuland

    Beginnen will ich mit einem Wahrzeichen Oberneulands, der Oberneulander Mühle:

    Die Mühle mit der freien Sicht besteht seit mehr als 100 Jahren. Nun soll das Feld vor der Mühle bebaut werden, nur ein schmaler Streifen soll den Mühlenblick erhalten. Die Oberneulander sind emport.

    Bauernhäuser und Gutshöfe:

    Dieser große Gutshof besteht nicht mehr. Er ist jetzt eine Altenwohnanlage. Die Scheune hinter dem Wohnbereich wurde entsprechend umgewandelt und rechts, nicht im Bild, stehen einige große Klötze mit Altenwohnungen.

    Herrenhäuser und Villen

    Hier ist jetzt eine Schule eingerichtet. Der rückwärtige Park steht der Öffentlichkeit zur Verfügung.

    Rockwinkeler Heerstraße. Noch privat, mitsamt einem rückwärtig gelegenen Park. Diese Herrenhaus mit den großen Säulen im Südstaatenlook wirkt auf dem foto kleiner, als es in Wirklichkeit ist.

    Rockwinkeler Heerstraße. Auch hier wurde im dahinter liegenden Park, der fast zugebaut ist, in mehreren großen Häusern Altenwohnungen errichtet. Vielleicht die einzige Möglichkeit, das Gebäude zu erhalten.

    Ganz versteckt und gerade deshalb Interesse erweckend.......

    Bremerhaven - Neubebauung am Neuen Hafen, Teil 1

    Der zweite Teil meines Osterspaziergangs in Bremerhaven führte mich an den Neuen Hafen. Dort ist viel neu gebaut worden, sozusagen Überseestadt 2.0, was den Hässlichkeitsfaktor angeht.

    Vor nachfolgenden Bildern muss ich die Landratten unter Euch warnen. In Bremerhaven weht meist eine steiiiiiiiiiife Brise, an diesem Tag von Backbord. Da konnte sich ich mich nicht mehr ganz gerade halten, deshalb sind einige der Gebäude etwas schräg geraten.

    Diese kleine, eher bescheidene Villa an der Oberneulander Landstraße 98 steht kurz vor dem Abbruch. Wenn Ihr diesen Text lest, ist die Villa, ich schätze mal ungefähr Baujahr 1880er Jahre, schon Geschichte. Mit einigen Bildern konnte ich noch so kurz vor dem Abriss den Zustand festhalten.

    Seitenansicht

    Rückwärtige Ansicht

    Dekordetail, leider etwas verwackelt

    Vorderer Giebel, kleiner Ausschnitt mit Holzarbeiten

    Oberneuland - ein Stadtteil im Osten Bremens

    Ursprünglich von Holländern kultiviert, wurde der Name Oberneuland 1181 zum ersten Mal erwähnt, Oberneuland galt seit dem 19. Jahrhundert als ein Stadtteil der Reichen. Viele Bremer Kaufleute hatten hier ihre Sommersitze errichtet. Riesige Herrenhäuser mit Südstaatenzuschnitt umgeben von großen privaten Parks prägten den Stadtteil ebenso wie große Gutshöfe und Bauernhäuser. Oberneuland war und ist zum Teil noch heute ein ländlich geprägter Stadtteil. Ungefähr 10 kleinere Parks sind vorhanden und die meisten sind öffentlich zugänglich. Für die Fußballspieler von Werder Bremen war Oberneuland ein bevorzugter Stadtteil. Viel ist von den Villen und Parks nicht mehr übrig. In den letzten Jahrzehnten wurde Oberneuland immer mehr zugebaut - ein Opfer seiner Attraktivität. Aber neben den noch übrig gebliebenen Villen gibt es auch jede Menge "normaler" Wohnhäuser, alte und neue.

    Ein paar architektonische Eindrücke von meinem Ostermontagspaziergang in Bremerhaven:

    Zuerst dieses imposante "ehemalige" Jugenstilgebäude in der Schleusenstraße, das offensichtlich vollständig mit Styropor verkleidet wurde. Ich habe den Klopftest gemacht, es klingt hohl. Gibt es noch Bilder vom vorherigen Zustand?

    In der Reihe sieht es so aus:

    Am Ende der Bürgermeister-Smidt-Straße fand ich dieses beeindruckende Gebäude:

    Goethestraße/Ecke Kistenstraße. Ein wenig erinnerte mich der Zustand dieser beiden Eckhäuser an das frühere Ostberlin kurz nach der Wende. Hoffentlich bleiben die Gebäude erhalten, gibt es schon einen Käufer, der in der Kistenstraße keine Kistenarchitektur hinsetzen will?

    Was ich aus Bremen so nicht kenne, entdecke ich in Bremerhaven am Ende der Goethestraße. Ein riesiges Haus wird wiederhergestellt.

    Kurfürstenallee 155

    Diese Villa im Art déco Stil soll seit 2018 abgerissen werden. Die Bremische Volksbank ist Eigentümerin und plant einen großen Neubau. Falls es noch Aktivisten gibt, die im Kampf um den Erhalt des Medienhauses ihren Akku wieder etwas aufgefüllt haben........Denkmalschutz besteht wohl nicht.

    Seitenansicht Barbarossastraße:

    Die Pläne der Bremischen Volksbank (die schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen):


    Vorderseite:

    Rückseite:

    Seitenansicht:



    Auszüge aus dem Protokoll einer Anwohnerversammlung des Beirats Schwachhausen/Neue Vahr:

    Auf Nachfragen äußern die Referenten:
    • die Stadt Bremen habe das Ziel formuliert, die Stadt im Innern zu verdichten, um eine Bebauung im Außenbereich vermeiden zu können. Gleichzeitig wolle Bremen neuen und günstigen Wohnraum schaffen, dies geschehe im vorliegenden Fall;
    • ein neuer Bebauungsplan müsse erstellt werden, weil der jetzige die beabsichtigte Bebauung nicht zulasse;
    • die heute Abend geäußerten Einwände würden im weiteren Verfahren abgewogen und das Ergebnis in der weiteren Planung berücksichtigt.
    • im späteren Verfahrensschritt der förmlichen Beteiligung der Öffentlichkeit könnten die Anwohner*innen auch ihre Belange einbringen; Einwände müssten dann ebenfalls abgewogen werden. Frau Dr. Mathes ergänzt, dass das Ortsamt die Anwohner*innen erneut informieren werde, wenn dieser Verfahrensschritt anstehe. Die Unterlagen könnten dann auch im Ortsamt eingesehen werden.
    • Im gleichen Verfahrensschritt könnten sich dann auch die sog. Träger öffentlicher Belange äußern. Hierzu zählten bspw. auch das Amt für Straßen und Verkehr, der Beirat und die Feuerwehr;
    • die Bestandsgebäude seien unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht zu sanieren. Mit den Neubauten verfolge die Volksbank keine Gewinnmaximierung;
    • das städtebauliche Leitbild, das die Gartenstadt präge, gelte an dieser Örtlichkeit nicht.

    Die anwesenden Anwohner*innen äußern folgende Anregungen und Bedenken:

    • es sei nicht nachvollziehbar, dass geltendes Baurecht aufgehoben und entsprechend dem Wunsch des Grundstückseigentümers neues geschaffen werden solle. Die Nachbarschaft habe ihre Häuser in Kenntnis des jetzigen Baurechts gekauft;
    • das Vorhaben passe sich nicht in die Bebauung der Umgebung ein, sondern es erwecke den Eindruck, dass „möglichst viel auf möglichst wenig Platz“ gebaut werden solle. Die Gartenstadt sei durch große Grünflächen geprägt, dies werde nicht berücksichtigt. Die hinteren Gebäude mit zwei Voll- und zwei Dachgeschossen wirkten wie ein viergeschossiges Gebäude, das vordere wie ein sechsgeschossiges. Deshalb sollte darüber nachgedacht werden, mit einer Etage weniger auszukommen. Außerdem seien die Abstandsflächen zur bereits vorhandenen Nachbarbebauung zu gering bemessen;


    Ein Artikel aus dem Weser-Kurier von 2018:

    Kaufmannsvilla vor dem Abriss

    Christiane Mester 28.11.2018 0 Kommentare

    Erbaut wurde sie vor vielen Jahrzehnten, seit Anfang der 90er-Jahre ist sie im Besitz der Bremischen Volksbank – nun sind die Tage der Villa an der Kurfürstenallee, Ecke Barbarossastraße offenbar gezählt.


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    Zunächst Wohnhaus, dann Bürogebäude: die Villa an der Kurfürstenallee.

    Zunächst Wohnhaus, dann Bürogebäude: die Villa an der Kurfürstenallee. (STUBBE)

    Auch das benachbarte Bürogebäude, ebenfalls im Besitz des Geldinstituts, soll abgerissen werden.

    Wo derzeit zwei Gebäude stehen, sollen es künftig vier sein. Das Ziel: Vier Gebäude, das höchste von ihnen 18 Meter hoch, verteilt auf die gesamte Fläche mit mehr als 40 Wohnungen. Die Pläne für die neue Bebauung wurden der Öffentlichkeit nun bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt.

    Auf viel Gegenliebe stießen die Ideen bei den Nachbarn allerdings nicht: Was der Architekt, Gerd van Hülst, einen „Lärmriegel“ zur viel befahrenen Kurfürstenallee nannte, wurde aus den Reihen der Zuhörer als „Riesen-Klopper“ bezeichnet. Der Entwurf und die Begründung des neuen Bebauungsplans sollen spätestens im Januar in der Baudeputation diskutiert werden.