Beiträge von dresdenbild

    Zitat von "thodremuc"

    Habe einmal zwei dazugehörige Ansichtskarten aus meinem Archiv gekramt

    Eine Ansichtskarte von eben diesem Fernheizwerk und zweitens

    Diese Aussicht hatte der Besucher vom als Turm verkleideten Schornstein in östliche Richtung, auf dem Bild noch mit alter Augustusbrücke gesehen. Diese Pöppelmannsche Brücke wurde ja vor 100 Jahren (1907 -1910) abgerissen und durch den von der Firma Dyckerhoff & Widmann AG errichteten Stampfbetonbau mit Sandsteinverkleidung ersetzt. Ab Januar wird sich das "Tägliche"ausführlich mit dem Abriss und Neubau dieser Elbquerung beschäftigen.

    Noch einmal zum Fernheizwerk:

    "Durch die Stallstraße .... zum Kgl. Fernheiz- und Elektrizitätswerk, das Heizung und Licht für kgl. Gebäude (Schloß, Katholische Hofkirche, Opernhaus, Museum, Zwinger, Sophienkirche, Akademie, Polizeigebäude) liefert. Die hohe Esse ist durch Umbauung mit einem äußeren Aufstieg turmartig gestaltet. ..."

    (Dresden und das Elbgelände, Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs, 1912)

    Allerdings ist nicht darin vermerkt ob das Besteigen des Turmes resp. der Esse jemals öffentlich war. Auch mehrere sich in meinem Besitz befindliche Reiseführer bemerken nichts dazu. So denke ich mal nicht.

    Übrigens an Teile der Ruine des alten Fernheizwerkes kann ich mich noch erinnern. Wenn ich mich nicht irre, war im Gebäuderest in den 60er Jahren eine Wäscherei oder zumindest die Annahmestelle untergebracht.

    Matthias

    ...hatte man wohl schon beim Druck der Eintrittskarten zum diesjährigen Adventsspektakel:

    Schlimmer als der Schaden am Stallhof, der ist reparabel, ist der Schaden der den Händlern zugetragen ist. Da habe einige jetzt echte Existenzsorgen, auch wenn die Versicherung einspringen will (man kennt ja das Gebaren dieser Haie).

    Matthias

    ...Auf dem Sande oder Leipziger Vorstadt?

    Dazu muss man ein wenig in der Geschichte dieses Areals kramen. In Kurzform verhält es sich so:

    Im Jahre 1836 kaufte der damalige Polizeihauptmann (Dienstgrad) und Polizeidirektor (Dienststellung) Hans Ludwig Oppell ein größeres Areal des damaligen noch an der Heide grenzenden und vom Militär benutzen Gebietes "Auf dem Sande" von den Erben des "Kammerdieners" Berthold und ein weiteres Stückchen von einem Herrn Scheffel. Das gesamte erworbene Gebiet umfasste etwa die Grenzen heutige Buchenstraße, Königsbrücker Straße, Bischofsweg, Hechtstraße.

    Das kaufte der Herr Polizeidirektor natürlich nicht um auf den nun erworbenen Gelände Krieg spielen zu können, sondern um es gewinnbringend weiter zu veräußern. Er ließ das Land 3 Jahre später parzellieren und reichte einen Bebauungsplan ein. Es dauerte wiederum 3 Jahre bis der Plan genehmigt wurde. Allerdings mit gestrengen Auflagen. Häuser nur einstöckig, steinern und ausnahmslos mit Garten versehen.

    Allerdings verkauften sich die Baugrundstücke zunächst sehr schlecht, zumal schon 1844 die Baugenehmigungen zurückgezogen wurden. Grund war der geplante und begonnene Ausbau der Eisenbahnstrecke. Diese zerteilte das Bauland und hatte - das kriegswichtig, natürlich Vorrang.

    Erst 1855 wurde zaghaft weitergebaut und ein Haus ist aus dieser Zeit, wenn auch als Ruine, noch vorhanden. Es befindet sich gegenüber der St. Pauli Apotheke.

    In dieser Zeit entwickelte sich die Bezeichnung von "Auf dem Sande" in "Oppellvorstadt" und auch die angelegten Straßen hatten keine Namen, die Häuser keine Nummern.
    Auch zu dieser Zeit ging es nicht so recht aufwärts und viele der Besitzer der kleinen Häuschen verkauften ihr Anwesen wieder.

    Erst 1874 trat eine Wende ein, allerdings nicht gerade zum Guten. Ein gewisser Johann Meyer erwarb einen Teil des Geländes und ließ, nachdem im Jahre 1875 das Bauregulativ dahingehend verändert wurde, dass nunmehr geschlossene Bebauung und Fabrikanlagen zugelassen war, Arbeiterwohnungen bauen. Dieses war nun eine Goldgrube und sehr schnell dehnte sich diese Bebauung auf das ganze Areal aus. Wohngebäude aus dieser Zeit, wie sie heute dort noch zu finden sind.
    Gleichzeitig wurde 1875 das Areal der Leipziger Vorstadt (Abteilung H) zugeordnet und der volkstümliche Name "Oppellvorstadt" bekam leider keine offizielle Richtung.

    Eine der Straßen zieht sich vom Bischofsplatz bis zu einem Weinberg in Trachenberge, welcher einst einem Revierförster August Hecht gehörte. Dieser ließ anstelle seines Forsthauses im Jahre 1861 ein Schankhaus "Zum Hecht" errichten (etwa heute am Schnittpunkt Heidestraße - Maxim Gorki Straße).

    Diese gerade zu diesem Wanderziele führende Straße nannte man Hechtstraße und, da sie ziemlich in der Mitte des entstandenen Viertels liegt, wurde aus der inoffiziellen "Oppellvorstadt" das inoffizielle "Hechtviertel" mit seiner berüchtigten "Hechtbande", wie sie Erich Kästner in seinen Kindheitserinnerungen beschreibt. Nach dem 2. Weltkriege verblasste der Begriff "Oppellvorstadt" noch mehr und der Name "Hechtviertel" wurde zum nasenrümpfenden Synonym in Dresden :-).

    Übrigens, das auf meinem Video eingefügte Standbild vom "Tollen Hecht" während der Generalpause in Beethovens bekannter Ouvertüre, die ich ja begreiflicherweise gerade wegen der Bilder als Musik auswählte, ist eine Reminiszenz an das "Hechtviertel". Alteingessene ältere Mitbürger nennen das Viertel allerdings auch heute noch "Oppellvorstadt".

    Ich selbst wohnte von 1981 bis 1989 auf der Rudolf Leonhard Straße (bitte zu bemerken nicht mit dt zu schreiben), im Bartholomayischen Hause. Das ist die Nummer 21, Ecke Erlenstraße. Ich muss mal noch eineige Fotos von der Situation aus dieser zeit heraussuchen.

    Die Rekonstruktion des Gebäudes ist allerdings nicht ganz so gut gelungen. Von außen sieht es zwar wieder "schön" aus, aber die damals interessanten Wohnungsgrundrisse ist einer 08/15 Lösung gewichen.

    ...für längere Zeit begraben."

    (Vorsicht, Satire!)

    Meint ein Herr Diettrich aus Dresden – Striesen. Aber kommen wir einmal zu einigen Aussagen für das Pro und Contra einer Elbüberquerung, findet selber heraus ob für oder gegen.

    „Daß eine Brücke … eine wahre Lebensfrage … ist, bedarf keiner längeren Erwähnung“.

    „…das man nicht erwarten konnte, dass sich ein jeder sogleich ein klares Bild von der Bedeutung und Tragweite eines Brückenbaues und von dem Umschwung aller Verhältnisse machen werde.“

    „…würden außerdem einen Teil der Aussicht oder die ländliche Ruhe verlieren, so dass von dieser Seite starker Protest gegen diese Brücke erhoben wird.“

    „Dem gewählten Orte liegen keine Schranken im Wege“

    „Sobald die Brücke gesichert sein wird, werden ganz andere, ungleich großartigere Verkehrsziffern zwischen beiden Ufern sich herausstellen.“


    „Das übrigens die Grundstücke … durch den Massenverkehr entwertet würden, steht außer Zweifel.“

    „Außerdem wird sich wird sich unmittelbar an der Ausmündung der Brücke … die von Natur aus richtigste Straße zur Erreichung der Höhe anschließen.“

    „…weil das neue Bauwerk, eine Zierde der Umgebung, und deshalb die Beschauer anziehend, Wissbegierige und Neugierige in Massen von einem Ufer zum andern locken wird.“

    „Die Brücke kann doch nichts werden, sie ist ein Phantom.“

    „Es sei fraglich, ob eine solche Brücke 200 Jahre aushalte.“

    „Wenn der Staat die Brücke baut, so ist ihm selbstverständlich die Wahl des Materials und der Konstruktion überlassen.“

    „Aber soll etwas Gutes nicht zu ersten Male geschaffen werden, kann nicht ein Unikum seine vollste Berechtigung haben?“

    „Doch es ist nicht nötig, für die Brücke Meinung zu machen. Die Meinung ist für sie genugsam da, ist bis in die höchste Kreise vorhanden.“


    Genug der Auszüge. Auslassungen in selbigen sind nicht gewählt um deren Sinn zu entstellen, sondern um die Pointe der Satire nicht vorweg zu nehmen. Denn, nämlicher Herr Diettrich lebt schon längst nicht mehr, er war seinerzeit Gemeindevorsteher von Striesen, aber das Brückenprojekt wurde nicht begraben und so ziert noch heute die Loschwitzer Elbbrücke – auch Blaues Wunder genannt – als oberste Brücke einen Elbübergang Dresdens.

    (Quelle, Stadtarchiv Dresden, 8.51 441, Akte Striesen, die neuen Elbüberquerung Loschwitz - Blasewitz betreffend, aus mehreren Petitionen und Druckschriften.)


    http://www.taegliches-dresdenbild.de

    Nachdem dieses einstige Bürohaus an der Löbtauer Straße in der Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Leerstand kam (ich selbst habe noch in der einst dort befindlichen Fleischerei eingekauft) setzte sehr schnell Verfall ein, der in den 90ern forcierte. Vor etlichen Jahren prangte einmal ein Schild am Gemäuer, dass dieses Erlweinsche Kleinod wieder aufgebaut wird, ja, ein Jahreszahl war schon genannt. Passiert ist nichts und ich habe auch nicht die Hoffnung, dass so schnell dort etwas in Sachen Aufbau passiert. Leere Fensterhöhlen und das undichte Dach lassen eher vermuten, dass dieses Gebäude in den nächsten Jahren eher - sarkastisch gemeint - ein Fall für die Abrissbirne wird.

    Dem gegenüber steht die fast im verborgenen durchgeführte Rekonstruktion eines markanten Erlweinbaues auf meiner Parallelstraße. Die Haydnschule, ehemals 24. Volksschule. Derzeit wird sie als Ersatzbau für das Martin Andersen Nexö Gymnasium rekonstruiert und bekommt teilweise ihr ursprüngliches Aussehen zurück.

    Anstelle des einst zerbombten westlichen Seitenflügels wird ein Treppenhaus angebaut, auch eine neue Turnhalle ist schon im Enstehen. Vorige Woche war Richtfest und sicher recht bald wird wieder Leben in dieses ehrwürdige Haus einziehen.

    Nicht weit davon entfernt, gerade einmal 20 Fußminuten, wird ebenfalls an einer Schule emsig gearbeitet, das jetzige Kreuzqymnasium, einst das Freimaurerinstitut. Auch hier wurden marode Gebäudeteile herausgebrochen und ein modernes Treppenhaus und eine zum Teil unter dem Erdbodenniveau liegende Turnhalle werden den Bau aufwerten. Derzeit ist alles aber noch Baugrube, wenn der Hochbau beginnt werde ich einmal Bilder einstellen.

    Matthias

    http://www.postplatz.starkes-dresden.de

    ... das am Vorabend des 1. Mai 1967, also vor reichlich 40 Jahren, eröffnete Haus der Gastronomie, alias HOG am Zwinger, alias Freßwürfel und eines der Haßlieben der Dresdner. Ob der nun geplante Neubau ein wesentlich besseres Kleinod am Postplatz sein wird, wir werden sehen. Aber zumindest wird gebaut und ein klitzekleines Stückchen der derzeitigen Einöde, mit Ausnahme des interessanten "Schmetterlings", verschwindet.


    Bildquelle: Eigene Fotografie

    siehe auch

    http://www.postplatz.starkes-dresden.de

    Ooooch, es gibt schon eine Unmenge Aufnahmen Dresdens in der Zeit vor bzw. kurz nach der so genannten Wende. Dresden in den 80ern z.B.. Vor knapp 2 Jahren erbte ich einen ganzen Karton Negative eines vestorbenenen Fotoamateurs, darin enthalten etwa 10.000 s/w Fotos Dresdens, Potsdams, Berlins (Hauptstadt der DDR) sowie des Elbsandsteingebirges aus eben diesem Jahrzehnt. Anfang der 90er probierte ich natürlich gleich meinen Neuerwerb (Canon EOS) um später doch wieder zu meiner DTL 3 aus dem Hause Pentacon zurückzukehren. Einige Schnappschüsse jener Zeit:

    Die Baugrube des Welthandelszentrum auf dem Gelände der abgerissenen Schokoladenfabrik "Elbflorenz", vorm. Härtwig & Vogel.

    Entsorgter Trabant auf dem Ferdinandplatz

    Die freigelegten Grundmauern der Jupiterbastion am Salomonisberg, jetzt vor dem Gewandhaus. Später wieder zugeschüttet und zur Zeit und sicher für eine noch weitere Ewigkeit als Parklplatz benutzt.

    Beginn des Hochbaus des Büroriegels am Taschenbergpalais. Der sehr umstrittene Bau ist meines Erachtens noch häßlicher als das im Hintergrund zu sehende Haus der Gastronomie, besser als "HOG am Zwinger" oder volkstümlich Freßwürfel bekannt.

    Blick aus der Fahrerkabine einer "26" in Richtung Bahnüberführung Maxstraße.

    Die vom Konsum geräumte und leer stehende Neustädter Markthalle.

    Matthias

    Das tägliche Dresdenbild

    Da habe ich in Vorbereitung einer Fotodokumentation zur archäologischen Enttrümmerung der Frauenkirche eben einige Aufnahmen vom Kurländer Palais gefunden. Sie sind zwar schon, mein Gott, fast 14 Jahre alt. Damals stiefelte ich durch die Ruine (der Strafbestand des Hausfriedensbruchs ist hoffentlich verjährt :zwinkern: ), und machte unter anderem diese Aufnahmen:

    Blick aus der Ruine des Kurländer Palais auf die Baustelle der Frauenkirche

    Blick auf die Ruine des Kurländer Palais

    Innenaufnahme der Ruine

    Verbliebener Stuck im Fensterbogen

    Ich denke, die Aufnahmen sind auch heute noch interessant, zumal sich noch nicht allzuviel getan hat.

    http://www.taegliches-dresdenbild.de

    Matthias

    Zunächst erst einmal ein freundliches Hallo.

    Ich habe dieses Forum beim Nachverfolgen der Statistik meiner Internetauftritte entdeckt und finde dieses Forum umfangreich und lesens- und natürlich auch mitmachenswert.

    Seit dem 1. Januar stelle ich in einer meiner Internetpräsentationen den Postplatz genauer vor

    Das tägliche Dresdenbild

    und wäre natürlich bereit weitere Aufnahmen für längere Zeit einzustellen.

    Viele Grüße aus Dresden - Striesen

    Dresdenbild