Beiträge von Pfälzer Bub

    Wenn Bauherr oder Architekt tatsächlich den Anspruch gehabt haben sollten etwas Ästhetisches zu errichten, dann kann man nur sagen: Aufgabe verfehlt..

    Das ist doch nur der übliche Billig-Kasten dessen einzige Aufgabe darin besteht als Abschreibemodell zu dienen, das ist eine Unterstellung, ich weiß, aber meine Meinung. Ästhetik ist durchaus nicht subjektiv, denn sonst hätte sich so was Baustile gar nicht erst entwickelt.

    Kindergarten, wirklich. Der Strang heißt doch "Stuttgart, Stadtplanung" und nicht "Wie hässlich ist doch Stuttgart und welche Städte sind noch häßlicher?". Niemand wird gezwungen nach Stuttgart zu fahren oder gar dort zu wohnen. Gleiches kann man sicher über Ludwigshafen, Mannheim, Frankfurt, Essen Hannover etc. sagen.

    Deiner Meinung kann sich wohl jeder Mensch, dessen ästhetisches Empfinden nicht völlig abgestorben ist, anschließen. Da wurde ein Extrem-Gewerbegebiets-Billigbau mitten in die Stadt geklatscht. Dass es da drinnen Leerstände gibt wundert mich nicht. :daumenunten:
    Sehr nett auch der Südkurier-Artikel, dem zu entnehmen ist, dass der Balkon für Ärger sorgt, da er das benachbarte Fachwerkhaus optisch stören würde. Gelebte Realsatire... cclap:)

    Habe ein Foto der Innenstadt 1945:
    http://www.eurocards.de/topografie/Xanten.jpg

    und einzelner Straßenszenen gefunden:
    http://su-cdu-xanten.de/Z43.jpg

    http://img.ceskatelevize.cz/program/porady…hochwald_14.jpg

    http://www.bevrijdingsmuseum.nl/bevrijdingsmus…bruari_1945.jpg


    Das gleiche Gebäude mit Umgebung wie das 2. Bild.
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…haus_02_ies.jpg


    Der Wiederaufbau war wirklich großartig, man kann den Stadtvätern damals nur dankbar sein, dass sie den Versuchungen der Moderne widerstanden haben.

    Die Unesco ist ohnehin leider nur ein Papiertiger. Wenn Verantwortliche zur Welterbezerstörung entschlossen sind kann sie nix machen, siehe Dresden oder die Verschandlung der ans Mittelrheintal angrenzenden Höhen durch Windräder. Dass man im Fall des Pfälzerwaldes mal auf die Unesco hörte liegt einfach daran, dass der Widerstand gegen die Windkraft seitens der Bevölkerung im Vorfeld schon hoch war und dass die Verantwortlichen politisch um ihre Pfründe fürchten, ich sag nur Landtagswahl nächstes Jahr, unterstelle ich jetzt mal.

    Servus,

    sicherlich gab es prachtvollere in manch anderer Residenz, aber die Visualisierung bitte nicht für den Endzustand nehmen! Ein Blick auf historische Fotos zeigt, dass die realen Räume noch um einiges prächtiger werden dürften. So waren auf den Wänden kostbare Wandbespannungen - in der Visu sieht es eher nach Wandfarbe aus. Die Kaminachsen waren aus Marmor etc... Die Visualisierung hatte mit Sicherheit den Zweck, Klärungen in Detailfragen im Planungsverlauf zu erleichtern. Einen völlig realistischen Blick in die Zukunft zeigen sie noch nicht - nur eine Vorahnung! Das wird alles noch einen spürbaren Tick erlesener, als auf diesen Bildern zu erkennen ist.

    Meine ich doch auch, nicht falsch verstehen. Das Schloss war ja, soweit ich es verstanden habe, als "Provisorium" konzipiert. August plante ja einen Schlossbau, der sich stilistisch am Zwinger orientiert und diesen einbezogen hätte. Was da an Prachtentfaltung geboten gewesen wäre, kann man sich sicher vorstellen.

    Auf mich wirkt die Stadt sehr "merkwürdig", das meine ich positiv, ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Irgendwie wie eine Schinkel'sche Architekturfantasie im viktorianischen Kleid. Rein optisch schon bestimmt eine der interessantesten Städte Europas. Möchte ich auch mal hin, ist halt klimatisch nicht so meins oder ist das schlechte Wetter ein deutsches Vorurteil?

    Die Bilder der zukünftigen Paraderäume stimmen hoffnungsvoll und froh, wenn es sicher aber kostbarere und architektonisch schönere in deutschen Schlössern gab. Für ein Gesamtkonzept für das Museumsschloss sind die rekonstruierten Räume allerdings unerlässlich.

    Natürlich sind die Grenzen bei 20.000 und 100.000 willkürlich. Jeder andere Grenzwert wäre aber genauso willkürlich.

    Logisch, in China wären das Dörfer aber in Deutschland macht das schon Sinn, denn ab 100.000 EW bietet eine Stadt in der Regel das Angebot, seien es Einkaufsmöglichkeiten, Schulen oder Kultur, die den Begriff Großstadt rechtfertigen. Eine Stadt dieser Größe hat in der Regel ein Theater, Museen, alle weiterbildenden Schulen, Sportstätten oder ärztliche Versorgung, Kliniken etc. In Städten darunter sind diese Vorraussetzungen in der Regel nicht erfüllt, es sei denn es handelt sich um eine ehemalige Hauptstädte wie Schwerin, die sich schon aus Prestigegründen mehr leistete oder vom Landesvater spendiert bekamen. Eine andere Möglichkeit ist das Fehlen von größerer "Konkurrenz" im Umland wie in Bamberg.

    Dass das willkürlich ist, stimmt natürlich. Bamberg wirkt auch großstädtischer als das etwa gleich große Worms (beide ca. 80.000) und Landau in der Pfalz sieht man aufgrund großzügiger Stadtplanung um die Jahrhundertwende seine nur 35.000 Einwohner auch nicht an, wirkt teilweise eher wie Heidelberg (150.000) Man muss halt mal definieren, was eine Großstadt ist und das sind in Deutschland halt Städte über 100.000 EW. Halle hatte über 200.000 EW. und war damit definitiv im 2. Weltkrieg eine der größeren Städte in Deutschland und die einzige in dieser Größenordnung, die fast unzerstört blieb.

    Das ist mal wieder Denkmalschutz pervers. Es ist nicht zu glauben! Da wird offen mit dem Scheitern der Welterbebewerbung für die Speicherstadt und das Kontorhausviertel gedroht, sollte dieser Dreck tatsächlich den Weg allen Bauschrotts gehen. Geht's noch? Diese Hochhäuser zählen zu den übelsten Bausünden nicht nur Hamburgs sondern ganz Deutschlands. eine die Stadtstruktur völlig negierende Barbarei. Ich würde lieber auf den Welterbe-Titel verzichten, als mich derart erpressen zu lassen. Was haben die Kästen denn übrigens mit dem Kontorhausviertel zu tun?

    Regensburg, Heidelberg und Görlitz kannst du auch aus der Liste streichen, das waren damals noch keine Großstädte, da sie unter 100.000 Einwohnern lagen. Halle als einzige deutsche Großstadt über 200.000 die so glimpflich davon kam, ist schon ein Sonderfall.

    Es geht gar nicht darum ob das Gebäude jetzt gelungen ist oder nicht, sondern schlichtweg darum, dass die Behörde das jetzt nachträglich nicht genehmigen darf, weil dann, wie richtig erkannt, ein fataler Präzedenzfall geschaffen würde. ein völlig falsches Signal an die, die meinen im Naturschutzgebiet oder am schönen Seegrundstück illegal bauen zu können und dann alles eben nachträglich zu legalisieren. Wo kämen wir hin, wenn dieses Beispiel Schule machen würde? Der baulichen Verwilderung der Landschaft wären Tür und Tor geöffnet und man könnte sich dann auch nachträglich noch die hier so gerne verpönte "Bauhaus-Kiste" genehmigen lassen, denn wenn schon, denn schon, gleiches Recht für alle.

    Das ist ein generelles Problem in Deutschland, das ich auch aus der Pfalz kenne. Abseits der touristischen Hotspots macht sich oft Gammel breit und es wird munter abgerissen und verschandelt. Sei es durch die üblichen Verschlimmbesserungen oder durch "energetische Sanierung" von Altbauten, die oft nur noch die Kubatur des Hauses übrig lassen. Hier in der Pfalz kann man das gut sehen, sobald man sich von der Weinstraße wegbewegt, oder nicht gerade den Wasgau oder die Südpfalz mit ihren malerischen, "elsässischen", Fachwerkdörfern besucht. Das hat jetzt nichts mit demographischem Wandel, wenigstens nicht in Vorder- und Westpfalz, sondern generell eher mit dem mangelnden Ästhetikempfinden der Bewohner gegenüber den "alten Gelerch" zu tun. Im eher abseits gelegenen Memmingen wird es nicht anders sein. Andere schwäbische Städte wie das an der "Romantischen Straße" gelegene Nördlingen oder Dinkelsbühl sind ja wahre Schmuckkästchen.

    Dann muss Stuttgart wirklich wahnsinnig gepflegt sein. Ich war erst an Ostern wieder in Mannheim gewesen und habe bei meinem Weg in der Innenstadt eigentlich nichts sonderlich ungepflegtes entdeckt. Alles schien mir diesbezüglich recht intakt.

    Also um Mannheim nicht als gammelig zu empfinden bin ich wahrscheinlich nicht abgestumpft genug. Alle paar Meter wechselt in der Innenstadt der Gehwegbelag, mal Knochensteine, mal irgendwelche Platten aus der Nachkriegszeit, Hundekot und Müll im Rinnstein, ungepflegte Parkanlagen... Nee, nee. Ich kenne Mannheim sehr gut und weiß wovon ich rede. Wer sich nur auf den östlichen Planken und der Heidelberger Straße bewegt, läßt sich vielleicht blenden. Geh mal in die F-, G-, H-, J-, K-, R-, S-, T- oder U-Quadrate, da wirst du stellenweise nicht mehr den Eindruck haben in Deutschland zu sein, ist übrigens alles Innenstadt. In Stuttgart sieht es nirgends so aus.
    Das ist das typische Mannheimer Innenstadtbild, hie übrigens ein Quadrat von den Planken entfernt:
    http://www.panoramio.com/photo_explorer…sc&user=1259071

    http://www.panoramio.com/photo_explorer…sc&user=1259071