Beiträge von Henry

    Fakt ist das ich nicht CDU wähle bei der Kommunalwahl und auch Fr.Orosz wird von mir nicht zur Bürgermeisterin gewählt.
    Ersteres wird bei mir die Bürgerfraktion und zweiteres wahrscheinlich Dr.Lames von der SPD. Und das als ehemaliger CDU-Wähler. Denke das sagt alles und vor einem Jahr hätte ich das nicht gedacht. Aber die Situationen besonders im Hinblick auf Gewandhaus- und WSB-Problematik haben sich innerhalb dieses Jahres derart entwickelt,dass ich mit der CDU nicht mehr konform gehe.

    Trotz aller Widrigkeiten mit dem Gewandhaus und der Diskussion Rekofassade oder zeitgenössische Lösung: Ist es nicht Luxus das wir überhaupt darüber diskutieren können? Ich wiederhole mich gern: Wer hätte das vor 10 Jahren gedacht?

    Ich glaube Kondor/Wessel ist das momentan weitgehend egal ob mit oder ohne Gewandhaus. Die wollen nur das die Stadt entscheidet und dann bauen die wie entschieden. Und das Kondor/Wessel zum Zug kommt daran zweifel ich nicht. Dafür sind die Verhandlungen zu weit fortgeschritten. Von der Stiftungsidee können wir uns wahrscheinlich leider verabschieden aber ohne Gewandhaus sind 25 Mio weniger zu investieren und da bleibt locker Geld für Sempers Ladenfront. Die GHND wird die schon durchsetzten. Außerdem ist die Ladenfront ja auch ein sehr positives Element, um Mieter und Kunden anzuziehen und die Ladenfläche dahinter zu vermarkten mit Kaffeehaus o.ä. Das wird Kondor/Wessel dazu bewegen die Ladenfront zu rekonstruieren,sollte das Gewandhaus nicht kommen,denn die wollen Ihre Imobilie ja auch ordentlich auslasten mit Mietern. Und die Sempersche Ladenfront ist ein Hingucker und dadurch ein super Vermarktungsinstrument. Kondor/Wessel wäre dumm,wenn sie das nicht bauen und nutzen würden.

    Lt. Dresdner Morgenpost von heute will Kondor/Wessel in 6-9 Monaten mit den archäologischen Grabungen beginnen. Bis dahin sollte dann auch entschieden sein,ob Gewandhaus ja oder nein. Kondor/Wessel baut auch ohne Gewandhaus.Investitionssumme 40 Mio ohne Gewandhaus und 65 Mio mit Gewandhaus. Kaufpreis des Grundstücks derzeit ca.6 Mio die an die Stadt fließen würden. Lt.Feßenmayr würde sich der Kaufpreis erhöhen wenn das "wenig rentierliche" Gewandhaus nicht gebaut würde. Und da momentan ein Loch von ca. 6,6 Mio im Dresdner Haushalt droht,spielt uns das natürlich auch aus finanzpolitischer Sicht in die Karten. Am Ende scheitert das Gewandhaus schon aus finanziellen Gründen. :P

    Für sich gesehen ist der Entwurf zumindest in dieser Visualisierung schon ein durchaus interessantes Gebäude meiner Meinung nach.Das geb ich gern zu.Die vorherigen Visualisierungen konnte man ja vergessen. Allerdings im Kontext gesehen ist es eine ästhetische Katastrophe für den Neumarkt.Es gehört auf den Postplatz. Wäre sicher ein Kompromiss auch für Cheret/Bozic, die damit Ihr Gesicht wahren. Frage ist nur, ob sich dafür ein Investor findet und die Stadt und auch die Architekten das Gebäude dort wollen, weil es ja "eigens für den Neumarkt konzipiert wurde". Man kann zu Architektur stehen wie man will aber ich denke das der Entwurf wie er hier dargestellt ist schon was hat. Sicher spielt auch die Farbgebung eine Rolle. Weg vom Grellweiß zum moderaten angenehmen Naturton.Viel gefälliger für das Auge. So wie die Visualiserung das Gebäude hier darstellt, wünsche ich mir das Gebäude auf dem Postplatz oder dem Ferdinandplatz.

    Das Probelm bei solchen Bauten ist leider das sie in natura meist schlechter aussehen als bei der Visualisierung. Bei Rekoprojekten ist das immer genau andersrum.

    Sind die schwarzen Steine in den freigelegten Kellern eigentlich immer Brandspuren oder einfach nur Dreck? Man kann das ja auch in der Salzgasse und bei anderen Ausgrabungen beobachten z.B. British Hotel.
    Bei den Ausgrabungen direkt neben den Johanneum ist ein Keller mit 2m dicken Mauern,dort sind die Steine nicht schwarz.Meines Wissens nach stammt der Keller vom Festungsbaumeister Buchner daher die enorme Dicke der Mauer im Gegensatz zu den Nachbarkellern. Zum Tag des offenen Denkmals konnte man dort hinuntersteigen.

    Neuer Historismus oder moderner Historismus als Ergänzung oder gar Weiterentwicklung und damit Nachfolge der ehemaligen Moderne ala Bauhaus. Es wird ja auch Zeit. Wobei das Eine als auch das Andere seine Daseinsberechtigung hat wie ich finde.Und wir sind unmittelbar dabei. Toll. Eigentlich auch eine logische Konsequenz resultierend aus der "Herrschaft der Oberfläche" und "dem Diktat der Ökonomie". Sehr treffend bezeichnet.

    2 Bürgerbegehren sind besser als keines. Mich wundert das Vorpreschen der FDP allerdings schon. Man merkt das der Wahlkampf schon am Rollen ist. Die Podiumsdiskussion gestern fand ich gelungen. Der Kollege aus Ulm schien mir sehr kompetent und auch zugänglich für das Dresdner Problem. Tenor: man hätte hier viel eher anfangen müssen die Bürger zu beteiligen und nicht erst den Wettbewerb durchführen dürfen. Ob Dresden mit Ulm zu vergleichen ist,sei dahingestellt.Dort ging es vornehmlich um Verkehrsberuhigung und Rückbau einer 6spurigen Trasse mitten durch die ehemalige und mit 50iger Jahre Bauten wieder aufgebaute Altstadt. Über die Art der Architektur kann man immer streiten aber der Inhalt sollte doch zumindest klar sein. Und da gibt es immer noch kein schlüssiges Konzept für die Kunsthalle.So auch Frau Jähnigen. Daher denke ich das die Grünen momentan nicht für den Bau sind. Die Stimmgewichtung im Publikum war mehrheitlich gegen den Bau. Es wurde sehr sachlich argumentiert und es gab keinerlei Zwischenrufe. Eine sehr produktive Atmosphäre wie ich fand.
    Hr.Prof.Magirus holte noch einmal in die Geschichte des Neumarkts aus. Fazit:das historische Gewandhaus war nie sonderlich gewollt seitens der Bürgerschaft und deswegen wurde es auch abgerissen.Prof.Will argumentierte das es keinen Businessbarock geben darf und der Denkmalschutz absurd geführt würde,wenn man beliebig nachbaut.Dem hielt Hr.Dr.Hertzig entgegen,dass die GHND qualitative Bauten will aber die Gestaltungskommission (außer Prof.Magirius) querschießt. Er entschuldigte sich für diverse Anfeindungen zwischen beiden in Vergangenheit und bot Hr.Prof.Will die Zusammenarbeit an.

    Auch wurde die Idee der Stiftung diskutiert und als sehr gute Idee gewertet.Prof.Magirius wies darauf hin das bei den noch zu bebauenden Quartieren häufig nur 2geschossige Gebäude gebaut werden und gerade dort kommt es auf einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau an den er durch die Stiftung als gewährleistet sieht. Frau Jähnigen war positiv angetan von der Stiftungsidee meinte aber die Grünen befinden sich derzeit noch im Meinungsbildungsprozess darüber.

    Ich denke die Luft für das Gewandhaus wird zunehmend dünner.

    Denke die üblichen 20.000 Stimmen für einen Bürgerentscheid müssen zusammenkommen. Werde gleich mal ausdrucken und sammeln. Das die FDP sich auf den Neumarkt stellt, ist genau richtig. Der Widerstand direkt vor Ort ist der beste. Und wenn dann noch das Gerüst mit der ästethischen Katastrophe steht,sollten die Unterschriften nur so runterrattern. :D

    Zitat von "Mjölnir"

    Allerdings vertiefen sie den Schmerz über den Verlust und führen uns die Jämmerlichkeit sogenannter "moderner" Architektur und modernem Städtebau genauestens vor Augen. - Ach, könnt ich doch die Vergangenheit verändern. :weinen: -

    Ich sehe die Sache immer mit Galgenhumor und dem Blick nach vorn bzw. der Freude an dem was jetzt wiederersteht in Dresden. Das ist meine Art mit dem Verlust des alten Dresdens klarzukommen. Früher,vor allem in der ersten Zeit in der ich mich mit der alten Stadt beschäftigte, war der Schmerz sehr groß und drohte einen aufzufressen und man mußte ständig daran denken. Da hatte ich eine geraume Zeit dran zu knappern. Jetzt nehme ich es als gegeben hin ohne jedoch aufzuhören für Rekos zu argumentieren, um wenigsten einen kleinen Teil wiederzubekommen. Auch war nicht alles gut - ich denke da nur an dunkle Hinterhöfe und dunkle Wohnungen sowie Schulgebäude. Wer schonmal im neuen St.Benno - Gymnasium war,weiß was ich meine. Ein exzellentes Schulgebäude meiner Meinung nach. Hell und freundlich.

    Ich finde das die beiden Artikel in der DNN und auch das was die SZ seit Neuestem veröffentlicht, Anlass zur Hoffnung geben, dass jetzt endlich die Realitäten und nicht das Wunschdenken Einzelner öffentlich zur Sprache kommen. Am meisten bin ich über Feßenmayrs Äußerung erstaunt.

    Ach das war das Gericht auf der Pillnitzer Straße, ich kannte nur die Ruinentotalansicht und habe mich immer gefragt,was das für ein Gebäude war. Irgendwo habe ich auch mal eine Nahaufnahme des Gerichts gesehen. Glaube im Buch Stadtentwicklung Dresdens 1871 bis 1918.

    Dieser direkte Bildvergleich ist schon interessant. Da geht der Harmonica auf die Frauenkirche und fotografiert die Richtung von heute und prompt hat man einen direkten Vergleich mit damals. Toll. Also weniger das was jetzt da steht, als mehr der direkte Vergleich. Ne ja wenigstens haben wir jetzt breite Straßen dank unserer angloamerikanischen Freunde. :?

    Ich war schon 2mal auf der Frauenkirche,das erste Mal gleich kurz nach der Öffnung der Laterne für den Aufstieg im Februar 2005. Ein sehr schönes Gefühl damals. Wer hätte das gedacht, dachte ich so bei mir. :D

    Sehr geehrte Stadträte, werte Mitleser,

    ich schreibe Ihnen heute zum letzten Mal, weil ich glaube alles gesagt zu haben was ich zu sagen hatte und auch keine Lust mehr habe Texte bzgl. der Gewandhausproblematik zu verfassen. Es sind wie immer aus Gründen der Fairness alle einkopiert die etwas mit dieser Problematik zu tun bzw. sich dazu geäußert haben, nicht zuletzt die beiden Architekten selbst.

    Ich habe mein Recht als Bürger dieser Stadt wahrgenommen und Ihnen meine Meinung als meine demokratisch gewählten Vertreter, denen man bei der Kommunalwahl sein Vertrauen schenkt, öffentlich dargelegt. Dafür sind Sie da. Dafür wurden Sie von uns Dresdnern gewählt. Das ist mein Verständnis vom Demokratie.

    Und wenn es um Vertrauen geht, dann sollten Sie als Stadträte sich fragen, ob die Dresdner Bürgerschaft Ihnen vertrauen kann,wenn Sie in dieser essentiell wichtigen Entscheidung für Dresden nicht unseren mehrheitlichen Willen sondern Ihren eigenen subjektiven oder den von Architekten oder den von wenigen pseudointellektuellen, hochnäsigen
    Anti-Ästheten (Welche vor allem in den lokalen Medien agieren oder bei der ersten Podiumsdiskussion zum Thema im Mai 2007 auf eben diesem Podium saßen und mit einer Überheblichkeit gegenüber den Dresdner Bürgern argumentierten, das mir - mit Verlaub - das Kotzen kam. Wer dort war, weiß wen und was ich meine), vertreten.

    Mir ist es egal, wenn Sie meinen ich schreibe populistisch und diskreditiere mich dadurch. Ich schreibe verständlichen Klartext und wenn das mit Populismus verwechselt wird, dann tut es mir leid für soviel Dummheit. Man kann viel reden ohne das etwas gesagt wird.

    Was denken Sie haben Leute die eine andere Meinung zum Gewandhaus haben für eine Plattform, wenn die lokalen Medien fast ausschließlich
    Pro-Gewandhaus berichten? Das hier und ein paar Podiumsdiskussionen sind die einzigsten Möglichkeiten sich zu äußern mit Bedenken und
    Ablehnung gegenüber dem Gewandhausbau. Die Wahl der Mittel ist ungleich verteilt. Wer also nutzt welche Mittel und diskreditiert sich dadurch?

    Das Grundgesetz verspricht in Artikel 20: „Alle Macht geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen … ausgeübt.“

    Und wer gewählt wird, hat die verdammte Pflicht den Volkeswillen, zumindest in dieser so wichtigen Frage für Dresden, auszuführen. Das es nicht bei jeder Klein-klein Entscheidung funktioniert, ist mir klar. Aber in diesem Fall ist Ihre Entscheidung essentiell wichtig für Dresden und seine Bürger.

    In allen bisherigen Umfragen war eine breite um die 70% liegende Mehrheit der Dresdner gegen eine Bebauung des Gewandhausareals. Punkt.

    Denken Sie das die Dresdner schaarenweise zu den Gewandhaus-befürwortern wechseln,wenn das Raumgerüst steht? Ich glaube nicht.
    Die Dresdner werden auch dieses Gerüst aushalten und Ihre Meinung nicht ändern.

    Was denken Sie woher Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit rühren? Eben genau aus solch einer undemokratischen Entscheidung, sollte sie
    durch den Stadtrat über den Kopf der demokratischen Mehrheit hinweg für den Bau der Kunsthalle am Neumarkt getroffen werden.

    Ich appelieren an Sie den mehrheitlichen Willen der Dresdner Bürgerschaft nicht zu ignorrieren. Sollte das passieren macht der Stadtrat
    die Demokratie unglaubwürdig. Sie wird in Frage gestellt werden und dadurch gewinnen undemokratische extremistische Kräfte an Zulauf.
    Die vielen Gegner werden den wenigen Befürwortern weiterhin unversöhnlich gegenüber stehen. Sie als Stadträte tragen dann die Verantwortung dafür.