Beiträge von GuideDuchemin

    Hallo,

    Mich würde interessieren, welche Gebäude dem Marktdreieck (1976) sowie der Stadtverwaltung (1959) zum Opfer gefallen sind und ob sie einen außergewöhnlichen kunsthistorischen Wert besaßen. Augenscheinlich haben sie allemal zu einer harmonischen Platzsituation beigetragen. Leider konnte ich keinerlei Information zu den Häusern, geschweige denn Bildmaterial der Fassaden o.Ä. finden. Einzig die Luftaufnahme, die Markus dankenswerterweise auf Seite 1 gepostet hat, lässt den ehemaligen, m.E. zu Unrecht verkannten & zerstörten Zustand erahnen. Wenn für die Stadtverwaltung tatsächlich ein Schloss abgebrochen worden sein sollte, dann wäre das natürlich skandalös. Im Internet findet man dazu leider überhaupt nichts.

    Ich habe mir mal erlaubt, die Luftaufnahme des Bildarchivs Marburg rot einzufärben, um den Verlust zu verdeutlichen (Dank geht an Markus). Bitte korrigieren, sollte ich falsch liegen mit meiner Markierung.

    http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=…-1499204470.jpg
    http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=…-1499204470.jpg[/img]
    (Bildarchiv Foto Marburg) Legende: 1. Das Markdreick (1976) 2. Die Stadtverwaltung (1959)

    Interessant ist im Übigen die Aussage dieses Leserbriefschreibers, der anführt, das Waiblingen nach dem Kriege 1/3 seiner historischen Bausubstanz einbüßen musste. Auch dafür habe ich leider keine weiterführende Literatur, die dies belegt, auffinden können.

    Liebe Grüße,
    GuideDuchemin

    PS: Das Waiblinger Kreiskrankenhaus ist abgerissen worden. Offenbar auch auf Betreiben des jetzigen Stadtplaners, der Grund zur Hoffnung gibt und den Bau folgendermaßen beschrieb: „ein Riegel im Stadtbild, man muss sensibel umgehen mit dieser gut einsehbaren Fläche“.Weiß jemand, was dort nun gebaut werden soll ?

    Guten Abend allerseits,

    ich möchte nochmals auf den zweiten Bauabschnitt des Augustinermuseums zurückkommen und darauf hinweisen, dass das zum Abbruch bestimmte sog. Torhaus «überwiegend aus den 1920er Jahren [stammt], [und] nur ein geringer Teil der Fassade aus dem 18. Jahrhundert.» (Zitat aus dem Artikel). Ferner werden Torbogen und Balkon bewahrt und in Mäcklers Neubau integriert.

    Der alternative Entwurf unseres Forummitglieds «zeitlos» ist zweifellos schön, doch suggeriert er Historizität, versperrt abermals den Blick auf den Chor der Klosterkirche und ergreift nicht die Chance, den Klosterhof für Passanten erlebbar zu machen. Ich befürworte Rekonstrutionen an ihren Originalschauplätzen - dennoch möchte ich mich selbst nicht gedanklich in die Grenzen der architektonischen Phantasie von vor 500 Jahren sperren.

    Abgesehen von den Schießscharten des blauen Gebäudeabschnitts halte ich Mäcklers Entwurf für sehr gelungen und sensibel. Er ist kleinteilig, beschert einen sichtbaren Giebel, ein Vorplätzchen, einen Brückengang (wie man mancherlei in Freiburg findet). Des Weiteren sieht er vor, historische Versatzstücke respektvoll zu integrieren sowie eine eigenwillige Interpretation von in Freiburg häufig anzutreffender Fassadenfiguren anzubringen. Beliebigkeit kann dem Architekten jedenfalls nicht zum Vorwurf gemacht werden. Mit Verlaub: manchmal erscheint mir die Kritik in diesem Forum doch arg reflexartig. Die Gründe dafür liegen wiederum auf der Hand. Die Skepsis kommt nicht von ungefähr. Mäckler aber scheint den Bürgern zuzhören - ist das die gelebte Bürgergesellschaft, wie sie Kretschmann einläutet?


    Es grüßt
    GuideDuchemin