Beiträge von vatican cameo

    @Arwed. Glaube auch, dass das Bild von der Orangerie zu diesem Zeitpunkt kein Zufall ist und dass Herr Saal dennoch weiter machen wird. Trotzdem unschöne und unnötige Sache... Wenn es denn so kommen sollte, darf man sich vermutlich auch auf die Orangerie freuen. Nun hat Herr Saal mehrfach angkündigt, dass er sie rekonstruieren würde. Glaube (hoffe!) nicht, dass er da einen Rückzieher macht.

    Genau! Unter Rot-Grün wurde im Bund ja auch der Sozialismus ausgerufen und es herrschte Stillstand.

    Es geht hier ja auch nicht um Rot-Grün, sondern die Linke, mit denen Rot-Grün auf Bundesebene bislang eine Koalition kategorisch ausgeschlossen haben und damit Geistesgegenwart bewiesen haben. Da jedoch Politik tatsächlich nicht deine Forte zu sein scheint, will ich es nun aber dabei belassen.

    hatten allerdings ebenfalls den Wiederaufbau des Neumarktes in historischer Anlehnung geplant, da fehlte das Geld

    Eben dort liegt der Hund ja begraben! Was meinen den alle woher das Geld für die Bauprojekte kommt? Wenn das nun Usus wird, das einzelne Vertreter der Politik aufgrund einer Vermischung von ideologischer Verblendung und Mediengeilheit der Stadt und Investoren mutwillig Schaden zufügen, dann war es das mit Wiederaufbau. Für den unwahrscheinlichen Fall, das Herr Saale sich ebenso wie Herr Kimmerle in dem Forum gelegentlich umschaut, möchte ich mich für meine Mitbürger, die es immer noch nicht begriffen zu haben scheinen, und immernoch die Linke wählen, von Herzen entschuldigen. Ich wünschte mir, es wäre möglich den Herrn Schollbach ( Stadtrat die Linke) auf Schadensersatz zu verklagen. Doch da er, wie die meisten seiner Wählerschaft von Staatsbezügen lebt, würde da wahrscheinlich ohnehin nicht viel dabei rauskommen...

    Der Vergleich hinkt Bilderbuch. Die Linke ist nunmal aus einem Zusammenschluss mit der PDS erfolgt, welche nunmal tatsächlich die Nachfolgepartei der SED ist (war). Doch zur Sache. Ich finde es ist recht ersichtlich, dass das Handeln der OBin ein verzweifelter, aber dennoch lobenswerter, Versuch war genau diesen Mist, der uns mit dem neuen Stadtrat beschert wird, zu vermeiden. Das werden ein paar ganz traurige Jahre für Dresden. Hochwertige Bauprojekte werden aus Prinzip geblockt, da die Suche nach günstigem Wohnraum für die Linke scheinbar alternativlos gegenüber vom Zwinger oder am Neustädter Hafen endet. Mit einem solchen Verhalten gegenüber Investoren kann man sich niveauvolle Projekte immer mehr abschminken. Seien wir mal ehrlich- würdet ihr als Investoren gegen alle städtischen Widerstände investieren wollen?

    Keinesfalls. Es verhält sich mit dem Denkmalschutz wie mit allen anderen Dingen auch: im Übermaß schädlich. Ich bin ein großer Fan des Denkmalschutzes, auch bin ich mit vielen Aspekten der Dresdner Denkmalplege d'accord. Das heißt nicht, das man Einzelentscheidungen nicht anfechten kann, ohne den gesamten Sinn des Denkmalschutzes zu hinterfragen. Dass man dabei, vor allem im Rahmen eines Forums, gelegentlich seinem Ärger Luft macht, dürfte eigentlich kaum überraschen. Wer als Fußballfan eine Schiedsrichterentscheidung kritisiert, muss noch lange nicht deren allgemeine Abschaffung im Sinn führen.

    @ Bilderbuch, der Automatismus besteht keinesfalls, die Möglichkeit diesen Weg einzuschlagen besteht dennoch. Die Frage würde sich gar nicht stellen, wenn nicht alle die mit dem Nutzen dieses Gebäudes in Verbindung stehen ( primär Universität, und Stadt) äußerst gerne einen Abriss durchführen möchten, unter anderem um das Gebäude sinnvoller nutzen zu können. Denn, und das lässt sich nicht von der Hand weisen, der bestehende Aufbau ist aus rein pragmatischen Gesichtspunkten mehr als suboptimal.
    Des Weiteren muss ich meinen Vorwurf gegenüber den "führenden Denkmalschützern der Republik" aufrechterhalten. Nur weil Gelder (gezwungenermaßen) prinzipiell bereit stehen, muss man sie auch nicht zwingend ausgeben. Das ist ein seltsam anmutendes Budgetverständnis. Darüber hinaus ist die Frage ob ein Gebäude unter Schutz steht zu einem gewissen Maß arbiträr. Wenn, wie in diesem Fall so viel Widerstand geleistet wird von Seiten der Denkmalschützer, obwohl der praktische, finanzielle, historische, und ästhetische Sinn einer Sanierung mehr als zweifelhaft ist, ist das für mich primär Wichtigtuerei einer Gruppe von Herren, deren Ego davon abhängt, anderen in die Suppe spucken zu können. Traurig.

    Die "Kehrtwende" kann ich erklären. Es hat sich im Verfahren herausgestellt, dass die Sanierung erheblich teurer wäre als ein vollständiger Abriss und Neubau der Mensa. Hinzu kommt, dass die Bauweise der Mensa nicht besonders funktional ist und dadurch auch langfristig nicht den Nutzen eines Neubaus erreichen kann. Dass das solange gedauert hat, bis das thematisiert wurde, hängt damit zusammen, dass erst später klarwurde, dass man sich in manchen Fällen über den Denkmalschutz hinwegsetzen kann.

    Meiner Meinung nach furchtbar peinlich, sich dem zu widersetzen. Allein schon der unnötig dramatische Name "Weimarer Appell" weist darauf hin, dass die Unterzeichner primär aus Nulpen bestehen, die sich freuen dass sie überhaupt mal wahrgenommen werden. Dabei habe ich noch nicht mal vom ästhetischen Wert diese furchtbaren Kastens gesprochen, der einen in exponierter Position an der Uni begrüßt. Würden diese "Weimarer Knalltüten" Erfolg mit ihrem Widerstand gegen den Abriss bekommen, wäre dies eine Niederlage für die TU im besonderen und die Stadt Dresden im allgemeinen.

    Da ich den Link hier noch nicht gesehen habe, hier das Exposé zum Dr Lahmann Park am Weißen Hirsch, as gerade von der Baywobau saniert/ neu bebaut wird:

    http://www.baywobau.de/pdfFlip/dr-lahmann-park/index.html

    Bin generell sehr zufrieden. Auch wenn es sicher eine Frage des Geschmacks ist, gefällt mir hier nicht nur die sanierte Altbausubstanz, sondern auch der am Herrenbad angebaute Zwillingsturm.

    Eine Übersicht der diversen Bauvorhaben im Park ist hier zu finden:

    http://www.baywobau.de/herrenbad-dr-lahmann-park/

    Das Problem ist die Kurzsichtigkeit der Politik, was die Gestaltung der Innenstadt angeht. Anstatt ständig den erstbesten Investor auf sensible Stellen loszulassen, sollte man lieber länger eine Brache haben und dafür später etwas mit Anspruch und Bezug.
    Aber Bilderbuch hat vollkommen Recht, es gibt keinen Aufschrei, keine Proteste. Meiner Meinung nach sind viele es Leid ständig die Sisyphusproteste gegen Investoren und Politik voranzutreiben, die gemeinsam das Ziel der Zerstörung der städtischen Ästhetik zu verfolgen scheinen. Wobei es mir schleierhaft ist warum man mit solchen Projekten ständig kommt, wenn man doch weiß wie die überwiegende Meinungslage in der Stadt ist.