Beiträge von der_vogtlaender

    @ TrierRekos95

    Du lieber Himmel, ich scheine ja permanent in irgendwelche Fettnäpfchen zu geraten. Die von Ihnen so heftig angefochtene Passage beginnt mit den Worten: "im übrigen erlebe ich in vielen Gesprächen…" Es ist also beileibe kein Totschlagargument, sondern vielmehr einfach eine Zusammenfassung meiner Gespräche mit mehr als 100 Gesprächspartnern im Laufe der Monate: Schüler, Studenten, honorige Personen, Arbeiter, Kunsthistoriker… und da hat sich einfach genau dieses Bild ergeben. Das in diesem Forum zu benennen ist doch sicherlich nichts verwerfliches. Ich fand das im übrigen überaus positiv, denn egal zu welchem Ergebnis der Gesprächspartner kam, er hat sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt. Und das ist gut so. Die breite öffentliche Debatte, die den Wettbewerb begleitet hat, war positiv, denn sie hat dazu beigetragen, dass sich die Plauener wieder stärker mit ihrer Stadt und deren Architektur identifizieren.

    Das Spannungsgefüge zwischen Form und Funktion ist sicherlich so alt wie die Architektur selbst und früher wie heute im Dauerstreit, wer wem zu folgen hat. Sicherlich trägt unsere Hochschullandschaft ein gerütteltes Maß zu dieser Problematik bei: meines Wissens ist an allen deutschen Hochschulen die Architektur immer ein Anhängsel des Bauingenieurwesens. Lediglich an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (Reichenbach) war die Architektur ein völlig eigenständiger Fachbereich, der seinen Schwerpunkt auch im gestalterischen sah. Doch leider wird dieser Fachbereich jetzt auch geschlossen und an [lexicon='Leipzig'][/lexicon] angegliedert. Damit ist das Modell der eigenständigen Architektur als Studiengang in Deutschland wieder vom Tisch.

    Natürlich muss man unter dem Aspekt der Stadtbildgestaltung die Rekonstruktion des Nordwest-Flügels als den einzig richtigen gangbaren Weg sehen. Allerdings wäre mir dann auch etwas seltsam zumute, durch ein Gründerzeitportal hindurch in einem reinen Zweckbau zu treten. Die Tristesse der Lochrasterfassaden setzt sich ja meist im Inneren fort. Zum Wiederaufbau der Fassade hätte dann als mindestes auch die originalgetreue Rekonstruktion des lichtdurchfluteten historischen Treppenaufgangs gehört. Aber all das hätte die Stadtkasse sicherlich deutlich überfordert.

    Im übrigen erlebe ich in vielen Gesprächen, dass die jungen Leute viel unkritischer mit der derzeitigen gläsernen Lösung umgehen. Viele kritisieren den schlimmen Zustand, lehnen aber die Fassadengestaltung als solche nicht rundweg ab. Event-Eigenschaften spielen bei den jungen Leuten eine viel größere Rolle als Stadtbildgestaltung. Der Wunsch nach Wiederaufbau der historischen Fassade wurde vor allem von den älteren Generationen getragen.

    Aber nicht nur das Rathaus ist ein Problem der Plauener Stadtbildgestaltung. Ein spannendes Thema ist auch der Umgang mit den leerstehenden und verfallenden Gebäuden entlang der B 92 (Oelsnitzer Straße und so weiter). Man kann sie nicht einfach wegreißen, weil man dann sofort ein Lärmschutzproblem bekommt. Eigentlich muss man sie wie potemkinsche Dörfer stehen lassen und erhalten. Plauen ist leider nicht München und Frankfurt, wo jeder Quadratmeter Bauland sofort wieder mit neuen Häusern gefüllt wird. Unser innerstädtisches Brachflächenkataster ist schier endlos. Die Alternative wäre wegreißen und neu errichten von Lärmschutzwänden, aber wer will schon 4 km Schutzwand quer durch die Nord-Süd-Achse der Stadt. Sicher wäre eine Umgehungsstraße die richtige Lösung, um die 36.000 Durchgangs-Fahrzeuge pro Tag aus der Stadt zu bringen, aber der Freistaat Sachsen lehnt diese Lösung ab. Im Moment hat keiner eine richtige Idee, wie man mit den über 200 Gebäuden umgehen soll, die entlang der B 92 leerstehen und die keiner mehr braucht. Falls das Thema jedoch wieder den Rahmen des Forums sprengt, dann betrachten Sie diese Frage als nie gestellt.

    @ Heimdall

    Sehen Sie, da haben wir wieder das alte Problem mit den Politikern oder dem selektiven Lesen. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich das möchte, was Sie mir da unterstellen. Und in vielen Gesprächen und Diskussionen erlebe ich immer wieder, dass man nur über die Fassadenlösung spricht. Die Aufgabenstellung des Architekturwettbewerbs war jedoch viel komplexer. Sie begann bei der Barrierefreiheit, umfasste die Verringerung der Kubatur und Büroflächen, musste Vorgaben des Denkmalschutzes beachten usw. Außerdem hatte der Stadtrat gefordert, aus Kostengründen zu prüfen, ob die vorhandene statische Konstruktion erhalten werden kann. In all diesen Aspekten hat der Siegerentwurf große Schwächen. Die Barrierefreiheit soll im öffentlichen Verkehrsraum gelöst werden, der Ratssaal wandert unter das Dach und erhält nicht nur die Anmutung einer Kathedrale sondern auch deren akustische und klimatechnische Probleme. Gleichzeitig entstehen dadurch mehr zusätzliche Büroflächen. Die Schaffung des Lichthofs verursacht eine Verringerung der Deckenhöhe in Bereichen des Stadtarchivs auf 2,20 m usw. Mittlerweile distanzieren sich hinter vorgehaltener Hand schon einzelne Jurymitglieder von der Entscheidung und räumen ein, dass der Siegerentwurf auch hätte ausgeschlossen werden müssen. Als unsere Fraktion das Büro wegen der aufgelisteten Probleme noch einmal einlud, stellte sich heraus, dass sie viele der Kritikpunkte überhaupt nicht "auf dem Schirm hatten". Im Ergebnis korrigierten sie dann ihre Baukostenschätzung von 6 auf 10,7 Millionen €. Und da man ja die vorhandene Statik komplett abbrechen will, kann noch keiner einschätzen, welche zusätzlichen Baukosten drohen, weil der neue Baukörper genau wie der historische auf einer extrem exponierten Stelle errichtet werden soll nämlich auf der Kante der früheren abgebrochenen Stadtmauer. Die Rathausadresse lautet nicht nur zufällig Unterer Graben, denn der Bau stand zum Teil auf dem Bauschutt der Stadtmauer im unteren Graben, der weit über 10 m tief war. Die vorhandene Statik mit ihren zurückgesetzten Stützen vermeidet all diese Probleme.

    Ich will aber gerne Ihre Neugier befriedigen und Ihnen meinen Favoriten nennen. Es war der Entwurf eines Stuttgarter Büros, der mit einem Sonderpreis bedacht wurde. Allerdings - Sie werden es ahnen - war das eine gläserne Fassadenlösung. In der Erfüllung aller Anforderungen erhielt dieser Entwurf die beste Bewertung, er fiel aber dem egomanischen Disput zwischen den besonders honorigen Jurymitgliedern zum Opfer. Schade eigentlich, denn er beinhaltete die wenigsten Risiken, kostenmäßig aus dem Ruder zu laufen. Sie merken allerdings dass die Reduzierung der Diskussion auf die Fassadengestaltung in der Problematik einfach nicht ausreicht, es sei denn, das Forum "Stadtbild" will sich allein darauf im wortwörtlichen Sinne reduzieren. Dann hätte ich mich natürlich völlig falsch in die Diskussion eingebracht und bitte um Nachsicht. Aber an diese Lochraster-Architektur mit ihren Zweck-Gaupen mag ich mich nicht gewöhnen. Und erst recht nicht an einen Entwurf, der als "historisch ... anlehnend, ohne historisierend zu wirken" beschrieben wird, also nichts halbes und nichts ganzes. Und da weiß ich mich mittlerweile einig mit etlichen Plauener Architekten.

    Was Ihre Anmerkungen zur Demographie betrifft: ich bin kein Pessimist sondern positiver Realist. Die sächsische Analyse ist viel zu kurz: die Bertelsmann-Studie reicht 50 Jahre weiter und geht für Plauen von 45.000-50.000 Einwohnern aus. Der demographische Effekt, dass die Jungen weggehen und Ältere nach Plauen zurück kommen, wird sich erst ab 2030 abbilden. Und solange die CDU in Sachsen regiert, bleibt es vermutlich bei der von Herrn Biedenkopf entwickelten "Leuchtturmpolitik", wo vor allem Dresden, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Chemnitz gefördert werden in der Hoffnung, dass sie in das flache Land ausstrahlen. Bis ins Vogtland haben die Strahlen freilich bisher noch nie gereicht.

    @ Himmelsrichtungen

    Es gab meines Wissens sogar Überlegungen für den Wiederaufbau des Rathauses in der historischen Form. (ich war durch Studium und Berufsausbildung in jener Zeit nicht in Plauen und habe vieles nur marginal mitgekommen. Es gab ja noch kein Internet.) Aus Material- und Kostengründen wurden diese Überlegungen aber verworfen, zumal man diesen bürgerlichen Baustil ja nicht wollte. So kam es letztlich zu diesem von tschechischen Architekten entworfenen Stahl-Glas-Bau.

    Im Internet findet man vereinzelt auch noch Fotos von der abstrakt-farblichen Gestaltung des Eingangsbereiches. Im Volksmund wurde spöttisch immer "Eingang zur Geisterbahn" gesagt, die Gestaltung war aber ausgesprochen mutig, weil sie bildnerisch dem sozialistischen Realismus überhaupt nicht entsprach und trotzdem genehmigt wurde. Weil die Kritik im Volk aber nie verstummte, hat man eines Tages die ganze Farbgestaltung mit Sandstein verblendet. Sie ist aber unter der Konstruktion erhalten und da der Künstler noch lebt, könnte sie auch wieder authentisch restauriert werden.

    @ Heimdall

    Manchmal kommt einem halt schon der Frust durch, wenn ein komplexer Zusammenhang von einem "pfiffigen" Journalisten auf einen Halbsatz mit Halbwahrheit komprimiert wird und man dann im Kreuzfeuer der Kritik landet. Normal trage ich das auch mit Fassung, da aber dieses Forum eine andere Qualität hat (das war jetzt ein Lob an die Forumsmitglieder :-)), habe ich mich aus der Deckung gewagt.

    Die Hoffnung, daß Plauen und seine Verwaltung wieder wächst, wird sich nicht erfüllen. Wir haben aufgrund der Kassenlage (Stichwort Landesbank-Pleite) von 1990 bis 2010 über ein Drittel der Verwaltung abgebaut, der Verlust der Kreisfreiheit 2008 erfaßte allein 180 Mitarbeiter. Geplant war das Rathaus tatsächlich für 200.000 Einwohner, aber der erste Weltkrieg beendete schlagartig die Boom-Situation. Natürlich füllte die sozialistische Bürokratie das Haus locker, denn das Credo hieß damals ja "Vollbeschäftigung. Koste es, was es wolle". Zurzeit haben wir große Teile des Rathauses an den Landrat vermietet, aber wenn der Umbau des ehemaligen Tietz-Kaufhauses (es war übrigens der Probebau für das KaDeWe) zum Landratsamt mal fertig ist, ziehen die alle aus. Genau genommen brauchen wir den Bau gar nicht, denn den Ratssaal könnte man auch durch Umbau eines Zwischenflügels woanders unterbringen und dann bleibt nur noch der Eingang - ausgerechnet an der topografisch kritischsten Stelle.

    Plauen wird auch nicht mehr wachsen, sondern weiter schrumpfen. Prognose: 50.000 Einwohner. Zuzüge und Wegzüge halten sich seit Jahren die Waage aber den Sterbeüberschuß von 500/Jahr gleicht nichts aus. Da überwiegend junge Leute wegziehen (nach der oder wegen der Ausbildung) und vor allem ältere zuziehen, wird sich langzeitorientiert die demographische Situation weiter verschärfen.

    Wenn man die historische Fassade wieder erstellen will, muß man auch die Dachlandschaft historisch getreu erstellen, und genau die verursacht die überdimensionierte Kubatur. Und eigentlich gehört dazu auch die historisch korrekte Innenarchitektur, denn die war noch prägnanter als die Fassade, die sich so oder ähnlich bei vielen deutschen Gründerzeit-Rathäusern findet. Und da ist man dann schnell bei 20 Mio. Baukosten und mehr.

    Es gibt aber noch einen besonderen historischen Aspekt, den zu recht der Altbürgermeister angemahnt hat: Der Grundstein zur deutschen Einheit und zu einer neuen Europa-und Friedenspolitik wurde am 7. Oktober 1989 in Plauen gelegt. An diesem Tag war in Plauen die erste Großdemonstration, vor der die Staatsmacht letztlich kapituliert hatte, und damit begann die Wende, die mit der Demonstration der 70.000 in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] zwei Tage später umumkehrbar wurde. Und die Stützmauer des jetzigen Rathauseingangs markiert genau diese Trennlinie zwischen der Staatsmacht und den 15 bis 20 Tausend Demonstranten. (siehe http://www.wendedenkmal.de) Es gibt also einen authentischen Ort für diesen wichtigen Teil der deutschen Geschichte. Der wird jedoch dem Rathausneubau komplett zum Opfer fallen, da die alte Architektur vollständig abgebrochen werden soll. Und das gerade einmal ein viertel Jahrhundert nach dem Ereignis selbst. Historisch gesehen gab es das eigentlich - von Kriegen abgesehen - nur noch einmal zur französischen Revolution 1789, das authentische Orte kurz nach dem Ereignis absichtlich zerstört wurden.


    Und um die Diskussion zu befeuern noch ein paar Gedanken zur jetzigen "gläsernen" Lösung. Zu ihrer Zeit (Anfang der 70er Jahre) war sie für die DDR und den damaligen "sozialistischen" Baustil (siehe Henselmann und andere) geradezu revolutionär. Es gab ja zeitgleich einen Architekturwettbewerb zur Umgestaltung des gesamten Stadtzentrums nach sozialistischen Vorstellungen - gottseidank nie umgesetzt. Natürlich ist die Fassade durch den Verschleiß und die Billig-Ausführung schlichtweg potthässlich, aber wie würden wir diskutieren, wenn uns Daniel Libeskind mit wenigen Änderungen eine aktuelle Glaslösung vorschlüge, die sich nur marginal von der jetzigen unterscheidet? Interessanterweise hat die Landesdenkmalbehörde festgestellt, daß Plauen das einzige deutsche Rathaus hat, das geschickt/harmonisch(?) drei sehr prägnante aber reine Baustile in sich vereint und daher als Ensemble schützenswert ist. Es wäre durchaus lohnenswert und herausfordernd gewesen zu prüfen, ob man nicht einen Weg findet, die jetzige Architektur von ihrer Idee her zu erhalten, aber konsequent alle konzeptionellen und architektonischen Mängel außen und innen zu beseitigen. Also eine Mischung aus Rekonstruktion und Neubau. Abreißen und einfach was Neues hinstellen kann jeder. Ich fand es jedenfalls schade, daß sich keiner der Wettbewerbsteilnehmer dieser spannenden Herausforderung gestellt hat, obwohl die Ausschreibung dies zuließ, weil es der Stadtrat ausdrücklich so wollte. Auch die Bürgermeinung hat sich mehrfach gewandelt: Am Anfang gab es ein breites Voting für den historischen Nachbau, dann hat man mehrheitlich den jetzt vorgesehenen Entwurf als beste Lösung gesehen. Es gab aber auch ein breites Spektrum, die das jetzige Vorhaben als zu teuer kritisieren und zum Ausdruck bringen, daß sie nicht grundsätzlich gegen eine gläserne Lösung sind sondern nur gegen die Qualität der jetzigen Lösung.

    Bezogen auf mich gab es ja zwei Aufreger betreffs des Plauener Rathausneubaus: Einmal meine Einlassung zum "Größenwahn", die Wiederherstellung der historischen Fassade anzustreben, und zum anderen den vermeintlichen Plagiatsvorwurf.


    Zum ersten: Natürlich wäre es schön, man könnte die historische Fassade wieder entstehen lassen. Zwei wesentliche Argumente gilt es aber zu beachten. Erstens: Plauen ist nicht mehr wie 1900 eine der reichsten Städte Europas sondern gezeichnet vom Bombenhagel des 2. Weltkriegs und von 40 Jahren DDR als "nicht zu entwickelndes Grenzgebiet" (Originaljargon SED) - eine Politik, die heute nahtlos von der sächsischen Staatsregierung fortgesetzt wird. Wir können bei allem Willen den historischen Nachbau finanziell nicht stemmen - trotz Fördermittel. Zweitens: Das Rathaus war für 200 000 Einwohner konzipiert. Wir sind aber nurmehr 64 000 Einwohner und brauchen also den Baukörper in dieser Kubatur gar nicht mehr, genau genommen brauchen wir nur einen gescheiten Eingang und den Ratssaal - alles andere nicht. Die notwendige Reduzierung der Kubatur war auch Gegenstand der Ausschreibung und genau genommen war bhss das einzige Büro, das das in dieser Konsequenz umgesetzt hat. Damit sage ich beileibe nicht, daß das mein Favorit war.

    Was die Plagiatsgeschichte betrifft: Das Planungsbüro RKW hatte in Kleve einen Planungsauftrag in unmittelbarer Nähe des Rathauses gewonnen und lt. Ausschreibung war der Rathausentwurf dabei zu berücksichtigen. RKW kannte also den Entwurf. Und da ist es als Architekt eigentlich peinlich, wenn man dann bei einem anderen Objekt "so nah" an diesem fremden Entwurf dran ist. Jeder Architekt versucht doch eigentlich, seinem Entwurf jenen individuellen Touch zu geben, um nahe an der Einmaligkeit zu sein. Sicher ist die derzeitige Lochraster-Fassaden-Architektur nicht sonderlich kreativitätsfördernd, aber ich bleibe dabei: diese gestalterische Nähe ist ein "architektonisches No-Go" Und genau das habe ich gesagt und nicht mehr.

    Ich sage auch ehrlich, daß mich alle drei "Siegerentwürfe" überhaupt nicht überzeugen, weil sie alle mit dem Hauptproblem, der Hanglage (7 % Gefälle), fehlerhaft umgegangen sind und entweder die Barrierefreiheit ignoriert haben oder inakzeptabel in den Verkehrsraum eingegriffen hatten. Mein Vorschlag an den Oberbürgermeister, bei der Abstimmung so zu verfahren wie unsere Altvorderen, die Anfang des 20. Jahrhunderts das Neue Rathaus bauten, fand leider kein Gehör. Damals war der Stadtrat auch mit dem Ergebnis des Architekturwettbewerbs nicht zufrieden. Man hob den Wettbewerb einfach auf und beauftragte die eigenen Planer mit dem Neubau. Wir hätten gut daran getan, es auch so zu machen. Plauen und das Vogtland hat durchaus potente Architekten. Leider fand sich dafür im Stadtrat keine Mehrheit und so bauen wir jetzt eine Lösung, wo Gesamtkosten (11 Mio. plus X) und Qualitätsgewinn in keinem Verhältnis zueinander stehen. Schade.

    Die Einladung nach Plauen sei dennoch gerne wiederholt.

    Ich werde mich wohl nie an den Stil mancher Foren gewöhnen, wo man gnadenlos verrissen wird, weil ein eifriger Journalist einen Gedanken aus einem Redebeitrag aufgreift und ihn dann gekonnt gegen alle Regeln in ein "Zitat" verwandelt. Aber wir können uns gerne in Plauen einmal treffen und uns vor Ort über den Rathausbau und andere Bausünden austauschen. Herzlichst Ihr Rainer Maria Kett