Zitat von "saibo"Wenn die Restaurierung bzw. Rekonstruktion der Museumsinsel und des Schlosses abgeschlossen ist, dann wird der Ruf nach der historischen Kuppelvariante lauter und würde bei einer bereits erfolgten Restaurierung der schlichten Kuppelvariante nicht mehr erhört werden(zumindest in den nächsten 40 Jahren). Deshalb sollte man sich auf eine Interimslösung einigen. Und auch Felmy findet die alte Raschdorff-Variante schöner bzw. besser.
dardfy
Wie stehen sie eigentlich dazu? Sie scheinen anscheinend ein Verfechter der schlichten Variante zu sein.
Ich bezweifle, dass die Kuppel das allein entscheidende Kriterium für den städtebaulichen Eindruck ist. Sie war zweifellos schöner als die heutige. Aber sie war das, was man vor 25 Jahren erreichen konnte. Wenn ich mir die Überlegungen zum Schloss ansehe, kann ich mir kaum vorstellen, dass in den nächsten 15 Jahren mehr als ein Park an dieser Stelle steht. Hier gibt es zwar einen Entschluss zur Rekonstruktion, aber das ist doch alles sehr vage - hier fehlt eben auch das Geld. Erst wenn eine städtebaulich befriedigende Lösung gefunden wurde, erst wenn das Umfeld nördlich und südlich des Doms der Bedeutung des Orte auch nur annähernd gestaltet wurde, wenn der Dom eingebunden ist in ein innerstädtisches Wegesystem, wenn er nicht nur von planlos gepflanzen Bäumen und lieblosen Bodendeckern umstanden ist, erst wenn die sich neu formierende Domgemeinde eine gesellschaftliche Position gefunden hat, die sie glaubhaft über dem Vorwurf des Exklusiven und Traditionalistischen stehen lässt, kann man meiner Meinung nach über eine neue alte Kuppel nachdenken. Sie wäre in der momentanen Situation nur eine Äußerlichkeit ohne Symbolkraft, eine sehr schöne zugegebenermaßen.
Für den Wiederaufbau der Denkmalskirche und der Kaiserlichen Unterfahrt gibt es meines Wissens keine konkreten Pläne, und Geld ganz gewiss nicht. Hier würde ich mich einmal an den Dombau-Verein wenden. Aber eins ist sicher. Auch hier muss man den Rekonstruktionsgedanken mit einem Inhalt füllen. Einfach nur eine Hülle aufzubauen, reicht nicht. Hier gilt es, Visionen für die Nutzung zu finden, die über den Wunsch nach der heilen Welt und nach vollständiger Kubatur hinaus geht. Die Domgemeinde will sich sicher nicht als Museum sehen. Wichtig ist hier, die Erinnerung an das willkürlich unter dem Vorwand von Kriegsschäden gesprengte Gebäude wach zu halten. Die Nutzung findet sich, und dann.... Bei der Kaiserlichen Unterfahrt würde ich einfach auf das Schloss warten. Wenn dieses steht, wird man feststellen, dass die optische Straßenverengung fehlt, die erst eine Platzsituation schafft.